1.3: Intermediäre
Wie berechnet sich der Transaktionsgewinn aus einer Transaktion mit einem Intermediär als Händler?
*Für Käufer:* Wertschätzung - p *Für Verkäufer:* w - Kosten
Was sind "gute" und "schlechte" Typen?
*Gute Typen:* - Käufer mit hoher Wertschätzung - Verkäufer mit niedrigen Kosten *Schlechte Typen:* - Käufer mit niedriger Wertschätzung - Verkäufer mit hohen Kosten
Zwischen welchen 2 Geschäftsmodellen können Intermediäre entscheiden?
*Händler-Modell:* Bestimmung des Transaktionspreises --> w und p setzen *Marktplatz-Modell:* Erhebung von Gebühren auf die Teilnahme an der Plattform oder auf Transaktionen
Was ist der Unterschied zwischen einem "Participation Constraint" und einem "Incentive Compatibility Constraint"?
*Participation Constraint:* Bedingung dafür, dass man überhaupt partizipiert *Incentive Compatibility Constraint:* Bedingung, dass man eine Option der anderen vorzieht
Wie kann man eine Plattform definieren?
*Weite Definition:* Intermediär bringt verschiedene Akteure für ökonomischen oder sozialen Austausch zusammen *Enge Definition:* Intermediär bringt Käufer und Verkäufer zusammen
Welche Auswirkungen hat die Einführung eines Intermediärs schlussendlich auf die (Ver-)Käufer in einem Markt?
*Werden schlechter gestellt.* Ohne Intermediär erwarten alle einen positiven Gewinn. Wegen der *höheren Preise*, die der Intermediär setzt... - haben schlechte Typen einen *Gewinn = 0*. - haben gute Typen einen *geringeren Gewinn* als wenn sie auch mit schlechten Typen handeln würden.
Wie berechnet man den Erwartungsgewinn aus einer Plattformsuche?
*π/2 - Kosten* π/2 = Potenzieller Handelsgewinn
Welche Vorteile haben Intermediäre?
- *erleichtern Transaktionen*, Austausch - *effizientere Suche*, da z.B. auch nach Kriterien gefiltert werden kann oder *Zugangspreise* gesetzt werden und somit *wertvollere Transaktionen* realisiert werden - *reduzieren Marktfriktionen* durch Zentralisierung - *Extraleistungen* für Nutzer (z.B. Produktinformationen)
Inwiefern erleichtern Plattformen Transaktionen zwischen Käufern und Verkäufern?
- Intermediär stellt *Informationen* zu beiden Käufern zur Verfügung - Käufer müssen dann *nur einmal (und nicht wiederholt) suchen* - Grenze, dass der Käufer nicht anfängt zu suchen, liegt nun höher!
Wie hoch können die Kosten in einem Gebührenmodell gesetzt werden?
- Käufer hat Suchkosten - Verkäufer hat Kosten, für den Käufer sichtbar zu sein. Es kommt zu einem Handel, wenn der *erwartete Transaktionsgewinn größer als die Kosten* ist. *Plattform kann Gebühren verlangen* dafür, dass er Käufer und Verkäufer zusammenbringt (und die anderen Kosten für sie entfallen). Dies können so gesetzt werden, dass der *Ertrag für beide Seiten = 0* ist.
Was sind Beispiele für Plattformtypen?
- elektr. Handelsplattformen - Internetmedien - Suchmaschinen - Dating-Seiten, Soziale Medien - Zahlungsdienstleistungen
Welche Argumente sprechen für das Marktplatz-Modell?
- es können zus. Produkte angeboten werden, auf die der Anbieter selber evtl. gar nicht gekommen wäre - Intermediär muss keine Preisbildung übernehmen
Warum ist das Gleichgewicht eines Direktmarktes mit Friktionen ineffizient?
- weniger Überschuss, als wenn nur "gute" Typen teilnehmen. - ohne Suchkosten würden sich nur "gute" Typen paaren, da für die anderen ein Handel weniger profitabel wäre - rN und cH sollten deswegen nicht teilnehmen.
Wie berechnet sich der Transaktionsgewinn aus einer direkten Transaktion?
0,5 * (Wertschätzung des Käufers - Kosten des Anbieters)
Was sind die Hauptaufgaben von Internetplattformen nach Belleflamme und Peitz (2010)?
1. *Händler* sein 2. *Marktplatz* bieten 3. *Informationen* vermitteln 4. vertrauenswürdige *Drittpartei* darstellen für Käufer/ Verkäufer
Wo liegt das Gleichgewicht in einem Direktmarkt mit Friktionen?
Alle wollen teilnehmen! --> *Erwarten alle einen positiven Handelsüberschuss*
Welche Argumente sprechen für das Händler-Modell?
Bei gemeinsamem Verkauf vieler Produkte kann die Plattform *Einkaufsmacht* erzeugen --> Vorteil gegenüber kleinen Anbietern auf einer Plattform
Welche Bedingung muss gelten, damit ein Käufer überhaupt anfängt, einen Verkäufer zu suchen?
Der Erwartungsgewinn aus der Transaktion muss positiv sein. *E(Handelsgewinn)* = 0,5 * E(1. Anlauf) + 0,5 * E(2. Anlauf)
Warum würden "schlechte" Typen auch nicht über den Direktmarkt handeln, wenn sie einer Plattform mit einem Intermediär als Händler nicht beitreten?
Es wären *nur schlechte Typen* in diesem Direktmarkt, da die guten Typen wahrscheinlich über die Plattform handeln würden. Weil cH > rN, würde es dementsprechend *nicht zum Handel kommen*.
Angenommen es gibt *pessimistische Erwartungen der Verkäufer*, sollte der Intermediär dann lieber als Marktplatz oder als Händler auftreten?
Händler
Angenommen es gibt eine *starke Komplementäritat/ Substituierbarkeit zwischen den Produkten der Verkäufer*, sollte der Intermediär dann lieber als Marktplatz oder als Händler auftreten?
Händler
Angenommen es gäbe *Bedarf an laufenden Investitionen der Plattform*, sollte der Intermediär dann lieber als Marktplatz oder als Händler auftreten?
Händler
Angenommen, der *Konsument hätte keine Erfahrung mit den Produkten der Verkäufer*, sollte der Intermediär dann lieber als Marktplatz oder als Händler auftreten?
Händler
Inwieweit kann ein Intermediär als Händler auftreten?
Intermediär setzt Angebots- und Nachfragepreis (w und p)
Wieso heißen Käufer mit niedriger Wertschätzung und Verkäufer mit hohen Kosten "schlechte Typen"?
Kosten > Wertschätzung. *Hier kommt es also nicht zum Handel* bzw. nur mit negativen Gewinnen.
Was passiert mit der Effizienz einer Plattform, wenn der Intermediär positive Betriebskosten hat?
Kosten werden vom Überschuss abgezogen. Der Intermediär erhöht die Effizienz nur, wenn der *Überschuss der schlechten Typen abzgl. Betriebskosten größer als 0* ist! In diesem Fall *tritt der Intermediär* mglw. trotzdem (ineffizienterweise) *in den Markt ein*, da sein Gewinn größer als der normale Effizienzgewinn ist.
Welche Annahmen trifft man für einen Direktmarkt mit Friktionen?
Käufer und Verkäufer werden zufällig zusammengebracht. Die Wahrscheinlichkeit, jeweils einen Typ Käufer/ Verkäufer zu treffen, ist gleich aufgeteilt. *Friktion:* Parteien können dann handeln/ nicht handeln, aber nicht weitersuchen. Bei Handel wird der Überschuss (Wertsch. - Kosten) zwischen den beiden Parteien gleichmäßig aufgeteilt.
Angenommen es gibt *asymmetrische Informationen bzgl. der Verkäufer*, sollte der Intermediär dann lieber als Marktplatz oder als Händler auftreten?
Marktplatz
Angenommen es gäbe *Bedarf an laufenden Investitionen vom Verkäufer*, sollte der Intermediär dann lieber als Marktplatz oder als Händler auftreten?
Marktplatz
Angenommen es gäbe *Unsicherheit hinsichtlich der Konsumentennachfrage*, sollte der Intermediär dann lieber als Marktplatz oder als Händler auftreten?
Marktplatz
Angenommen es gäbe eine erhöhte *Konsumentennachfrage nach Produktvielfalt*, sollte der Intermediär dann lieber als Marktplatz oder als Händler auftreten?
Marktplatz
Angenommen, *Anbieter hätten signifikanten "Kontakt" zu Konsumenten außerhalb der Plattform* (z.B. bekannter Markenname) sollte der Intermediär dann lieber als Marktplatz oder als Händler auftreten?
Marktplatz
Was ist Synonym für die "uniforme Verteilung" und wie ist sie zu deuten?
Uniforme Verteilung *= Rechtecksverteilung* = Wahrscheinlichkeit, dass X im Bereich zwischen a und b liegt wird anhand der *Dichtefunktion* berechnet.
Welche Auswirkungen hat die Einführung eines Intermediärs schlussendlich auf die Wohlfahrt?
führt zur *wohlfahrtsmaximierenden Allokation*, da nur "gute" Typen miteinander handeln. --> kann die *Effizienz erhöhen*
Was ist der höchstmögliche Gewinn, den ein Intermediär als Händler erwirtschaften kann?
w und p können so gesetzt werden, dass Käufer Verkäufer *gerade indifferent sind*, über die Plattform zu handeln w, p sind dann jeweils *= Transaktionsgewinne*