Fragenkatalog von René

¡Supera tus tareas y exámenes ahora con Quizwiz!

Schulgesetz NRW: § 53 Erzieherische Einwirkungen, Ordnungsmaßnahmen

(1) Erzieherische Einwirkungen und Ordnungsmaßnahmen dienen der geordneten Unterrichts- und Erziehungsarbeit der Schule sowie dem Schutz von Personen und Sachen. Sie können angewendet werden, wenn eine Schülerin oder ein Schüler Pflichten verletzt. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit ist zu beachten. Ordnungsmaßnahmen sind nur zulässig, wenn erzieherische Einwirkungen nicht ausreichen. Einwirkungen gegen mehrere Schülerinnen und Schüler sind nur zulässig, wenn das Fehlverhalten jeder oder jedem Einzelnen zuzurechnen ist. (2) Zu den erzieherischen Einwirkungen gehören insbesondere das erzieherische Gespräch, die Ermahnung, Gruppengespräche mit Schülerinnen, Schülern und Eltern, die mündliche oder schriftliche Missbilligung des Fehlverhaltens, der Ausschluss von der laufenden Unterrichtsstunde, die Nacharbeit unter Aufsicht nach vorheriger Benachrichtigung der Eltern, die zeitweise Wegnahme von Gegenständen, Maßnahmen mit dem Ziel der Wiedergutmachung angerichteten Schadens und die Beauftragung mit Aufgaben, die geeignet sind, das Fehlverhalten zu verdeutlichen. Bei wiederholtem Fehlverhalten soll eine schriftliche Information der Eltern erfolgen, damit die erzieherische Einwirkung der Schule vom Elternhaus unterstützt werden kann. Bei besonders häufigem Fehlverhalten einer Schülerin oder eines Schülers oder gemeinschaftlichem Fehlverhalten der Klasse oder Lerngruppe soll den Ursachen für das Fehlverhalten in besonderer Weise nachgegangen werden. (3) Ordnungsmaßnahmen sind 1. der schriftliche Verweis, 2. die Überweisung in eine parallele Klasse oder Lerngruppe, 3. der vorübergehende Ausschluss vom Unterricht von einem Tag bis zu zwei Wochen und von sonstigen Schulveranstaltungen, 4. die Androhung der Entlassung von der Schule, 5. die Entlassung von der Schule, 6. die Androhung der Verweisung von allen öffentlichen Schulen des Landes durch die obere Schulaufsichtsbehörde, 7. die Verweisung von allen öffentlichen Schulen des Landes durch die obere Schulaufsichtsbehörde. Rechtsbehelfe (Widerspruch und Anfechtungsklage) gegen Ordnungsmaßnahmen nach Satz 1 Nr. 2 und 3 haben keine aufschiebende Wirkung. § 80 Abs. 4, 5, 7 und 8 der Verwaltungsgerichtsordnung bleibt unberührt. (4) Maßnahmen nach Absatz 3 Nr. 4 und 5 sind nur zulässig, wenn die Schülerin oder der Schüler durch schweres oder wiederholtes Fehlverhalten die Erfüllung der Aufgaben der Schule oder die Rechte anderer ernstlich gefährdet oder verletzt hat. Bei Schulpflichtigen bedarf die Entlassung von der Schule der Bestätigung durch die Schulaufsichtsbehörde, die die Schülerin oder den Schüler einer anderen Schule zuweisen kann. Die Entlassung einer Schülerin oder eines Schülers, die oder der nicht mehr schulpflichtig ist, kann ohne vorherige Androhung erfolgen, wenn die Schülerin oder der Schüler innerhalb eines Zeitraumes von 30 Tagen insgesamt 20 Unterrichtsstunden unentschuldigt versäumt hat. (5) Maßnahmen nach Absatz 3 Nr. 6 und 7 sind nur zulässig, wenn die Anwesenheit der Schülerin oder des Schülers aus Gründen der Sicherheit nicht verantwortet werden kann. Diese Entscheidung bedarf der Bestätigung durch das Ministerium. Soweit die Schülerin oder der Schüler die Schulpflicht noch nicht erfüllt hat, ist für geeignete Bildungsmaßnahmen zu sorgen. (6) Über Ordnungsmaßnahmen nach Absatz 3 Nr. 1 bis 3 entscheidet die Schulleiterin oder der Schulleiter nach Anhörung der Schülerin oder des Schülers. Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann sich von der Teilkonferenz gemäß Absatz 7 beraten lassen oder ihr die Entscheidungsbefugnis übertragen. Den Eltern und der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer oder der Jahrgangsstufenleiterin oder dem Jahrgangsstufenleiter ist vor der Entscheidung Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. In dringenden Fällen kann auf vorherige Anhörungen verzichtet werden; sie sind dann nachzuholen. (7) Über Ordnungsmaßnahmen nach Absatz 3 Nr. 4 und 5 entscheidet eine von der Lehrerkonferenz berufene Teilkonferenz. Der Teilkonferenz gehören ein Mitglied der Schulleitung, die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer oder die Jahrgangsstufenleiterin oder der Jahrgangsstufenleiter und drei weitere, für die Dauer eines Schuljahres zu wählende Lehrerinnen und Lehrer oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemäß § 58 als ständige Mitglieder an. Weitere, für die Dauer eines Schuljahres zu wählende Mitglieder sind eine Vertreterin oder ein Vertreter der Schulpflegschaft und des Schülerrates. Diese nehmen an Sitzungen nicht teil, wenn die Schülerin oder der Schüler oder die Eltern der Teilnahme widersprechen. (8) Vor der Beschlussfassung hat die Teilkonferenz der betroffenen Schülerin oder dem betroffenen Schüler und deren Eltern Gelegenheit zu geben, zu dem Vorwurf der Pflichtverletzung Stellung zu nehmen; zu der Anhörung kann die Schülerin oder der Schüler eine Person des Vertrauens aus dem Kreis der Schülerinnen und Schüler oder der Lehrerinnen und Lehrer hinzuziehen. (9) Ordnungsmaßnahmen werden den Eltern schriftlich bekannt gegeben und begründet .

Wie organisieren sie eine Klassenfahrt/ einen Wandertag? Beschreiben sie ihre Aufgaben in der Vorbereitungs-, Durchführungs- und Nachbereitungsphase.

(Quelle: BASS 14 - 12 Nr. 2) Schulwanderungen und Schulfahrten müssen immer einen deutlichen Bezug zum Unterricht haben, programmatisch aus dem Schulleben erwachsen und im Unterricht vor- und nachbereitet werden. Sie gehören zu den Dienstpflichten eines Lehrers. Die Schulen entscheiden über die Durchführung von Schulwanderungen und Schulfahrten in eigener Verantwortung. Von der Schule wird eine Kostenobergrenze festgelegt. Der Schulleiter muss die Genehmigung der Schulwanderungen oder Schulfahrten als Schulveranstaltung erteilen aufgrund eines rechtzeitig vor Beginn zu stellenden Antrags. Während der Veranstaltung darf man die Schüler nicht in seinem privaten PKW befördern und bei sportlichen Unternehmungen mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko gelten die entsprechenden Sicherheitsvorschriften. Außerdem muss man für Aufsichtspersonen sorgen. Bei mehrtägigen Fahrten muss eine weibliche Aufsichtsperson dabei sein, bei schwierigen Aufsichtsverhältnissen eine Begleitperson mehr. Nach Absprache mit den Eltern dürfen Schüler - sofern man als Lehrer es ihnen zutraut - alleine in einer Kleingruppe laufen. Inhaltlich muss eine Exkursion zum behandelten Unterrichtsstoff passen, und z. B. neue Fragen eröffnen, kognitive Verknüpfungen ermöglichen oder eine sinnliche Bereicherung sein.

Ein Schüler (Klasse 8) hat nach einer Rangelei auf dem Schulgelände das Fahrrad seines Opponenten mutwillig demoliert, so dass es nicht mehr zu gebrauchen ist. Der Fall kommt vor die Klassenkonferenz. Welche Verfahrensweise ist angezeigt? Zu welchen Maßnahmen würden Sie sich als Teilnehmer bzw. als Teilnehmerin dieser Konferenz entschließen können?

,,,

Was fließt wie stark in ihre Bewertung ein? Gibt es Unterschiede in Sek I und Sek II? (Stichwort Hausaufgaben, SoMi, „Holpflicht"/ „Bringschuld")

- Arbeiten/Klausuren und Somi-Note - In Sek 1 werden Hausaufgaben nicht benotet, aber in Sek 2 - Schriftliche Überprüfungen müssen angekündigt werden, darin müssen Kompetenzen abgefragt werden (nicht nur reines Wissen), sie dürfen maximal 20 Min dauern und darin darf nur der Stoff der letzten vier Stunden abgefragt werden

Wie bauen sie ein Beratungsgespräch mit Eltern/Schülern auf?

- Auf Eltern/Schüler offen zugehen, begrüßen, Platz anbieten, zunächst Eltern zuhören - Problem verstehen - Gemeinsame Lösungssuche - Zielvereinbarungen treffen - Nach festgelegter Zeit nochmal Gespräch führen, um zu sehen, ob das eingehalten wurde oder wie ggf. weiter verfahren werden kann

Wie bereiten sie sich auf ein Beratungsgespräch (z.B. Elternsprechtag) vor?

- Aufzeichnungen über Schüler durchgehen und Verbesserungsvorschläge/ Lösungsansätze parat haben - Wenn bekannt ist, dass Eltern schwierig sind, jemanden zum Gespräch mitnehmen

Mitwirkungsmöglichkeiten für Referendare an der Schulentwicklung

- Beteiligung an Schulentwicklung wird von Berufseinsteigern inzwischen erwartet - Zweigleisige Möglichkeit in Referendariat: o Seminarausbildung: Erwerb von Kenntnissen über Schulentwicklung, Reflexion der Erfahrungswerte o Schulausbildung: Durchführung und Beobachtung von Kernprozessen, Sammeln von Erfahrungen - Möglichkeiten an Schule o Teilnahme an pädagogischen Tag mit konkreten Beobachtungsaufträgen o Mitwirkung: Tandembildung mit Kollegen, Entwicklung Methodencurriculum 5-7 - Reflexion im Seminar: o Person ist Schlüssel des Veränderungsprozesses Lehrerausbildung legt Grundstein für berufliche Lern- und Entwicklungsprozesse o Notwendige Kompetenzen/Haltungen für Veränderungsprozesse ▪ Moderation ▪ Sitzungsmanagement ▪ Teamfähigkeit ▪ Offenheit gegenüber Veränderung ▪ Ausschöpfen von Gestaltungsspielräumen - Referendare als Partner in Sachen Innovation begreifen

Wie kann ich die von mir arrangierten Lernsituationen in den Lerngruppen kontinuierlich individuell lernförderlich gestalten?

- Binnendifferenzieren so gut es geht, das bedeutet, dass z.B. in Gruppenarbeiten unterschiedliche Arbeitsblätter verteilt werden, die Gruppen so zusammengesetzt werden, dass z.B. ein Starker und ein Schwacher drin sind oder alle einem Lerntypus angehören - Hilfekarten für Schwächere und Sprinter-Aufgaben für Schnellere anbieten - verschiedene Zusatzfunktionen verteilen, um S aktiv einzubinden und sie selber teilweise Erziehungsauftrag übernehmen zu lassen

Was hat Diagnose mit Unterricht zu tun?

- Diagnose geht gutem Unterricht voraus - Erst durch Diagnose wird individuelle Förderung möglich

Welche Probleme kann es bei Beratungsgesprächen geben?

- Eltern bezweifeln meine Kompetenz, ihrem Kind etwas beizubringen Antwort: Kompetenz durch Ausbildung (Studium + Referendariat) - Eltern loben mich, ziehen aber über andere Lehrer her Antwort: Für das Lob zwar danken, aber deutlich machen, dass man hinter Kollegen steht und die Eltern selber mit den Lehrern reden sollen, wenn es Klärungsbedarf gibt - Eltern fallen aus der Rolle, greifen mich unsachlich an. Ich fühle mich in die Enge getrieben. Antwort: Gespräch verschieben oder abbrechen. Zu neuem Termin Kollegen oder Schulleiter mitnehmen - Eltern fordern mich auf, im Hinblick auf Versetzung eine Notenprognose abzugeben. Antwort: Ich kann nur momentane Note geben, keine Versetzungsprognose, aber man kann aufzeigen, was das Kind tun kann, um sich zu verbessern. - Eltern finden, dass ich die Intelligenz ihres Kindes nicht erkenne, es zu schlecht bewerte. Antwort: Es geht ja nicht um die generelle Intelligenz des Kindes, sondern um die Leistung und Mitarbeit in dem speziellen Fach.

Ein Schüler der 8. Klasse hat Probleme bei der mündlichen Mitarbeit (er ist schweigsam und meldet sich nie von allein). Wie beraten Sie ihn?

- Erst den Grund erfragen, dann individuell vorgehen: liegt es am Fach, an mangelndem Selbstvertrauen oder ist der Schüler in der für die 8. Klasse typischen Null-Bock-Phase? - Motivation schaffen: bessere SoMi-Noten durch mehr Beteiligung am Unterricht - Gemeinsame Herangehensweise besprechen: kleinschrittige Ziele planen (z.B. einmal pro Stunde, dann zweimal pro Stunde etc. melden - ggf. im Vertrag mit Unterschrift des Lehrers und Schülers), Erfolge rückmelden und loben - Allerdings besteht in der Sek I die Holpflicht: Lehrer müssen die Leistungen von den SuS „abholen" - selbst wenn der Schüler sich also nicht meldet, muss der Lehrer ihn zu einer Meldung auffordern

Was kann/ muss ich tun, um meinen Unterricht langfristig als erziehenden Unterricht anzulegen?

- Erziehung durch Unterrichtsinhalte - Erziehung durch Aufgaben (Erfüllung von Pflichten), z.B. Ordnungsdienst - Erziehung durch Zusammenleben (Arbeits- und Sozialverhalten etc.) - Erziehung durch personale Führungshilfen (Vorbildfunktion, Verlässlichkeit etc.) - Einhaltung der Klassenregeln kontrollieren - Methoden wählen, die Perspektivwechsel ermöglichen (Rollenspiele, Debatten) - Lernsituationen auf konkrete Alltagsbeispiele/aktuelle Nachrichten beziehen, damit die S Bezug herstellen und immer wieder sehen, wie wichtig Erziehung für das Zusammenleben in der Gesellschaft ist

Wie können sie sich in die Fachkonferenzarbeit einbringen?

- Fachcurriculum erarbeiten - Protokoll führen

Welche grundlegenden Qualifikationen muss Ihrer Meinung nach ein Lehrer, eine Lehrerin besitzen, um Beratungsgespräche mit Schülern oder Eltern erfolgreich (effizient, zielgerichtet, ausgewogen usw.) führen zu können?

- Gegenseite Wertschätzung entgegenbringen, Interesse zeigen, gemeinsame Basis schaffen (z.B. das Wohl des Kindes) - Nonverbale Botschaften senden und wahrnehmen - Aktiv zuhören - Techniken des Paraphrasierens und Zusammenfassens anwenden - Ich-Botschaften und Selbstoffenbarungen anstelle von Vorwürfen und Beschuldigungen anwenden - Zeit nehmen - Hilfsinstanzen kennen und darauf hinweisen - Ggf. Vermittler/Moderator einschalten - Kommunikationsmodelle als Hilfe zur Analyse von Gesprächen und Störungen: • Sender-Empfänger-Modell (Shannon und Weaver) -> ein Code kann unterschiedlich wahrgenommen werden, z.B. ist für Sprecher das Wort „Eiche" positiv, aber für Empfänger negativ behaftet • Vier-Seiten-Modell (Schulz von Thun) -> Ausdruck (einer) - Appell (dem anderen) - über Dinge (Informationen) + Beziehung • Beziehungs-Inhalts-Modell (Watzlawick) -> man kann nicht nicht kommunizieren; was und wie es gesagt wird, muss kongruent sein; subjektive Interpretation oft unterschiedlich

Wie können sie Gruppenarbeiten bewerten?

- Gruppennoten sind nicht zulässig, jeder SuS muss eine individuelle Note erhalten - Beurteilung durch L.: Beobachtungsbogen (pro Std. max. 1 bis 2 Gruppen bewerten, generelle Ankündigung zu Beginn des Schuljahres, wer wann bewertet wird, wird nicht bekannt gegeben) - Ergebnisprotokolle - Beurteilung durch SuS untereinander

Wie gehen Sie bei der Bewertung mit Legasthenie um?

- In Sek 1 brauchen S Attest, in Sek 2 nicht mehr - S dürfen nicht wegen Legasthenie sitzenbleiben oder eine schlechtere Note bekommen - In Sek 2: Recht auf Nachteilsausgleich, z.B. 15 Min länger für Klausur Zeit - Schule muss Förderplan für Legastheniker aufstellen

Gibt es in ihrem Unterricht bewertungsfreie Phasen?

- Ja: z.B: werden Zeit zum Nachdenken oder erste Mutmaßungen zu einem Thema nicht bewertet) - transparent machen, dass bewertungsfreie Phasen vorliegen. - Nach Leisen haben die Lernaufgaben im Gegensatz zu den Leistungsaufgaben den Effekt, dass sich die SuS intensiv mit einem Thema beschäftigen, ohne den Druck einer Leistungsüberprüfung zu spüren. An dieser Stelle kann zwar das Angebot angenommen werden, das Ergebnis der Lernaufgaben zu bewerten, muss aber nicht und bleibt freiwillig

Kaugummi, Kappe, bauchfrei... während Ihres Unterrichts - müssen Sie reagieren?

- Kaugummikauen und Kappe tragen ist auf Basis der Schulordnung, die alle SuS beim Eintritt in die weiterführende Schule (meistens Klasse 5) unterschrieben haben, nicht erlaubt, um Ablenkungen und Störungen zu vermeiden. Aus diesem Grund wird der/die SoS aufgefordert, sich an die Regeln, die die Schule auf Basis des Schulgesetzes vorgibt, zu halten - „bauchfrei" = kein Hinweis zu Verbot in der Schulordnung, generell: Freiheit in der Kleidungswahl, solange nicht anstößig

Wie gehen sie mit sozialen Medien (facebook etc.) um?

- Keine Freundschaftsanfragen von S annehmen - Schulordnung beachten - Wenn überhaupt Schülerkontakt auf sozialen Netzwerken, dann als Schulgruppe, bzw. Kurs

Sie wissen, dass sich der eine oder andere Kollege nicht an die Vorgaben des Lehrplans hält, sondern seinen Unterricht "wie immer" macht. Was können Sie tun?

- Kritikgespräch, besonders Einstieg, gut vorbereiten - Kollegen nicht vor anderen kritisieren/bloßstellen, sondern Gespräch unter vier Augen führen - Kritik möglichst zeitnah - Darstellen des zu kritisierenden Sachverhalts und Nachfragen beim Kritisieren - Darlegen der eigenen Bewertungen/Empfindungen - Wünsche/Konsequenzen offenlegen, die sich aus Kritik ergeben

Jugend- und Drogenberatung: Welche Anzeichen für Abhängigkeit gibt es? Was sind die statistisch gravierendsten Probleme aus Ihrem Bereich? Gibt es Programme für Schulen? Ist es sinnvoll, hinter dem Rücken eines Schülers Elterngespräche zu führen?

- Körperliche: Schlafstörungen, Unruhe, Schweißausbrüche, Gliederschmerzen, Übelkeit, Kreislaufstörungen oder Krampfanfälle - Psychische: Angst, Depressionen, Selbstmordgedanken - Gravierendste Probleme (?):Zigaretten, Alkohol, Cannabiskonsum - Programme für Schulen z.B.: von der Krisenhilfe Bochum, z.B. zur Suchtprävention - Als Lehrer ist man Vertrauensperson des Schülers, ggf. gibt es auch familiäre Probleme, die zu einem Drogenkonsum geführt haben - aus dem Grund nicht hinter dem Rücken des Schülers mit den Eltern sprechen, sofern es sich nicht (z.B. Verweigerung des Schülers) vermeiden lässt

Was muss man bei der Wahl eines außerschulischen Lernortes beachten?

- Muss deutlichen Bezug zum Unterricht haben, aus Schulprogramm erwachsen - Klassenpflegschaft bzw Jgstpflegschaft entscheidet über Ziel, Dauer und Programm auf Grundlage eines Vorschlags des Klassen- bzw. Kursleiters

Dürfen sich SuS selber oder sich gegenseitig bewerten?

- Nicht direkt Bewertung, da diese dem Lehrer obliegt. Tendenzen können jedoch abgebeben werden, wie beispielsweise bei der Einschätzung der SoMi-Note oder bei Gruppenarbeiten. Insbesondere da fällt es schwer, individuell zu benoten. - Bsp: Jeder (Vierer)gruppe kleine Zettel geben. Darauf schreiben SuS dann die Anzahl an Punkten, die jede/r SoS bekommen soll. Insgesamt dürfen nicht mehr als 10 Punkte vergeben werden (so kann die Gruppe nicht der Einfachheit halber jedem die gleiche Anzahl Punkte geben). So wird in der Gruppe über die Anteile eines jeden diskutiert und die unterschiedlichen Leistungen durch die SuS selbst reflektiert. Diese Tendenzen können eine gute Rückmeldung für die Erfassung von individuellen Leistungen sein (Bsp: Jana = 4 (hat sich gut eingebracht, für Ruhe gesorgt und die Ergebnisse aufgeschrieben sowie vorgestellt), Benni = 2, Helena = 1 (hat fast gar nicht mitgemacht), Stephan = 3)

Wie gehen sie mit sehr „beratungswilligen" Eltern um?

- Nur über die Schule kommunizieren, keine privaten Nummer rausgeben - Im Gespräch den nächsten Termin schon festlegen und deutlich machen, dass eine gewissen Zeitspanne dazwischenliegen muss (je nachdem, wie dringend der Fall ist), um Entwicklung richtig beobachten zu können

Wie gehen sie mit Problemen von SuS (Mobbing etc.) um?

- Opfer/Probleme ernst nehmen - Schwächere unterstützen - Täter soll lernen, sich in Rolle des Opfers reinzuversetzen, z.B. durch Rollenspiel, Coaching - Prävention wichtig: Warnsignale wahrnehmen; bestenfalls immer mal wieder zum Thema machen in verschiedenen Fächern; Sensibilisierung, z.B. durch Training von Anti-Gewalt- Verhalten; Lehrer müssen gezielt auf solche Situationen vorbereitet werden; starkes soziales Netz schaffen; Vorwürfe klar ansprechen (Lehrerrat); ggf. an Beratungsstellen weiterleiten

„Die Motivation zum Lernen wächst und stirbt im familialen Kontext." Was halten Sie davon?

- Primär wächst und stirbt die Lernmotivation mit dem Alter. SuS in der fünften und sechsten Klasse sind lernmotivierter, da sie noch an das eher spielerische Lernen in der Grundschule gewöhnt sind. Je mehr die Anforderungen in der Schule steigen, desto weniger lernmotiviert sind die SuS. Die SuS bilden mit zunehmendem Alter andere Prioritäten und Interessen, die mit den Vorgaben und Haltungen der Schule nicht mehr kombinierbar sind (Stage-Environment- Fit- Theorie von Eccles und Midgley (1989)) - Wie stark der Anfall der Lernmotivation ist, kann schichtspezifisch sein - nach Fend sind Jugendliche, die aus Elternhäusern stammen, in denen Anstrengungsbereitschaft schon früh gefördert wird, lernmotivierter - der Beitrag der Familie ist allerdings nicht zu vernachlässigen, denn • das Kind sammelt zuhause grundlegende persönlichkeitsrelevante Erfahrungen. • negative Erfahrungen wirken sich auch negativ auf die Motivation aus. • Anregungsbedingungen innerhalb der Familie wirken sich auf das Kind aus (Medienkonsum, Interessenhorizont der Eltern, Umgang mit Konflikten).

Wie konzipiert man Klassenarbeiten?

- Rechtzeitige Bekanntgabe des Termins - Transparenz der Anforderungen o Wiederholungen und Übungen o Berücksichtigung untersch. Lerntypen o Untersch. Schwierigkeitsgrade o Einfache Aufgaben als „Eisbrecher" am Anfang o Erreichbarkeit der Note 4 für alle o Beachtung des Zeitrahmens o Übersichtlichkeit o Ansprechende Gestaltung o Angabe der Bepunktung o Pünktlicher Beginn o Ruhige Atmosphäre o Sich meldende SuS aufsuchen o Flüstern o Zeitangaben machen o Durch Blickkontakt Wachsamkeit signalisieren; Täuschungsversuche nicht übersehen! o Überschaubare Fehlerrückmeldungen o Keine Bloßstellungen (Kein Notenspiegel an Tafel)

Welchen Bildungs- und Erziehungsauftrag haben sie als Lehrer? (§1+2 des Schulgesetztes NRW)

- S haben Recht auf Bildung (=individuell) , Erziehung (= sozial, zielt auf positive Verhaltensänderung ab) und individuelle Förderung und die Schule hat folgenden Bildungs- und Erziehungsauftrag: - Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor Würde des Menschen, Bereitschaft zum sozialen Handeln; Erziehung im Geist der Menschlichkeit, der Demokratie und Freiheit, Toleranz, Friedensgesinnung - Schule und Eltern wirken partnerschaftlich zusammen, um Bildungs- und Erziehungsziele zu erreichen - Fähigkeiten und Kenntnisse vermitteln und dabei individuelle Voraussetzungen berücksichtigen - Förderung der Selbstständigkeit, Entfaltung der Person, Verantwortungsbewusstsein - Unterricht soll Lernfreude erhalten und weiter fördern sowie S anregen und befähigen, Strategien und Methoden für lebenslanges nachhaltiges Lernen zu entwickeln - Ziele erziehenden Unterrichts: o Aneignung von Grundwerten o Erwerb der kulturellen Lebensweise o Persönlichkeitsbildung o Sozialkompetenz o Selbstständigkeit o Selbstbestimmung o Solidarität

Welche grundlegenden Qualifikationen muss Ihrer Meinung nach ein Lehrer besitzen, um Beratungsgespräche mit Schülern oder Eltern erfolgreich (effizient, zielgerichtet, ausgewogen) führen zu können?

- Sachkompetenz (sachliche Informationen zum Fach, zur Entwicklung der SuS) - Sozialkompetenz (Empathie, Verhaltensweise) - Ichkompetenz (aktives Zuhören, Gordon, Selbstvertrauen)

Was versteht man unter kollegialer Fallberatung?

- Schlee und Tietze definieren k.F. als kostenfreie, freiwillige, personenorientierte Beratung ohne professionelle Leitung (!), bei der im Gruppenmodus (4-10 Personen) wechselseitig berufsbezogene Fälle der Teilnehmenden nach festem Ablauf(!) und ergebnisorientiert reflektiert werden - Ziele und Anspruchsniveau vorher klären - Wir-Gefühl wichtig = gegenseitiges Geben und Nehmen, konstruktiver Umgang mit Konflikten - Gleichrangigkeit, Rivalitäten müssen angesprochen werden - Moderator trotz Gleichrangigkeit nötig

Begriff der Schulentwicklung

- Schulen entwickeln sich, Schulentwicklung ist alltäglich. Man kann darüber hinaus drei Formen von Schulentwicklung unterscheiden, die unterschiedliche Anspruchs-Ebenen darstellen: 1. Intentionale Schulentwicklung, d. h. systematische und zielbewusste Weiter-Entwicklung von Einzelschulen. 2. Institutionelle Schulentwicklung, d. h. Entwicklung der Einzelschule zur Lernenden Schule, die fähig ist zu - Selbstorganisation - Selbstreflexion und - Selbststeuerung, und die dafür eine Infrastruktur ausgebildet hat. 3. Komplexe Schulentwicklung, d. h. gleichzeitige Entwicklung von Einzelschulen (wie oben) und Entwicklung des gesamten Schulsystems, vor allem der Systemsteuerung. Nicht jede Schulentwicklung ist pädagogische, sondern nur die, die sich an pädagogischen Absichten orientiert.

Müssen Klassenarbeiten nachgeschrieben werden?

- Schulregeln beachten - Nicht unbedingt, wenn der Schüler klar bewertbar ist (ggf. Feststellungsprüfung)

Wen kann man im Umfeld Schule alles beraten? / Welche Formen des Beratungsgespräches kennen sie?

- Schülerberatung o Schullaufbahnberatung (Perspektiven) o Psychologische Beratung (Hilfe bei Lern- und Arbeitsschwierigkeiten, sozialen Konflikten, psychischen Störungen) o Lernvorschläge machen, individuelle Möglichkeiten der Verbesserung aufzeigen - Elternberatung o L. als professioneller Berater o Neue Sichtweise von Problemen, besser für Verständnis o Akzeptieren, Anteilnahme, Wertschätzung, Empathie, Echtheit, Kongruenz o Vorbereitung sehr wichtig o Nach Lösungsidee späteren Termin zur Überprüfung machen - Kollegen (kollegiale Fallberatung)

Wenn sie könnten- was würden sie an unserem Schulmodell modifizieren?

- Segregation abschaffen oder später stattfinden lassen - Auch Sitzenbleiben halte ich persönlich nicht für sinnvoll - es gibt einige wenige Schulen, an denen man sich orientieren könnte (z.B. Bielefelder Labor- Schule; Jena-Planschule)

Stellen Sie gängige Bezugsnormen für die Notengebung dar und erläutern Sie Vor- und Nachteile.

- Soziale Bezugsnorm: Leistung des Einzelnen wird nach ihrem Verhältnis zur Leistung einer Gruppe beurteilt; die Leistung des Einzelnen wird mit den Leistungen einer Referenzgruppe vergleichen und vor diesem Hintergrund bewertet (bei den Schulnoten bildet normalerweise die Klasse die Vergleichsgruppe) Vorteil: Lehrer sind in aller Regel in der Lage, die Schüler ihrer Klasse nach ihren Schulleistungen verlässlich in eine Rangreihe zu ordnen; die Schüler haben zudem ihre direkten Vergleich zu anderen und können ihre Leitung einordnen, dazu können sie durch den Vergleich mit anderen motiviert werden Nachteil: selten ist die Gaußsche Normalverteilungskurve als Ergebnis einer Klassenarbeit erstrebenswert, da ein erfolgreicher Unterricht ein solcher ist, in dem auch die Schwächeren hinreichend gefördert werden - Kriterienorientierte Bezugsnorm: orientiert sich an den geforderten Leistungszielen: die Lernleistung des einzelnen Schülers wird mit dem Lernziel, dem Kriterium, vergleichen. Vorteil: die Distanz zum Kriterium gibt Rückmeldung zu dem Erfolg der bisherigen Lernbemühungen und Auskunft über die noch zurückzulegenden Lernschritte Nachteil: der Lehrer hat am Ende nur die Wahl zwischen „Lernziel erreicht" und „Lernziel noch nicht erreicht"; vielmehr sollen aus den lernzielorientierten Tests unmittelbare Schlüsse für den weiteren Gang des Lernens gezogen werden - Individuelle Bezugsnorm: Vergleich jetziger Lernleistungen mit denen früherer Zeitpunkte Vorteil: Selbst wenn sich die Rangfolge eines Schülers in der Klasse hinsichtlich der Note nicht verändert hat, können individuelle Fortschritte möglich sein und sollten dann verbalisiert werden; der Schüler wird als Individuum betrachtet und kann selbst motiviert werden, wenn er eine Steigerung bei sich bemerkt Nachteil: wenn ein Schüler zwar mit der Zeit bessere Leistungen erbringt, aber diese Leistungen nicht entsprechend sind, muss sich die individuelle Bezugsnorm häufig der sozialen Bezugsnorm unterordnen

Welche (organisatorischen) Aufgaben haben Sie als Klassenlehrer?

- SuS hinsichtlich der Brandschutzverordnung und Schulordnung informieren/belehren - Für gutes Klassenklima sorgen - Bindeglied zwischen SuS- Eltern und Schule -> Elternsprechtage - Elternabende/Klassenpflegschatzsitzungen (zur ersten Klassenpflegschaft lädt der Klassenlehrer ein und es werden Vorsitzende gewählt - danach auch ohne Klassenlehrer möglich) - Wandertage, Klassenfahrten - Fach „Kompetenz" in der 5. Klasse (Arbeitsweisen, Mappen- und Heftführung, Schulranzen packen, Organisation, Streitfälle) - Statistiken führen (Klassen- und Telefonliste - Klassenbuch, Entschuldigungen kontrollieren - Beurlaubungen (kurzzeitige) genehmigen - Klassen- und Zeugniskonferenzen leiten - Bei Zeugniskonferenz Bemerkungen vorschlagen - Kooperation mit dem anderen Klassenleiter (Klassenleiterteam am Schiller)

Nennen Sie unterschiedliche Funktionen der Notengebung.

- SuS qualifizieren, sich in die Gesellschaft zu integrieren, gesellschaftliche Normen und Werte nahe bringen - Selektionsfunktion; Berechtigung für den weiteren sozialen Aufstieg - Sozialisierung; Leistungsorientierung unserer Gesellschaft einüben - Rückmeldung f. SuS und L; S bekommt Info über Lernfortschritt und -bemühungen; L. bekommt indirekt Info über Qualität und Erfolg des Unterrichts - Bericht an d. Eltern über momentanen Leistungsstand - Anreiz und Disziplinierung; Förderung durch Aussicht auf gute Noten; Furcht vor Bestrafung mit schlechten Noten

Wann bekommt ein Schüler einen blauen Brief?

- Warnung für Schüler und Eltern, wenn auf dem Versetzungszeugnis eine 5 oder 6 droht - Wenn im Halbjahreszeugnis schon eine 5 gegeben wird, ist das schon eine Warnung, dann ist kein blauer Brief nötig - Wenn kein blauer Brief verschickt wurde und der Schüler dann auf dem Zeugnis eine 5 bekommt, ist die nicht versetzungsrelevant, auch wenn sie nicht ausgeglichen werden kann - Wenn Schüler nach blauem Brief sitzenbleibt, muss Fachlehrer dem Zeugnis konkrete Lern- und Förderempfehlungen hinzufügen

Was und wie diagnostizieren sie in ihrem Unterricht und welche Diagnosemöglichkeiten nutzen sie?

- Was: z.B. unterschiedlicher Lernstand, individuelle Stärken und Schwächen, fachliche/überfachliche Kompetenzen; Lern- und Arbeitsweise; Verhalten und Organisation usw. - Wie: je nachdem, was untersucht wird, kann Diagnose durch Lehrer oder in peer group erfolgen, oder als Selbstdiagnose der SuS. Zeitraum: punktuell mehrmals im Schuljahr, oder nur zu Beginn eines Schuljahres, an Schlüsselstellen des Fachunterrichts, in jeder Unterrichtsstunde ... , z.B. durch o Standardisierte Verfahren (Tests/Fragebögen zur Selbsteinschätzung) o Kollegial abgestimmte Vorgehensweisen (z.B. Informationsweitergabe bei Klassenwechsel) o Lerntagebücher

Sie können eine Sache an ihrer Schule verändern- welche? (individuell)

- Z.B. das bilinguale Angebot an unserer Schule weiter auszubauen, damit die Fächer (insbesondere die Fremdsprachen und die Gesellschaftswissenschaften) Lerninhalte verknüpfen können, woraus Synergieeffekte bei den Schülern entstehen sollten und sie ihr erworbenes Wissen doppelt anwenden können. Die Erfahrung zeigt, dass ein solches Ansinnen auch bei den Eltern auf großes Interesse stößt. - offenere und größere Lernräume - Stundenstruktur ändern: 55 minütige Stunden - kleinere Klassen (weniger Schüler) - Mehrere Lehrer, die zusammen unterrichten

Eine Schülerin wird im Unterricht von anderen SuS gemieden und ausgeschlossen. Was unternehmen sie?

- Zunächst beobachten, ob sich das häuft, oder nur mal eine Stunde so ist, Kollegen befragen, ob das auch in anderen Fächern so ist - Mit Schülerin sprechen, gemeinsam weiteres Vorgehen absprechen und an Vertrauenslehrer wenden, Klassenlehrer/andere Fachlehrer befragen, mit Eltern sprechen, ggf. Klassenkonferenz einberufen

Was können Sie tun, um bei Beratungsgesprächen ein Klima des Vertrauens herzustellen und aufrecht zu erhalten?

- das fängt mit einer freundlichen Begrüßung an und mit freundlichem, höflichen Auftreten - keine Anschuldigungen meinerseits, auch kein Solidarisieren mit den Eltern gegen den Schüler, es muss 2 Schnebel, Stefanie: Professionell beraten, Beratungskompetenz in der Schule, Weinheim 2007, S.9ff. 3 Hertel, Silke/ Schmitz, Bernhard: Lehrer als Berater in Schule und Unterricht. - sich auch bei Problemfällen positive Dinge überlegen - erst einmal abwartend verhalten, zuhören, was die Eltern auf dem Herzen haben, d.h. nach ihren Anliegen fragen anstatt Vorträge zu halten - Es muss deutlich sein, dass das Gespräch zum Wohl des Schülers stattfindet, und dass eine Gemeinsamkeit ist, dass uns dieses Wohl interessiert. So müssen Handlungsalternativen ebenfalls zusammen entwickelt werden

Warum Schulentwicklung?

- mögliche Ausgangspunkte: rückgängige Schülerzahlen, Verbesserung von Klassen- bzw. Schulklima - gesellschaftlicher Umbruch - innere Schulentwicklung: Anpassung der Einzelschule an veränderte gesellschaftliche Verhältnisse erzieherische Eigenstruktur finden, ‚gemeinsam statt einsam'

Was ist Schulentwicklung?

- systematisch angelegte Schulentwicklung bedeutet, dass Initiativen an einer Schule zu einer gemeinsamen Linie zusammengeführt werden, Aktivitäten werden verortet und Schwerpunkte gesetzt - Schulentwicklung ist in Anlehnung an das Drei-Wege-Programm von Rolff: o Der Systemzusammenhang von Unterrichtsentwicklung, Organisationsentwicklung und Personalentwicklung - Schulentwicklung wird verstanden als ein gezielt geplanter Entwicklungsprozess, der von der Schule als Ganzes getragen und abgestimmt ist und bei dem unterschiedliche Teilaktivitäten koordiniert und gebündelt sind. - Unterrichtsentwicklung: Lern- und Unterrichtskultur, Veränderung von Methoden (Schülerorientierung, Selbstständigkeit), offene Unterrichtsformen - Organisationsentwicklung: Arbeits- und Projektgruppen, Bildung von Steuergruppen, Schulprogramm, Erziehungsklima - Personalentwicklung: Supervision, Hospitationen, regelmäßige Zielvereinbarungen, Kommunikationstraining

Welches Schulmodell (Gy/Ge etc.) halten sie für zukunftsfähig?

- tendenziell eher Gesamtschule, oder aber weiterhin Bestehen beider Schulformen, allerdings mit ausschließlich ‚gemischten' Klassen (Inklusion „zu Ende denken") - Segregation findet zu früh statt

Schulentwicklung konkret

- wichtig: bottom up Vorgehen breite Beteiligung des Kollegiums - auch Skeptiker willkommen: verhindert Einseitigkeit - Gelingensbedingungen o Breite Beteiligung des Kollegiums o Aktive Unterstützung durch Schulleitung o Auftragserteilung durch Kollegium o Herunterbrechen der Ziele in machbare Maßnahmen o Bildung Steuergruppe o Externe Begleiter o Evaluation o Balance zwischen Ziel- und Prozessorientierung

Wie gehen sie mit Leistungsverweigerung um?

- zunächst herausfinden, welche Absprachen im Kollegium/mit Schulleitung über Leistungsverweigerer/Schulschwänzer getroffen wurden -> gibt es klare Regelungen? - immer versuchen zu verstehen, wieso Leistung verweigert wird: aus Sicht der SuS macht es „Sinn": Selbstschutz, Überforderung wird abgewehrt, Vermeidung von Bedrohungen o.ä. - immer versuchen, andere Kräfte (weitere Kollegen, Eltern, Klasse, Schulleitung) mit einzubeziehen, wenn Sanktionen erfolgen sollen - auch den Schüler unbedingt einbeziehen, Gespräch suchen, Abmachungen treffen, ggf. mit Unterschrift, oder Lernverträge abschließen - Vertrauen schaffen - Der/die S. muss selbst wahrnehmen, was sich verändert, muss es auch wollen - alles, was anstrengend für den L. sein mag, kann dem Schüler trotzdem das Gefühl von Selbstwirksamkeit haben; Auseinandersetzungen sind nicht zu scheuen! - Ansonsten: SoMi; schriftliche Leistungen? fließt also mit in die Note ein

Welche subjektiven Fehlerquellen bei der Leistungsmessung sind Ihnen bekannt?

- „Es gibt keine objektive Leistungsbewertung!" - Subjektive Fehlerquellen: o Sympathie-Effekt o Effekt der Zusatzinformationen über SuS (positiv oder negativ) o Halo-Effekt: positive Leistungen und Persönlichkeitsmerkmal strahlen auf andere Bereiche ab o Effekt des ersten Eindrucks o Voreinstellungseffekt o Reihenfolgen-Effekt - Mängel bei Aufgabenformulierung, Durchführung, Korrektur, simple Rechenfehler

Wie gehen Sie bei Schulverstößen vor?

...

Sie nehmen einem Schüler im Unterricht das Handy ab, da er es benutzt hat. Was müssen sie beachten?

......

Hintergründe für Schulentwicklung

1) Fend: „die einzelne Schule als pädagogische Handlungseinheit" 2) Entwicklungen zur Autonomie der Einzelschule 3) Profilbildung 4) Vorarbeiten/Reformbedürfnis einzelner Lehrer 5) Freie Schulwahl Rechenschaftspflicht/Kundenorientierung

Impulse für Schulentwicklung

1) „no pain - no change" 2) außerschulische Erziehungs- und Entwicklungsbedingungen 3) innerschulische Antinomien

Kernprozesse von Schulentwicklung

1. Erfassen der Ausgangslage 2. Zielfindung: Schwerpunktsetzung 3. Evaluation des Vorgehens - Bildung einer Steuergruppe - Betroffene zu Beteiligten machen - Schlüsselrolle der Schulleitung: von direktorialer zu partizipativer Schulleitung - Schulentwicklung ist ein Lernprozess, der aus Alltagsroutinen herausführen kann und bei dem es um Erfinden, Erproben und Erneuern geht Ad 1: Erfassen der Ausgangslage: Ist-Analyse - keine Maßnahme ohne Diagnose - am ehesten möglich durch externe Berater und Prozessbegleiter - mögliche Instrumente: Fragebogen, Stärken-Schwächen-Analyse, Kraftfeldanalyse, SOFT- Analyse (diskursive Auseinandersetzung im Kollegium durch satisfaction, opportunities, faults, und threads) Ad 2: Zielfindung: Entwürfe pädagogischer Landkarten - Leitbilder, Schulprofile, Schulprogramme - Begriffsklärung o Schulprofil: konkrete, inhaltlich-fachliche und überfachliche Schwerpunkte, die an einer Schule über die Jahre (mehr oder weniger zufällig) gewachsen sind, Auszeichnung nach außen und Abgrenzung zur Nachbarschule o Leitbild einer Schule: Ausdruck des gemeinsamen Zukunftsbildes einer Schule o Schulprogramm: pädagogische Grundausrichtung eines Kollegiums, die erst erarbeitet werden muss - Entwicklung eines Schulprogramms gilt als Königsweg von Schulentwicklung - Verordnung eines Schulprogramms = top down Vorgehen umstritten!! Ad 3: Evaluation und Qualitätssicherung - Evaluation = o sammeln von Daten, Zahlen und Ziffern in quantitativer und qualitativer Form o Bewerten, Erreichen von Standards überprüfen - Interne bzw. Selbstevaluation = von Schule selbst durchgeführte Evaluation; vor Ort werden Informationen gesammelt, dient der Selbstreflexion der Arbeit - Externe Evaluation = von Institutionen durchgeführte Evaluation - Gründe: Schlüsse aus Daten zur Verbesserung ihrer Arbeit und der schule als ganzes - Evaluation nicht einmalig, sondern ein Prozess - Schritte einer Evaluation: o Ziele klären o Kriterien festlegen o Indikatoren festlegen o Methodenauswahl o Datenerhebung

Was bedeutet aktives Zuhören und wo hat es seine Grenzen?

Aktives Zuhören ist eine Art der Gesprächsführung, die dem Zweck dient, an versteckte oder unbewusste Hintergründe einer Situation, eines Verhaltens oder einer Aussage zu gelangen. Ziel: versteckte/indirekte Botschaften knacken. Mittel zu diesem Zweck ist das sog. Spiegeln, das Wiedergeben einer Aussage des Schüler oder des Elternteils durch den Lehrer mit eigenen Worten, wobei insbesondere versucht wird, sich in die Gefühle und Gedanke des anderen hineinzuversetzen, um diese nachzuvollziehen, sie explizit zu machen und um ggfs. Missverständnisse zu vermeiden. Fragt ein Schüler z.B. „Schreiben wir die nächste Arbeit schon bald." kann eine gespiegelte Antwort so aussehen: „Du machst dir Sorgen, weil du bei der Vorbereitung auf die nächste Arbeit Probleme hast." Hier wird durch die Aussage des Lehrers klar, dass er versucht, die Beweggründe für die Frage nachzuvollziehen und wie er sie sich erklärt. Durch die Paraphrasierung hat er zu der Aussage des Schülers seine Gedanke hinzugefügt. Die Reaktion des Schülers wird ihm dabei direkt zeigen, ob er eine zutreffende Deutung vorgenommen hat. Grenzen: - Wertekonflikte - Keine Kooperationsbereitschaft, denn beide müssen an Lösungen interessiert sein

Wie gehen sie mit Leistungsunterschieden um?

Am Gymnasium herrscht - im Vergleich zu Grundschulen - eher eine Leistungshomogenität; nichtsdestotrotz kommt es heutzutage auch an Gymnasien immer mehr zu einer Heterogenität - nicht allein wegen der Inklusion. Durch individuelle Fördermaßnahmen und Maßnahmen der Binnendifferenzierung wie Aufgabenblätter verschiedener Schwierigkeitsgrade, Sprinteraufgaben, kooperatives Lernen in Partnerarbeit mit einem eher leistungsstarken und einem eher leistungsschwachen Partner können die verschiedenen Kompetenzen der Schüler gefördert werden.

nachhaltige und schwere Unterrichtsbeeinträchtigung

Bei Unterhaltsbeeinträchtigungen müssen massive Störungen vorliegen. Sie müssen nach Dauer und Gewicht so erheblich sein, dass ein geordneter Unterricht nicht mehr möglich ist. Auch hier besteht die Gefahr, dass Schüler, die einfach "lebendiger" sind, dann, wenn sie den Lehrern missliebig sind, als schwere Störenfriede dargestellt werden. Hier gehen die Meinungen von Lehrern und Eltern/Schülern oft weit auseinander. Auch hier kann mit gerichtlichen Rechtsschutz effektiv reagiert werden, siehe dazu 3.

Ein Schüler hat im Quartal nur an einer Stunde aktiv teilgenommen. Zum Quartalsende reicht er für die anderen Stunden Entschuldigungen ein. Was können sie machen?

Da er nicht bewertbar ist, Feststellungsprüfung frühzeitig vor Zeugniskonferenz ansetzen, damit Note dann noch eingetragen werden kann.

Was ist wichtig für Transparenz in der Notengebung?

Dass der Lehrer Beurteilungsmaßstäbe zu Beginn bekannt gibt. Teilweise ist es sinnvoll, Qualitätsmerkmale an einem gelungenen Beispiel von den SuS erarbeiten zu lassen

Wie gehen sie auf unterschiedliche Lernausgangslagen der SuS ein?

Diagnose bei Übernahme der Klasse (z.B. durch unbenotete schriftliche Überprüfung oder Fragebögen, auf denen SuS sich selber einschätzen sollen) um Basis für weitere Arbeit mit Klasse zu haben und individuell fördern zu können

‚Neue Lernkultur' erfordert ‚neue Leistungsbeurteilung' - wie stehen Sie zu diesem Monitum? (individuell)

Die Leistungsbeurteilung in Form von Noten von 1-6 ist gleichgeblieben, auch, wenn sich die Methoden des Unterrichts und seine Art verändert haben. Selbstverständlich muss man sich überlegen, wie man die Durchführung von z. B. Gruppenarbeiten und die daraus entstehenden Ergebnisse bewertet, ob man jedem Mitglied einer Gruppe ein und dieselbe Note gibt oder ob man zwischen den einzelnen Mitgliedern einer Gruppe differenziert, je nachdem, wie sich die einzelnen Schüler eingebracht haben und wie dies für den Lehrer zu beobachten war. - Neue Lernkultur bedeutet Output-Orientierung -> Kompetenzorientierter Unterricht, handlungspropädeutischer Unterricht, nicht mehr nur Ergebnisorientierung, sondern auch Prozessbewertung; Beobachtungs- und Bewertungsbögen müssen mit den Schülern zusammen entwickelt werden - bedeutet auch Veränderung der Lehrerrolle; L. als ‚Arrangeur von Lerngelegenheiten" (Bovet/Huwendiek 72014: 342) - beispielsweise auch Bewertung im offenen Unterricht: „erweiterter Lernbegriff" (vgl. Bovet/Huwendiek 72014: 341); sorgfältige und systematische Beobachtung und Bewertung von Lernprozessen braucht viel Vorbereitung - zusätzlich zur fachlich-inhaltlichen Orientierung gilt es, die sozial-kommunikativen, methodisch-strategischen und personalen Komponenten zu fördern - mehr Verantwortung auf den Schüler selbst übertragen, Selbstständigkeit fördern - selbst die Kriterien zur Bewertung sollten idealerweise mit den Schülern erarbeitet werden - Bewertungskriterien sollten im Unterricht dann auch eingeübt werden, z.B. Einzelarbeit heißt Einzelarbeit, Sozialformen ausprobieren, Gruppenarbeit durch SuS benoten lassen, indem Punkte vergeben werden (möglichst nicht durch die Anzahl der Gruppenmitglieder teilbar, sodass eine/r am meisten Punkte erhalten muss) • die Frage, was der/die S. mit dem Gelernten anfangen kann, die Schülerweltnähe steht in einem neuen Mittelpunkt des Unterrichts, von der Lehrerzentrierung zur Schülerzentrierung, der Schüler als das Lernsubjekt! • d e s h a l b kann und muss ein Umdenken in der Leitungsbeurteilung stattfinden • z.B. durch (Sprachen-)Lern-Portfolios, Lerntagebücher, Bögen zur Reflexion soll ein Selbstbeurteilungs- und -evaluationsprozess angeregt werden, rückt mehr in den Vordergrund aufgrund der „neuen Lernkultur" • i.d. neuen Leistungsbeurteilung ist meiner Meinung auch die Tatsache enthalten, dass die Kriterien zur Leistungsbeurteilung, sowohl schriftliche als auch mündliche, transparent gemacht werden, unbedingt (ist Pflicht)! (vgl. Bovet/Huwendiek 72014: 332) • Der Bewertungsprozess der Lehrkraft soll möglichst nachvollziehbar sein - Zensuren können generell als höchst fragwürdig gesehen werden, so wie jede Messung fragwürdig ist, deshalb: schwieriges Thema, auch weil Lehrer zugleich Helfer/Moderator und Richter sein soll (vgl. Bovet/Huwendiek 72014: 321) - Vgl. Gütekriterien der Leistungsbeurteilung: Objektivität, Reliabilität und Validität - pädagogisch verantwortliches Handeln ist gefragt, denn Freiräume bei der Festlegung der Gewichtung liegen letztendlich beim Lehrer

Wie ist dem Phänomen „Schuleschwänzen" zu begegnen?

Die Schulpflicht besteht in jedem Bundesland innerhalb Deutschlands, sie wird jedoch unterschiedlich ausgeführt. Jedes Elternteil ist verpflichtet, dafür zu Sorgen, dass sein schulpflichtiges Kind in die Schule geht. In einigen Ausnahmefällen ist es möglich, das minderjährige Kind vom Unterricht zu befreien, dieses bezieht sich aber nur auf ein Paar Tage im Jahr. Jedoch sind die Erziehungsberechtigten verpflichtet Ihrer Pflicht nach kommen und das Kind zur Schule zu bringen. Kommen die Eltern Ihrer Pflicht nicht nach, dann stellt dieses eine Ordnungswidrigkeit dar und wird mit einer Bußgeldstrafe geahndet werden. Diese wird in unterschiedlicher Höhe und von jedem Bundesland anders ausgeführt. Jedoch wird in diesem Fall noch unterschieden, ob die Verletzung der Schulpflicht durch den Schüler oder durch den Erziehungsberechtigten zustande gekommen ist. Jedes Bundesland ja sogar jede Schule hat eine eigene Art mit Schulschwänzern und den Folgen umzugehen. Somit ist auch die Strafe unterschiedlich. In erster Linie setzen sich die Schulen mit den Erziehungsberechtigten in Verbindung und versuchen zu klären warum der Schüler nicht zum Unterricht erschienen ist. Erfolgt weiterhin das Fernbleiben des Unterrichtes kann das Ordnungsamt eingeschaltet werden und der Schüler wird dann vom Ordnungsamt zur Schule gebracht. Bringt auch das keine Besserung, also der Schüler bleibt weiterhin der Schule fern, so kann die Schulleitung das Jugendamt informieren. Das Jugendamt versucht dann erst einmal über Gespräche mit dem Schüler und den Erziehungsberechtigten herauszufinden, warum die Schulpflicht nicht war genommen wird und versucht das Problem zu lösen. Lehrer müssen Präventiv entgegenwirken durch interessanten Unterricht, wie z.B. Claasroommanagement, Schülerorientierung etc., zudem müssen sie bei Schulschwänzern versuchen, die Lernrückstände der Schüler aufzuholen, Abgehängte wieder zu integrieren. Viele Schwänzer sind Schüler mit schwächeren Leistungen. Und Schulen müssen Schüler bei Problemen in der Familie unterstützen - gute Ganztagsbetreuung etwa kann die Schule zu einem attraktiven Ort machen, an dem man auch Spaß hat. Wir müssen die Schüler bei ihrem Gutsein und Gutkönnen erwischen. Das macht natürlich viel Arbeit, die Schulen nicht allein leisten können. Das größte Potential liegt in der Zusammenarbeit: Schule, Sozialarbeiter, Schulpsychologen, Eltern und Polizei machen das Schwänzen unbequem, sprechen Schüler an und besuchen sie. Gespräche und Brückenbau können anfangs noch viel bewirken. Durch Interventionen kann man viele der Schulverweigerer im Frühstadium zurückholen, so dass sie gar nicht weiter abrutschen würden.

Schulz von Thun spricht von den vier Seiten einer Nachricht (Mitteilung). Erläutern Sie den Tatbestand an folgendem Beispiel: Eine Schülerin der 6. Klasse, bei der Sie gleich unterricht haben werden, kommt Ihnen auf dem Flur entgegen gerannt und sagt aufgebracht: „Die Anna hat ihr Lesebuch einfach durch die Klasse geworfen!"

Die vier Seiten einer Nachricht sind: Sachinhalt, Selbstkundgabe, Beziehungsaspekt, Appell. Wer sich dazu informieren möchte: http://www.stangl- taller.at/ARBEITSBLAETTER/KOMMUNIKATION/Komm4Seiten.shtml Der Sachinhalt ist eben genau das: die Sachinformation. In diesem Falle ist der Mitteilung nur zu entnehmen, dass Anna ihr Lesebuch durch wahrscheinlich horizontaler Bewegung beschleunigt ihr Lesebuch der Erdanziehungskraft übergeben hat. Die Selbstkundgabe (oder Selbstoffenbarung) ist die in allen expliziten Fremdcharakterisierungen befindliche implizite Selbstbeschreibung und hier im Wort „einfach" und der Aufgebrachtheit versteckt. Dadurch drückt sich zweierlei aus, nämlich einmal eine gewisse Entrüstung und somit das Unangebrachtfinden des Lesebuchwerfens und zudem, dass die Schülerin Annas Beweggründe als gegenstandslos betrachtet (denn lt. der Auskunft hatte Anna kein Grund für das Werfen, sie hat es „einfach so" gemacht). Aus dem Beziehungsaspekt geht hervor, was die Senderin vom Empfänger hält bzw. wie sie ihn einstuft und die beiden zueinander stehen. In diesem Fall ist das eng mit dem Appell verknüpft, denn die Senderin erachtet den Lehrer als Autoritätsperson und als für fliegende Lesebücher zuständig (Beziehungsaspekt) und sie erwartet von ihm, das er Schritte wegen des Lesebuchflugs einleitet (Appell), z.B. dass Anna zur Rechenschaft gezogen wird. Beziehung: Ich bin Schülerin, Sie die Autorität. Selbstkundgabe: Ich bin besser als Anna und ich will für Ordnung sorgen. Appell: Bestrafen Sie Anna dafür! Sachinhalt: Anna hat ihr Buch durch die Klasse geworfen! Die vier Seiten einer Nachricht gibt es zwei Mal: einmal beim Sender und ein weiteres Mal beim Empfänger. [„Man hört eine Nachricht mit 4 Ohren."] Je mehr Kongruenz besteht, desto weniger Missverständnisse ereignen sich. Besteht irgendwo eine Inkongruenz, betrachtet der Lehrer sich in diesem Fall z.B. nicht als Lesebuchfluglotse und ist der Meinung, dass die Klasse Anna alleine zur Rede stellen sollte, so wird er dem von der Senderin gewünschten Appell nicht nachkommen und in dem Ausspruch eher ein Anschwärzen einer Klassenkameradin sehen. Konsequenterweise wird er die Aussage der Schülerin nicht als Wunsch nach (Wieder-)Herstellung von (sozialer) Ordnung sehen und diesem nachkommen, sondern ihr seiner Meinung nach dissoziales Verhalten tadeln. Die Schülerin wird sich wiederum ihrerseits zu Unrecht ermahnt fühlen und eventuell der Meinung sein, der Lehrer habe keine Autorität und sei etwas daneben.

Wie verändert sich ihre Lehrerrolle von der SI zur SII?

Die ‚Holschuld' des Lehrers in der S I wird in der Oberstufe zu einer ‚Bringschuld' des Schülers.

Das Drehtür-Modell

Drehtür-Modell (= Verbreidings - Modell aus den Niederlanden nach Mönks/Renzulli) ist ein schulisches Erweiterungsprojekt (Erfahrungen am Gymnasium Nijmegen, Holland), mit dem alle intelligenten und motivierten Schüler/innen erfasst werden können. Grundannahmen des Modells: • Alle Schulen haben begabte und hochbegabte Schüler/innen (ca. 10%). • Verständnis von Begabung beruht auf Intellekt, Kreativitäts- und Motivationsfähigkeiten und auf freien Kapazitäten im Alltag. • Begabte und hochbegabte Schüler/innen sind im Schulalltag eine Hilfe, keine Bedrohung für andere (Schüler/innen, Lehrer). • Das Projekt ist auch und vor allem für begabte/ hochbegabte „Versager" in der Schule eine Hilfe. Das Programm geht davon aus, dass besonders begabte Schülerinnen und Schüler ähnlich wie Underachiever (= sogenannte Minderleister mit hohem Begabungspotenzial) deshalb Probleme haben, weil sie von der Norm abweichen. Grundlage des Drehtür-Modells ist ein weiter Begriff der besonderen Begabung: hohe, aber nicht notwendig außerordentlich hohe intellektuelle Begabung, hohe aufgabenbezogene Motivation und ein hohes Maß an Kreativität. Ziele: Bewusst werden, was begabte Schüler/innen mit den eigenen Talenten leisten können. Unterstützungsmaßnahmen in wichtigen Bereichen: • Schüler/innen kennen ihre Talente nicht (Hilfe, Barrieren zu überwinden u.a.) • Schüler/innen können den Klassenverband mit Genehmigung verlassen (eigenes Erarbeiten des Unterrichtsstoffes wird vorübergehend vorausgesetzt) • Schüler/innen arbeiten eigenständig an einem zeitlich festgelegtem Projekt (eigene Organisation und Absprache mit dem Lehrer) • Lernen lernen, Lernstrategien entwickeln, Durchhaltevermögen u.a. an die Schüler/innen interessierenden Themen lernen (nicht an „Versagerfachem" anbinden, denn da haben begabte Schüler/innen „abgeschaltet"). Wesentliche Projektmerkmale: Was wird den Schüler/innen angeboten? • Basisprogramm und zusätzliche Möglichkeiten (sog. Enrichment) • Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen Schulen/Gymnasien • Training für Schüler/innen mit Versagensängsten • u.U. allg. psychologische Beratung (außerhalb der Schule) • Erweiterungsmöglichkeiten im Unterricht durch Binnendifferenzierung/ Offenen Unterricht, Projektarbeit, d.h.: Akzeleration = der schnellere Weg durch die Schule und Enrichment + Akzeleration = ein möglichst großer Grad an innerer (und äußerer) Differenzierung. Wichtig ist dabei die Ausgewogenheit zwischen Enrichment zur umfassenden Persönlichkeitsbildung und der bereichsspezifischen Spezialisierung durch Akzeleration. Renzullis Konzept der „Enrichment Triad" bzw. des „Revolving Door Model'" ist die theoretische Grundlage für die Realisierungen. Renzullis Programm versucht über akzelerierten Unterricht den Schüler/innen die Möglichkeit zu geben, sich zeitliche Freiräume für verschiedene Enrichment-Angebote zu schaffen. Die gewonnene Zeit wird für drei verschiedene Arten des Enrichment verwendet („enrichment Triad"): • Verbreiterung des Wissensspektrums und des Schüler/innen-Interesses (Angebote, die über den üblichen Schulstoff hinausgehen) • Vermittlung von Lern-, Arbeitstechniken und Anregungen zur Analyse der Denkprozesse, • individuelle Projektarbeit (intellektuelles Interesse des/r Schüler/in. Die intensive individuelle Projektarbeit wird nur phasenweise eingesetzt, so lange Schülerinnen und Schüler motiviert sind, während die beiden anderen Maßnahmen zur Anreicherung des Unterrichts angeboten werden. Die so geschaffene Möglichkeit des Wechsels zwischen individueller Projektarbeit und genereller Förderung erzeugt einen sog. „Drehtür - Effekt". Vorgehensweise: Schule, Eltern, Psychologe u.a. arbeiten auf der Grundlage eines abgesprochenen zeitlich begrenzten „Kontraktes", der erneuert werden kann, zusammen. Das Drehtür-Modell bedeutet im Kern, dass ein/e Schüler/in sich ein Thema auswählt, das sie/ihn besonders interessiert. An diesem Projekt arbeitet sie/er innerhalb (jüngere Schüler/in) und außerhalb des Unterrichts. Schüler/innen führen nach Absprache mit einem Lehrer ein Arbeitstagebuch über ihre Arbeits-/Lerntätigkeit außerhalb des Pflichtunterrichts. Sie dokumentieren dadurch den Stand ihrer Arbeit jederzeit. Voraussetzungen für dieses Modell sind: • Zusammenarbeit Elternhaus - Schule, • die genaue Einhaltung der getroffenen Absprachen durch die Schüler/in, • die Ausdauer bei den Schülern, die Projekte durchzuhalten • regelmäßige (festgelegte) Absprachen zwischen einem Kontaktlehrer und der/m Schüler/in • Unterstützung des Modells durch das Kollegium (Schulprogramm) • Materialien bzw. Möglichkeiten zur Materialbeschaffung • Selbstlernzentrum (Arbeitsraum, Bibliothek u.a.) in der Schule. Probleme: Minimalkonsens im Kollegium, die Bücherei (Selbstlernzentrum) muss während des größeren Teils des Tages zugänglich sein, Schüler/innen haben Angst etwas zu verpassen und wollen im Klassenzimmer bleiben (auch Außenseiterproblematik), Erfolge sind manchmal nur schwer messbar. Förderkonzepte bei Zuwanderungshintergrund Jede Schule muss die Förderung der Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungshintergrund über ein langfristiges, konsequentes und kompetentes Förderkonzept absichern. Damit diese Förderung nicht dem Engagement zufällig vorhandener Fördermöglichkeiten überlassen ist, muss sie über Strukturen und Ressourcen abgesichert und in ihrer Wirksamkeit überprüft werden. Dabei stellt dass Land Nordrhein-Westfalen in drei Bereichen Ressourcen zur Verfügung: • im Bereich der Jahrgangsstufen 5/6 Stellen zur Sprachförderung aller Schülerinnen und Schüler • im Bereich der Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund Stellen für Integrationshilfen • im Bereich des Muttersprachlichen Unterrichts Stellen für Muttersprachenlehrer. Diese Stellen oder Stellenanteile können bei den zuständigen Bezirksregierungen und Schulämtern beantragt werden. Dabei gibt es leider kein Förderkonzept, das für alle Schulen passend wäre, da sich die Schulen deutlich in ihrer Schülerschaft, ihren Ressourcen, ihren organisatorischen Bedingungen und den vereinbarten Verbindlichkeiten unterscheiden. Entsprechend müssen Sprachförderkonzepte unterschiedlich entwickelt werden. Hierfür wird Zeit benötigt und es ist von einem Lernweg auszugehen, den jede Schule als lernende Institution zurücklegen muss. Unterstützung und Fortbildung sind dazu unbedingt notwendig. Außerschulische Kooperationspartner vor Ort können einen Beitrag dazu leisten. Um die Wirksamkeit von Förderkonzepten für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund zu überprüfen, stellt der Erlass für die Zuweisung von Integrationsstellen Anforderungen an die Schulen. Zunächst sollen dazu im Rahmen der Schulstatistik Daten gesammelt und ausgewertet werden, die einen ersten Einblick in die Wirksamkeit von Förderkonzepten ermöglichen. Sprachstandsfeststellungen können wiederholt durchgeführt werden und so individuelle Lernfortschritte sichtbar machen. Hilfreich kann hierbei die Begleitung der der Schülerinnen und Schüler durch das Führen eines Sprachenportfolios sein, in dem individuell Lernfortschritte verfolgt und dokumentiert werden. Darüber hinaus zeichnet sich ein gutes Förderkonzept für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund dadurch aus, dass es Elemente der Integrationsförderung über das bloße Sprachenlernen hinaus enthält. Das Konzept „Leseschule" Mit dem Konzept einer „Leseschule" ist das Ziel verknüpft, das allgemeine Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler im Lesen anzuheben. Eine größere Anzahl von Schülerinnen und Schülern soll dabei unterstützt werden, höhere Kompetenzstufen als bisher zu erreichen. Dabei sollen in besonderer Weise die heterogenen Ausgangsbedingungen berücksichtigt werden. Dies bedingt angepasst an das jeweilige Alter, die Ausgangsvoraussetzungen und die Schulform einerseits eine verstärkte Vermittlung basaler Kompetenzen, andererseits eine systematische Fortentwicklung im Hinblick auf die Anforderungen in Studium und Beruf. Obwohl der Erwerb von Lesekompetenz zentraler Bestandteil des Deutschunterrichts ist, können und müssen auch alle anderen Fächer zu deren Weiterentwicklung und Festigung beitragen. Eine „Leseschule", • die über ein fächerübergreifendes Lesecurriculum verfügt, • in der Konsens über Prinzipien und Ziele der Leseförderung besteht, • die Lesekultur auch in den unterrichtsfreien Zeiten sichtbar werden lässt und • viele Partner in diesen Prozess einbezieht, legt einen Grundstein für aktive und selbstgesteuerte Lernmöglichkeiten in formellen und informellen Zusammenhängen. Hier wird auch bereits die zweite entscheidende Zielsetzung des Ansatzes deutlich: die Stärkung und Festigung der Lesemotivation sowie der Selbstwahrnehmung der Schülerinnen und Schüler als "Leserin" bzw. "Leser". Auf dem Weg zur „Leseschule NRW" sind acht Handlungsfelder von besonderer Bedeutung Förderkonzepte Schiller Witten: Fördern und Fordern des eigenständigen Lernens und Arbeitens. Wir verstehen unser Leitziel als Anleitung zum eigenständigen Lernen und Arbeiten. In der Klasse 5 lernen Schülerinnen und Schüler Arbeitstechniken der einzelnen Fächer kennen. Das ergänzende Unterrichtsfach „Kompetenz" vermittelt methodische Kernkompetenzen. Der Bereich „Lernen lernen" soll die Schülerinnen und Schüler befähigen, den neuen Lernstoff im Unterricht und zu Hause so aufzubereiten, dass er langfristig verarbeitet und abrufbar wird. Dazu gehört insbesondere das Einüben des mehrkanaligen Lernens. Außerdem gibt es Anleitungen zur Gestaltung des heimischen Arbeitsplatzes, zum Schultaschen-Check, zum Führen eines Hausaufgabenheftes und zur Zeitplanung. Damit verbundene Konzentrationsübungen sollen den Kindern helfen, sich auf Unterricht und Klassenarbeiten einzustellen. Mit der Arbeit am Wochenplan, der Gestaltung von Mappen und im Rahmen von Projekten greifen wir bewusst auf Arbeitsformen der Grundschule zurück, die Eigeninitiative und selbstständiges Planen fördern. Am Anfang der Klasse 5 wird das Thema „Wir und unsere neue Schule" im Verbund mehrer Fächer behandelt. Auch in jeder weiteren Jahrgangsstufe werden zentrale Themen des Schulprogramms als Fächer verbindende Vorhaben durchgeführt. In jeder Jahrgangsstufe werden weitere Lern- und Arbeitstechniken eingeübt und gefestigt, sodass die schülerinne und Schüler bis zur Sekundarstufe II ein gesichertes Methodenrepertoire erlangt haben. Bei Lernschwierigkeiten helfen Lehrer und speziell dafür ausgebildete Schüler-Tutoren in den Förderstunden. In den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch können die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen in Kleingruppen lernen und gemeinsam schwierige Hausaufgaben bewältigen. Eine Ausweitung des Angebots auf die Klassen 7 und 8 ist in Planung. Initiative „Komm mit" -> Steht auf unserer Hompage mit folgendem Kommentar: Unsere Schule beteiligt sich an dem Pilotprojekt der Landesregierung zur Verringerung der Sitzenbleiber in der Sekundarstufe I. Das Förderprogramm "Komm mit" beginnt im Februar 2009 mit dem Zusatzunterricht für unsere Klassen 9. Es umfasst die Fächer Mathematik, Englisch, Französisch und Latein und wird wissenschaftlich begleitet. Das Ministerium beschreibt das Konzept folgendermaßen: "Komm mit! Fördern statt Sitzenbleiben" ist eine gemeinsame Initiative des Ministeriums für Schule und Weiterbildung und Vertretern von Lehrerorganisationen in Nordrhein-Westfalen. Mit der Initiative soll die Sitzenbleiberquote in den Jahrgangsstufen 7,8 und 9 schrittweise reduziert werden. Ziel der Initiative ist es, wirksame Förderkonzepte und Maßnahmen zur Reduzierung der Sitzenbleiberquote sowie die Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Individuelle Förderung zur Reduzierung der Sitzenbleiberquote an den teilnehmenden Schulen zu identifizieren. Die Schulen haben in der Entwicklung geeigneter Förderkonzepte konzeptionelle Freiheit und erhalten die Möglichkeit ihr Förderpraxis und Entwicklungsarbeit datenbasiert systematisch zu analysieren und weiterzuentwickeln. Die Initiative wird durch ein Team der Universität Koblenz-Landau unter der Leitung von Prof. Dr. Ingmar Hosenfeld wissenschaftlich begleitet. Die Schulen erhalten für die Dauer der Initiative (bis zum Schuljahresende 2015) 0,3 Stellenanteile zur Entwicklung und Umsetzung ihrer Förderkonzepte und bedarfsorientierte Fortbildungsangebote. Zentraler Baustein der Initiative ist die Bereitstellung regelmäßig stattfindender regionaler und landesweiter Fachtagungen, die dem kollegialen Austausch und der Anbahnung schulischer Kooperationen dienen. Auf der Grundlage der Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung wird gemeinsam mit den beteiligten Lehrerorganisationen ein Konzept entwickelt, die erfolgreiche Arbeit der Schulen weiterzuführen und schrittweise allen Schulen in NRW zur Verfügung zu stellen. Weitere Förderkonzepte des Schiller Gymnasiums: Förderung interessierter begabter Schülerinnen und Schüler. • Orchesterklasse in Klasse 5 und 6 • Paralleles Erlernen von 2 Fremdsprachen ab Klasse 6 • Schiller-Werkstatt • Physik-Kontakt • Schüler-Uni • Teilnahme an „Jugend-forscht"-Projekten • Vorbereitung auf Sprachprüfungen • Ausbildung von Schüler-Tutoren Zu den Förderkonzepten kann meiner Meinung auch der Medienführerschein gezählt werden

Wie gehen sie mit SuS um, die mit ihren Leistungen weit besser sind, als die Schule sie beibringen kann?

Drehtürmodell - gute S dürfen nach Absprache mit L ein paar Stunden aus dem Unterricht rausgehen, um an eigenen Projekten zu arbeiten, die dann an einem Tag präsentiert werden

Ein Schüler fragt, warum er eine schlechtere Note hat als ein anderer, obwohl er sich genauso oft meldet. Begründen Sie.

Es geht nicht nur um Quantität, sondern um Qualität der Beiträge. Die Note ergibt sich nicht nur aus den Meldungen, sondern es ist ja eine SoMi-Note, in die viele Faktoren einfließen. Aber man soll zugleich einen Vorschlag machen, wie der S sich konkret verbessern kann.

Wann ist eine Schuldisziplinarmaßnahme zulässig?

Es ist streng geregelt, wann die einzelnen Maßnahmen zulässig ist. Allgemein gilt, dass die genannten Ordnungsmaßnahmen zulässig sind, wenn Schülerinnen und Schüler ihre Pflichten grob verletzen, insbesondere • gegen rechtliche Bestimmungen verstoßen, • den Unterricht nachhaltig stören, • die von ihnen geforderten Leistungen verweigern oder • dem Unterricht unentschuldigt fernbleiben. Konkreter wird das Gesetz für folgende Disziplinarmaßnahmen: • Androhung des Ausschlusses vom Unterricht bis zu drei Monaten, • Ausschluss vom Unterricht bis zu drei Monaten, • Androhung der Verweisung von allen Schulen, • Verweisung von allen Schulen. Für sie alle gilt: sie sind nur zulässig, wenn der Schüler • durch den Schulbesuch die Sicherheit von Menschen ernstlich gefährdet oder • den Unterricht nachhaltig und schwer beeinträchtigt hat. Diese beiden Alternativen bilden die elementare Voraussetzungen zur Verhängung einer Schuldisziplinarmaßnahme. Sie sollen daher näher beleuchtet werden.

Welche allgemeinen Ziele verfolgen Sie mit der Beratung von Eltern und erwachsenen SuS beim Elternsprechtag?

Gespräche mit Eltern Sind als gemeinsame Besprechung zwischen den Erwachsenen zu verstehen, die am Erziehungsprozess eines Schülers beteiligt sind. Barrieren gegen Elterngespräche: - häufig nur bei bereits schlechter Leistung/ Konflikten - häufiges ausweichen auf Gespräche mit SuS - vermeintliche Unerfahrenheit Kompetenzen und Methoden zum gelungenen Lehrer-Eltern-Gespräch: - aktives Zuhören: -anfangs möglichst wenig fragen - Vertrauen förderndes Klima erstellen und sich selbst öffnen - reflektiert zuhören, Gehörtes spiegeln, emotionale Inhalte verbalisieren und versuchen sich in den Gesprächspartner hinein zu versetzen - eigene Gefühle mitteilen - Konkretisierung: - umfangreiche Vorbereitung auf das Gespräch durch sammeln von Informationen, Arbeitsproben und notieren typischer Situationen mit dem jeweiligen Schüler; vorbereiten eines ruhigen Raumes - Gesprächsstrukturierung: Phase A: Exploration; Auskundschaften der Lage, Offenheit für Neues, für Gefühle, Eindrücke, Stimmungen, für Fragen und auch für Ratlosigkeit > Verbindungen zwischen Einzelbeobachtungen und Begründungszusammenhängen werden allmählich sichtbar Phase B: Handlungsplanung; Gemeinsame Erstellung eines Plans für die Intervention Abschluss des Gespräches: Vereinbarung eines neuen Gesprächstermins und gemeinsam getroffene Entscheidungen für die Handlungspläne des Schülers, des Lehrers und der Eltern Rogers unterscheidet in drei Beratervariablen: 1. einfühlendes, nicht wertendes Verstehen und Verbalisierung persönlich-emotionaler Erlebnisinhalte 2. positive Wertschätzung, Achtung und emotionale Werte 3. Echtheit und Selbstkongruenz statt Unechtheit und Fassadenhaftigkeit. Konflikte- Umgang mit Kritik Gründe für Konflikte zwischen Lehrern und Eltern (aber auch Schülern) sind häufig, dass eine Lehrperson Grenzen überschreitet, indem sie sich zu schnell in persönliche Belange einmischt; dass sie hinter den an sie gestellten Erwartungen zurückbleibt oder dass sich ihre pädagogische Auffassung und ihr Erziehungsstil von dem der Eltern grundsätzlich unterscheidet. Hilfreich ist hier ein Perspektivwechsel. Zwangsläufig muss man lernen mit Kritik von Eltern und Schülern produktiv umzugehen und offen eigene Emotionen zulassen und gemeinsam eine Lösung zu finden. Ebenso wichtig ist es zu lernen andere (Kollegen, Schüler, etc.) zu kritisieren. Kritik sollte hierbei immer konkret sein und nicht global ein Verhalten beschreiben. Das Problem sollte zu einer gemeinsamen Aufgabe werden und zukunftsbezogen sein. 1 1 Müller, Otto-Walter: Beratung und Gesprächsführung. In: Müller, Otto-Walter: Denkmuster und Handlungssteuerung in der Schule, Bad Heilbrunn 1993, S. 19ff. Es ist festzustellen, dass die Beratungsanlässe in der Schule zunehmen und die Problemlagen der SuS, Eltern und Kollegen immer komplexer werden. Trotzdem nimmt die Unterstützung der Lehrkräfte durch Experten (wie Schulpsychologen, usw.) aufgrund knapper Ressourcen ab. Dies bedeutet, dass das Handlungsfeld „Beraten" für die Lehrkräfte zukünftig von größerer Bedeutung sein wird und die Lehrkraft sich dementsprechend fortbilden sollte/ muss. 2 Fakt ist, dass eine Lehrkraft nie vollkommen neutral ist, da sie selbst ihre eigene „Geschichte" mitbringt. 3 Als Lehrkraft wird man häufig von eigenen Befindlichkeiten überrumpelt, nimmt Dinge anders wahr als sie gemeint sind oder interpretiert falsch. Daher ist es wichtig, die Inhalts und Beziehungsebene zu trennen, um Missverständnissen vorzubeugen (Vgl. Kompetenzen und Methoden zum gelungenen Gespräch).

Ein Schüler der 8. Klasse hat Probleme bei der mündlichem Mitarbeit (er ist schweigsam und meldet sich nie von allein). Wie beraten Sie ihn?

Ich bitte ihn zunächst zum Gespräch unter vier Augen und sage ihm dann (Ich-Botschaft), dass mir seine mündliche Mitarbeit Sorgen macht, evtl., dass ich glaube, dass er mehr kann als er zeigt. Ich frage ihn, warum er sich nicht mehr meldet aktives Zuhören. Dann sollten wir gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erarbeiten. Ich würde ein Selbstüberprüfungssytem vorschlagen: versuche in jeder Stunde einmal etwas zu sagen, nächste Woche zweimal... (Homberger mag Meldekärtchen, darauf kann der Schüler notieren, wie oft er drangekommen ist, evtl. mit einem Sternchen, ob seine Aussage gut war etc).

Leitideen pädagogischer Schulentwicklung

L1: Von der Einzelschule her denken: Die Schule ist der Motor (Dalin). L2: Druck und Zug sind der Treibstoff (Miles/Huberman). L3: Veränderung ist eine Reise (Fullan) und kein Marschplan; nichts wird so realisiert, wie es geplant war. L4: Probleme und Konflikte sind auch Chancen. L5: Langsamer ist schneller (Senge). L6: Feedback und Selbstevaluation müssen Bestandteil der Arbeitskultur werden (Ekholm). L7: Alles hängt mit allem zusammen: Die Schulleitung stärken, ohne das Kollegium zu schwächen. L8: Weiterentwicklung ist immer auch Störung - die Komfortgrenze muss überschritten werden. L9: Wandel kann nicht angeordnet, sondern nur ermöglicht werden. L10: Die Lehrpersonen sind nicht das Hindernis, sondern die einzige Chance. L11: Jeder Einzelne ist Schulentwickler. L12: Schulentwicklung ist eine Trias von Unterrichts-, Personal und Organisations-Entwicklung; UE und PE sind ohne OE nicht zu haben.

„Null-Bock-Generation": Hat die Schule versagt? / Was kann die Schule tun?

Lehrer können die Gestaltungsmöglichkeiten nutzen, die die Lehrpläne bieten, und auf die Erfordernisse und Interessen ihrer Schüler eingehen; darüber hinaus sollten sie mit gutem Beispiel vorangehen, vorbereitet sein und ihre (hoffentlich vorhandene) Begeisterung für Inhalte und Fächer an ihre Schüler weitergeben; zudem können sie den Schülern die positi-ven Konsequenzen aufzeigen, die die aufmerksame Teilnahme am Unterricht zur Folge ha-ben kann und so eine selbstbestimmte Lernmotivation entwickeln.

Innovation ist eine der Berufsfunktionen des Lehrers bzw. der Lehrerin. Welche Möglichkeiten sehen Sie unter den Bedingungen Ihrer Berufssozialisation innovativ zu sein?

Meines Erachtens ergeben sich Chancen zur Innovation auf der Ebene des Unterrichts, z.B. durch • die Einbeziehung neuer methodischer Herangehensweisen, • die Schwerpunktsetzung bei Themen, die die Schüler als lebensnah empfinden und • das Verwenden der ‚neuen Medien'. Darüber hinaus ist Innovation v.a. auf der Ebene der Schulentwicklung möglich, etwa durch • die Anleitung von AGs mit Interessenschwerpunkten der Schüler, • die Beteiligung an schulischen Projekten jeglicher Art und • die Konzeption von Projektkursen in der S II, die an ein Fach gekoppelt sind, eine genau zugeschnittene Leitfrage verfolgen und ein bestimmtes Produkt am Ende des Schuljahres zum Ziel haben (z.B. eine eigene Geschichtsdoku, ein Theaterstück o.Ä.). Daraus ergibt sich für die Lehrer natürlich eine hohe Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, den Austausch mit Kollegen zu suchen und an Fortbildungen teilzunehmen.

Welche Arten von Störungen gibt es und wie gehen Sie mit Unterrichtsstörungen um?

Meyer: Eine Störung ist eine Normabweichung • Arten von Störungen: - Aktiv: zu-spät-kommen, Geräusche von sich geben, Schreien, Beleidigungen, ignorieren des L., physische Gewalt, Verlassen des Platzes - Passiv: Lärm von draußen, Baustellenlärm, Störungen durch Besuche - Funktional: Klassengröße, Klassenzusammensetzung, Stunde im Tagesablauf - Intentional - Entwicklungsbedingt - Frustrationsbedingt • Mögliche Ursache: - bei SuS: Langeweile, Desinteresse, Spaß an Nebentätigkeiten, Disziplinmangel, fehlender Respekt, Über- oder Unterforderung, Müdigkeit, Pubertät, Erkrankungen, Probleme zu Hause - bei L: fehlende Fachkompetenz, fehlendes Durchsetzungsvermögen, eigener Disziplinmangel, langweiliger Unterricht, kein Methodenwechsel - bei der Institution: Klassengröße, Klassenzusammensetzung, ungünstiger Stundenplan, geringe Kooperation unter Kollegen, schlechte Raumverhältnisse - bei Eltern - in Gesellschaft. Fehlenden Perspektiven... • Handlungsmöglichkeiten und Maßnahmen: - Präventive Maßnahmen: Unterrichtsgestaltung und Klassenführung (unterstützende Maßnahmen: Feedback, Klassenregeln, klare Anweisungen, Schülersprechstunden; grenzziehende Maßnahmen: Androhung negativer Konsequenzen, Wiedergutmachung einfordern, regelmäßige Info an Eltern, Klassenkonferenz) - Pädagogische Maßnahmen: Direkte Maßnahmen (Tadeln...), didaktisch-methodische Maßnahmen (Klassenregeln) - Institutionell: kollegiale Fallberatung..., erzieherische Maßnahmen, Ordnungsmaßnamen

Welche Möglichkeiten haben sie als Lehrer, wenn ein Schüler wiederholt ihren Unterricht stört?

Möglichkeiten der Intervention - Ermahnen (SuS sagen, was sie tun sollen! Nicht, was sie nicht tun sollen!) - Aufrufen SuS in den Unterricht einbinden aber nicht bloßstellen!) - Umsetzen (Achtung: neues Konfliktpotential!) - Störende Objekte entfernen (Aufpassen auf Machtkämpfe und nach der Stunde zurückgeben!) - Sonderaufgaben (Keine Strafarbeiten sondern den SuS eine besondere Rolle/ Verantwortung geben!) - Erwünschtes Verhalten belohnen - Vertrag - Auszeit • Auszeit geben • - Time-out-Räume: Trainingsraum, Konzentrationsinsel, ... • - Ziel: ungestörten Unterricht zu gewähren, Stunde von uneffektiven Störungen zu entlasten • - betroffene S. hat die Gelegenheit, sich wieder zu sammeln, Verantwortung dafür zu übernehmen • - im Raum muss der S. ein Arbeitsblatt ausfüllen: warum hat er gegen welche Regeln verstoßen und was muss sich ändern • - im Raum bespricht er mit einem Betreuer sein Verhalten • Hilfe von Kollegen holen • - Konstanzer Trainingsmodell: Bildung von Lehrertandems (besuchen sich gegenseitig, reflektieren gemeinsam)

Welche Herausforderungen stellen sich Ihnen durch den gymnasialen Ganztagsunterricht?

PRO Ganztag: • Entlastung für die Erziehungsberechtigten - Vor allem in Hinblick auf Alleinerziehende. • Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. • Hausaufgaben werden unter Aufsicht gemacht und es kann Hilfestellung gegeben werden. • Verringerung der Gefährdung von Kindern und Jugendlichen - Reduzierung der Verwahrlosungsgefahr, Konsumverführungen und Kontakte mit der Drogenszene. • Das Schulklima verbessert sich. • Es findet eine Öffnung der Schule statt (siehe auch: Öffnung der Schule). • Soziale Kompetenz(en) können besonders gefördert werden. • Es findet eine sinnvolle Freizeitgestaltung statt (siehe auch: Ganztagsangebote). • Das intensive Zusammenleben der SchülerInnen unterschiedlicher sozialer/kultureller Herkunft fördert gegenseitiges Verständnis. • Es gibt vielfältigere Möglichkeiten zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen SchülerInnen und Lehrern. • Der Stundenplan (Abfolge der Fächer, Pausen, etc.) kann den Bedürfnissen der SchülerInnen besser angepasst werden (siehe auch: Rhytmisierung des Schulunterrichts). • Besondere Unterstützungsbedarf bei der Integration von SchülerInnen mit Migrationshintergrund kann nachgekommen werden (Themenatelier "Ganztagsschule der Vielfalt"). • Mehr Unterricht / "Lernstunden", desto größer ist der Lernfortschritt in einem bestimmten Zeitraum. • Größerer zeitlicher Freiraum - weniger zeitlicher Druck. • Die SchülerInnen erhalten ein hochwertiges Schulessen in entsprechender Atmosphäre, was zu Hause immer weniger gesichert ist. - Kennenlernen guter Ernährungsgewohnheiten (siehe auch: Hoher Qualitätsanspruch bei Schulverpflegung). • Bei Leistungsmängeln eines Kindes hängen die Ausgleichsmaßnahmen nicht von der finanziellen Situation der Eltern ab. • Integration von außerschulischen Erfahrungen (siehe auch: Kooperation und ausserschulische Partner). • Verstärkte Mitbestimmungsmöglichkeiten der Schüler/innen (siehe auch: Partizipation und Ganztagsschule). • Stärkung des Schulstandortes. • ... © Ganztagsschulen-Blog - http://ganztagsschulen.wordpress.com/ - 1 - CONTRA Ganztag: • Der Staat mischt sich in die Erziehung ein und der erzieherische und bildende Einfluss der Eltern auf ihr Kind nimmt ab. • Der Einfluss der selbstbestimmten Peer Group nimmt ab - Fähigkeit des Aufbaus eines eigenen sozialen Netzwerkes geht verloren. • Hausaufgaben bzw. Lernen muss trotzdem zusätzlich noch zu Hause erfolgen. • Wenig Freizeit. • Weniger Zeit für Familien, Musikschule oder Sportvereine etc. werden schlechter mit der Schule kombinierbar, bzw. es verschieben sich solcheAktivitäten noch weiter in den abend hinein. • Höherer Kostenaufwand in materiellen wie auch personeller Hinsicht (s. Dohmen/Himpele: Kosten von Ganztagsschulen). • Oft werden nicht qualifizierte Kräfte eingesetzt, so dass lediglich eine Betreuung stattfindet (siehe auch PM der GEW "Mehr Mittel und Personal für Ganztagsschulen" vom 08.09.2008). • Jugendlichen können nicht mehr zur Aufbesserung ihres Taschengeldes Arbeiten gehen, wodurch diese Horizonterweiterung nicht mehr stattfinden kann. • Förderung von Unselbständigkeit durch ganztägige Lehrerabhängigkeit. • Die psychische und körperliche Leistungsfähigkeit der Kinder wird überreizt. • Die zeitliche Ausdehnung der Anwesenheitspflicht von Lehrern schränkte die intensive und kreative Vorbereitung auf den Unterricht ein. • Zum Teil entstehen für die Ganztagsbetreuung extra Kosten, so dass auch hier eine Bildungsschere entsteht. • Ausbildung und Lernen werden institutionalisiert und entsprechen nicht mehr dem persönlichen Lebensrhythmus. • Einigen Kindern kann der Gruppendruck im Rahmen der Ganztagsschulaktivitäten zu schaffen machen. Mobbing-Opfer sind dem Mobbing länger ausgesetzt. • Ein neues Klassendenken entsteht - Die Klasse der Ganztagsschüler versus die Klasse der Halbtagsschüler. • Als Nebeneffekt verabschieden sich immer mehr Eltern von der Erziehungstätigkeit bzw. der Erziehungsverantwortung. • Die Kinder sind mehr als zu Hause Außenreizen ausgesetzt - dies kann vor allem für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) problematisch sein (siehe auch: Ganztagsschulen engen Schüler mit ADHS in ihrem Bewegungsdrang zu stark ein). • Vereins-Übungsleiter/-Trainer, die selbst noch zur Schule gehen, stehen weniger zurVerfügung • Auch für LehrerInnen ergeben sich, durch den ganztägigen Schulaufenthalt ähnliche Auswirkungen (u.a. Einschnitte im Freizeitbereich) wie bei den SchülerInnen. Zusätzliches (vor allem die Spalten 2+3) in der Tabelle „ Unterrichtsentwicklung in der Ganztagsschule: Checkliste zur Einschätzung des Qualifizierungsbedarfes" unter: http://www.nuernberg.de/imperia/md/paedagogisches_institut/dokumente/pi/gts_checkliste.pdf

Sie wollen mit ihrer Klasse einen außerschulischen Lernort besuchen/eine Klassenfahrt machen. Diskutieren sie den pädagogisch-didaktischen Sinn sowie die organisatorisch- rechtliche Vorbereitung einer solchen Maßnahme!

Pädagogischer Wert: - Bestandteile der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schulen - Lehrer und Schüler lernen sich besser kennen, erleben zusammen etwas Neues -> besseres gegenseitiges Verständnis, besseres Verhältnis, da sich mehr Situationen für persönliche Gespräche und Konfliktlösungen ergeben - SuS untereinander lernen sich auch besser kennen, weil andere Fähigkeiten und charakterliche Eigenschaften sichtbar werden; Stärkung der sozialen Kompetenzen, Förderung der Teamfähigkeit - SuS bekommen viel weiteres Blickfeld für ihre Umwelt, als in der Schule möglich; Lernen mit allen Sinnen, weniger vom Lehrer gesteuert, dafür mehr individuell gestaltet und intensiv - SuS lernen nicht nur ihre Grenzen kennen sondern haben auch die Möglichkeit, darüber hinauszuwachsen (z.B. bei Skifreizeit, sportliche oder intellektuelle Wettbewerbe, internationale Begegnungen (China-Austausch)) Organisatorisch-rechtliche Vorbereitung: - Neben SuS auch Eltern frühzeitig (!) mit ins Boot holen, informieren über: Finanzierungsrahmen, Unfallversicherung, Verhaltensanweisungen - Neu seit 2013: Schulkonferenz muss Fahrtenprogramm für das jeweilige Schuljahr festlegen und Anzahl, Dauer und Kostenobergrenze bestimmen. Schulfahrten dürfen nur unter Beachtung des der Schule zur Verfügung stehenden Reisekostenbudgets vorgesehen werden. - Bei Hartz IV -Empfängern werden die Kosten für Klassen- und Schulfahrten übernommen - Lehrer dürfen keine Zuschüsse, z.B. durch Fördervereine, für Reisekosten annehmen; Freiplätze und Vergünstigungen dürfen nur angenommen werden, wenn sie Leistungsbestandteil des Vertragsangebots und Vertragsabschlusses sind. - Lehrer erhalten bei genehmigten Dienstreisen eine Reisekostenvergütung (Fahrtkosten erstattet + Tagegeld) bzw. bei mehrtägigen Schulfahrten stattdessen eine Aufwandsvergütung von 14€ pro Tag, auf die sie jedoch verzichten können ; Lehrkräfte im Tarifbeschäftigungsverhältnis haben Erstattungsanspruch - Lehrer mit Teilzeitstelle bekommen für Klassenfahrten von einer Woche 14 Stunden mehr angerechnet, Lehrer mit Vollzeitstelle keine Mehrarbeit - SuS dürfen von Klassenfahrten ausgeschlossen werden, wenn wegen groben Fehlverhaltens eine Ordnungsmaßnahme verhängt wurde, die den Ausschluss von sonstigen Schulveranstaltungen beinhaltet (§ 53 SchG), oder wenn S stark aggressives Verhalten an den Tag legt oder den Unterricht mit undiszipliniertem Verhalten fortwährend stört - Eltern können schriftlich begründeten Antrag auf Befreiung der Teilnahme an mehrtägigen Klassenfahrten einreichen, wenn sie auch nach einem Gespräch über Ziele und Inhalte der Klassenfahrt aus religiösen oder gravierenden erzieherischen Gründen bei ihrem Antrag bleiben -> SuS die von Teilnahme befreit sind, besuchen den Unterricht in anderen Klassen - Verträge mit Beförderungs- und Beherbergungsunternehmen werden im Namen der Schule abgeschlossen, nie im Namen des Lehrers - Bei mehrtägigen Veranstaltungen oder solchen, die mit erhöhten finanziellen Belastungen verbunden sind, ist vor Vertragsabschluss eine schriftliche, rechtsverbindliche Erklärung der Eltern einzuholen, dass sie Teilnahme zustimmen und Kosten tragen (auch wenn S schon volljährig sind) - Bei gemischten Gruppen ist in der Regel die Teilnahme von mindestens einer weiblichen und einer männlichen Begleitperson erforderlich; auch andere geeignete Personen z.B. Eltern können als weitere Begleitung beauftragt werden - Beförderung von SuS mit privaten Kraftfahrzeugen ist grundsätzlich nicht zulässig

Wann darf eine sogenannte Feststellungsprüfung erfolgen?

S hat über gewissen Zeitraum im Quartal gefehlt und die Fehlstunden wurden entschuldigt. Nötig, um für Unterrichtseinheit Note zu finden -> es darf nur das überprüft werden, was in der Zeit gemacht wurde, es müssen zwei Lehrer anwesend sein (Prüfer + Protokollant)

Welche Disziplinarmaßnahmen gibt es und wann wenden Sie diese an?

Schuldisziplinarmaßnahmen sind gesetzlich geregelt. Die Schule muss sich an dieses Vorgaben halten und darf keine Maßnahmen ergreifen, die nicht im Gesetz vorgesehen sind. Nach dem Gesetz gibt es folgende Schuldisziplinarmaßnahmen: • Überweisung in eine Parallelklasse • Überweisung an eine andere Schule derselben Schulform, • Androhung des Ausschlusses vom Unterricht bis zu drei Monaten, • Ausschluss vom Unterricht bis zu drei Monaten, • Androhung der Verweisung von allen Schulen, • Verweisung von allen Schulen.

Ernstliche Gefährdung von Menschen

Schuldisziplinarmaßnahmen sind in diesem Fall nur möglich, wenn der Schüler massive Verfehlungen begangen hat. Nicht ausreichend sind ungefährliche Raufereien, harmlose Auseinandersetzungen oder geringfügige Beschädigungen von Sachen (soweit nicht eine relevante Unterhaltsstörung vorliegt, siehe sogleich 2.2.). Es ist häufig nicht einfach, hier das richtige Urteil zu fällen, Beispiel: Aus Sicht des Schülers stellt es sich so da, dass ein Lehrer bei einem missliebigen Schüler geneigt ist, eine harmlose körperliche Auseinandersetzungen als ernstliche Gefährdung darzustellen. Solche Fallkonstellationen können Gegenstand anwaltlicher Tätigkeit sein.

Definition Schulentwicklung

Schulentwicklung ist die reflektierte und zielgerichtete Gestaltung des ständigen Wandels einer Schule und ihrer Arbeit. Sie muss sich an der Verwirklichung der grundlegenden Ziele des Bildungswesens und ihrer Konkretisierung in der einzelnen Schule ausrichten. Damit ist Schulentwicklung vor allem Entwicklung und Sicherung der Qualität schulischer Arbeit.

Wo finden sie die Kriterien, die sie zur Leistungsbewertung benötigen?

Schulgesetz §48: 4 Ebenen des Rechtsrahmens: a. Schulgesetz b. Allgemeine Prüfungsordnung SI (APO) / Oberstufe (APOGOST) c. Kernlehrpläne d. Leistungskonzept der Schule Beide Beurteilungsbereiche (schriftlich und SoMi) angemessen beurteilen

Welche Förderkonzepte kennen sie?

Schulleistungsförderung • Förderunterricht • Schüler helfen Schülern • Binnendifferenzierung • Lernen lernen ab Klasse 5 • Lernwerkstatt • Methodentage zum Erlernen von Lernstrategien • Lions Quest - Erwachsen werden - ein Programm zur Stärkung von Persönlichkeit und Teamfähigkeit Interessenförderung • Profile • AG´s • Sprachenvielfalt • Förderung sozialer Kompetenzen • Wettbewerbe • Berufsberatung Begabtenförderung • Zusätzliche Fächer • Drehtürmodell • Schüler an der Uni • Ferien-Uni • Ferienakademien • Klasse überspringen • Wettbewerbe und Zertifikate wie z.B. „DELF" und „Cambridge"

Erläutern Sie Kriterien für die Ermittlung der Kursabschlussnote im Beurteilungsbereich ‚Sonstige Mitarbeit'.

Sonstige Leistungen (Mündliche Leistungen, schriftl Übungen, Poster, Referate, Notizen etc.) • mündliche Noten häufig Schätzurteile • Milde-Effekt, selten wird mündlich eine 6 vergeben • Gefahr subjektiver Einflüsse besonders groß • Ausgleichsmöglichkeit für SuS mit Mängeln im schriftl. Bereich • Beteiligt sich ein S nicht aktiv am Unterricht, ist es die pädagogische Pflicht des L, sich durch gezieltes Befragen des S ein Urteil zu bilden • Arithmetisches Mittel streng genommen unzulässig, da Ausrutscher möglich

Wieso fahren viele Lehrer heutzutage nicht mehr gerne auf Klassenfahrt/Wandertag?

Veränderungen in Gesellschaft: Kinder sind oft nicht mehr bereit, sich längere Zeit in Natur aufzuhalten, zu wandern etc., wollen lieber Fernsehen, mit Freunden „abhängen". Dazu kommen Disziplinkonflikte, Drogenkonsum, Eventsucht

Was tue ich, wenn ich im Vier-Augen-Gespräch oder durch Zufall von einer Straftat eines Schülers erfahre (z.B. Dealen)? Welche Angebote zur Präventionsberatung von Ihrer Seite gibt es? (vor Ort, d.h. in der Schule / in Polizeistationen) Was bedeutet die Grenze Kind - Jugendlicher nicht volljährig - Jugendlicher volljährig juristisch (z.B. in Bezug auf Alkoholkonsum)?

Vier-Augen-Gespräch: - Wenn S. zu mir kommt und mir das anvertraut, muss ich vertraulich damit umgehen - vertrauensvolles Lehrer-Schüler-Verhältnis ist wichtig - Präventionsberatung bei Schul-Sozialarbeiterin holen (bzw. Frau Ricke ist zuständig für Suchtprävention); Beratungsangebote der Stadt Witten nutzen • Lehrer können sich auch immer an Schulsozialarbeiter wenden bei solchen Fragen • gibt auch online-Beratung, auch anonyme Beratungen • ich würde anbieten, mit ihm/ihr hinzugehen, Broschüren mitbringen, Telefonnummern besorgen • Jugendschutzverband • regelmäßige Gespräche suchen • Bovet/Huwendiek: Situationsanalyse (Kapitel Konflikte in der Schule) Durch Zufall erfahre ich, dass jemand z.B. dealt: • Entweder direkt ansprechen: „Ich hab das gesehen. Wir sprechen uns morgen in Ruhe.", oder im Vier-Augen-Gespräch würde ansprechen (Schüler zum Gespräch auffordern) • gemeinsam mit S. überlegen, was als nächstes geschehen soll, ihm Möglichkeiten aufzeigen • fragen, ob er sich selbst als süchtig einstufen würde • regelmäßige Treffen vereinbaren, Gespräche führen • rechtlich: Muss ich die Eltern informieren? Oder darf ich „Komplize" der Schülerin sein, sofern sie zu Kompromiss bereit ist? SchulG§ 54: Schulgesundheit (Stand Juni 2014) (1) Die Schulgesundheitspflege hat das Ziel, Krankheiten der Schülerinnen und Schüler vorzubeugen, sie frühzeitig zu erkennen und Wege zu ihrer Heilung aufzuzeigen. Die Aufgaben der Schulgesundheitspflege nehmen die unteren Gesundheitsbehörden in Zusammenarbeit mit der Schule und den Eltern wahr. (4) Schülerinnen und Schüler, deren Verbleib in der Schule eine konkrete Gefahr für die Gesundheit anderer bedeutet, können vorübergehend oder dauernd vom Schulbesuch ausgeschlossen werden. Die Entscheidung trifft die Schulleiterin oder der Schulleiter auf Grund eines Gutachtens des schulärztlichen Dienstes. Bei Gefahr im Verzuge ist die Schulleiterin oder der Schulleiter befugt, einen vorläufigen Ausschluss vom Besuch der Schule auszusprechen. (5) Der Verkauf, der Ausschank und der Genuss alkoholischer Getränke im Zusammenhang mit schulischen Veranstaltungen sind auf dem Schulgrundstück sowie außerhalb des Schulgrundstücks untersagt. Über Ausnahmen von Satz 1 entscheidet die Schulkonferenz, die bei ihrer Entscheidung insbesondere die Vorbildwirkung zu berücksichtigen hat. Für branntweinhaltige Getränke und sonstige Rauschmittel ist keine Ausnahme möglich. (6) Das Rauchverbot an Schulen bestimmt sich nach den Vorschriften des Nichtraucherschutzgesetzes NRW 2). - alkoholische Produkte (Bier, Wein, Sekt, auch Mischgetränke) dürfen an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht abgegeben werden. Diese Altersgrenze sinkt auf 14 Jahre, wenn Jugendliche von Personensorgeberechtigten (meist Vater, Mutter, Vormund) in eine Gaststätte begleitet werden.

Elternsprechtag

Vorbereitung und Organisation - welche Eltern möchte ich sprechen, wo sehe ich Schwierigkeiten? - Bei Problemfällen evtl. Sondertermine machen - Info besorgen: Gespräche mit anderen Lehrern, Erinnerung an bestimmte Vorfälle/Verhaltensweisen ins Gedächtnis rufen, Notizen machen - Klassenarbeiten und Schülerhefte mitbringen - Zeiten über die Schüler absprechen, Zeiten auf einem Zettel eintragen, der an der Sprechzimmertür beschäftigt ist - so können Eltern auch spontan vorbeischauen, wenn eine Zeitlücke es möglich macht. Allgemeine Ziele - Hemmschwellen bei Eltern abbauen, das Gespräch zu suchen. - Eltern die Möglichkeit geben, ihre persönlichen Anliegen vorzutragen. - Eltern die Möglichkeit geben auch mit Fachlehrern ihres Kindes in Kontakt treten zu können. - Eltern kennen lernen als Basis für die Kooperation mit den Eltern bei der Erziehung - Gemeinsam Lösungsstrategien entwickeln, falls es Probleme gibt. - Einsicht nehmen in die Welt der SuS als Verständnishorizont - (Eltern die Möglichkeit geben, etwas zu erzählen, was die Lehrkraft über ihr Kind wissen sollte.) - Eltern kurze Informationen über den Leistungsstand und die individuelle Lernentwicklung ihres Kindes geben. - Eltern kurze Informationen über das Sozial- und Arbeitsverhalten ihres Kindes geben. - Evtl. Schullaufbahnberatung, Lernstrategien besprechen - Falls meine Kompetenz überschritten wird: Adressen von Beratungsstellen z.B. bei Legasthenie, psychologische Beratungsstellen parat haben

Sexuelle Gewalt: (Wie) Stelle ich Kontakt mit Ihrer Beratungsstelle her? Wie gehe ich mit Mädchen/Jungen um, von denen ich denke, dass sie Opfer sein könnten? (Sonderfall: Berufskollege als möglicher Täter ?)

Wenn einem ein Fall bekannt wird (dadurch, dass man es selber sieht oder dadurch, dass einem ein Schüler davon berichtet), sollte man sich die Zeit nehmen, sich Gedanken über das weitere Vorgehen zu machen, um nicht vorschnell und dann eventuell falsch zu handeln. Beratungsstellen wie der Verein Wildwasser e. V. arbeiten anonym und können daher jederzeit kontaktiert werden, auch wenn ein Fall noch nicht sicher ist. Die Experten dort haben mehr Erfahrung und insofern mehr Souveränität als es ein normaler Lehrer haben kann. Die Nummern von Beratungsstellen findet man im Telefonbuch und im Internet, z. B. auch meist auf der Homepage der einzelnen Städte.

Wie kann ich die von mir arrangierten Lernsituationen in den Lerngruppen an Werten und Erziehungszielen orientieren?

Werteerziehung - die Methode Kohlbergs zur Stärkung der moralischen Urteilsfähigkeit Moralerziehung - Erziehung zur Demokratie: • moralische Kompetenzen zur Konfliktbewältigung wichtig • Erziehungsaufgaben werden immer weniger von der Familie wahrgenommen • Viele Jugendliche fühlen sich sozial benachteiligt • Kanon allgemein anerkannter Werte (Respekt, Ehrlichkeit, Freundschaft, Fleiß) • Schule muss eine zentrale Rolle bei der Moralerziehung spielen Kognitiv-entwicklungsorientierter Ansatz nach Kohlberg: • Idee des moralische Dilemmas • Nicht das Ergebnis der Entscheidung ist wichtig, sondern das begründete Nachdenken, das zu der Entscheidung geführt hat • Kognitive Entwicklung maßgebend: erst logisch denken können, um moralisch urteilen zu können • Kritik an Kohlberg: Studien ausschließlich mit männlichen Probanden durchgeführt Realisierungsmöglichkeiten in der Schule: • L und SuS in der moralischen Diskussion • Förderung moralischer Urteilsfähigkeit durch Anwendung kooperativer Lernformen, insbesondere durch Rollenspiele • Dilemma-Diskussionen. Einen Betroffenheit auslösenden moralischen Konflikt diskutieren • Dilemma-Situationen aus dem Schulleben besprechen - SuS lernen andere Sichtweise kennen - SuS lernen, Antworten zu begründen - Kommunikations- und Konfliktfähigkeit wird gefördert - Entwicklungsstand der SuS lässt sich vom L besser einordnen

Wie sehen Sie Ihre Vorbildfunktion? Wie nehmen Sie sie wahr?

Zur Vorbildfunktion gehören • auf inhaltlicher Ebene: fachliche und sprachliche Korrektheit (insbesondere in den Fremdsprachen) sowie • auf persönlicher Ebene: das Vorleben von allgemeinen Grundwerten (Demokratie, Toleranz, Respekt) und schulspezifischen Regeln (Schulordnung). Alles, was man von den Schülern einfordert, sollte man auch selbst vorleben (also z.B. nicht Pünktlichkeit predigen und zu jeder Stunde zehn Minuten zu spät erscheinen).

Mutter (eines Schülers der 5. Klasse) beim Elternsprechtag: „Nun ja, ich muss Jens heute noch jeden Tag zur Schule bringen." Spiegeln Sie die Aussage der Mutter (auf mindestens zwei Weisen) und benennen Sie Ihre jeweiligen Intentionen dabei.

a) „Sie empfinden es als Belastung, dass Sie Ihren Sohn immer noch auf dem Schulweg begleiten müssen." Intention: Hier geht es mir hauptsächlich darum, die Empfindungen der Mutter sich selbst betreffend zu erfahren. Variation: „Sie haben also Angst, dass Jens auf dem Schulweg etwas zustoßen könnte." b) „Ihrer Meinung nach ist Jens (im Verhältnis zu seinen Mitschülern) immer noch zu uneigenständig." Intention: Hier will ich herausfinden, was die Mutter über ihren Sohn denkt. Variation in Analogie zu oben: „Sie meinen also Jens hat also Angst, dass ihm etwas auf dem Schulweg zustoßen könnte." Das lässt sich auch so variieren, dass es um die Empfindungen des Schülers geht: „Jens hat also Angst, dass ihm etwas auf dem Schulweg zustoßen könnte." Ziel des Spiegelns: verschlüsselte Botschaften entschlüsseln

Welche (noch offenen) Möglichkeiten / welche Hemmnisse sehen Sie für mehr Kooperation im Lehrerberuf?

noch offene Möglichkeiten: - gemeinsame Material-Erstellung/-Archivierung, regelmäßige Besprechungen - häufiger fächerübergreifendes Unterrichten mit gleichzeitiger Präsenz zweier Fachlehrer in einer Stunde, wechseln zwischen den Fächern innerhalb einer Stunde, im Rahmen von Stationen- oder Projektarbeit Hemmnisse: - Überlastung der Lehrkräfte - „Trott", in dem man aufgrund von Überlastung steckt

drei Grundsätzliche Grundmotive von Schulentwicklung:

o Dezentralisierung Eigenständigkeit von Schulen: das zentralistische Steuerungsmodell wird komplexen Anforderungen der Schule vor Ort nicht mehr gerecht o Wandel der Lernkultur Ganzheitlichkeit, Selbsttätigkeit, Kompetenzentwicklung, Belehrung tritt in Hintergrund, Kompetenzen werden zum Ziel: Lernen, das sinnhaft ist und der Entfaltung der menschlichen Fähigkeiten dient, der Mensch als Dreh- und Angelpunkt für schulische Veränderungen o Qualitätssicherung: Maßstab für Schulentwicklung ist Wirksamkeit von Lehr- Lernprozessen; pädagogische Schulentwicklung (Klippert)

Was würden sie sich für den Unterricht an Veränderungen wünschen?

siehe Frage 21, ‚Neue Lernkultur': hierbei würde ich mir mehr Unterstützung, regelmäßige Supervisionen und Beratungen innerhalb des Kollegiums wünschen; Notengebung „drangeben"; andere Formen der Leistungsbeurteilung, ggf. nur Text, neue Kriterien, neue Kategorien, siehe Frage 21 - Supervisionen allgemein - Schlüssel in der Klasse anheben: zwei Lehrkräfte pro Klasse (ist utopisch) - ansonsten kleinere Klassen - fest installierte neue Medien wie Whiteboard und Beamer, Computer, Smartboards, wobei ich persönlich unbedingt für handbeschriebene Schülerhefte bin, auf keinen Fall Tablet-Klassen o.ä.: wenn neue Medien, dann nur, um Unterrichtsmaterial einfacher und schöner vorzubereiten, außerdem kann man es den S. nachher ggf. zukommen lassen; Tafelbilder wären immer gespeichert, immer wieder aufrufbar - Inklusionsklassen bzw. keine „Inklusions-Klasssen", sondern ausschließlich heterogene Lerngruppen, in denen immer Kinder mit und ohne sonderpäd. Förderbedarf gemeinsam lernen, dann aber nur mit zweiter Lehrkraft, dies würde auch Abschaffen der Förderschulen bedeuten... ist evtl. in zwanzig Jahren möglich - ansonsten: mehr offenen Unterricht, Wochenplan-Arbeit, neue Lernkultur umsetzen, jedoch ist dies auch nicht - oder nur schwer - alleine möglich • deshalb Arbeit in Lehrer-Gruppen, nicht als „Einzelkämpfer" würde bedeuten: regelmäßige Sitzungen, regelmäßige und organisierte Gruppensitzungen

Profile und Werbung in eigener Sache, Sponsoring und Elternhilfe- wie sehen Sie hier Schulentwicklung?

vgl. folgende Fragen

Welche Aufgaben des classroom managements können sie an SuS delegieren?

z. B. Ruhewächter, Tafeldienst, Klassenbuchführer, usw.

Wer entscheidet über die Schuldisziplinarmaßnahme?

Über die Schuldisziplinarmaßnahme entscheidet nicht der Lehrer! (siehe Schulgesetz § 53 Abschnitt 3-7) Der Schüler hat das Recht, sich in der Klassenkonferenz zu dem Vorwurf zu äußern.

Die Darstellung eigener Gefühle in einem Beratungsgespräch ist wichtig, hat aber ihre Grenzen. Geben Sie Ihre eigene Meinung hierzu - möglichst an Hand eines Beispiels - wieder.

überlegen, ob Darlegung meiner Gefühle jemanden verletzen oder manipulieren könnte

Wie bewerten sie eine Exkursion?

• Exkursion besteht immer aus drei Phasen: Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung • Zweck und Ziele der Exkursion: - Auf- und Ausbau von Sach- und Methodenkompetenzen - Anschaulichkeit der Objekte darstellen, z.B. Originalgröße von Dingen, Eindruck gewinnen - Begegnung und Arbeit mit dem Original - Didaktischer Zugang zu dem ausgewählten Thema, z.B. Museumsbesuch mit allen Sinnen lernen und erfahren - Klassenverband stärken - Multiperspektivität fördern - Forschendes und entdeckendes Lernen - Lebensweltbezug herstellen - Steigerung der Motivation - Interesse langfristig anlegen - Individualisierendes Lernen • Bewertung der Exkursion: - Teil der sonstigen Mitarbeit - kann man im KLP nachlesen - Selbst- und Fremdevaluation nutzen d.h. Auswertung durch den Schüler nutzen, im Sinne: was hat mir die Exkursion gebracht? - Arbeitsaufträge für die Exkursion geben sowie Vor- und Nachbereitung durch die SuS, können dann wie SoMi gewertet werden - Sozialverhalten während der Exkursion beobachten - Frage, die sich L. stellt: Was bringt die Exkursion dem Schüler? Was erwarte ich danach von ihm? Was nimmt der S. aus der Exkursion mit? Wie kann er/sie das im Unterricht anwenden? - oder auch Berichte anfertigen lassen, diese einsammeln

Was macht ihrer Meinung nach einen guten Lehrer aus? / Was zeichnet eine „professionelle Lehrerpersönlichkeit" aus?

• Schlüsselqualifikationen - personale Kompetenz (Eigenverantwortung, Selbstkritik, Selbstwahrnehmung) - pädagogische Kompetenz (Fähigkeit, zu erziehen und zu lenken, Methodik) - fachliche Kompetenz (Inhalte, Ziele, Medien) - soziale Kompetenz (Kooperations- und Teamfähigkeit) - kommunikative Kompetenz (Konfliktverhalten, Flexibilität, Einfühlungsvermögen)

Wie gehen Sie mit aggressiven Schülern um?

• Unterscheidung zwischen körperlicher, verbaler und psychischer Aggression • Unterscheidung zwischen schulspezifischen und schulexternen Faktoren • gewalttätig sind meist 5 - 10 %, meist Jungen aus problematischem Milieu • besonders männliche Jugendliche zwischen 13 und 15 mit schulischen Leistungsproblemen neigen zu Gewalt • wichtig: von vornherein präventiv arbeiten • primär: gute Erziehungs- und Bildungsarbeit, Elternarbeit; Erarbeitung einer Hausordnung und deren konsequente Durchführung • auf gewalttätige Konflikte muss von Lehrerseite aus reagiert werden! • Ziele: - Toleranz und Gleichberechtigung - Respekt und Rücksicht - Hilfsbereitschaft und Courage - Umweltbewusstsein • Wichtig: Klima zwischen L und SuS • Es ist sinnvoll, nicht kollektiv sondern individuell zu ermahnen • Grundsatz der Verhältnismäßigkeit ist zu beachten


Conjuntos de estudio relacionados

Livestock Feeding Sections Final

View Set

Maternal and Newborn Success Chapter 3 Women's Health Issues

View Set

AH1 NCLEX EXAM 2 (CH. 27-28, 32-33, 35, 61, 62, 63)

View Set

Chapter 19: Postpartum Woman at Risk

View Set