254-001 Vorlesung

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Wie lautet Laswells Formel? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

"Who Says What In Which Channel To Whom With What Effect?"

Werdegang der KoWi in Zürich mit Jahreszahlen (Umbenennungen)

- 1903 Erste zeitungswissenschaftliche Lehrveranstaltungen an UZH - 1923 Gründung des Journalistischen Seminars an der UZH - 1973 Umbenennung in Publizistisches Seminar - 1983 Umbenennung in Seminar für Publizistikwissenschaft - 1997 Umbenennung in Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung - 2018 Umbenennung in Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)

Erläutere die drei Faktoren aus Westley & MacLean's Modell der Nachrichtentransformation (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

- A (advocacy roles) steht für den Kommunikator (Advokator, Politiker, PR-Agent) --> jene Person oder Personengruppe, die aus der Gesamtheit von Ereignissen und Tatbeständen der Realität X auswählt und in eine Botschaft (x') transponiert. = erhalten Ereignisse und leiten diese in Form von PR-Botschaften an Medien weiter -B (behavioral system roles) symbolisiert den Rezipienten bzw. das Publikum --> jene Person oder Personengruppe, die die vermittelte(n) Botschaft(en) zum Zweck subjektiver Bedürfnisbefriedigung oder Problemlösung empfängt. = richtet eine selektive Aufmerksamkeit auf vermittelte Medienbotschaften -C (channel roles) steht für das Medium (Media Channel, Journalisten) --> jene Personen, welche in ihrer Rolle als Gatekeeper solche Informationen selektieren und die PR Botschaften x' in Medienbotschaften x'' umwandeln und so ans Publikum weiterleiten und

a) Definition: Was ist ein Modell? b) Kann ein Modell die Realität abschliessend darstellen? (Sinn und Nutzen von Modellen )

- Ausgangslage eines Modells: Problemstellung Ein Modell ist - eine vereinfachte, abstrahierende Abbildung eines Realitätsausschnittes - mit dem Ziel, die unter einer bestimmten Problemstellung relevanten Aspekte herauszuheben - und, grafisch unterstützt, typische Strukturen oder Prozesse anschaulich zu machen = Als Model| bezeichnet man ein theoretisches Konstrukt, mit dem man versucht, einen Gegenstand oder einen in der Realität ablaufenden Prozess in ausgewählten Grundzügen darzustellen b) Nein. Ein Modell erfasst niemals alle Merkmale der Realität auf die es verweist, denn es abstrahiert stets vom Einzelfall und reduziert die Realität auf wesentliche Elemente.

Wie sieht die Tägliche Nutzungsdauer Tagesaktueller Medien vs. mediales Internet m Jahre 2015 aus? (ARD/ZDF Langzeitstudie 1964-2015 "Massenkommunikation")

- Bei Jungen Menschen (14-29) ist die Nutzung des medialen Internets fast doppelt so gross! - Bei Jungen Menschen (14-29) fällt die Nutzung Tagesaktueller Medien deutlich tiefer aus!

Welche Beispiele gibt es für Einschränkungen von Kommunikationsfreiheiten durch Selbstbeschränkung (individuell & institutionell)? (Beschränkungen von Kommunikationsfreiheiten)

- Charlie Hebdo, Paris 2015 Selbstzensur durch Medienunternehmen als Reaktion darauf --> CNN: „Journalistically, we would want to use and should use the cartoons. But as a manager, you have to protect and take care of the safety of your employees."

Die moderne KoWi greift in Forschung und Lehre vor allem gesellschaftliche Wandlungsprozesse auf. Welche 4 Prozesse sind hierbei von besonderer Bedeutung?

- Digitalisierung - Globalisierung --> weltweite Vernetzung - Mediatisierung --> Durchdringung in alle Bereiche der Gesellschaft - Ökonomisierung --> zunehmende Markt- und Wettbewerbslogik der Medien

In welchem Verhältnis stehen die drei Dimensionen politischer Kommunikation zueinander? (Politische Kommunikation in der Schweizer Demokratie)

- Dimensionen sind aufeinander bezogen und gleichwertig - Politik = multidimensionales Phänomen - Modell Ermöglicht isolierte Betrachtung dieser Teilaspekten

Welche Beispiele gibt es für Einschränkungen von Kommunikationsfreiheiten durch Gesellschaft und Unternehmen (Community Censorship)? (Beschränkungen von Kommunikationsfreiheiten)

- Dixie Chicks Eine amerikanische Band machte eine negative Bemerkung gegenüber dem Präsidenten. Viele Fans und private Radiostationen (über 200) riefen darauf zum Boykott der Band auf. Vgl. Michael Jacksons Dokfilm «the Neverland Ranch» bewegte viele Radiostationen dazu seine Lieder nicht mehr zu spielen. --> keine Abwehrrechte weil nicht staatlich! - Curt Schilling War ein Pitcher der Boston Red Sox und Analyst bei ESPN. Nachdem er sich öffentlich gegen Transpersonen äusserte kündigte ihm ESPN.

Welche Faktoren tragen zur Krise der Medien in der Schweiz bei? (Mediensystem der Schweiz)

- Es gibt einen digitalen Strukturenwandel --> Plattformisierung) - Medienkonzentration/Monopolisierung (Grosse Verläge kaufen alles auf) --> zunehmende Konkurrenz - Popularität von Gratis- und Boulevardmedien bringen ökonomische Herausforderungen mit sich (Seit 2005)

Was ist eine Arena? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

- Es gibt verschiedene Arenen der Öffentlichkeit: religiöse, wirtschaftliche, politische, mediale Arena etc. - In einer Arena finden Debatten statt; in ihr sammeln sich kontroverse Themen. - Arenen unterschieden sich in ihren Interessen, können sich aber auch überschneiden! - Sprechen versuchen anhand Aufmerksamkeits- und Überzeugungsstrategien eigene Interessen/ Meinungen durchzusetzen und «Eintritt» in die Medienarena/ Medienöffentlichkeit zu erlangen

Was sind zwei Schwächen von Westley & MacLean's Modell? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

- Feedback überschätzt -zu optimistisch: Medien als organisationslos und interessenslos dargestellt --> in Wirklichkeit stellen sie die Realität aber nicht immer so dar, wie sie tatsächlich ist

Nenne Faktoren von Medienorganisationen, welche Medieninhalte beeinflussen («Hierarchy of Influences» Modell: Organization Level)

- Geschäftsmodell, Strategie (20min, Nzz, Netflix etc. haben alle andere Ziele) - Organisationseigentümer (Berlusconi, Blocher etc) - Zielpublikum, Werbekunden der Organisation (Bsp: SRF will sich in DE ausbreiten) - Finanzielle Lage: Stabilität? - Mitglieder (wer gehört zur Organisation? - Journalisten, Praktikanten etc?) - Ziele, Mandate

Die Netwerkgesellschaft bzw. der informationelle Kapitalismus (New Economy) charakterisiert Castell anhand welcher drei Merkmale? Sie ist... Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

- Informationell: Weil Produktivität und Konkurrenzfähigkeit hängt vom Informationsstand ab - Global: Weil ihre Produktion, Konsumtion und Zirkulation weltumspannend organisiert ist - Vernetzt: weil die Produktivität ,,durch ein globales Interaktionsnetzwerk zwischen Unternehmensnetzwerken erzeugt wird"

Nenne und erläutere die drei Soll-Anforderungen der Medien für die Demokratie (Politik) (Welche Leistungen erbringen Medien für die Demokratie?)

- Informationsfunktion: Informieren über konkurrierende politische, ökonomische und soziale Sichtweisen & Ideen - Meinungsbildungsfunktion: Artikulation der Bedürfnisse & Forderungen für Mehrheiten und Minderheiten - Kontroll- und Kritikfunktion: --> Beobachtung der (Fehl-)Leistungen der politischen Elite --> Aufspüren und berichten über Missstände

Was versteht man unter Wettbewerb? (Wettbewerb, Wettbewerbsfunktionen & Zielkonflikte im Kommunikationssektor)

- Keine allgemein akzeptierte Definition - Wettbewerb als Sammelbezeichnung für verschiedenste Vorgänge und Sachverhalte --> ist Marktgeschehen wettbewerblich? Beurteilt anhand von Kriterien zu Marktstruktur, Marktverhalten & Marktergebnis - Begriff bekommt Bedeutungen durch die Beschreibung von Funktionen & wettbewerbspolitischen Leitbildern.

Nenne die auf der Laswell Formel aufbauenden, grundlegenden Forschungsfelder der KoWi

- Kommunikatoren-Forschung - Aussagen-Forschung/Inhaltsforschung - Medien- Forschung - Rezipienten-Forschung =Nutzungsforschung - Wirkungs-Forschung --> keines dieser Forschungsfelder kann ausschliesslich für sich betrachtet werden! Je nach Forschungsfrage sollen andere Feldbereiche mit berücksichtigt werden =interdisziplinär

Nenne zwei Schwächen von Maletzkes Feldschema (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

- Kommunikatorenrolle unklar - Gesell. Einbettung der Massenkommunikation fehlt

Nenne drei "Allgemeinen Modelle" (Auswahl) der Massenkommunikationsforschung (Kommunikationsmodelle)

- Laswell-Formel - Westley & MacLean's Model - Maletzke-Feldschema

Was sind die wichtigsten Grundaussagen des Westley & MacLean's Modells? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

- Medien stellen, durch Eigenrecherche Zusatzrechnungen an über erhaltene PR-Botschaft --> geben den Inhalt geprägt durch eigene Wahrnehmung, Meinung etc. weiter - Zuschauer richten eine selektive Aufmerksamkeit auf publizierte Botschaften und reagieren darauf - Aktive Teilöffentlichkeiten (Zielgruppen) bestimmen die Produktion bestimmter Botschaften (beeinflussen PR-Kommunikatoren) - Es entstehen PR-Ereignisse x0, die die reale Ereigniswelt beeinflussen

Was weisst du über die Qualität der Schweizer Medien? (Erkenntnisse aus dem Jahrbuch) (Mediensystem der Schweiz)

- Medienqualität ist noch hoch, aber sinkt - Mit einem Anteil von 70 Prozent im Jahr 2019 sind Social Media in der Bevölkerung der am weitesten verbreitete Newskanal - News-Deprivierte gewinnen weiter an Bedeutung (BürgerInnen die sich nicht mit News-Medien auseinandersetzen--> lieber Unterhaltung konsumieren) - Zwar höheres Vertrauen in journalistische Medien aber weniger Zahlungsbereitschaft --> « klassischen Informationsmedien wird deutlich mehr vertraut (47%) als den Suchmaschinen (29%) oder Social Media (17%) als Informationsquellen». - Redaktionelle Verbundsysteme reduzieren Vielfalt in sensiblen Bereichen (Inhalte in Verlagshäusern werden einfach übernommen) - In der Schweiz ist WhatsApp heute die meistgenutzte Social-Media-App. Folgen: Der starke Bedeutungsgewinn der Messengerdienste kann für die demokratische Gesellschaft weitreichende Folgen haben! Eine funktionierende demokratische Gesellschaft ist darauf angewiesen, dass sich der relevante gesellschaftspolitische Diskurs in ausreichendem Mass in der Öffentlichkeit und nicht im Verborgenen vollzieht Fazit: Schweizer Mediensystem ist noch gut aufgebaut, jedoch muss man auf die Probleme ein Augenmerk setzen, da die Tendenzen negativ sind.

Erkläre die Grundlogik des Second-Level-Agenda-Setting (Kritische Würdigung und Weiterentwicklung)

- Menschen denken über Themen und Personen nicht isoliert, sondern stets im Kontext (vernetzt) nach - Durch die Medienberichterstattung wird die Aufmerksamkeit des Publikums auf bestimmte Eigenschaften von Personen und Themen gelenkt und von anderen (nicht erwähnten) abgelenkt --> Das Publikum wendet vorrangig medienvermittelte Eigenschaften an, wenn es über bestimmte Themen und Personen nachdenkt - Erweiterung der Agenda Setting These, Übergang zur Persuasionsforschung - Sind die medienvermittelten Perspektiven und Eigenschaften wertbesetzt, so können dadurch (themenbezogene) Meinungsänderungen entstehen

Nach welchen zwei Kriterien unterscheiden Gerhards und Neidhardt (Neidhardt 1994) jeweils drei Ebenen von Öffentlichekeit? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

- Nach der Menge der Teilnehmer - Nach dem Grad der Strukturierung bzw. Rollendifferenzierung

Die "Integration" der KoWi schlägt sich in ihren Fachperspektiven nieder. Nenne einige der Fachperspektiven.

- Politische Kommunikation - Medienpolitik - Medienpsychologie - Mediensoziologie - Medienökonomie - Medientechnologie - Wissenschaftskommunikation - Computervermittelte Komm - Medienrecht - Organisationskomm - Medienpädagogik - Medienethik - Mediengeschichte - Medienlinguistik....

Aufgrund welcher drei Öffentlichkeitsparadoxien im Internet ist nach Neuberger (2008) von keiner "Rettung der Demokratie" durch das Internet zu sprechen? (Kommunikationsprobleme in der Netzwerkgesellschaft)

- Quantitäts- und Aufmerksamkeitsparadoxie: Die meisten Menschen sind in der Regel nicht in der Lage, dieser Vielzahl an Informationen im Internet entsprechende Aufmerksamkeit zu widmen. Dazu kommt das gewisse Medienakteure viel dominanter sind als andere (z.B. Suchmaschinenoptiemierung)! - Qualitäts- und Glaubwürdigkeitsparadoxie: Das quantitative Wachstum von lnformationsangeboten im Netz hat auch qualitative Auswirkungen. Es herrscht (häufig wohl zu Recht) ,,Unsicherheit über die Qualität der Angebote". Gerade im lnternet verschwimmt die Grenze zwischen Werbung, PR und Journalismus. - Vermittlungsparadoxie: Wenn lnformationen (prinzipiell) für alle verfügbar sind, dann scheint auf den ersten Blick die professionelle Vermittlungsleistung der Journalisten (in ihrer Rolle als Gatekeeper) überflüssig zu werden. Doch die Vermittler werden keineswegs überflüssig. In einer arbeitsteiligen Gesellschaft benötigen wir kompetente Kommunikatoren.

Was sind die wichtigsten Schlussfolgerungen von Shoemaker & Reese (2016)?

- Soziale Strukturen definieren und gestalten Basis für Kommunikationsbereiche, wo symbolische Realitäten (Inhalte) geformt und ausgedrückt werden - Konzept von 'Assemblage' richtet Aufmerksamkeit auf umfassendere Kombinationen von Elementen, die zusammen diese Kommunikationsbereiche gestalten - Beispiel: soziale Bewegungen oder Informationszyklen bestehen aus Medienschaffenden, nicht- professionelle Journalisten, (Netz-) Aktivisten, Kommunikationsprofis, mediengewandte Politikprofis, Lobbyisten, Fachexperten und Beamten, die Inhalte (mit-) gestalten und/oder verteilen - Neue Medienkonfigurationen (Netzwerke) sollten identifiziert und analysiert werden, auch wenn sie flüchtig und temporär sind, z.B. 8chan - Neue Medienkonfigurationen (Netzwerke) haben Macht und sind selbst in Machtstrukturen eingebettet (Bsp. Google, FB) - Hierarchie von Einflüssen Modell: weiterhin ein organisierendes und erklärendes Modell für Analyse von Destabilisierung und Neuaufgleisung der Medienmächte

Welche Beispiele gibt es für Einschränkungen von Kommunikationsfreiheiten durch den Staat? (Beschränkungen von Kommunikationsfreiheiten)

- Staat oder Privat? Trump darf Twitter Nutzer nicht blockieren Trumps «privater» Twitter Account hat sieben Twitter Nutzerinnen gesperrt. Diese haben Anklage erhoben, da Trump verweigert an der öffentlichen Diskussion teilzunehmen. Das Urteil entschied gegen ihn, da sein Account einem öffentlichen Forum entspricht und die Blockierung die "First-Amendment-Rechte" der Blockierten verletzt. - SBB: Meinungsfreiheit oder kritisch politischer Inhalt? Die SBB Verbot ein Plakat (Palestina-Solidarität) im Zürcher Hauptbahnhof aufgrund kritischen politischen Inhalts. Laut Gericht hat die SBB mit ihrem Verbot die Meinungsfreiheit verletzt --> muss das Plakat wieder aufhängen. SBB muss sich daran halten, da die sie ein öffentlich rechtliches Unternehmen des Staates ist & die Meinungsfreiheit gewährleisten muss. - SRG muss Werbespot ausstrahlen SF muss Werbespot des VgT ausstrahlen, in dem es selber kritisiert wird (mit dem Text «Was das Schweizer Fernsehen totschweigt»), da die SRG auch bei der Werbung an die Grundrechte der Meinungsfreiheit gebunden ist.

Welche Systematik zu den Dimensionen von Medienwirkung kennst du? (Medienwirkungsforschung - Dimensionen der Medienwirkung)

- Systematik nach Schweiger (2013) - Versuch der Vereinfachung: Das Media Effects Template nach Potter (2017)

Die vielleicht wichtigste Öffentlichkeit ist die «Medienöffentlichkeit». Sie galt lange als höchste Ebene der Öffentlichkeitspyramide. Nenne die 4 Merkmale der Pyramide zur Charakterisierung von Öffentlichkeit und ihre jeweiligen Ausprägungen für die Medienöffentlichkeit. (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

- Teilnehmerzahl: hoch = massenhaftes Publikum - Kommunikationsstruktur: hoch = klare Verteilung von «Rollen» - Arena: Massenmedien - Macht: hoch = wenige Medien mit grossem Einfluss auf gesell. Meinungsbildung --> Machtverhältnisse

Nenne zwei "spezialisierten Modelle" (Auswahl) der Massenkommunikationsforschung --> Abwendung von allgemeinen Modellen unter dem Einfluss des Internets (Kommunikationsmodelle)

- Vom "One-Step-Flow" zum "Multi-Step Flow" of Communication - Vom primären Gatekeeping zum sekundären Gatekeeping (Komplexe Gatekeeping-Theorie)

Welche wichtige Fragen zu den Einflüssen gibt es auf Social System Ebene? («Hierarchy of Influences» Modell: Social System Level)

- Von wem, wie und wozu wird Macht durch Medien ausgeübt? - Verzerrte Realität: Inwiefern dienen Medienproduktion und somit Medieninhalte den Interessen bestimmter Gruppen (durch bspw. die (verzerrte) Darstellung von anderen Gruppen, von best. Ereignissen, Aktionen, Ideen, usw.)?

Aufgrund welcher fünf Krisen ist nach Pörksen (2018) von keiner "Rettung der Demokratie" durch das Internet zu sprechen? (Kommunikationsprobleme in der Netzwerkgesellschaft)

- Wahrheitskrise: wir können die Quellen von Nachrichten im Netz oftmals nicht angemessen einschätzen oder erkennen --> Hass gegen Medien wächst ("Fake News, "Lügenpresse") - Diskurskrise: Die Macht der Massenmedien in Gestalt der journalistischen Gatekeeper, die für die tägliche Agenda an Themen verantwortlich sind, nimmt ab. Die Macht des Einzelnen kann zum Instrument aggressiver Polarisierung werden. --> wenn Hasspostings und Verschwörungstheorien beispielsweise zunehmen, ist der demokratisch wünschenswerte vernünftige Diskurs gefährdet - Autoritätskrise: Weil im Digitalen Zeitalter so viel beobachtet, fotografiert, gefilmt und gepostet wird bleibt immer weniger verborgen und die Diskretion verschwindet tendenziell --> durch scheinbare "Nähe" geht die Aura des Geheimnisvollen um Autoritäten verloren, "Entzauberung" bedeutet Verlust von Bewunderung --> geförderte Enttäuschung und Wut über politische Eliten - Behaglichkeitskrise: In einer permanent vernetzten Welt können wir uns vor verstörenden und irritierenden Nachrichten trotz potentieller Filterblasen und Echokammern nicht wirklich abschotten --> "Gleichzeitigkeit des Unvereinbaren" schafft Unbehagen - Reputationskrise: Missverständnisse und Fehldeutungen vorprogrammiert bei sozialen Medien --> In Skandalisierung involvierte Akteure erleiden Reputationsschäden

Nenne einige typische Fragestellungen der Medienrezeptionsforschung (Bilandzic, Schramm, & Matthes, 2015) (Grundlagen der Medienrezeption und Medienwirkung)

- Was verstehen Zuschauerinnen und Zuschauer von einer durchschnittlichen Sendung der Tageschau? - Warum haben Leserinnen und Leser Mitleid mit Harry Porter, der doch eindeutig nicht wirklich existiert? - Warum trauern Menschen, wenn eine beliebte Serienfigur in einer Serie stirbt? - Warum mögen nicht alle Männer Sportberichterstattung und warum nicht alle Frauen romantische Komödien?

Was sind Beispiele für Forschungsfragen? (Zusammenspiel von Medienrezeptions- und Medienwirkungsforschung)

- Werden emotionale Bilder während der Rezeption stärker wahrgenommen als Statistiken? --> Auf Prozesse während der Nutzung fokussiert - Erzeugt die Berichterstattung über Flüchtlinge unterschiedliche Emotionen wie Mitleid oder Ärger? --> Auf die Auswirkungen der Nutzung fokussiert

Was hat Gerhard Maletzke mit der KoWi zu tun? (Was ist Kommunikation?)

- Wichtiges deutsches Übersichtswerk: «Psychologie der Massenkommunikation», 1963 --> psychologisch orientierte Erklärung der Massenkommunikation - prägte das Verständnis des Terminus Massenkommunikation - formulierte ein simples aber zunächst hilfreiches Verständnis von Kommunikation

Bemerkungen zur Empirie der Indikatoren, anhand derer man den Inhaltswandel von Medien feststellen kann. Wir haben gesehen..... (3 Punkte) (Wandel der Medieninhalte)

- Wir haben für ausgewählte Indikatoren Beispiele von Studien gesehen, die einen relativ langen Zeitraum abdecken. - Wir haben gesehen, dass die Empirie nicht bei allen Indikatoren einen klaren Wandel zeigt. --> es gibt kein einheitliches Bild. - Wir haben auch gesehen, dass es (noch) keine Empirie gibt, die den langfristigen Wandel der Medienqualität auf der Ebene des Gesamt-Systems und gleichzeitig das Aufkommen der Plattformen berücksichtigt = wo soziale Netzwerke miteinbezogen werden

Definition: Politische Kommunikation (Marcinkowski, 2014) (Politische Kommunikation in der Schweizer Demokratie)

- alle Kommunikation über öffentliche Angelegenheiten - zielt auf den Prozess eines kollektiven Entscheids ab - muss über publizistische Massenmedien oder über technische Verbreitungsmedien getätigt werden

Nenne drei Stärken von Laswells Modell (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

- einfach - wichtige Elemente vorhanden - Aufgliederung in zentrale Forschungsbereiche vorhanden, auf die heute noch zurückgegriffen werden kann --> Verbindung

Nenne zwei Stärken von Maletzkes Feldschema? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

- ganzheitliche Sicht auf Beziehungssystem der Massenkommunikation - Orientierungen, Abhängigkeiten, Zwänge und. Feedback des Rezipienten berücksichtigt

"Is Amazon a Monopoly?"

- hat Langzeit-Ziele - Tiefere Preise aber riesige Auswahl an Produkten. --> "Preditory Pricing" (If a company practises predatory pricing, it charges a much lower price for its products or services than its competitors in order to force them out of the market) --> eigentlich missbräuchliches Verhalten jedoch ist die Konsumentenwohlfahrt vorhanden - Ist in so vielen Bereichen tätig, dass keine klare Festlegung der Tätigkeit möglich ist --> Marktmacht schwierig zu beurteilen

Was sind zwei Stärken von Westley & MacLean's Modell? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

- mehrstufige Selektion von Ereignissen und Botschaften - Herstellung von Bezügen zwischen Instanzen (Feedbackprozesse) --> Rückkoppelung

Was ist die Kritik an der Typologie von Medien und Politik nach Hallin und Mancini? (3 Punkte) (Mediensysteme und Typologien)

- reine theoretische Arbeit -> keine empirischen Daten - Digitale Medien werden nicht mit einbezogen. - nur anwendbar auf westliche Länder. (Asien, Afrika etc. nicht miteinbezogen)

Nenne drei Schwächen von Laswells Modell (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

- statische, lineare Deskription --> einseitig-kausal - Feedback fehlt --> keine Rückkoppelung (schwache Rolle des Rezipienten)

Wieso war das Jahr 1848 bedeutsam in Hinblick auf die Entwicklung des Zeitungswesens?

-Die Aufhebung der Zensur führte zu einer raschen Ausdifferenzierung des Zeitungswesens. - Die Zahl der Publikationen wuchs + zahlreiche wiss. Disziplinen beschäftigten sich mit dem Zeitungswesen.

Wie ist der Prozess der Massenkommunikation in Maletzkes Feldschema (1963) aufgebaut? ( 5 Schritte) (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

1. Der Kommunikator gestaltet eine bestimmte Aussage. a) Je nach Umfeld werden an diese Aussagen Zwänge resp. Richtlinien gestellt. (Beispielfall: Hard-News: Komplizierte Policy Themen, Konflikte etc.) b) Die Aussage wird zudem an das Bild des Rezipienten angeglichen (z.b. Man schreibt für Bürgerliche NZZ Leser) 2. Diese Aussage wird ans Medium gesendet. Dieses stellt dann auch wieder bestimmte Forderungen --> Aussage wird entsprechend verarbeitet wird. 3. Die Medien geben die Aussage an den Rezipienten weiter. Die Wirkung wird durch vieles beeinflusst. a. Selbstbild b. Persönlichkeit c. Bild des Kommunikators i. Als Persönlichkeit ii. Im Team iii. in sonstigen Soziale Beziehungen 4. Einmal getroffene Aussagen werden nicht vergessen. Dieser unterdrucksetzende Zustand wird durch den Zwang der Öffentlichkeit dargestellt. 5. Der Rezipient kann seine Reaktion auf die Aussage direkt an den Kommunikator richten. --> Option des Feedbacks

Nenne für ausgewählte Indikatoren Beispiele von Studien, die einen relativ langen Zeitraum abdecken und jeweils einzelne Indikatoren beleuchten. (Indikatoren zum Wandel von Medieninhalten)

1. Akteursresonanz -Bundesrats-Wahlen haben über die Jahre an deutlich mehr Resonanz in kommerziellen Medien gewonnen! --> am meisten Aufmerksamkeit im Blick, dann kommt der Tagi, dann erst die NZZ. - Prominenzierung und Personalisierung: Schweiz (im Vergleich zu Frankreich deutlich tiefer) --> Personen statt Parteien - ca. 40% --> Top 10 Personen - ca. 20% --> Top 2 Personen - ca. 5% 2. Privatisierung (persönliche Ebene ≠ Wirtschaftlich) - Trotz Zunahme im Zeitvergleich immer noch relativ wenig «Privates» und «Intimes» in den Medien in deutschsprachigen Ländern. Weder in Qualitätsmedien, noch in Boulevardmedien in der Schweiz. - Ländervergleich: anders in angelsächsischen Ländern - aber: mittlerweile starke Resonanz für Diskussionen um Charakter- und Persönlichkeitseigenschaften 3. Sensationen und Dramatisierung - Beispiel Abstimmungen Wie haben die Medien über Abstimmungen inhaltlich berichtet? - Parteipresse: Sehr politisch Gefärbte Meinungen, ohne Sensation und Drama, viel mehr Protokollierend. - Forumspresse: Um 1974 berichteten die Medien sehr transparent und ausgewogen, mit klaren Argumenten - Kommerzialisierte Forumspresse: Es gibt einen Fokus auf spektakuläre und provokative Kampagnen-Aktionen, Konflikte werden dramatisiert. -> Es gibt ein Schwanken zwischen Aufklärung und Spektakel.

Was umfasst politische Kommunikation? (Politische Kommunikation in der Schweizer Demokratie)

1. Alle Kommunikationsbotschaften von politischen Akteuren 2. Politische Interessenartikulation und Stellungnahmen gesellschaftlicher Akteure 3. Eigenbeiträge der Medien über Politik

Anhand welcher drei "Trends" kann der Abschied von universellen Bildmodellen der Massenkommunikation (Abwendung von "allgemeinen" zu "spezielleren" Modellen der Kommunikation) erklärt werden? (Spezielle Modelle und deren Weiterentwicklung)

1. Allgemeine Bildmodelle, die einen - umfassenden Erklärungsanspruch (universell) und - von einem uni-direktionalen Informationsfluss Kommunikator --> Medium --> Publikum ausgingen passen nicht mehr in die Welt von Permanently Online, Permanently Connected! 2. Stattdessen: Fokussierung auf spezifische Kommunikationsmodelle für fokussierte Phänomene und Theorien mittlerer Reichweite (Vertiefung in Kernbereichsvorlesungen) 3. Weiterentwicklung dieser spezifischen Kommunikationsmodelle, um der vernetzten, multimedialen Internetkommunikation gerecht zu werden (mit mehr Kommunikatoren, mehr Medien, mehr Publikumsaktivität, wechselseitige Informationsflüssen).

Wo kann man den Effekt der Liberalisierung und den damit einhergehenden Bedeutungszuwachs der Wettbewerspolitik ablesen? (Zwei Beispiele) (Treiber für Bedeutungsanstieg von Wettbewerspolitik im Kommunikationssektor)

1. Analyse der Telekommunikationszusammenschlüsse vom Jahr 1991 - 2006 ( = Unternehmen die sich im Telekommunikationsbereich zusammengeschlossen haben) -1996: Prüfung der Unternehmenszusammenschlüsse durch Fusionskontrollverordnung --> ob die Unternehmen angeschaut werden hängt von ihrem Umsatz ab - bis 1998 war die Liberalisierung zu vollziehen, Märkte musste man für Wettbewerb öffnen - Ab 1998-2000 zunehmend viele Zusammenschlüsse, rasant angestiegen. -->Beobachtung: Telekommunikationsbranche war der Sektor mit den meisten Zusammenschlüssen - Ab 2000 wieder rasante Abnahme und sogar Zusammenbruch des Markts --> Wieso? Dotcom Blase ist geplatzt 2. Platzen der Dotcom Blase im Jahre 2000 ist am NASDAQ beobachtbar Die Liberalisierung des Kommunikationssektor führte zu einem grossen Boom. Parallel zur Liberalisierung wurde das Internet gross. So wurden blind in Internetunternehmen und Kommunikationsunternehmen investiert, obwohl bei vielen überhaupt nicht klar war ob diese Geld machen werden. --> heissen Spekulationssphase = "Dotcom Blase" -->Das Platzen der "Dotcom Blase" führte zu einem Zusammenbruch des Markts.

Media Effects Template nach Potter (2017): Was sind die vier zentralen Funktionen/Prozesse der Medienwirkung? (Medienwirkungsforschung - Dimensionen der Medienwirkung)

1. Aneignung (acquiring): Lernprozesse, neue Wissenseinheiten werden erlernt 2. Aktivierung/Auslösung (triggering): Schon vorhandenes Wissen, vorhandene Einstellung, Emotion wird aktiviert (Bsp: Priming) 3. Veränderung (altering): Einstellungen, Wissen oder Emotionen werden angepasst 4. Verstärkung (reinforcing): Einstellungen, Emotionen oder Reaktionsmuster werden verstärkt und sind weniger wandelbar --> Meinungen werden verfestigt

Von welchen drei Bereichen stammen Medienroutinen ab? «Hierarchy of Influences» Modell: Routines Level)

1. Arbeitsorganisation Unmittelbare berufliche Verhältnisse, Praktiken, Arbeitsprozesse entstanden/wurden entwickelt, um Aufgaben zu bewältigen Bsp: Redaktionssitzungen 2. Publikum Regeln für die Kommunikation von spezifischen Inhalten (Formate Genres) stammen davon ab, dass Publikumserwartungen erfüllt werden sollen. Bsp: Nachrichtensendung TV (Wie wird die Story erzählt?) 3. Zulieferer von Inhalten standardisierte Prozesse für Verarbeitung von Medienmitteilungen von Dritten; Behörden, Wirtschaft, Interessenvertreter, etc.

Welche zwei Kommunikationsgrundrechte werden durch die Schweizerische Bundesverfassung u.a. gesichert? (Grundrechte freier Kommunikation)

1. Art. 16 Meinungs- und Informationsfreiheit 2. Art. 17 Medienfreiheit

Fazit zum Wettbewerb im Kommunikationssektor/Mediensektor (4 Punkte)

1. Aufgrund von Digitalisierung, Konvergenz, Liberalisierung und Plattformisierung gewinnt Wettbewerbspolitik an Bedeutung. 2. Im Kommunikationssektor wird Wettbewerbsrecht wie in anderen Sektoren auch angewendet. 3. Dennoch beinhaltet Wettbewerbsrecht manchmal ausser- wettbewerbliche Ziele, wie den Schutz der Medienvielfalt. Dies wird auch kritisch beurteilt. 4. Mit einem umfassenden sektorenspezifischen Regelwerk will man im Medien/Kommunikationssektor Angebotsvielfalt und Anbietervielzahl sicherstellen.

Welche zwei primären Entwicklungen durchging die KoWi seit ihrer Entstehung?

1. Ausweitung des Fachgegenstandes 2. Wandel im methodischen Vorgehen: Von historisch-hermeneutischer Wissenschaft zu einer empirischen Sozialwissenschaft

Media Effects Template nach Potter (2017): Was sind die zwei Wirkungsverläufe? (Medienwirkungsforschung - Dimensionen der Medienwirkung)

1. Baseline: Zeigt den grundsätzlichen Zustand/ das Level eines Individuums bezüglich einer Eigenschaft (z.B. Aggressionspotential, Wissen über ein Thema)Dies kann auch durch die Mediennutzung beeinflusst werden. 2. Fluktuation: Abweichung von der Baseline mit drei zentralen Eigenschaften: - Dauer: Dauer der Fluktuation, bevor die Baseline wieder erreicht wird - Höhe: Differenz von der Baseline, ist es überhaupt messbar - Richtung: Verstärkung oder Abschwächung des Zustands/Leve

Wann wurde das Internet/WWW erfunden? (Entwicklung von Massenkommunikation: Phasen und Meilensteine)

1991

Wettbewerbspolitik: Will im Interesse der Verbraucher sowie aller Unternehmen einen funktionsfähigen, möglichst unbeschränkten Wettbewerb gewährleisten und sichern. Welche vier Treiber sind für den Bedeutungsanstieg von Wettbewerspolitik im Kommunikationssektor verantwortlich? (Faktoren und Entwicklungen) (Bedeutungsanstieg von Wettbewerbspolitik im Kommunikationssektor)

1. Die Digitalisierung Übergang vom Analogen zum Digitalen. Hat technischen Anstoss für zahlreiche Entwicklungen im Kommunikationssektor gegeben. 2. Konvergenz im Kommunikationssektor: Traditionelles Ordnungsmodell der Kommunikationspolitik zerbricht. Früher wurden die Kommunikationssektoren (Telekommunikation, Computer, Rundfunk) technisch und politisch vollkommen getrennt beurteilt. Die Digitalisierung hat zu einem Zerbrechen dieser stabilen Strukturen im Kommunikationssektor geführt --> Zusammenschluss der Sektoren (heute: MEDIAMATIK) führt zu neuen Regulierungen Wie hat die Politik auf die Konvergenz reagiert? 3. Liberalisierung ab 1991: Öffnung der Märkte für Wettbewerb --> Politische Entscheidung als Reaktion auf die Konvergenz der Sektoren 4. Plattformisierung Die grössten Unernehmen sind jene, die Plattformen sind. Beispiel: Is Amazon a Monopoly?

Welche zwei Feststellungen lassen sich nach Betrachtung der Ausdifferenzierung des Komm- und Mediensektors machen? (Ausdifferenzierung des Komm- und Mediensektors)

1. Die Entwicklung und Ausdehnung des Kommunikations-und Mediensektors nimmt ständig zu 2. Die Digitalisierung erweitert die Möglichkeiten des Zugangs und das Publikum fortlaufend.

Was bedeutet "Wirklichkeit" in der Mediengesellschaft am Beispiel der Nachrichtenmedien nach Luhmann? (8 Punkte) (Merkmale und Wirklichkeiten der Mediengesellschaft)

1. Die Nachrichtenmedien bestimmen unser Bild von der Realität. 2. Allerdings: Die Nachrichtenmedien sind ein eigenes Funktionssystem mit eigener Logik. 3. Zur Berichterstattung wählen sie nicht notwendigerweise das aus, was von einem übergeordneten Standpunkt aus für die Gesellschaft gut und vernünftig wäre. 4. Sie wählen vornehmlich das aus, was für die Medien selbst sinnvoll ist. Ihre «Operationscodes» sind Information/Nichtinformation bzw. Aktuell/Nicht Aktuell. 5. Weil jede Information sofort beim Akt der Mitteilung veraltet, sind die Medien darauf angewiesen, immer wieder Neues, notwendigerweise Anderes, Abweichendes auszuwählen - und als «die» Realität darzustellen. 6. Das Normale, Unaufgeregte ist nach diesem Code nicht brauchbar. 7. Unser aus den Massenmedien bezogenes Realitätsbild ist eine Konstruktion der Medien nach deren eigenen Regeln. Dessen sind wir uns bewusst, und orientieren uns dennoch daran (Paradoxie der Mediengesellschaft). 8. Die Medien liefern eine Beschreibung der Realität, Künstler und Kommunikationssoziologen eine andere. Moderne Gesellschaften leben mit vielen konkurrierenden Realitätsentwürfen.

Medienmanagement ist komplexer als Management in anderen Industrien. Welche vier Kategorien von Faktoren sind einzigartig für Medien und komplizieren Medienmanagement? (Lowe, 2016). (Vier Kategorien von komplizierenden Faktoren für Medienmanagement)

1. Eigenschaften von Produkten/Dienstleistungen und Märkten 2. Verschiedenheit der involvierten Menschen (Stakeholders, Investitoren, Personal usw.) 3. Umfeld und Kontext der Medienaktivität ist unsicher und instabil 4. Funktionen, Bedeutung und Konsequenzen der Medienleistung für Gesellschaft (Politik, Kultur, Ökonomie etc.)

Benenne und erläutere Faktoren folgender Komplexität-erhöhenden Kategorie: "Menschen, Stakeholder" (Vier Kategorien von komplizierenden Faktoren für Medienmanagement)

1. Eigentümer/ Investoren, Hersteller von Inhalten, Manager --> Speziell im Mediensektor: Medienschaffende haben stark unterschiedliche Charakteristiken und Interessen. --> Management: Viel Aufwand (Überzeugungsarbeit, Kontrolle) nötig --> Unabhängigkeit und Zusammenarbeit von Medienschaffenden gleichzeitig --> Herausforderung: Inhalte sollen informativ und konkurrenzfähig sein & rechtzeitig aber auch kosteneffizient produziert werden. 2. Werber, Lieferanten, Partner, Mitbewerber, Regulatoren/ Behörden, Stiftungen, NGOs, Zivilgesellschaft - Werber: Einflussnahme auf Werbeumfeld, Einmischung in Inhalt - Zivilgesellschaft: Vertreter unterschiedlicher Interessen mit divergierenden Ansprüchen - Co-opetition: Sowohl Zusammenarbeit als auch Konkurrenz mit Mitbewerbern

Was sind mögliche Konsequenzen bzw. Auswirkungen der PSB? (Rezeptionsforschung: Parasoziale Beziehung)

1. Einstellungsänderung: z.B. wenn die Medienperson gegen die eigene Meinung argumentiert 2. Reduktion von Vorurteilen und Stereotypen: z.B. Sitcoms aus USA: Prince of Bel-Air, wo die Hauptperson schwarz ist) 3. Unterhaltungserleben (man fühlt sich mehr unterhalten) 3. Steigerung der Selbstsicherheit und des Selbstwertgefühls (Da man sich sozial eingebunden fühlt) --> Auch wenn die Beziehung einseitig ist, sind die Auswirkungen mit realen Beziehungen zu vergleichen.

Welche drei wesentlichen Punkte gibt es bei der Kommunikation zu beachten? Welche Unterscheidungen können in den jeweiligen Punkten getroffen werden? = Es gibt verschiedene Arten von...

1. Es gibt verschiedene Arten von Öffentlichkeit --> semi, hybrid, vernetzt, multiple (=die Schweiz hat nicht mehr nur eine bzw. «die» Öffentlichkeit, Milieus existieren nebeneinander) national, translokal (=grenzüberschreitend, z.B Öffentlichkeit in der EU). --> Es gibt unterschiedliche Grade von Öffentlichkeit und Bedingungen, die die Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit von Komm. fördern bzw. hemmen 2. Es gibt verschiedene Arten von Medien --> sie unterscheiden sich in ihrer 'Materialität', ihren Angebots- & Nutzungscharakteristika, ihren Organisationsformen und -zielen. 3. Es gibt verschiedene Arten von Kommunikationspartnern --> Menschen (Kommunikatoren, Rezipienten, Produser', Massenmedien, Massenpublika, ...) und Maschinen (Algorithmen, Bots, ...), sowie deren Vernetzung.

Welche zwei Strömungen/Forderungen waren in Hinblick auf die inhaltliche Ausrichtung des Faches während ihrer Entstehung im frühen 20. Jahrhundert aufzufinden? Welche Strömung erhielt Priorität?

1. Forderung nach verwissenschaftlichung der Zeitungskunde --> erhielt Priorität 2. Forderung nach einer systematischen Ausbildung der Journalisten

Nenne und erläutere die vier zentralen Wettbewerbsfunktionen (Was leistet der Markt?) (Wettbewerb, Wettbewerbsfunktionen & Zielkonflikte im Kommunikationssektor)

1. Freiheitsfunktion Man hat die Freiheit zu wirtschaften (Neue Märkte schaffen, neue Verfahrensarten ausprobieren, neue Produkte in Markt zu bringen). 2. Entdeckungs- bzw. Fortschrittfunktion Es wird ständig dafür gesorgt, dass neue Güter und Produktionsverfahren entstehen. Durch Innovationen wird Wandel möglich --> Beispiel Medienwandel: vom Buchdruck, zur Zeitung, zur TV zum Handy) 3. Anpassungs- bzw. Allokationsfunktion Wettbewerb hat die Aufgabe die Ressourcen einer Gesellschaft so zu lenken bzw. verteilen, dass sie die Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen/sich an den Präferenzen der Nachfrage orientieren. Ziel ist die optimale Verwertung unserer Ressourcen. 4. Verteilfunktion Gewinne, die in einem Markt erzielt werden, sollen durch Leistungswettbewerb (durch wirklich bessere Leistungen, die Produzenten für die Kunden erbringen) erzielt werden und nicht durch Marktmachtstellungen oder z.B. durch staatliche Subventionen dieses Unternehmens.

Welche drei Veränderungen ergab die Empirische Überprüfung der Typologie von Medien und Politik nach Hallin und Mancini? (Mediensysteme und Typologien)

1. Gleiche Dimensionen, aber Aufteilung der Dimension «Rolle des Staates» in drei Untergruppen 2. 4 statt 3 Idealtypen 3. Leicht andere Zuordnung der Länder

a) Benenne und erläutere die Faktoren folgender Komplexität-erhöhenden Kategorie: "Produkte, Märkte" (Vier Kategorien von komplizierenden Faktoren für Medienmanagement)

1. Gütereigenschaften Güter = "Produkte" der Medienindustrie -> tragen oft viele Eigenschaften gleichzeitig Medienangebote sind... - öffentliche Güter: Jeder kann sie konsumieren (kein Ausschluss von Konsum) + keine Konsumrivalität (Produkt ist nach Konsum nicht aufgebraucht) - Club-Güter: Ausschluss von Konsum ist möglich (z.B. Bezahlfernsehen) + keine Konsumrivalität - Kreativitätsgüter: Jeder Inhalt neu kreiert, auch wenn ähnlich/Fortsetzung - Vertrauensgüter: Informationsinhalte, Qualitätsbeurteilung ist Vertrauenssache - Erfahrungsgüter: Unterhaltungsinhalte, Qualitätsbeurteilung erst nach Konsum möglich - Symbolische Güter: Produkt ist Sammlung von Zeichen und Symbolen - Mehrzweck-Güter: Medienangebote von Rezipienten verwendet für: verbinden vs. differenzieren, Entspannung vs. Arbeit, Zusammenarbeit vs. Konkurrenz, beitragen vs. profitieren, annähern vs. vermeiden, befürworten vs. kritisieren, fragen vs. antworten - Einmalige Produkte (z.B. Film, Buch) - Mehrteilige Produkte (TV-Serie mit 10 Teilen, WM Sportstudio) - Serielle (fortlaufend produzierte) Produkte: z.B. Newswebsite - (Haupt-)Genres: Information, Infotainment, Entertainment 2. Zweiseitiger Markt für Medienprodukte

Erläutere zwei Beispiele zur Abwägung zwischen Rechten (Abwägung zwischen Rechten)

1. Hausfriedensbruch oder Medienfreiheit? Eine Journalistin besuchte 2016 ein besetztes Haus für eine Reportage. Darauf wurde sie von den Hauseigentümern wegen Hausfriedensbruch angezeigt . Die Journalistin kontert mit dem Argument der Medienfreiheit. Das Gegenargument der Eigentümer war, dass jegliche Dokumentation, von aussen, mit Drohnen oder andere Aufnahmen ja erlaubt wären, bloss das Betreten des Hauses nicht. Die Journalistin wurde vom Luzernen Bezirksgericht im Juli 2019 für Hausfriedensbruch verurteilt. Der Grund hierfür: Das öffentliche Interesse war in diesem Fall nicht gross genug. 2. Meinungsäusserungsfreiheit oder Schutz vor Hass & Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung ? Debatte: Soll der Diskriminierungsartikel (Art. 261 im StGB), der Diskriminierung wegen Rasse, Ethnie und Religion staft, explizit mit dem Inhalt der sexuellen Orientierung erweitert werden? Artikel wurde ergänzt. Gegenstimmen sagen, dass mit einer Anpassung dieses Artikels die Meinungsäusserungsfreiheit zensiert werden. Bsp: Der Pfarrer, der gegen Homosexualität (Interpretation der Bibel) predigt.

Durch welche 6. Merkmale ist eine klassische Mediengesellschaft geprägt? (Merkmale und Wirklichkeiten der Mediengesellschaft)

1. Hohe quantitative und qualitative Ausbreitung der Massenmedien 2. Herausbildung neuer Medienformen neben herkömmlichen Massenmedien 3. Zunahme der Vermittlungsleistung und -geschwindigkeit von Informationen durch Medien. 4. Die spezifischen Logiken der Medien durchdringen alle gesellschaftlichen Bereiche (Medialisierung) - darauf reagieren anderen mit Ausbau ihrer PR-Aktivitäten 5. Wegen ihren hohen Beachtungs- und Nutzungswerte erlangen Medien gesamtgesellschaftliche Aufmerksamkeit und Anerkennung 6. Medien werden zum Taktgeber einer modernen, funktional differenzierten Gesellschaft, wirken integrierend

a) Wie unterscheiden sich sektorenspezifische Regeln für die Telekommunikation und für Medienunternehmen? --> Mediengesetze und Telekommunikationsgegesetze b) Was ist das Hauptziel dieser sektorenspezifischen Bestimmungen in den beiden Sektoren? (Sektorenspezifische Regeln)

1. In der Telekommunikation gibt es Kommunikationsbereich relativ einheitliche Bestimmungen europaweit (Im Vergleich z.B. der USA). Der Grund hierfür sind EU Harmonisierungs- und Liberalisierungsrichtlinien. --> In der Schweiz schauen wir bei Einführung von Gesetzen immer ob diese in Europa kompatible sind oder nicht = Schweiz orientiert sich an Vorschriften in Europa -Beispiele für Bestimmungen für marktbeherrschende Unternehmen wie beispielsweise die Swisscom: - Zusammenschaltungbestimmungen (Interconnection) = Netz muss geteilt werden mit neuen Anbietern die in den Markt eintreten - Transparenzvorschriften, Nummernportabilität, Diskriminierungsvorschriften etc. 2. Für Medienunternehmen gibt es im Gegensatz zur Telekommunikation unterschiedliche Bestimmungen weltweit. Diese Massnahmen zielen vor allem auf die Struktur des Marktes ab. Beispiel Schweiz: Besondere Missbrauchsaufsicht bei Gefährdung der Meinungs- und Angebotsvielfalt wenn Unternehmen zu fest den Markt beherrschen b) Mit einem umfassenden sektorenspezifischen Regelwerk will man im Medien/Kommunikationssektor Angebotsvielfalt und Anbietervielzahl sicherstellen!

Nenne die drei zentralen Dimensionen politischer Kommunikation (Politische Kommunikation in der Schweizer Demokratie)

1. Institutionelle Dimension: Polity (Form) 2. Prozessuale Dimension: Politics (Prozess) 3. Inhaltliche Dimension: Policy (Inhalt)

Beschreibe die institutionelle Dimension (Polity) der politischen Kommunikation nach ihrer a) Fragestellung b) ihrem Fokus c) relevanten Befunden dazu aus der politischen Kommunikationsforschung in Bezug auf die Schweiz (Politische Kommunikation in der Schweizer Demokratie)

1. Institutionelle Dimension: Polity (Form) a) Fragestellung: Wie gehen Medien mit der Regierung und dem Parlament um? b) Fokus: - auf politische Strukturen (Regierungen, Parteien, Interessensverbände, etc.) einer Gesellschaft - und deren Rechtsordnungen (Verfassungen, Gesetze, Verordnungen etc.) c) Befunde aus Forschung: - Personalisierung und wachsende Medienpräsenz der Exekutive (statt nur «Der Bundesrat» --> «Ueli Maurer») --> Fokus auf Bundesräte --> Orientierung an Nachrichtenwerten - Ungleiche mediale Aufmerksamkeit politischer Parteien - Sinkende Medienaufmerksamkeit der Legislative (National- und Ständerat)

Was sind die drei Meilensteine der Kommunikationsentwicklung hin zur Massenkommunikation (Entwicklung von Massenkommunikation: Phasen und Meilensteine)

1. Johannes Gutenberg ermöglicht Zeitungsdruck 1450: Erfindung des Buchdruckes (Johannes Gutenberg) - Metallstempel einzelner Buchstaben, Druckpresse --> Prototyp der Massenkommunikation --> Seither rasanter Medienwandel! 2. Fernsehen als Inbegriff der Massenkommunikation 1950: Erfindung des Schwarz-Weiss-Fernsehens - Gleichzeitiger Konsum von einer grossen Menge an Menschen wird erstmals möglich 3. Das World Wide Web 1991: Erfindung des WWW - «Hybridmedium»: führt verschiedene Dienste, Angebote und Gattungen auf einer technischen Grundlage zusammen - Unterstützt verschiedene Kommunikationsmodi, die vormals auf andere Medienformen verteilt waren --> Massenkommunikation bis hin zum interpersonalen Austausch bis hin zur Mensch-Maschine Interaktion

Was bedeutet die "sozialwissenschaftliche Orientierung" der KoWi? --> Was sind Kennzeichen?(4 Punkte) (Womit befassen wir uns in der KoWi?)

1. KoWi will gesicherte Erkenntnisse über Mediengesellschaft und darin eingebettete Individuen gewinnen. - Dazu zählen z.B. Mediensysteme, -strukturen, -öffentlichkeiten, -inhalte, -akteure, -nutzer sowie deren Wandel. --> Verbindung von Gesellschaft/System und Individuen ist typisch Sozialwissenschaft 2. KoWI will Prozesse verstehen und erklären. - Verwendung von Theorien über spezifische Kommunikationsaspekte (theoriegeleitetes Vorgehen) - Untersuchung dieser Theorien mit systematischen Verfahren (anerkannte Methoden) - Untersuchung führt zu empirischen (erfahrungsbasierten), intersubjektiv nachprüfbaren Befunden führen. --> Unterscheidung von den Geisteswissenschaft, ist das wir nicht nur verstehen, sondern auch erklären wollen. 3. Zu den Methoden gehören u.a. Leitfadeninterviews, Dokumentenanalyse, Befragung, Inhaltsanalyse ,Experiment, Beobachtung, Digital Tracking, Netzwerkanalyse 4. Neben quantitativ-standardisierten Methoden (Fokus auf reliable Messung, statistische Analyse, Verallgemeinerbarkeit) kommen auch qualitativ-unstandardisierte Verfahren (Fokus auf Tiefenschärfe, Detailinterpretation, Einzelfall) zum Einsatz.

Was wird in der Medienrezeptionsforschung eigentlich genau erforscht? (Bilandzic, Schramm, & Matthes, 2015) Frage: Auf welche vier Prozesse, die auf einen bestimmten Medientext gerichtet sind, beziehen sich Verhalten und Erleben? (Grundlagen der Medienrezeption und Medienwirkung)

1. Kognitive Prozesse: - Niedere kognitive Prozesse: Aufmerksamkeit und Wahrnehmen, einfaches Verstehen und Verarbeiten der Informationen. - Höhere kognitive Prozesse: komplexere Verstehensprozesse und Wissensproduktion, Denken & Elaborieren, Schlussfolgern, Problemlösen 2. Emotionale Prozesse (auch Affekt): - Gefühle, Stimmungen - spontane (affektive) Reaktionen und Bewertungen 3. Konative Prozesse (verhaltensbezogene Aktivität) - Verhalten, Handeln, Motivation 4. Zentral sind auch Prädispositionen und Voreinstellungen der Rezipienten Hat der Nutzer schon vor der Beobachtung gewisse Beeinflussungen erlebt, oder bringt er «aus seinem Leben» schon Einflüsse mit?

Welche 4. Wirkungen werden in der Medienrezeptionsforschung erforscht? (Bilandzic, Schramm, & Matthes, 2015) (Grundlagen der Medienrezeption und Medienwirkung)

1. Kognitive Wirkungen: Erwerb von Wissen, Prägen von Realitätsvorstellungen, Einfluss auf Werte und Stereotype, ... 2. Affektive Wirkungen: Erregung oder Gefühle nach der Rezeption 3. Wirkungen auf die Einstellung: Persuasion (Änderung von Einstellungen aufgrund von Medieninhalten), Bewertungen, Meinungen, Reputation, ... 4. Wirkungen auf das Verhalten: Verhalten nach der Rezeption, z.B. Wahlverhalten, Verhalten ggü. Minderheiten, ...

Was umfasst das Materialobjekt? (5 Punkte) --> Laswellformel (Womit befassen wir uns in der KoWi?)

1. Kommunikatoren - Journalisten, PR/Werber, Producer, Politiker, Laien 2. Inhalte - Nachrichten, Unterhaltung, Kommunikationsakte 3. Medien - Organisationen, Platform-Netze, Kanäle, Softwares 4. Rezipienten - Users & Produsers, Nutzungsgewohnheiten, Nutzungsmotive 5. Effekte - Individuelle & soziale Wirkungen aufs Wissen, Einstellungen, Gefühle und Verhalten

Auf welche 4 Kernaussagen zu Gesellschaft und Kommunikation schliesst Luhmann aufgrund seines Modells? (Entwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

1. Komplexität der Gesellschaften und der Kommunikation steigen 2. Ausweitung des Adressatenkreises steigen 3. Aktualität der Mitteilungen steigen 4. Grösse des Kommunikationsnetzes und Wirklichkeitsraumes steigen

Nenne die 5. Formen der Ausdifferenzierung des Fachgegenstandes von ca. 1970 bis heute und beschreibe a) an welches Publikum sie sich jeweils wenden b) die jeweilige Art der Öffentlichkeit c) Beispiel (Ausdifferenzierung des Komm- und Mediensektors)

1. Massenmedien a) wenden sich an Massenpublikum b) grosse Öffentlichkeit Beispiel: New York Times 2. Spartenmedien a) wenden sich an Zielpublikum b) kleinere Öffentlichkeiten Beispiel: Special Interest Media 3. Soziale Netzwerkmedien a) wenden sich an Communities, (geschlossene) Bezugsgruppen (z.B. nur Abonnenten) b) Mini- und Semi-Öffentlichkeiten Beispiel: Instagram, Twitter, Facebook 4. Individualisierte Kommunikationsdienste a) wenden sich an adressierte Einzelpersonen b) "keine" Öffentlichkeit, aber Daten Heute auch: 5. Interpersonale Anschlusskommunikation von Medienerfahrung (Austausch darüber, was man den Medien entzogen hat)

Nenne und erläutere die Dimension "Medienmarkt" des Schweizer Mediensystems (aufbauend auf der Typologie von Hallin und Mancini) anhand ihrer Ausprägungen: a) Pressemarkt b) Struktur des Rundfunks c) Social Media Kanäle der CH (Mediensystem der Schweiz)

1. Medienmarkt/Presse a) Pressemarkt - Herausragende Bedeutung der Presse für die Schweiz --> Die Schweiz ist ein Presseland - Aber: Rückläufige Auflage und Schwund an Zeitungsvielfalt --> Einführungen von Gratiszeitungen ab 2005 --> Zunehmende Konkurrenz der grossen Medienkonzerne --> Digitalisierung b) Struktur des Rundfunks - SRG SSR idée suisse (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft) dominiert den inländischen Rundfunktmarkt - Merkmale der SRG typisch für europäischen öffentlichen Rundfunk --> Überwiegend Gebührenfinanziert --> Gesetzlich fixierter Leistungsauftrag (Grundversorgung und Qualitätsstandards) --> Überwachung durch Gremium c) Social Media Kanäle der CH - Facebook, Youtube und Whatsapp werden am stärksten genutzt

Auf welche 4 Dimensionen reduziert Strömbäck (2008) den Wandel der Medien/ die Medialisierung (Neu:alles folgt der Medienlogik) (Wandel der Medienstrukturen)

1. Mehr Mediennutzung: Früher war die wichtigste Informationsquelle die Erfahrung oder zwischenmenschliche Kommunikation. Heute stellen die Medien die wichtigste Quelle zur Informationsbeschaffung dar. 2. Abhängigkeit zur Politik: Früher waren die Medien stark abhängig von politischen Institutionen (z.B. Parteien). Heute sind Medien (generell) unabhängig von politischen Institutionen 3. Logik: Die Inhalte von Medien werden heute mehr nach einer eigenen Medienlogik gebildet und nicht wie früher nach der politischen Logik. 4. Politische Akteure: Früher folgten politische Akteure klar der politischen Logik. Heute passen sich Akteure an die Medienlogik an, um die Bevölkerung zu erreichen (vgl. 1. Punkt)

Nenne die 4 Funktionen von Modellen (Sinn und Nutzen von Modellen )

1. Organisationsfunktion (organizing power): es integriert Einzelaspekte in einen Gesamtzusammenhang 2. Heuristische ("entdecken") Funktion (fruitfulness): es ermöglicht neue, verallgemeinerbare Einsichten 3. Prognosefunktion (predictive power): es ermöglicht Vorhersagen 4. Messfunktion (accuracy): es soll Gegenstände qualifizieren und quantifizieren, und messbare Indikatoren hervorbringen

Welche 4 individuellen Einflüsse auf Medieninhalte unterscheiden Shoemaker und Reese (2014)? («Hierarchy of Influences» Modell: Individual Level)

1. Persönliche und demografische Eigenschaften, Hintergründe und Erfahrungen (z.B. Geschlecht, Bildung, Ethnizität, sexuelle Orientierung) 2. Einstellungen, Werte, Normen, Meinungen 3. Berufliche/professionelle Rolle und Erfahrungen 4. Macht innerhalb der Medienorganisation

Erläutere die Ursprünge der wissenschaftlichen Entwicklung des Agenda-Setting-Ansatzes anhand deren zwei Vorreiter (die Namen musst du nicht können) (Pionierstudien)

1. Pictures in our heads Modell Walter Lippman entwickelte das Pictures in our heads Modell, das besagt, dass wir in unserem Kopf eine eigene Wahrnehmung und Realität erschaffen. Besonders Medien formen diese Pictures da uns der Primärzugang zu einem Thema fehlt und Medien uns somit erst diese Ereignisse fassbar machen. 2. Cohen legte die theoretische Grundlage für Agenda Setting „ (...) the press is significantly more than a purveyor of information. It may not be successful much of the time in telling people what to think, but it is stunningly successful in telling its readers what to think about."

Forschung auf Ebene des Pressewesens (Lucht und Udris, 2013): Entwicklung eines kommerziellen Pressewesens zeigt Unterschiede in Ländern der verschiedenen Modelltypen (Wandel der Medienstrukturen im Ländervergleich)

1. Polarisiert pluralistisches Modell: tiefste Auflagen kommerzieller Medien --> politisch-eliteorientiert 2. Demokratisch-korporatistisches Modell: hohe Auflagen, frühe Entwicklung von Massenmedien 3. Liberales Modell: mittlere Auflagen, frühe Entwicklung von kommerziellen Massenmedien Entwicklung: - Zunahme an kommerziellen Medien in allen Modellen - Auffallend ist, dass in GB Boulevardmedien schon immer sehr beliebt waren. In FR war dies nicht immer der Fall. -In Deutschland, Österreich und CH stellt man fest, dass strukturell die Boulevardmedien erst mit der Zeit mehr aufgekommen sind.

Warum sind Kommunikationswissenschaft und Medienforschung bedeutend? (3 Punkte)

1. Politik ist Kommunikation: Wer die Begriffe besetzt, besetzt die Köpfe. Ohne Medienpräsenz ist die Politik nicht möglich --> ohne öffentliche Kommunikation ist Demokratie nicht möglich. 2. Medien durchdringen alle Bereiche der Gesellschaft; unsere Lebenswandel ist umfassend «mediatisiert» --> Menschen sind permanently online, permanently connected --> Bild unserer Welt wird von medialen Realitäten geprägt --> Fake News, Filterblasen, Aufstieg sozialer Medien, Nachrichtenverzerrung, Rolle von Facebook 3. Diese Prozesse umfassend zu verstehen = Grundlage für das Funktionieren unserer Gesellschaft, für den Schutz vor Manipuluation, für umsichtige Politik.

Anhand welcher drei globalen Phasen/Hauptphasen gesellschaftlicher Entwicklung zeigt Luhmann den Zusammenhang von Evolution und Kommunikationsformen auf? Nenne die jeweiligen a) domierende Kommunikationstypen b) Evolutionären Neuerungen (Entwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

1. Primitive oder archaische Gesellschaftssysteme a) Interaktive Kommunikation: jeder kann mit jedem kommunizieren, Interaktionen finden direkt unter Anwesenden statt --> direkter Kontakt b) Sprache 2. Städtisch zentrierte Hochkulturen a) Interaktive und non-interaktive Kommunikation: hier ist die Interaktion bereits differenzierter - und zwar sowohl horizontal (nach Funktionsbereichen; z.B. Religion, Handel, politische Ämter) als auch vertikal (nach sozialer Schichtung) b) Schrift --> zum ersten Mal werden räumliche und zeitliche Distanzen überbrückt 3. Technische Industriegesellschaften a) Interaktive, non-interaktive und Massenkommunikation: Ein Netz von überregionalen - bereits (nahezu) weltweiten - Kommunikationsmöglichkeiten ist vorhanden und weitet sich immer mehr aus b) Medien

Nenne theoretische und methodische Herausforderungen, um den Wandel der Mediennutzung zu bestimmen und zu erklären. (Theoretische und methodische Herausforderungen)

1. Probleme der kanalorientierten Abfrage - Herausforderung «Internet»: --> Mediales vs. nicht-mediales Internet (Nicht-mediales Internet meint: Nutzung des Internet für Kommunikation und Informationssuche, die nichts mit Nachrichtenmedien zu tun hat (z.B. E-Mail, Suchmaschinen, Spiele oder E-Commerce etc.) --> Ubiquität: Unbewusste Nutzung vom Internet. Es gibt Leute, die nicht wissen, dass z.b. bei einer Appnutzung Internet verwendet wird. - Veränderung des Verständnisses von Medien - Veränderung der Medienangebote: (vgl. 10. Sitzung) - Veränderung der Nutzungsform: Bsp: Nachrichtenaufzeichnung drei Monate später nochmals schauen --> Ist das dann Nachrichten schauen, oder Film schauen? Wie wissen wir nun, was sich wirklich verändert hat? Wie hält man Definitionen konstant? Lösungsansatz: Neue Medientypologien? z.B. visuelle und auditive Kategorien 2. Rieplsches Gesetz Besagt, dass etablierte Medien nie ganz verschwinden. Sie passen vielleicht die Form, Ausbreitung an, aber sie verschwinden nie.

Nenne für ausgewählte Indikatoren Beispiele von Studien, die einen relativ langen Zeitraum abdecken und mehrere Indikatoren beleuchten. (Indikatoren zum Wandel von Medieninhalten)

1. Quantitative Inhaltsanalyse (Ländervergleich) (1960-2006) von Esser (2016) --> Popularization in News Stories -Indikatoren wurden ermittelt, die darauf hinweisen, dass Politik popularisierend dargestellt wird. - Index gebildet aus 5 Indikatoren: «common people narrative», Privatisierung, Sensationalismus, Emotionalisierung, Skandalisierung 2. Quantitative Inhaltsanalyse (1 Land: Deutschland) - Drei verschiedene Zeitungen; 10 verschiedene Ereignis-Typen über die Zeit hinweg (z.B. SPD- Parteitage, Eurovision Song Contest, Olympische Spiele, Stürme) - Viele Indikatoren: Negativität, Konflikt, Prominenzierung, Skandalisierung usw. --> Schloss auf folgende drei Aspekte von kommerziellen Medienlogiken: 1. Selektion: «Die Selektionslogik der Massenmedien bevorzugt erstens Einmaliges und Superlative (spektakuläre Ereignisse und besonders herausgehobene Facetten von Ereignissen) sowie zweitens Personen.» 2. Präsentation: «Das ausgewählte Material wird leicht verständlich, originell und übersichtlich aufbereitet (über Gestaltungselemente und Genre-Vielfalt) sowie visualisiert.» 3. Framing (z.B. «Geschichten erzählen») - nicht wie unser definiertes Frame, sondern das nähren von bestimmten Perspektiven: Gewisse Personen befriedigen

Nenne die nach Merten definierten fünf "Wirklichkeiten" der etablierten Mediengesellschaft (aufbauend auf Luhmann) (Wirklichkeiten der Mediengesellschaft nach Merten)

1. Reale, faktische Wirklichkeit ("aus erster Hand") - beschreibt die unmittelbare Erfahrung von Fakten und Ereignissen in From persönlicher Erlebnisse - tritt immer mehr in Hintergrund 2. Fiktionale (beobachtete) Wirklichkeit (gestaltet und geformt durch Medien) -medial vermittelt (das, was uns Medien zeigen) Aus dem Zusammenwirken von realer und fiktionaler Wirklichkeit erzeugen die Rezipienten als Beobachter zweiter Ordnung eine (dritte) aktuelle Wirklichkeit, in der sie leben und die für ihr individuelles Handeln relevant ist. 3. Subjektiv-Aktuelle Wirklichkeit ("aus zweiter Hand") - ständiges Wirklichkeitsmanagement durch Abwägung faktischer und fiktionalen Komponenten - dient Individuen/Rezipienten als Handlungsgrundlage, an ihr orientieren sie ihr aktuelles Verhalten 4. Beobachtung aktueller Wirklichkeit (=Reaktionen, fremd, reflektiv) - Beobachtung von Akteuren in aktueller Wirklichkeit (man beobachtet und wird beobachtet) --> wie nehmen andere diese wahr? - Beispiele: Politiker, Experten, Sachbücher, PR-Image-Konstrukteure, Talkshows, Social Media etc. Subjektiv-aktueller Wirklichkeit (3) + Fremd-reflexive Wirklichkeit (4) = Strategische Wirklichkeit (5), die handlungsleitend ist. 5. Strategische Wirklichkeit (tertiäre Metawirklichkeit = Beobachtung von beobachteter Wirklichkeit) - handlungsleitend -dient vielen als "Wahrheitsersatz"

Was leistet die KoWi? (3 Punkte)

1. Sie liefert Beiträge zur Aufklärung der Gesellschaft. • Welche Bedeutung haben Kommunikation und Medien für den Einzelnen und die Gesellschaft? • Unter welchen gesellschaftlichen und medialen Bedingungen entwickelt sich Kommunikation? • Wie beeinflussen gesellschaftliche und kommunikative Bedingungen die Medien und den Medienwandel? 2. Sie bietet Problemlösungen für die Medien- und Kommunikationspraxis. (Angewandte Forschung mit z.B. Medienunternehmen) 3.Sie bildet für Tätigkeiten im Bereich Medien und Kommunikation aus. (Studium)

a) Erkläre das Arena-Modell: Öffentlichkeit mittels traditioneller Massenmedien --> Klassische Medienöffentlichkeitsarena b) Was ist das entscheidende Merkmal dieses Arena-Modells? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

1. Speaker: - wollen Aufmerksamkeit erzeugen - verwenden Deutungsstrategien - wollen eigene Interessen durchsetzen --> haben Einfluss auf Medienöffentlichkeit 2. Klassische Medienöffentlichkeit: Medien als Monopolvermittler - es findet eine Selektion der verschiedenen Themen statt --> die Medien können nicht alle Information, die sie erhalten, veröffentlichen --> orientieren sich dabei an eigenen Interessen und Interessen der Speaker 3. Galerie: 1. Beobachten 2. Informieren 3. Meinung bilden --> An diesen selektionieren Beiträgen der Medien kann sich das Publikum informieren und sich eine Meinung bilden b) Es handelt sich um einen einseitigen Informationsfluss

Nenne die fünf Komponenten des Kommunikationsprozesses im Modell von Laswell (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

1. WER: Kommunikator 2. sagt WAS: Nachricht 3. in welchem KANAL: Medium 4. zu WEM: Empfänger 5. mit welchem EFFEKT: Wirkung

Am Modell von Laswell lässt sich das Lern- und Forschungsfeld der Kommunikationswissenschaft aufspannen. Nenne die fünf Bereiche der Kommunikationsforschung im Modell. (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

1. WER: Kommunikatorforschung 2. sagt WAS: Inhaltsanalyse 3. in welchem KANAL: Medienanalyse 4. zu WEM: Mediennutzungsforschung („Publikums"- bzw. „Rezipientenforschung) 5. mit welchem EFFEKT: Medienwirkungsforschung

Welche unterschiedlichen Perspektiven und Herangehensweisen gibt es, mit denen man den Wandel der Medieninhalte untersuchen kann? (Forschungsperspektiven: Wandel der Medieninhalte - Wandel der Medienqualität)

1. Zeitliche und Ländervergleichende Perspektive von Humprecht & Udris Soziale, politische und ökonomische Veränderungen prägen die Medieninhalte. Medieninhalte ändern sich also stark über die Zeit und von Land zu Land. --> Fokus auf ein Land: grosse zeitliche Veränderung innerhalb des Landes beobachtbar = Medienwandel sehr stark (eher pessimistische Perspektive) --> Vergleich zweier (oder mehrerer Länder): auch zeitliche Veränderungen, aber auch grosse Unterschiede von Land zu Land = keine Homogenisierung (eher optimistische Perspektive) 2. Wandel von Medientypen (van Aelst) a. Unterschiede von Medientypen in einem Land: Es gibt grosse Unterschiede zwischen den Medientypen -- neue Medienformate und damit deren Inhalte entstehen (20min, watson, republik). b. Wandel innerhalb eines Medientitels (z.B. einer Zeitung) Beispiel: Wie hat sich die NZZ in den letzten 50 Jahren verändert? c. Wandel auf der Systemebene - Frage nach Qualität - es gibt mehr Grund zur Besorgnis über abnehmende Ressourcen für den Journalismus und zunehmende Qualitätsunterschiede zwischen den Medien, weil immer mehr neue Gattungen und Typen entstehen - es gibt mehr Grund zur Besorgnis über die tatsächliche Nachfrage nach hochwertigen Nachrichten. - Beispiel: Wird die NZZ denn überhaupt noch genutzt? = Vermutung: neue Medien weisen eine tiefe(re) Qualität auf! 3. Bewertung des Wandels von Medieninhalten a. anhand zeitlicher Phasen (Hallin) - Einschätzung: Medien werden immer problematischer für Demokratie - Frage: Wann war der Journalismus richtig gut? Welche Phase vergleichen wir mit welcher Phase? - Befund: Medien entwickeln sich nicht linear, sondern diskontinuierlich, wobei die Bewertung der Zeitabstände sehr prägend ist. --> müssen begründen, wieso wir welche Phasen wir mit welchen Phasen vergleichen b. anhand Indikatoren und normativer Bewertung Beispiel Indikator Skandalisierung: Wer sagt, wann Skandalisierung gut und wann sie schlecht ist? Denn auch wenn man einen Wandel in den Medien feststellt, weiss man noch nicht, was das genau für einen Einfluss auf die Demokratie hat.

In welchen drei Rollen treffen Akteure in der Medienöffentlichkeit zusammen ? Durch was sind diese Rollen gekennzeichnet/Welche Ziele verfolgen sie? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

1. als Sprecher (z.B. Politiker, Experten, Intellektuelle, Augenzeugen, Betroffene). Ziel: Sie verfolgen bestimmte Interessen, suchen Aufmerksamkeit und wenden deshalb Thematisierungs- und Überzeugungsstrategien an. 2. als Vermittler (Medien, Journalisten) die als professionelle Kommunikateure den Kontakt zwischen Sprechern und Publikum herstellen. --> Ziel: neutrales Weiterleiten --> Rollenwechsel: Medien bzw. Journalisten können auch als 'Sprecher' auftreten, wenn sie kommentieren und mit ihrer Berichterstattung spezifische Interessen verfolgen. --> Leitmedien haben besonderen Einfluss; an ihnen richten sich Folgemedien und Entscheider (=Publikum) aus. 3. als Publikum (Hörer, Zuschauer, Leser), bestehend vornehmlich aus Laien. --> können Rollenwechsel vollziehen: z.B. zum 'Vermittler', wenn sie Botschaften weiterleiten (z.B. 'teilen'), oder zum 'Sprecher', wenn sie selber aktiv in den Kommunikationsprozess eingreifen.

Nenne die 4 besprochenen Ausrichtungen im Feld der Kommunikation- und Medienwissenschaft

1. die sozialwissenschaftlich orientierte Kommunikationswissenschaft (Zürich) 2. die geistes- und kulturwissenschaftliche Medienwissenschaft (hermeneutisch) 3. die an der Informatik orientierte Medientechnologie 4. die wirtschaftswissenschaftliche Beschäftigung mit Medien u. Kommunikation

Man kann auch sagen, dass die Rezeptionsforschung sich mit der aktiven Auseinandersetzung des Rezipienten mit der Medienbotschaft befasst. Welche drei Aspekte charakterisieren diese Auseinandersetzung? (Bilandzic, Schramm, & Matthes, 2015) (Grundlagen der Medienrezeption und Medienwirkung)

1. die subjektive Interpretation: Die Bedeutung eines Medientextes für einen Rezipienten kann nicht aus dem Text alleine abgeleitet werden. Erst die Rezipierenden konstruieren diese Bedeutung. 2. der zeitliche Ablauf: Auseinandersetzung der Rezipienten ist zeitlich variable 3. eine bestimmte Intensität und Beschaffenheit: Intensität bezeichnet dabei die Stärke des Erlebens und der Verarbeitung. Beschaffenheit drückt innere Zustände aus.

Auf welche zwei Stränge /Traditionen geht die moderne KoWi in Deutschland, Österreich und der Schweiz zurück?

1. die zeitungs- bzw. publizistikwissenschafiliche Tradition des deutschen Sprachraumes 2. die (journalistik- und) kommunikationswissenschaftliche Tradition angloamerikanischer Herkunft.

Was sind nach Maltzke (1963) die sechs Eigenschaften eines "dispersen Publikums" (Masse)? (6 Punkte) (Bedeutung des Terminismus "Massenkommunikation")

1. kennzeichnet die gemeinsame, (weitgehend) zeitgleiche Zuwendung zu Angeboten der Massenmedien 2. ist ein flüchtiges soziales Gebilde, das immer nur von Fall zu Fall dadurch entsteht, dass sich eine Anzahl räumlich getrennter Menschen denselben Aussagen der Massenkommunikation zuwenden(Bsp.: viele Schweizer Wohnzimmer schauen '10 vor 10') 3. hat Mitglieder, die zerstreut sind, also voneinander isoliert und füreinander anonym. Sie wissen lediglich, dass noch zahlreiche andere Menschen dieselbe Aussage ebenfalls aufnehmen 4. ist heterogen, mit Personen aus verschiedenen sozialen Schichten, deren Interessen, Einstellungen, Lebens- und Erlebensweise oft sehr weit voneinander abweichen 5. ist unstrukturiert, unorganisiert und ohne kollektive Identität. Salopp: Die Masse ist aufgelöst und ruhiggestellt 6. wird durch die Möglichkeit der «On Demand»-Nutzung (z.B. Netflix) noch verstreuter.

Um welche Kommunikation handelt es sich? (2 Merkmale) Es geht um die Kommunikation, die... 1. ? 2. ?

1. Öffentlich beobachtbar ist (hinterlässt Datenspuren, heute: Methoden die Datenspuren beobachten entwickelt) 2. ein Medium dazwischen hat (obwohl Anschlusskommunikation (von Angesicht zu Angesicht) immer wichtiger wird in der KoWi)

"Massenkommunikation" wird bei Maletzke (1963) definiert als ein Prozess bei dem Aussagen... (5 Punkte)

1. öffentlich (d.h. ohne begrenzten oder personell definierten Empfängerkreis), 2. indirekt (d.h. bei raum-zeitlicher Distanz zwischen den Kommunikationspartnern), 3. einseitig (d.h. in der Regel ohne Rollenwechsel zwischen Kommunikator und Rezipient) 4. durch technische Verbreitungsmittel (nämlich Massenmedien) 5. an ein disperses Publikum vermittelt werden.

Laut der Langzeitstudie "Massenkommunikation" von Breunig & van Eimeren (2015) ist das Internet besonders zentral für welche Altersgruppe? (ARD/ZDF Langzeitstudie 1964-2015 "Massenkommunikation")

14-29 Jährige

In welchem Jahr wurde der Buchdruck erfunden und wer gilt als sein Erfinder? (Entwicklung von Massenkommunikation: Phasen und Meilensteine)

1450, Johannes Gutenberg

Auf welches Datum geht die schweizerische Bundesverfassung zurück? (Grundrechte allgemein)

18. April 1999

Von wann bis wann lebte Gerhard Maletzke? (Was ist Kommunikation?)

1922-2010

Auf welches Jahr geht Laswells Kommunikationsmodell zurück? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

1948

Wann wurde der Schwarz-Weiss Fernsehen erfunden? (Entwicklung von Massenkommunikation: Phasen und Meilensteine)

1950

Auf welches Jahr geht Maletzkes Feldschema zurück? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

1963

Worin bestand die kommunikative Revolution? Auf welches Jahr geht sie zurück? (Entwicklung von Massenkommunikation: Phasen und Meilensteine)

2007: Internetangebundenes Smartphone lanciert

Aus welchem Jahr stammt Godulla's Integratives Modell öffentlicher Kommunikation?

2017

a) Erkläre das Arena-Modell: Öffentlichkeit mittels zusätzlicher Social Media-Kanälen b) Was sind die entscheidenden Unterschiede zur klassischen Medienöffentlichkeitsarena? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

3. Galerie: 1. Beobachten 2. Informieren 3. Partizipieren 4. Meinung bilden --> An diesen selektionieren Beiträgen der Medien kann sich das Publikum informieren und sich eine Meinung bilden b) Die sozialen Medien schaffen es an der Medienarena vorbei zu kommen und bewirken eine Veränderung in der Rollenverteilung: - Sprecher werden über Soziale Netzwerke zu Vermittlern - Vermittler werden zu Sprechern (kommentieren selber Themen) - aber auch das Publikum kann zum Vermittler (Anschlusskommunikation) oder zum Sprecher werden = Der Informationsfluss ist nicht mehr einseitig, sondern steht in einer Wechselbeziehung

Nenne die zwei kennengelernten Erweiterungen/ alternativen Ansätze zu Luhmanns drei Hauptphasen gesellschaftlicher Entwicklung. Beschreibe zudem ihre a) Kommunikationstypen b) Evolutionäre Erneuerungen Wer waren ihre Begründer? Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

4. Postindustrielle Gesellschaft a) Beginnende Vernetzung von Kommunikationstypen b) Bildung von Informations- und Kommunikationsnetzwerken Begründer: Daniel Bell 5. Netzwerkgesellschaft: informationeller Kapitalismus a) Vollständig Vernetzte Kommunikation b) Internet Begründer: Manuel Castell

a) Erläutere die Hintergründe der Entstehung des Agenda-Settings-Ansatzes. b) Was waren die Grundüberlegungen der Gründer? (Maurer, 2010) (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

A) Der Agenda-Setting-Effekt wurde in einer Zeit erstmals beschrieben, als sich die Medienwirkungsforschung in einer Sackgasse zu befinden schien. Bis Ende der 1960er Jahre beschäftigte sie sich nahezu ausschließlich mit der Frage, ob und wie Massenmedien die Einstellungen und Verhaltensweisen der Rezipienten verändern. In vielen empirischen Studien waren solche Effekte aber nicht oder nur schwach zu finden. --> Deshalb suchten die Forscher nach neuen Theorien. Eine davon war der von Maxwell McCombs und Donald Shaw entwickelte Agenda-Setting-Ansatz. b) Die beiden glaubten nicht, dass Massenmedien beeinflussen können, welchen Eindruck die Wähler von den Kandidaten haben oder welche Partei eine Wahl gewinnt. Sie glaubten aber, dass sie in Wahlkämpfen darüber entscheiden, welche Themen den Wählern besonders wichtig sind.

Erläutere die zwei Dimensionen der Untersuchungsebene/Analyseebene in der methodischen Herangehensweisen des Agenda-Settings (...vs...) (Methodische Herangehensweisen)

Aggregat- versus Individualdatenanalysen

Wie lässt sich die vier Kategorien von komplizierenden Faktoren für Medienmanagement aufs HOI-Modell (Einflüsse auf Medienproduktion) anwenden? (Vier Kategorien von komplizierenden Faktoren für Medienmanagement)

Anwendung der komplizierenden Faktoren für Medienmanagement auf den jeweiligen Ebenen aus dem HOI-Modell: Social Institutions Level: 1. Produkte, Märkte 3. Umfeld, Kontext 4. Funktionen, Konsequenzen Organisation Level: 2. Menschen, Stakeholders Routines Level: 2. Menschen Stakeholders Individual Level: 2. Menschen Stakeholders

Erläutere den Inhalt dieses Kommunikationsgrundrechts anhand drei Punkte: Art. 16 Meinungs und Informationsfreiheit (Grundrechte freier Kommunikation)

Art. 16 Meinungs- und Informationsfreiheit (1) Die Meinungs- und Informationsfreiheit ist gewährleistet. (2) Jede Person hat das Recht, ihre Meinung frei zu bilden und sie ungehindert zu äussern und zu verbreiten. (3) Jede Person hat das Recht, Informationen frei zu empfangen, aus allgemein zugänglichen Quellen zu beschaffen und zu verbreiten. --> Grundvoraussetzung für Meinungsbildung

Medienrezeptionsforschung beschäftigt sich mit dem Phänomen des... (Bilandzic, Schramm, & Matthes, 2015) (Grundlagen der Medienrezeption und Medienwirkung)

Audiencing --> Als-Publikum-Agierens

Auf was verweist "Masse" nach Maletzke (1963)? (Bedeutung des Terminismus "Massenkommunikation")

Auf "disperses Publikum"

Einordnung der Inhalte: Auf welcher Ebene befinden wir uns, wenn wir über Systeme und Strukturen sprechen also dem Mediensystem Schweiz?

Auf der Makroebene

Einordnung der Inhalte: Wenn wir über Medienrezeption und Medienwirkung sprechen, dann befinden wir uns auf welcher Ebene?

Auf der Mikro-Ebene

Einordnung der Inhalte: Wenn wir über Agenda-Setting sprechen, auf welcher Ebene befinden wir uns dann?

Auf der Mikro-Ebene --> Medienwirkung

Forschung (Lucht und Udris, 2013): Entwicklung der Unabhängigkeit und Kommerzialisierung im Pressebereich (Wandel der Medienstrukturen im Ländervergleich)

Aufbau: Fokus auf Boulevard und Gratis Medien - Intermediär: Politische Annäherung an Partei - Ökonomisch (nicht Börsenkodiert): Gewinnorientiert - Ökonomisch (Börsenkodiert): noch viel Gewinnorientierter Befund: -Trend in Entwicklung: Weg von politischen Logiken, hin zu kommerziellen Logiken! -Allgemein sinken intermediäre Medien. Sie orientieren sich mehr an der Ökonomie. --> Entfernung von Politik und Annäherung an Ökonomie durch Kommerzialisierung

a) Beschreibe den Ablauf/ die einzelnen Komponenten in Westley & MacLean's Modell? b) Wie sehen die Komponenten in der Massenkommunikation aus? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

Ausgangspunkt ist die Ereigniswelt (x1-x∞) Sie will über die PR-Kommunikator via Medien ans Publikum herankommen. 1. Transformation: Aus Ereignissen (x1, x2, x3) aus der Realität wird durch den PR-Kommunikator (A) eine PR-Botschaft (x') formuliert und an Medium (C) weitergeleitet 2. Transformation: PR- Botschaft x' wird an das Medium (C) weitergeleitet und dort von PR-Botschaft x' zur Medienbotschaft x'' transformiert. 4. Die Medien geben diese neue veränderte (Medien) Botschaft x'' ans Publikum weiter --> aber neben dem ursprünglichen Inhalt fliessen auch eigene Gedanken und Wahrnehmungen ein. 5. Die drei Akteure in diesem Modell sind durch Feedbackprozesse (f) miteinander verbunden! --> Durch Feedback-Prozesse (f) erhalten A und B Auskunft, ob B die übermittelte Nachricht empfangen und auch verstanden hat. Solche Feedback Mitteilungen existieren auch von C an A. b) In der Massenkommunikation vervielfachen sich die As, Bs und Cs!

Erläutere die Systematik nach Schweiger (2013) (Medienwirkungsforschung - Dimensionen der Medienwirkung)

Beispiele von Dimensionen: - Intendierte Wirkung: Bsp: Propaganda, Beeinflussung - Wirkungsinterpretation: ist eine normative Frage: was ist der Nutzen der Wirkung? - Wirkungsebene: Ist nicht trennscharf abgrenzbar - Wirkungslatenz: wirkt die Beeinflussung während oder erst nach der Nutzung? - Wirkungsstärke - Wirkungsdauer - Ursache: Ist nur eine Ursache für das Phänomen verantwortlich? - oft nicht!

Was meint Manuel Castell mit dem "Wandel zur Netzwerkgesellschaft"? (Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Beschreibt den Wandel der klassischen Massenmedien zu neuen Kommunikationstechnologien (z.B. drahtlosen Verbindungen wie das Internet). Castell spricht hierbei von einer informationstechnologischen Revolution.

In welche Richtung bewegt sich Themenselektion in der klassischen Pyramide (Donges/Jarren, 2006)? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

Bewegung von "unten" nach "oben" (und umgekehrt) z.B. Themen (Klima, Frauen) wandern durch Selektion von erster Ebene auf die zweite Ebene. Organisierte Öffentlichkeiten wie Demonstrationen, Versammlungen etc. entstehen. Auf der dritten Ebene erreichen die Themen eine sehr grosse Öffentlichkeit/ Aufmerksamkeit (sehr grosser Einfluss auf Meinungsbildung durch Leitmedien).

Bis in welches Jahrhundert reichen wissenschaftliche Betrachtungen des Zeitungswesens zurück?

Bis ins 17. Jahrhundert -->eher kulturpessimistische Sichtweise

Auf welchen Soziologen und welches Jahr geht die Idee der Informationsgesellschaft bzw. post-industriellen Gesellschaft zurück? (Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Daniel Bell, 1973

Weiterentwicklung: Der AS-Ansatz wurde um das Second-Level-Agenda-Setting erweitert. Worum geht es darin? (Kritische Würdigung und Weiterentwicklung)

Darin geht es darum, wie nicht mehr ganze Themen, sondern Attribute von Themen in den Medien betont werden und als Grundlage für Urteile bei den Rezipienten dienen --> neu: mögliche Beeinflussung, wie Rezipienten über Themen oder Personen nachdenken Attribute: Eigenschaften und Charakteristika von Objekten (in diesem Fall von Themen oder Personen)

Was ist das Hauptziel einer Medienorganisation? Was sind weitere Ziele? («Hierarchy of Influences» Modell: Organization Level)

Das Hauptziel ist der ökonomische Profit (kommerzielle Medien). --> Weitere Ziele (die integriert werden) sind die Herstellung eines Qualitätsprodukts, der Dienst an die Öffentlichkeit und das Erreichen professioneller Anerkennung.

Was meint der "Kommunikationsmythos" der Massenkommunikation? (Kritik) (Bedeutung des Terminismus "Massenkommunikation")

Das Phänomen der Massenkommunikation sei nur sehr verkrampft eine Art von Kommunikation. Es werde nicht zwischen Parteien kommuniziert, sondern publizistische Produkte genutzt. Kommunikation müsse Wechselseitigkeit implizieren!

Forschung: Erkläre das Sorgenbarometer 2019 Was sind die Top-Sorgen-Probleme der Schweizer im Jahre 2019? (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

Das Sorgenbarometer wird seit 20 Jahren erhoben. Hierbei geht es um die Erhebung der Publikums-Agenda. Da diese Erhebung über eine Lange Zeit stattfand, kann man die Veränderungen der Sorgen beobachten. Die Top-Sorgen-Themen im 2019 sind: AHV, Klimakrise und die Krankenkasse.

Wer hat das Konzept des Gatekeepers (Schleusenwärter) auf die Nachrichtenauswahl übertragen? Wann? (Spezielle Modelle und deren Weiterentwicklung)

David. M. White, 1950

Was versteht Merten unter den "Mitgliedern" einer "Metamedialen Gesellschaft"? (Wirklichkeiten der Mediengesellschaft nach Merten)

Den Rezipienten in der Mediengesellschaft ist mehr denn je bewusst, dass die Berichterstattung der Medien weder Ereignisse noch die ihnen zuzuschreibende Relevanz objektiv abbildet --> Fälschungen sind möglich Die "aufgeklärten" Rezipienten, die sich viel weniger als früher für die Berichterstattung der Medien über die Realität interessieren, weil sie ohne- hin gelernt haben, die Wahrheit journalistischer Beobachtungen zu bezweifeln, begreift er als Mitglieder einer Metamedialen Gesellschaft.

Was ist eine Folge der Ausdifferenzierung zu Sozialen Netwerkmedien? (Ausdifferenzierung des Komm- und Mediensektors)

Dichotomie von Öffentlich - Privat funktioniert nicht mehr --> es gibt mehr Grauzonen

Zeitliche Einordnung der Medienrezeptionsforschung (Bilandzic, Schramm, & Matthes, 2015) (Grundlagen der Medienrezeption und Medienwirkung)

Die Anfänge der Rezeptionsforschung liegen noch nicht weit zurück. Am Anfang des 20. Jahrhunderts, als sich die Kommunikationswissenschaft als eigenständige Disziplin zu behaupten begann, gab es nur vereinzelte Studien, die sich (ausschließlich) mit Rezeption beschäftigten. Erst in den 1970ern rückten Rezeptionsphä- nomene stärker in den Fokus der kommunikationswissenschaftliehen Community, als sich die Uses-and-Gratifications-Forschungmit ihrer zentralen Frage nach dem Nutzen der Medien für das Publikum etablierte --> war aber noch kein eigenes Feld. Dies änderte sich mit zwei Entwicklungen: Ab den 1980er- und 1990er-Jahren erstarkte die psychologisch orientierte Richtung innerhalb der Kommunikationswissenschaft, die sich mit dem Erleben von Medien und der Informationsverarbeitung befasste. Die zweite Entwicklung war die kulturelle Wende in der Kommunikationswissenschaft.

Welche Veränderung hatte im 18. Jahrhundert Auswirkungen auf die Befassung mit dem Zeitungswesen?

Die Aufklärung

Die moderne Kommunikationsgesellschaft ist immer auch eine Mediengesellschaft. Was ist damit verbunden? (Merkmale und Wirklichkeiten der Mediengesellschaft)

Die Ausdifferenzierung unserer Wahrnehmung von Realität

Welche Idee ist zentral für Manuel Castells Denken? (Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Die Idee der Vernetzung

Erkläre den Grundgedanken der PSB (Rezeptionsforschung: Parasoziale Beziehung)

Eine über die einzelne Begegnung hinaus gehende Bindung des Rezipienten an eine Person wird als parasoziale Beziehung bezeichnet --> situationsübergreifende Bindung = Entwicklung über mehrere Begegnungen hinweg --> Kennenlernen und Gewöhnung = einseitig und es kommt nicht oder nur selten zu tatsächlichen Begegnungen. = eine Steigerung der PSI

Welche Bedeutung hat die KoWI in der Mediengesellschaft?

Die KoWi ist die Leitwissenschaft der Mediengesellschafft

Was lässt sich in der Realität zu den drei Soll-Anforderungen der Medien für die Demokratie sagen? (Welche Leistungen erbringen Medien für die Demokratie?)

Die Medien erschaffen sich eigenständige politische Realität, entgegen der Soll-Anforderungen

Nenne die zentralen Funktionen von "Medien- und Kommunikation" für Individuen und Gesellschaft (Medienfunktionen)

Die Medien haben die Aufgabe zu Informieren. Sie sind das Fenster zur Welt. Sie müssen Medienrealität selektieren und konstruieren und so Wissen vermitteln. Ökonomische Funktionen - Medien sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor - Konsumententips, Reviews - Werbung, Affirmation für freie Marktwirtschaft, Reproduktion Soziale Funktionen - Sozialisierung und Integration - Rekreation (Unterhaltung, Erholung) Politische Funktionen - Kritik und Kontrolle - Politikvermittlung

Wie definieren die Autoren der Plichtlektüre (Bilandzic, Schramm, & Matthes, 2015) Medienrezeptionsforschung? (Grundlagen der Medienrezeption und Medienwirkung)

Die Medienrezeptionsforschung untersucht, wie Medien und medienvermittelten Inhalten verarbeitet und erlebt werden. Die Rezeption ist in einen umfänglicheren Prozess der Kommunikation eingebunden. --> findet in der kommunikativen Phase statt (während dem Konsum) - Verarbeitung bezeichnet die mentalen Vorgänge, die im Menschen ablaufen, wenn er oder sie sich einem Medientext widmet. - Erleben beschreibt die Art und Weise, wie ein Medientext empfunden und inter- pretiert wird und welche Erlebnisse er den Rezipierenden ermöglicht. --> grösster Bereich der Rezeptionsforschung

Wie definieren die Autoren der Pflichtlektüre (Bilandzic, Schramm, & Matthes, 2015) Medienwirkungsforschung? (Grundlagen der Medienrezeption und Medienwirkung)

Die Medienwirkungsforschung erklärt individuelle und soziale Folgen von [Massen]kommunikation» --> untersucht die "Postkommunikative Phase"

Der AS-Ansatz aus der Medienwirkungsperspektive erklärt ... (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

Die Wichtigkeitseinschätzung von relevanten Themen für eine Gesellschaft durch die Rezipienten.

Medienwirkung, -rezeption (und -nutzung): Wie trennscharf ist das eigentlich? (Zusammenspiel von Medienrezeptions- und Medienwirkungsforschung)

Die drei Forschungsbereiche sind stark miteinander verbunden/ überlappen sich = Frage der Perspektive

Was ist mit der integrierten Netzwerkgesellschaft im Gegensatz zur traditionellen Mediengesellschaft gemeint?

Die integrierte Netzwerkgesellschaft schliesst die traditionellen Mediengesellschaft ein, mit dem Unterschied das neu auch noch das Web/Internet hinzu kommt.

Beispiel eines vereinfacht dargestellten publizistischen Prozesses --> Denkmodell (Das Lehr und Forschungsfeld)

Ein Journalist (= Kommunikator) berichtet über ein beobachtetes Ereignis in seinem Beitrag (= Aussage) in einer Zeitung oder im Rundfunk (= Medium). Er wendet sich dabei an ein Publikum ( = Rezipienten) und beabsichtigt bzw. erzielt - möglicherweise in anderer als intendierter \Weise - eine Wirkung (= Wirkung).

Definition: Kommunikationswissenschaft

Eine wissenschaftliche Forschungsdisziplin im Bereich der Sozialwissenschaften, die sich mit den Bedingungen, Folgen und Bedeutungen von medialer Kommunikation befasst.

Erläutere die drei Komponenten des Agenda-Setting-Prozesses und die auf sie wirkenden Einflüsse (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

Einflüsse innerhalb der Agendas: - Medienagenda --> Intermedia Agenda-Setting: einzelne Medien orientieren sich an den Agenda anderer (Leit-)Medien - Publikumsagenda --> Interpersonale Agenda: Gespräche unter den Menschen beeinflussen die Agenda - Politische Agenda --> Einflüsse auf politisches System Einflüsse auf alle drei Agenden: - Persönliche Erfahrung und interpersonale Kommunikation - Realitätsindikatoren (z.B.Arbeitslosenquote, Flüchtlingszahlen) Zusätzlicher Einfluss auf Medienagenda: - Gatekeeper, Leitmedien, spektakuläre Ereignisse

Was meint das Spezifikum des Wettbewerbsrecht im EU-Raum? (Allgemeines Wettbewerbsrecht)

Einschränkung des Staats: Hier geht es um Regeln gegen staatliche Wettbewerbsbeschränkungen. --> Staatlich unterstützte öffentlich- rechtliche Sender dürfen keine Online-Angebote machen, die private Medienunternehmen konkurrenzieren. = Staatliche Sender dürfen nicht mit privaten in Konkurrenz stehen

Von wem wird das Endprodukt vom Medieninhalt im "Hierarchy of Influences" Modells erstellt? («Hierarchy of Influences» Modell)

Endprodukt wird von (Gruppen von) Individuen erstellt --> "Individual Level"

Was postuliert der Agenda-Setting-Ansatz? (Maurer, 2010) (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

Er postuliert, dass Menschen die Themen für wichtig halten, über die die Massenmedien besonders häufig berichten. Beispiel: Wenn die Massenmedien vor allem über Arbeitslosigkeit berichten, halten die Rezipienten Arbeitslosigkeit für das größte Problem. Wenn sich die Medien verstärkt der Außenpolitik zuwenden, wird diese auch für die Bevölkerung relevanter usw.

Erkläre den Zielkonflikt (Schutz von Wettbewerb oder Wettbewerbern?) im Kommunikationssektor a) Was sagt die momentan herrschende Doktrin? (In Normalsektoren) b) Wie ist es im Gegensatz dazu im Medienbereich? (Wettbewerb, Wettbewerbsfunktionen & Zielkonflikte im Kommunikationssektor)

Es geht hierbei um aufeinander treffende, unterschiedliche Wettbewerbskonzepte. Was Wettbewerb tun soll und wie er funktionieren soll ist ständig im Wandel. a) Nach der momentan herrschende Doktrin/in Normalsektoren: Allgemeines Wettbewerbsrecht soll wirksamen Wettbewerb (als Prozess) schützen --> Ziel dieses Wettbewerbsprozesses ist Konsumentenwohlfahrt und ökonomische Effizienz. Dies ist unabhängig davon welche Wettbewerber auf dem Markt sind. (Beispiel: Ich will für ein Buch 20.- ausgeben, auf Amazon krieg ich es aber für 15.-. Die Konsumentenwohlfahrt ist somit = 5.-=) b) Im Medienbereich ist es aber so: Schutz von Wettbewerbern --> Ziel: Erhalt von Meinungsvielfalt und Anbietervielzahl, Vermeid von Homogenität --> Vermutung: Anbietervielzahl führt zu einer inhaltlichen (inneren) Vielfalt

Erläutere die Problemstellung der Dimensionen von Medienwirkung (Medienwirkungsforschung - Dimensionen der Medienwirkung)

Es gibt unglaublich viele Dimensionen von Medienwirkungen, da es so viele Variablen hat. So kann man nach - unterschiedlichen Medieninhalten, - Medieneffekten (was wird beeinflusst), -unterschiedlichen Mediengenres - chronologischer Abfolge - und vielen weiteren Dimensionen ordnen...

Wenn wir über Wandel sprechen, sind damit immer normative Erwartungen und meistens eben auch enttäuschte Erwartungen verbunden. Was weisst du über Erwartungen und Enttäuschungen zum Wandel der Medieninhalte? (Wandel der Medieninhalte)

Es gibt zwei Tendenzen: 1. Früher wurde alles neutraler und weniger dramatisierender dargestellt 2. Die Zukunft wird immer beschönigt und hochgejubelt Der Wandel der Medieninhalte ist etwas sehr Brisantes. Beispiel: 2010 und 2011 waren Zuckerberg und Protestierende, als Person oft he Year gewählt. Man baute positive Erwartungen in eine Vernetzte Zukunft auf. 2016 wurde Trump zur Person of the year. Damit wird die schönmalerische Zukunft der Vernetztheit aus 2010 zu einer demokratiezerstörenden Realität --> enttäuschte Erwartung

In welche Richtungen haben sich Arena- und Ebenenmodelle unter dem Einfluss des Internets weiterentwickelt? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

Früher: Bewegung von unten nach oben (und umgekehrt) mit Selektion --> Medien als Monopolvermittler Heute: - die unterste Ebene kann direkt zur obersten Kommunizieren (und umgekehrt) - partizipative Vermittlung im Internet (aktive Rolle des Publikums, Twitter, Blogs etc.) und Professionelle Vermittlung im Internet durch Leitmedien spielen sich parallel zueinander ab und stehen im Austausch

Beschreibe die Entwicklung und die Komplikation der heutigen Medienwertschöpfungskette (Wertschöpfungskette des Medienmanagements)

Füher: Früher hatte jede Mediengattung eine eigene Wertschöpfungskette und es gab nur wenige Überlappungen. Entwicklung: Die Konvergenz des Mediensektors, folgend auf die Digitalisierung, führte zu Medienkonglomeraten. (Beispiel: Zeitung und TV Inhalte werden im gleichen Unternehmen produziert.). --> Folge: Die Wertschöpfungsketten gleichen sich an und eine allgemein anwendbare (generische) Wertschöpfungskette entsteht. Heute: Es gibt eine allgemein andwendbare/generische Wertschöpfungskette für Medien. Komplikation Komplikationen der Konvergenz in Medienunternehmen nimmt mit Digitalisierung immer weiter zu = klassische Wertschöpfungskette in Frage gestellt! = eine Anpassung des Managements im Kommunikations- und Mediensektor nötig! Beispiel: Musik: Vinyl/CDs durch Label vertrieben, jetzt über Spotify, iTunes, Apple Music, Musiker- Webseiten

Nenne und erläutere die fünf relevanten Merkmale des Schweizer Mediensystems (Mediensystem der Schweiz)

Geringe Anzahl an Einwohner und Mehrsprachigkeit führen zu: 1. Ressourcenknappheit: - Kleine Märkte und hohe Produktionskosten --> Verschärft durch Mehrsprachigkeit 2. Spillover-Effekte: - Hoher Grad an Einstrahlung ausländischer Programme (60% des TV und Print Konsums ist aus DE) 3. Hohe Ausländische Medienpräsenz - Viele Länder um uns herum sprechen die gleiche Sprache (TV & Print) 4. Next-Door-Giant Phänomen - Wichtiger Stellenwert von Auslandsnachrichten (in der Schweiz schauen wir oft aufs Ausland) 5. Abhängigkeit - Beeinflusst durch medienpolitische Entscheidungen ( z.b. Schweizer Werbefenster in DE Sendern)

Was sagt Niklas Luhmann zur Entwicklung von Kommunikation und Gesellschaft? Wie hängen diese zusammen? (Entwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Gesellschaftliche Evolution und die Veränderung in den Kommunikationsweisen der Menschen hängen unumgänglich zusammen. Niklas Luhmann definiert drei Phasen gesellschaftlicher Entwicklung. Die drei Phasen sind durch Veränderung der jeweils dominierenden Kommunikationsweisen markiert. Zusammenfassend kann man sagen, dass komplexere Gesellschaftssysteme nicht ohne neuartige Formen der Kommunikation integriert und erhalten werden konnten.

Was ist eine Schwäche von Godulla's Integratives Modell öffentlicher Kommunikation (2017)?

Grafik widerspricht «Sinn und Nutzen von Modellen» --> nicht vereinfacht, zu komplex

a) Welche konzeptuellen Herausforderungen stellen sich dem HOI Modell was bedeutet dies konkret? --> Medienkrise im 21. Jahrhundert (Hierarchy of Influences Modell)

Herausforderungen: 1. Die Globalisierung beeinflusst auf verschiedensten Levels. Es gibt sogar globale Einflüssen in den Lokalmedien. 2. Technologie ist Kern von Konnektivität und beeinflusst Medienarbeit, Tools, Prozesse, Denken. Sollte nicht nur als externer Einfluss (social institution level) betrachtet werden, denn sie ist auch in tägliche Arbeit integriert und nimmt somit auf individueller Ebene einen Einfluss. 3. Medienproduktion in heterogenen, locker verbundenen Organisationstrukturen Bedeutung für HOI-Modell - Einflüsse auf Medieninhalte fliessen nicht immer von Level zu Level. Dynamische Strukturen entwickeln sich quer durch versch. Levels vom „Hierarchy of Influences" Modell! - Neu: Netzwerkbasierte Modelle und Theorien

Nutzen: Was ermöglicht das Hierarchy of Influences» Modell? («Hierarchy of Influences» Modell)

Hierarchisches Modell ermöglicht Einordnung von Einflüssen auf Medieninhalte auf Mikro-, Meso- und Makro-Ebenen. --> diese Einordnung ermöglicht wiederum eine Analyse der Funktionsweisen von diesen Einflüssen

Empirische Forschung: Aus der Unterscheidung - der Untersuchungsebene in Aggregierte Daten und Individualdaten und - der Modelle in Themenagenden (Prioritätenmodell) und Einzelthemen (Salienzmodell) lässt sich eine Typologie der bestehenden Forschung bestimmen. Erläutere die vier Typen von Analysen. (Empirische Forschung)

I. Themenstruktur-Aggregatanalysen: «klassische» Studien mit aggregierter Medien- und Publikumsagenda (z.B. «Chapel-Hill-Studie») -> starke Effekte II. Themenstruktur-Individualanalysen: Individuelle Themenpriorisierung und individuelle Medienagenda --> wenig empirisch überprüft -> geringe Effekte III. Einzelthemen-Aggregatanalysen: Dynamische Karriere einzelner Themen innerhalb der aggregierten Medien- und Publikumsagenden --> zeitreihenanalytische Studien --> starke Effekte III. Einzelthemen-Individualanalysen: individuelle Wichtigkeitseinschätzung einzelner Themen aufgrund von individuell genutzten Medieninhalten --> geringe Effekte

Wann wurde die von den Zeitungen getragene öffentliche Meinung erstmals thematisiert?

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts -->1800

Welchen Einfluss haben Routinen auf den Individuellen Handlungs- bzw. Entscheidungsspielraum? «Hierarchy of Influences» Modell: Routines Level)

Individueller Entscheidungsspielraum bez. Medieninhalte wird durch Arbeitsprozesse, -abläufe, auch (stark) limitiert.

Beschreibe die inhaltliche Dimension (Policy) der politischen Kommunikation nach ihrer a) Fragestellung b) ihrem Fokus c) relevanten Befunden dazu aus der politischen Kommunikationsforschung in Bezug auf die Schweiz --> Direkte-Demokratie (Politische Kommunikation in der Schweizer Demokratie)

Inhaltliche Dimension: Policy (Inhalt) a) Fragestellung: Wie geben Medien politische Entscheide inhaltlich wieder? b) Fokus auf: Beitrag der Medien am Zustandekommen direktdemokratischer Sachentscheide c) Befunde aus Forschung: Forschung zur Überprüfung der Anforderungserfüllung der Massenmedien -Drei Befunde aufgrund direkt-demokratischen politischen Systems: - System erzeugt intensive politische Kommunikation aufgrund der vielen Abstimmungen - motiviert breite Vielfalt an Akteuren zur aktiven Teilnahme - Abstimmungskommunikation in der Schweiz im Vergleich wenig personalisiert --> man spricht von Parteien und nicht umbedingt von Personen

Nenne die wichtigsten Komponenten von Maletzkes Feldschema (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

K=Kommunikator, A=Aussage, M=Medium, R=Rezipient

Wie definiert Maletzke (1963) "Kommunikation"? (Bedeutung des Terminismus "Massenkommunikation")

Kommunikation ist ein Vorgang der Verständigung und der Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen

Um was geht es in der kritischen Debatte um den Begriff "Massenkommunikation"? (Bedeutung des Terminismus "Massenkommunikation")

Macht der Bergriff «Massenmedien/ -kommunikation im 20. Jh. noch Sinn? --> Absteig der Massenmedien hin zur Zielgruppenkommunikation (Spezialmedien, Elitemedien)

Zähle die fünf Ebenen des "Hierarchy of Influences" Modells ihrer Anordnung nach auf. (Reihenfolge + dazugehörige Perspektive) («Hierarchy of Influences» Modell)

Makro-Perspektive: 1. «social systems» (soziale Systeme) --> Wie ist die Staatsform, Pressefreiheit etc.? 2. «social institutions» (soziale/gesellschaftliche Institutionen) Mikro-Perspektive: 3. «media organizations» (Medienorganisationen), 4. «routine practices» (Routinen, Praktiken), 5. «individuals» (Individuen)

Einordnung der Inhalte: Auf welcher Ebene befinden wir uns wenn wir über Kommunikation und Wettbewerb sprechen?

Makroebene

a) Was ist die wissenschaftliche Orientierung der Darstellung des Massenkommunikationsprozesses in Maletzkes Feldschema? b) Wer steht im Mittelpunkt? Wie stehen sie zueinander? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

Maletzkes Feldschema ist eine sozialpsychologisch orientierte Darstellung der Massenkommunikationsporzesses. Im Mittelpunkt stehen Kommunikatoren und Rezipienten, die durch psychische bzw. soziale Merkmale charakterisiert werden. Sie stehen in Abhängigkeit und Wechselbeziehungen zueinander.

Definition: Management ist sowohl a) als auch b) in Organisationen/Unternehmen. (Medienmanagement = Management: Funktion, Aufgaben)

Management ist sowohl a) Institution als auch b) Funktion in Organisationen/Unternehmen. a) als Institutution = "Führungsetage" --> Gruppe von Managern, die in einer Organisationseinheit zusammengefasst sind b) als Funktion: Wahrnehmen von Führungsaufgaben durch Führungskräfte

a) Management kann in allen Industrien anhand von Stufen der Wertschöpfungskette in welche aufeinanderfolgende Bereiche aufgeteilt werden? b) Was gibt es zudem als Managementfelder? (Unterstützende Prozesse) (Wertschöpfungskette)

Management von... a) Eingangslogistik, Produktion, Ausgangslogistik & Distribution (Verteilung), Marketing & Verkauf, Kundenservice b) unterstützenden Prozessen wie Infrastruktur, Personal, Technologie-Entwicklung, Beschaffung

Unterscheidung: Materialobjekt vs Formalobjekt (Womit befassen wir uns in der KoWi?)

Materialobjekt: Untersuchungsgegenstände/Phänomene --> welche Objekte untersuchen wir? Formalobjekt: Erkenntnisinteresse/-ziel --> worüber wollen wir etwas wissen? = Forschungsfeld

Wie heissen die Gründer des Agenda-Setting-Effekts? (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

Maxwell McCombs und Donald Shaw

Wie kann man den Wandel der Medienstrukturen auch nennen? (Wandel der Medienstrukturen)

Medialisierung

Benenne und erläutere Faktoren folgender Komplexität-erhöhenden Kategorie: "Funktionen, Konsequenzen" (Vier Kategorien von komplizierenden Faktoren für Medienmanagement)

Medien haben verschiedenste Funktionen die sie erfüllen müssen. --> kult./soziales --> politisches --> ökonomisches Abhängig vom Kontext müssen sie andere Anforderungen erfüllen. Herausforderungen für MM: Unterschiedliche (und widersprüchliche) Auffassungen über Rollen und Verpflichtungen von Medien bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen, politischen Parteien und Eliten. (Bsp: Ein Fussballverein fordert andere Medieninhalte als der Bundesrat) Publikumsgruppen und Behörden mit unterschiedlichen Forderungen an Genres und Mediengattungen (z.B. Video wo jemand angefahren wird ist OK für YouTube, aber nicht für TV Sendung) Gewinnorientierung vs. Gesellschaftliche Relevanz Spezialisierung auf (spendable) Publikumsgruppen nur bedingt toleriert, Anspruch der gesellschaftlichen Relevanz und Breite der Inhalt Unterschiedliche normative Frameworks legitimieren Strukturen und Funktionen von Medien und Mediensystemen,

Media Effects Template nach Potter (2017): Zeitdimensionen der Medienwirkung (langfristige versus punktuelle, kurzfristige Medienwirkungen) Anhand welcher vier Typen bestimmt er die Sichtbarkeit/Nachweisbarkeit des Medieneffekts? . (Medienwirkungsforschung - Dimensionen der Medienwirkung)

Medieneffekt ist nicht sichbar: a) Longterm Alternation of Baseline: Die Veränderung ist zu klein und könnte auch auf andere Faktoren zurückzuführen sein. b) Reinforcement of Baseline: ist bereits gefestigt --> schwer zu erheben Medieneffekt ist sichtbar: c) Immediate Shift d) Short-Term-Fluctuation: Kurzfristige Veränderung der Baseline (Bsp: Veränderung der Laune) --> besonders relevant für Studien

Was lässt sich in Bezug der Medienindustrie auf die Bundesverfassung allgemein sagen? (Grundrechte allgemein)

Medienindustrie ist eine der einzigen Industrien die von der Verfassung geschützt ist.

Definition: Was umfasst Medienmanagement (MM)? (Medienmanagement = Management: Funktion, Aufgaben)

Medienmanagement umfasst alle zielgerichteten Aktivitäten der Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle im Rahmen der Erstellung und Verteilung von Inhalten in Medienunternehmen.

Medieninhalte wandeln sich, weil sich die .... ändern. (Wandel der Medieninhalte)

Medienstrukturen

Was besagt der Artikel 36: Einschränkung von Grundrechten kurz gesagt? (Grundrechte allgemein)

Meinungs-, Informations- und Medienfreiheit sind in der Schweiz durch Grundrechte geschützt, aber nicht immer. --> braucht eine Abwägung zwischen Rechten

Erkläre auf welche Umstände und daraus resultierende Fragen der Agenda Setting Ansatz eine Antwort bietet (Plichtliteratur: Maurer, 2010) (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

Menschen machen sich im Alltag über alles Mögliche Gedanken: ob ihr Arbeitsplatz sicher ist, ob sie im Alter eine akzeptable Rente erhalten, ob ihre Lebensqualität durch Umweltverschmutzung beeinträchtigt ist, ob die Gefahr besteht, Opfer eines terroristischen Anschlags zu wer- den, usw. --> Allerdings können sie sich kaum über alles gleichzeitig Gedanken machen, und nicht alles kann ihnen gleich wichtig sein. Es stellt sich folglich die Frage, warum Menschen bestimmte Themen oder Probleme für wichtiger halten als andere und warum sich dies im Zeit- verlauf bisweilen sehr rasch verändert. Eine Antwort auf diese Frage ist der Agenda-Setting-Ansatz.

Einordnung der Inhalte: Auf welcher Ebene befinden wir uns, wenn wir über Medienproduktion sprechen?

Meso-Ebene

Einordnung der Inhalte: Wenn wir über Medieninhalte sprechen, auf welcher Ebene befinden wir uns dann?

Meso-Ebene

Einordnung des Inhalts: Auf welcher Ebene befinden wir uns, wenn wir über Medienmanagement sprechen?

Meso-Ebene

Einordnung der Inhalte: Auf welcher Ebene befinden wir uns, wenn wir über Modelle sprechen?

Meta- Ebene/Perspektive

Einordnung der Inhalte: Auf welcher Ebene befinden wir uns wenn wir über Geschichte und Massenkommunikation sprechen?

Meta-Ebene/Perspektive

Einordnung der Inhalte: Auf welcher Ebene befinden wir uns wenn wir über die Bedeutung und Einführung der KoWi sprechen?

Meta-Ebene/Perspektive

Einordnung der Inhalte: Auf welcher Ebene befinden wir uns, wenn wir über Öffentlichkeit sprechen?

Meta-Ebene/Perspektive

Einordnung der Inhalte: Auf welcher Ebene befinden wir uns, wenn wir über "Mediennutzung" sprechen?

Mikro-Ebene

Wie heisst Westley & MacLean's Modell und auf welches Jahr geht es zurück? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

Modell der Nachrichtentransformation, 1957

a) Warum gilt die KoWi als "multidisziplinäres Integrationsfach"? (3 Punkte)

Multidisziplinär weil: -Es gibt kein kommunikationswissenschaftliches Einheitsparadigma, keine alles umfassende Supertheorie - Das Fach ist durch einen Pluralismus der Herangehensweisen, Theorien, Methodologien, Konzepte charakterisiert Integration weil: - Das Fach ist im engen Austausch mit benachbarten Fächern und macht "Theorie-Importe" für eigene Fragestellungen nutzbar. Diese Integration schlägt sich in den Forschungsfeldern der KoWi nieder

Wie veränderte sich die Position der Journalisten als Gatekeeper durch das Internet? (Spezielle Modelle und deren Weiterentwicklung)

Mögliches Ende des Gatekeeper-Zeitalters? Infolge der nahezu unbegrenzten Kanalkapazitäten im Internet droht der Journalismus sein Gatekeeper-Monopol zu verlieren, weil er den Informationsfluss zur Öffentlichkeit nicht mehr kontrollieren kann: Unter den vielen selbsternannten Netzkommunikatoren sind Journalisten nicht mehr die dominanten Akteure, die Vermittlung vollzieht sich in partizipativer, netzartiger Kommunikation. --> "Produser"

Welchen Gesellschaftstypus prägte der Soziologe Manuel Castell im Jahre 1996? (Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Netzwerkgesellschaft: informationeller Kapitalismus

Wie stehen Netzwerkperspektiven und das HOI Modell zueinander? (Netzwerke)

Netzwerkperspektiven komplizieren zwar die Anwendung des HOI-Modells, widersprechen diesem aber nicht per se. Das HOI-Modell braucht es weiterhin zur Einordnung von Einflussfaktoren. <--> Die Analyse von Netzwerkstrukturen hilft, wichtige Verbindungspunkte zwischen diesen Einflussfaktoren zu erkennen. = "lineares Einflussgefälle" muss mit einem Level ergänzt werden, welches die Netzwerks- und Austauschprozesse beinhaltet. Wieso? Leser, Autoren, politische und kulturelle Akteure begegnen und tauschen sich ständig aus. Dass führt zu stetiger Beeinflussung untereinander.

Einordnung: Mediennutzung im HOI- Modell

Neu: - Individual Level - Social Level»: Nutzungs- und Wirkungsprozesse, bei denen Beziehungen zwischen Individuen berücksichtigt werden -Societal Level»: Nutzungs- und Wirkungsprozesse, bei denen die gesamte Gesellschaft in den Blick genommen wird.

Auf welchen Soziologen geht die Idee der "Weltgesellschaft" bzw. der drei Hauptphasen der gesell. Evolution zurück? (Entwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Niklas Luhmann, 1981

Luhmann: Das ... ist im Code der Nachrichtenmedien nicht brauchbar (Wirklichkeiten der Mediengesellschaft nach Luhmann)

Normale, Unaufgeregte

Was gehört zu den Führungsaufgaben (=Funktion) von Management? (Medienmanagement = Management: Funktion, Aufgaben)

Organisation, Planung, Zielsetzung, Entscheidung, Kontrolle usw.

PSI als dynamischer Rezeptionsprozess (Hartmann, Schramm & Klimmt, 2004, S. 37): Was sind die zentralen Elemente der PSI? (Rezeptionsforschung: Parasoziale Interaktion (PSI) als Beispiel)

PSI als - ein vom Bewusstsein der medialen Vermitteltheit geprägtes interpersonales Involvement von Rezipientinnen und Rezipienten mit einer Medienperson = Man geht gedanklich und pyhsisch mit der Handlung. Man ist ins Geschehen involviert. - Dieses Involvement manifestiert sich in drei Dimensionen: In perzeptiv-kognitiven, affektiven und konativen (Anstrengung) Teilprozessen und Erlebensweisen - Während dem Konsum (Rezeptionsprozess) schwankt die Intensität der PSI. Struktur und Intensität der PSI werden dabei sowohl --> von den Eigenschaften der Rezipienten (Was für Eigenschaften habe ich als Person) ---> als auch von den Medienpersonen bzw. ihrer Darstellung beeinflusst. (Was für Eigenschaften hat die Persona.)

Was ist die PSB? (Rezeptionsforschung)

Parasoziale Beziehung

Was ist PSI? (Rezeptionsforschung)

Parasoziale Interaktion

Nenne Leistungen des Mediensystems für andere Teilsysteme (Welche Leistungen erbringen Medien für die Demokratie?)

Politik: - Öffentlichkeit herstellen - Artikulation von Meinungen (Meinungsbildung) - Kontrolle und Kritik - Frühwarnfunktion - Partizipation stärken Wirtschaft: -Konsum- und Verbraucherinformation - Warenzirkulation - Beschäftigung/Arbeitsplätze - Wertschöpfung in der Medienbranche Kultur + Soziales: - Orientierung und Lebenshilfe - Integration in die Gesellschaft - Bildung und kulturelle Entfaltung - Unterhaltung und Entspannung

Nenne und erläutere die Dimension "Politischer Parallelismus" des Schweizer Mediensystems (aufbauend auf der Typologie von Hallin und Mancini) a) Im 19. Jahrhundert b) Ab 1996 c) Heute (Mediensystem der Schweiz)

Politischer Parallelismus: a) Im 19. Jahrhundert Zeitungen als Ausdrucksmittel politischer Protestbewegung entstanden --> Artikulation und Interessensvertretung durch bewusste gefärbte Meinungsangebote --> Journalismus als politisches Amt b) Erst 1996 wurde eine Trennung von politischem Amt und journalistischer Tätigkeit durch Schweizer Presserat umgesetzt c) Bis heute haben unabhängige Zeitungen erkennbare politische Profile, die historisch erklärbar sind. Ist aber nur schwer überprüfbar, da Medienhäuser das bestreiten. --> Früher: partei-politischer Parallelismus --> Heute: politisch-ideologischer Parallelismus - Die SRG ist auf partei-politische Neutralität verpflichtet: Trennung von Nachricht und Meinung, Investigativ-kritisch statt politisierend, Impulsgeber für alle politischen Akteure (z.b. Arena)

Welcher Gesellschaftstypus geht auf den Soziologen Daniel Bell (1973) zurück? (Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Postindustrielle Gesellschaft bzw. Informationsgesellschaft

Benenne die Stufen der generischen Medienwertschöpfungskette (Wertschöpfungskette des Medienmanagements)

Produktions-oder Imputebene: Herstellung der Inhalte 1. Konzeption: Autoren, Grafiker 2. Beschaffung: Einkaufsabteilung, Archive 3. Produktion: Produzenten, Studios Publizistische Ebene: Kombination der produzierten Inhalte zu einem marktfähigen Medienobjekt 4. Konfektionierung: Redaktion, Einbettung im Angebot, Werbeplatzierung Multiplikations- oder Distributionsebene: Verbreitung der Medienobjekte an die Rezipienten 5. Vervielfältigung: Druckerei, Kopierwerk 6. Verteilung: Händler, Logistiker 7. Nutzung: Konsumenten, Unternehmen

Beschreibe die prozessuale Dimension (Politics) der politischen Kommunikation nach ihrer a) Fragestellung b) ihrem Fokus c) relevanten Befunden dazu aus der politischen Kommunikationsforschung in Bezug auf die Schweiz (Politische Kommunikation in der Schweizer Demokratie)

Prozessuale Dimension: Politics (Prozess) a) Fragestellung: Wie beeinflussen Medien politische Prozesse? b) Fokus auf: - Prozesse wie politische Verfahren (Wahlen, Abstimmungen, Lobbyismus) - Konfliktanalysen ( Wie setzen Interessengruppen ihre Anliegen durch?) c) Befunde aus Forschung: -Zwei dominante Forschungsrichtungen: 1) Professionalisierung der Wahlkampfkampagnen (vgl. Camebridge Analytica case) 2) Medialisierung der Kommunikationsstrategie (Parteien passen sich an Medien an: Mehr Medienwirksamkeit erzeugen mit emotionalen Plakaten und Themen) -Schweizer Wahlkampf ist ein Spezialfall aufgrund institutioneller Bedingungen --> Beispiele: Transparenz in der Wahlkampffinanzierung & Negative Wahlwerbung

Erläutere die zwei Dimensionen der Zeit in der methodischen Herangehensweisen des Agenda-Settings (...vs...) (Methodische Herangehensweisen)

Querschnitt- vs. Längsschnittdesign Querschnittdesign: Vergleich der Agenden (z.B. der Medien- mit der Publikumsagenda) zu einem Zeitpunkt; Zusammenhang mittels Rangkorrelation --> Kausalitätsproblematik! Längsschnittdesign: Erhebung und Vergleich der Agenden zu mindestens zwei Zeitpunkte --> einfachstes Längsschnittdesign: Kreuzkorrelation --> aufwendigere Variante: Zeitreihen mit deutlich mehr Messzeitpunkten. Ist also teurer und wurde früher deshalb weniger gemacht. --> einfachstes Längsschnittdesign = Kreuzkorrelation B: Medienagenda beeinflusst Publikumsagenda A: Publikumsagenda beeinflusst Medienagenda --> «Klassischer» Agenda-Setting-Effekt: A < B

Was meint Merten mit der "Veränderung des Wahrheitsbegriffs" in der Mediengesellschaft? (Wirklichkeiten der Mediengesellschaft nach Merten)

Rezipienten beobachten die Reflexionen bzw. Reaktionen anderer Personen auf die reale sowie auf die fiktionale (Medien-) Wirklichkeit und urteilen erst auf dieser Grundlage, welche Version eines Erergnisablaufs sie als wahr oder falsch begreifen ...

Definition: „Networked Public Sphere" (Vernetzte Öffentlichkeit) - Modelle (Netzwerke)

Rezipienten, Medienschaffende und Akteure/Interessenvertreter tauschen sich ständig aus (auf lokaler, nationaler und globaler Ebene), beeinflussen sich gegenseitig und wechseln ihre Rollen in vielen, fluktuierenden Netzwerken. --> stellen Ersatz für Modelle mit linearen Variablen für klar abgegrenzte Medienorganisationen, -berufe, -praktiken etc.

a) Nenne und erläutere die Dimension " Rolle des Staats" des Schweizer Mediensystems (aufbauend auf der Typologie von Hallin und Mancini) I. Nenne hierzu die zwei medienpolitischen Zielsetzungungen des Bundes (Mediensystem der Schweiz)

Rolle des Staats -Bundesgesetz gilt in allen Kantonen gleichermassen --> seit 1922 Gesetz für Konzessionen (Gebührengeldverteilung) --> ab 1992 neueste Version I. Zwei medienpolitische Zielsetzungen des Bundes: --> Freiheitsrechte aller wahren und damit Staatseinfluss limitieren =Meinungs-, Informations-, und Medienfreiheit wahren --> Hinreichende und qualitative Medienversorgung gewährleisten = Entwicklung und Förderung der Medien

Zu welchem Typ gehört die Schweiz Hallin und Mancinis Typologie von Mediensystemen zufolge? (Mediensysteme und Typologien)

Schweiz im demokratisch-korporatistischen Modell

Wer hat wann das Hierarchy of Influences» Modell (HOI Modell) begründet? («Hierarchy of Influences» Modell)

Shoemaker & Reese, 2014

Welches technoökonomische System bringt eine Netzwerkgesellschaft nach Castell hervor? (Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Sie bringt das System eines informationellen Kapitalismus hervor. Dabei handelt es sich um eine neue Wirtschaftsform, die im letzten Viertel der 20. Jahrhundert entstanden ist --> basiert auf Finanznetzwerken

Über was verfügt eine Netzwerkgesellschaft nach Castell? (Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Sie verfügt über neue Kommunikationstechnologien (z.B. Internet) und somit über ein vollständiges Kommunikations und Informationsnetzwerk.

Was ist die Grundaussage von Maletzkes Feldschema? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

Sowohl Kommunikator als auch Rezipient treten weder voraussetzungslos noch völlig isoliert voneinander in den Massenkommunikationsprozess ein --> handeln stets in Abhängigkeit von ihren subjektiven psychischen und sozialen Dispositionen!

Was sind Folgen der Ausdifferenzierung zu Individualisierten Kommunikationsdiensten? (Ausdifferenzierung des Komm- und Mediensektors)

Starke Entfernung vom Begriff "Öffentlich" --> wird immer schwerer zu kategorisieren, neu nicht "öffentlich" sondern "beobachtbar" (Daten)

Erläutere die Beispielstudie von Herta Herzog «On Borrowed Experience: An Analysis of Listening to Daytime Sketches» (1941) Welche Fragen wurden gestellt? (Zusammenspiel von Medienrezeptions- und Medienwirkungsforschung)

Studie zu Vorlieben und Gewohnheiten des Radiopublikums, insbesondere Fokus auf Motivationen (Mediennutzungsperspektive) -> Befragt wurde 100 Hausfrauen. - Fragen zur Zustimmung zu Motiven der Nutzung, z.B. «Because you can count on something to happen every day» - Aber auch Fragen zum Erleben während der Rezeption, z.B. «Do you remember ever having gotten quite excited about a story?» - und Fragen zu Wirkungen bezüglich des Inhalts, z.B. «Can you mention a story or episode which meant a great deal to you in indicating what to do in a particular situation or how to get along with people?» Spannend: Schon bei dieser ganz frühen Studie (vor der Ausarbeitung dieser drei Teile Theorie) wurden Fragen auf diese drei Forschungsfelder der KoWi spezialisiert gestellt.

Was lässt sich allgemein zur US-Forschung zu Einflüssen von der Social System Ebene auf Medieninhalte sagen? («Hierarchy of Influences» Modell: Social System Level)

U.S. Forschung basierte lange mehrheitlich auf Annahme von «benign, functional pluralism»: Ideen, Überzeugungen, Weltbilder konkurrieren gleichberechtigt in Öffentlichkeit, auf freie Meinungsmarkt. Potentielle Rezipienten wählen aus Medienangebot was sie wollen/brauchen. Die Realität ist aber, dass Einflüsse auf Medien und Medienschaffende nachweislich zu (beabsichtigte) Verzerrungen in Mediendarstellungen führen. --> so werden z.B. viele Gruppen (Ethnien, soziale Schichte, sexuelle Orientierung und Frauen) und ihre Standpunkte, Ideen, Meinungen, Überzeugungen weniger berücksichtigt!

Um welche Einflüsse auf Medieninhalte handelt es sich auf Individual Ebene allgemein? «Hierarchy of Influences» Modell: Individual Level)

Um Einflüsse von individuell Medienschaffenden. --> Die Einflüsse auf Medieninhalte auf individuellem Level werden durch Eigenschaften, Hintergründe, Erfahrungen, Einstellungen, Werte, Meinungen, Rollen, Ethik und Macht eines Kommunikators geformt. --> Ob ein Praktikant, ein Vorgesetzter oder ein uninteressierter & unzufriedener Journalist einen Text schreibt beeinflusst den Medieninhalt.

Um welche Einflüsse auf Medieninhalte handelt es sich auf Routines Ebene allgemein? «Hierarchy of Influences» Modell: Routines Level)

Um Medienroutinen: Arbeitsprozesse, Anpassung von Inhalten an Publikumserwartungen (Genres, Formate), Verarbeitung von zugelieferten Inhalten etc. --> Routinen ermöglichen Verarbeitung von Material innerhalb einer Medienorganisation.

Was meint Luhmann mit der "Paradoxie der Mediengesellschaft"? (Wirklichkeiten der Mediengesellschaft nach Luhmann)

Unser aus den Massenmedien bezogenes Realitätsbild ist eine Konstruktion der Medien nach deren eigenen Regeln. Dessen sind wir uns zwar bewusst, orientieren uns aber dennoch daran!!

Erläutere den Ursprung der "Parasoziale Interaktion" (PSI) als Beispiel der Rezpetionsforschung und nenne ihre Gründer (Rezeptionsforschung: Parasoziale Interaktion (PSI) als Beispiel)

Ursprung des Konzept der Medienperson (Persona): Horton & Wohl, 1956 - Echte Personen adressieren direkt das Publikum - Rolle des «Erzählers», nicht Teil einer Geschichte, sondern in direktem Austausch mit dem Publikum - Zentral: Blickkontakt -> Bindet Konsumenten in das Geschehen - Keine Fantasiefiguren, auch keine fiktiven Rollen in Filmen --> Folgeforschung erweitert das Konzept der Persona auf "authentische Medienfiguren" also in Filmen, Comics, Serien, etc. --> direkte Ansprache/Adressierung des Publikums durch die Persona ist in der Folgeforschung (häufig) nicht gegeben

Was ist die Grundidee des Media Effects Template nach Potter (2017) ? (Medienwirkungsforschung - Dimensionen der Medienwirkung)

Versuch der Vereinfachung: Medienwirkungen lassen sich an unterschiedlichen Dimensionen messen. Potter wollte die vielen komplizierten Dimensionen auf vier zentrale Funktionen/Wirkprozessen unterscheiden. (=welche vier Hauptprozesse werden durch die Medienrezeption angestossen) runterbrechen.

Was ist eine Stärke von Godulla's Integratives Modell öffentlicher Kommunikation (2017)?

Versuch einer Synthese aller bestehenden Modelle, Versuch eines Supermodells

Welche Beobachtung lässt sich bezüglich der Medien in der Ausübung ihrer Rolle (Vermittler) in der Medienöffentlichkeit heute festhalten? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

Viele Medien sind in Wahrheit gar keine Vermittler mehr, sondern nehmen vielmehr Sprecher-Positionen ein. Dies bedeutet, dass sie mehr Einfluss nehmen, und «mitreden».

Wie wurde das Modell des One-Step-Flows unter dem Einfluss des Internets weiterentwickelt? (Spezielle Modelle und deren Weiterentwicklung)

Vom "One-Step-Flow": Laswell Theorie, Maletzke Zum "Two-Step-Flow": Weiterentwicklung des Flowmodells --> Es gibt noch «Unterverteiler», wie zum Beispiel Freunde, Umfeld, Meinungsführerund Zum heutigen Multi-Step-Flow" der Kommunikation: Besagt dass jeder bei dieser Weiterleitung von Meldungen mitwirkt.

Welchen Wandel beschreibt Daniel Bell mit seiner "Informationsgesellschaft"? (Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Wandel der Industriegesellschaft zur post-industriellen Gesellschaft

Wieso gibt es im Medienbereich/Kommunikationssektor einen Zielkonflikt? (Wettbewerb, Wettbewerbsfunktionen & Zielkonflikte im Kommunikationssektor)

Weil Wettbewerb und Wettbewerber geschützt werden sollen.

Bereits in den 1980er-Jahren, also noch lange vor der Ausbreitung des Internets, bilanziert Luhmann (1981), dass sich als direkte Konsequenz des durch weltweite Massenkommunikation (nahezu) zeitlich synchronisierten Erlebens und Handelns (nahezu) aller Menschen eine .... konstituiert hat. (Entwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Weltgesellschaft

Wie die Weltgesellschaft so lässt sich auch die Idee der Informationsgesellschaft evolutionsgeschichtlich begründen. Welche drei Antriebskräfte sind für die Transformation von der Industrie- in die Informationsgesellschaft verantwortlich? (Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

Wie seinerzeit die Transport- und Schwerindustrie den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft einleitete, so sind nun 1. Information, 2. Kommunikation und 3. Bildung die Antriebskräfte zur Transformation von der Industrie die Informationsgesellschaft.

Was war die zentrale Fragestellung von Shoemaker & Reese (2014,2016)? («Hierarchy of Influences» Modell)

Wie wird Medieninhalt innerhalb eines sozialen, beruflichen, institutionellen und kulturellen Kontexts von Individuen produziert?

Nenne ein Beispiel für Einflüsse auf der Social System Ebene? («Hierarchy of Influences» Modell: Social System Level)

Wiedervereinigung: DDR (Deutsche Demokratische Republik) --> 1990: Teil von Bundesrepublik Deutschland Als die DDR (Sozialismus) wieder Teil der BRD (Kapitalismus) wurde, änderte sich die gesamte soziale Grundlage von Medienproduktionen. Die Geschäftsmodelle, Strukturen, Arbeiter / Mandate und Ziele des Unternehmens wurden schlagartig geändert. Resultat: Radikal andere Medieninhalte als noch in der DDR Fazit: Wenn das Soziale System (unterste Ebene) wechselt, ändern sich auch die anderen Ebenen!

Erkläre die Grundgedanken der Parasozialen Interaktion (Konsument - Persona) (Rezeptionsforschung: Parasoziale Interaktion (PSI) als Beispiel)

Während! der Medienrezeption (=Nutzung) fühlen die Rezipienten eine Verbindung zur Persona. --> Rezipienten machen sich Gedanken zur Person, fühlen mit, handeln sogar (z.B. durch Ansprache, Anfeuern, Widerspruch)

Benenne zwei Tendenzen von praktischem Medienmanagement, die vom Autor der Pflichtliteratur (Lowe, 2016) kritisch/als unzulänglich betrachtet werden. (Medienmanagement Praxis: Unzulänglichkeiten und Herausforderungen)

Zwei (abschwächende) Tendenzen vom praktischen Medienmanagement werden als unzulänglich betrachtet 1. Mangelnde Kompetenzen des Führungspersonal = Falsche Gründe für Beförderung von Führungspersonal - Bei Öffentlichen Sendern gibt es politisch motivierte Ernennungen - Oft werden gute Inhaltsproduzenten zu Medienmanagern befördert. Obwohl diese keine Managementfähigkeiten haben. - Promotion zu Manager statt komplizierter und rufschädigender Entlassung - Medienfremde Investoren als Manager. 2. Unhaltbare Trennung von inhaltlichem und geschäftlichem Management - Traditionell soll Inhalt und Geschäft getrennt sei: garantiert guten Journalismus. - Jetzt gibt es aber mehr Druck und es findet eine Ökonomisierung der Medien statt --> Inhaltliche Entscheidungen sind mehr unter Druck --> Führt zu Einförmigkeit und Qualitätsverminderung --> Lowe sagt: Nachvollziehbare, transparente, erklärbare Trennung und Gewichtung von geschäfts- und inhaltlichorganisatorischen Interessen sind notwendig. Man hat als Medienunternehmen eine Corporate Responsibility = Gesellschaftliche Verantwortung.

a )Medienwirkungen lassen sich an unterschiedlichen ... messen. b) Dabei lassen sich nach Potter... unterscheiden. c) Wichtig ist auch, dass die ... bezüglich der Medienwirkungen mitgedacht wird (Take-Home-Message)

a) Dimensionen b) vier Funktionen/Wirkungsprozesse c) Zeitdimension (langfristige versus punktuelle, kurzfristige Medienwirkungen)

Beispiel: SRF Rundschaubeitrag Früher vs. heute (Wandel der Medieninhalte)

Zwei Kontrastierungen Früher: gab es neutralere / objektivere Berichterstattung -> Format eines Nachrichtenbeitrag Heute: Mehr Dramatisierung und Unterhaltung. Schnellere Wechsel mit mehr Schnitten. Zudem ist der neu Beitrag viel stärker personalisierte auf die Person (will seine Geschichte erzählen). -> Format eines Portraits, Vermischung zwischen Information und Unterhaltung

a) Erläutere die wichtigsten Merkmale der ARD/ZDF Langzeitstudie 1964-2015 "Massenkommunikation" b) Um welche "Art" von Studie handelt es sich? c) Erläutere das methodische Vorgehen dieser Zeitbudgetstudie d) Quantitativer Teil: Was erhält man als Ergebnis dieser Zeitbudget Studie? e) Was wurde zusätzlich zum Zeitbudget in einem qualitativen Teil der Untersuchung ermittelt? (Pflichtlektüre)

a) - begleitet Entwicklungen und Trends der Medien in Deutschland seit nunmehr 50 Jahren - weltweit einzigartig: keine andere so langfristige Studie dieser Art! - erscheint seit 1980 nur alle fünf Jahre - Intermediastudie = Medienübergreifend (Tagesaktuelle Medien: TV, Radio, Internet, Tageszeitung + andere Medien: Bücher, Zeitschriften usw.) - Single-Source Studie: Die Daten zu allen Medien stammen aus einer einzigen Daten- und Befragungsquelle. b) Es handelt sich um eine Zeitbudgetstudie c) - Kern der Studie: Tagesablauf - Telefonische Interviews - Quantitativer Teil: In den Telefoninterviews wird der gestrige Tagesverlauf (im Viertelstunden-Raster) mit allen Aktivitäten unter besonderer Berücksichtigung der Mediennutzung erhoben (Stichtags- methode). d) Die Nutzungsdauer der einzelnen Medien e) Die funktionale Bedeutung der Medien: Deshalb wurden Bindungen an die Medien, Einstellungen und Erwartungen der Bevölkerung ermittelt.

a) Nenne die drei Idealtypen von Mediensystemen und Politik nach Hallin und Mancini. Welchem Typ gehört die Schweiz an? b) Erläutere die 4 zur Typologie verwendeten Dimensionen/Hauptmerkmale von Mediensystemen (Mediensysteme und Typologien)

a) 1. Demokratisch-korporatistisches Modell: Schweiz 2. Polarisiert-pluralistisches Modell 3. Liberales Modell b) 1. Presse: In welchem Umfang ist die Presse vorhanden? (Menge) 2. Politischer Parallelismus: Wie nahe sind die Medien an der Politik? 3. Professionalisierung des Journalismus: Wie hoch ist die professionalität und qualität? (Unabhängigikeit, Standart, Institutionalisierung) 4. Rolle des Staates: Wie stark interveniert der Staat?

a) Öffentlichkeit ist unter idealen Bedingungen ein Prozess der in folgenden drei Schritten erfolgt: b) An diese Schritte sind jeweils Erwartungen und normative Ideale verbunden. Was sind die drei normativen Ansprüche an eine "ideale" bzw. "politische" Öffentlichkeit? (Normative Ansprüche an eine politische Öffentlichkeit)

a) 1. Themen und Meinungen gesammelt 2. verarbeitet 3. und an andere weitergegeben werden. b) 1. Transparenzfunktion: „Öffentlichkeit soll offen sein für alle gesellschaftlichen Gruppen sowie für alle Themen und Meinungen von kollektiver Bedeutung. " 2. Validierungsfunktion: „Öffentlichkeitsakteure sollen mit den Themen und Meinungen anderer diskursiv umgehen und ihre eigenen Themen und Meinungen unter dem Druck der Argumente anderer gegebenenfalls revidieren." 3. Orientierungsfunktion: „Öffentliche Kommunikation, die von den Öffentlichkeitsakteuren diskursiv betrieben wird, erzeugt 'öffentliche Meinungen', die das Publikum als überzeugend wahrnehmen und akzeptieren kann."

Daniel Bell's Modell der gesellschaftlichen Evolution: a) Daniel Bell identifiziert im Laufe der Menschheitsgeschichte drei Stufen gesellschaftlicher Evolution. Für diese erkennt er jeweils ein zentrales (Transport-) Problem und schlägt eine entsprechende Problemlösung vor. Nenne die drei Stufen und die jeweilig dazugehörigen Probleme und Problemlösungen. b) Wie nennt Daniel Bell die letzte Stufe auch noch? (Weiterentwicklung von Kommunikation und Gesellschaft)

a) 1. Vorindustrielle (archaische) Gesellschaft: Problem: Transport von Materie Problemlösung: Verkehrsnetze --> bauen von Wegen und Strassen 2. Industrielle Gesellschaft Problem: Transport von Energie Problemlösung: Verbundnetze --> Hochspannungsleitungen und Pipelines werden errichtet und miteinander verbunden 3. Postindustrielle Gesellschaft Problem: Transport von Information Problemlösung: Informationsnetze bzw. Kommunikationsnetze --> Vereinigung der ehemals getrennten Bereiche Printmedien, elektronischen Massenmedien und Telefon zu einem über- greifenden lnformations- und Kommunikationssystem. b) Die «letzte» evolutionäre Stufe - die postindustrielle - nennt er auch Informationsgesellschaft.

a) Was bedeutet "Assemblage"? b) Was ist der Nutzen von "Assemblage"? (Netzwerke)

a) "Sammlung, Sammelbecken" = Temporäre (zufällige) Sammlung von Beziehungen die bei der Herstellung von Inhalten bestimmte soziale Ziele anstreben. --> Assemblage richtet Aufmerksamkeit auf Medienproduktion in wechselnden Konstellationen b) Für die Nachrichtenarbeit vernetzen (Assemblage) sich Medienarbeitende kurzfristig um Medieninhalte zu Produzieren.

a) Benenne Faktoren folgender Komplexität-erhöhenden Kategorie: "Umfeld, Kontext" b) Beschreibe hierzu relevante Entwicklungen (Vier Kategorien von komplizierenden Faktoren für Medienmanagement)

a) - Instabilität - Unsicherheit (über was ein „Medienunternehmen" in der heutigen Zeit ist) - Fragmentierung - Digitalisierung - Konvergenz - Konsolidierung - Variierende Kontexte - Vermächtnisse, Traditionen - Abstieg/Aufstieg - Spartenübergreifend b) Seit den 90ern wirken Deregulierungen, Konzentration und Konvergenz stark auf den Medienmarkt ein. Ab 2000er wuchsen zusammen mit der Digitalisierung webbasierte Medien, Social Media und andere Inhaltsplattformen. Im 2008 kam dann die Finanzmarktkrise. --> führte zusammen zu... - Disruption der Medienindustrie - Wachstum von webbasierten Medien wie Social Media und anderen Plattformen - Änderungen im Konsumverhalten vom Publikum. Heute: - Neu sind Techgiganten die grossen Players, und Medienunternehmen geraten unter Druck. - Neue Einnahmequellen müssen generiert werden. -> Zurzeit wichtig: strategisches Management, Markenmanagement, HR Management, - Es gibt mehr Inhaltsproduzenten (Blogger, Poster etc) - Distributoren produzieren Inhalte (Netflix, Amazon etc) - Ständiger Investitionsbedarf in Technologie und Ausbildung Fazit: Umgebung der Medienunternehmen besteht aus Kombination von Komplexität, Unsicherheit, Volatilität --> Management ist somit eine Herausforderung

Erläutere die Einflüsse auf die Stärke der PSI a) bestimmt durch die Darstellung der Medienperson b) bestimmt durch den Rezipienten (Rezeptionsforschung: Parasoziale Interaktion (PSI) als Beispiel)

a) - Räumliche Nähe zur Medienperson + Stärke der Darstellung (z.B. Haupt- oder Nebenrolle in Handlung) - Nonverbale/Verbale Adressierung des Rezipienten - Äussere Merkmale (attraktivität) -Ähnlichkeit zum Rezipienten b) - Häufigkeit der Nutzung von Medienangeboten -Persönlichkeitseigenschaften wie Offenheit, Geselligkeit, Einsamkeit, Neurotizimus (Verschlossenheit) - Bei Müdigkeit fällt die PSI schwerer

a) Wieso haben "alte Medien" Probleme, die Funktionen bzw. Prinzipien (Neidhardt, 1994) , die an den Öffentlichkeitsprozess gebunden sind zu gewährleisten? b) Beschreibe ausgehend von dieser Problemstellung die heutige Position/Bedeutung von Leitmedien in einer Politischen Öffentlichkeit? (Normative Ansprüche an eine politische Öffentlichkeit)

a) - Ungleiche Beteiligungschancen an Medienberichterstattung - Kapazitätsgrenzen und Priorisierungszwänge bei Berichten über Themen und Meinungen - Diskontinuitäten der Berichterstattung und Mühseligkeit des diskursiven Austauschs/Diskussionen b) Dennoch kann politische Öffentlichkeit auch in Zukunft nicht auf Leitmedien verzichten, so haben diese eine fundamentale Bedeutung für die Gesellschaft. = Sie sozialisieren, Integrieren und Orientieren. Zudem übernehmen sie wichtige vermittelnde, investigative und kritische Rollen in der Politik ein. = Plattformen wie Google oder Facebook können diesen Aufgaben nicht gerecht werden.

Braucht es mehr Schutz gegen die Einschränkung der Kommunikationsfreiheiten durch internationale Internetplattformen? Ergebnisse einer Studie von Media Change: a) Welche Einstellungen hat die Schweizer Bevölkerung zur Meinungsfreiheit im Internet? b) Gibt es "Chilling Effekte"? (Abschreckende bzw. einschüchternde Effekte auf Individuen durch staatliche Massnahmen wie Überwachung --> führt dazu, dass sie Freiheitsrechte nicht ausüben (=Selbstzensur durch Individuen))

a) -Knapp Die Hälfte der Bevölkerung (48%) fühlt sich im Internet wohl, die eigene Meinung zu äussern. 30% fühlen sich nicht wohl. - Ein grosser Teil (43%) ist gegen die Äusserung von extremen Meinungen im Internet. - Die Hälfte der Bevölkerung glaubt nicht, dass es sicher ist die Meinung im Internet frei zu äussern - Trend: vor 2 Jahren fühlten sich die Leute wohler über Politik zu reden! b) - Die Bevölkerung fühlt sich unwohl und beobachtet --> 44% lassen sich manchmal oder selten einschränken. - Abschreckungseffekte von 14-29-Jährigen am stärksten wahrgenommen

a) Aus welchen drei Ebenen ist das Ebenenmodell von Gerhard und Neidhard (Neidhardt 1994) aufgebaut? b) Charakterisiere die drei Öffentlichkeitsebenen nach ihrer I. Themenanzahl --> Selektionsgrad II. Struktur: spontan oder organisiert? Rollenverteilung? c) Auf wen und auf wann geht die Pyramide zurück, die die Visualisierung dieses Modells ermöglicht? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

a) 1. Basis: Encounter- Ebene/ Begegnungsöffentlichkeiten 2. Mittlere Ebene: Themen- und Versammlungsöffentlichkeit 3. Oberste Ebene: Medienöffentlichkeit b) 1. Encounter- Ebene/ Begegnungsöffentlichkeiten I. Vielzahl von Themen vorhanden II. mehr oder weniger spontane Zusammenkünfte (auf der Straße, am Arbeitsplatz oder im Wohnbbereich) mit sehr geringer oder gar keiner Rollenverteilung: Jeder Teilnehmer kann zugleich Sprecher und Teil des Publikums sein, die Rolle eines Vermittlers gibt es auf dieser Ebene noch nicht 2. Themen- und Versammlungsöffentlichkeit I. Selektion: nur einige Themen gelangen hierher = themenzentrierte Handlungs- und Interaktionssysteme in Form von Demonstrationen und Veranstaltungen II. können zwar auch noch spontan entstehen --> weisen aber bereits eine (wenn auch noch flexible) Rollendifferenzierung (Sprecher, Vermittler, Publikum) auf -> z.B. Bewegungen und Demonstration um einzelne Themen können entstehen 3. Medienöffentlichkeit (Ort der Vermittler) I. Starke Selektion: die ursprüngliche Zahl der Themen ist bereits sehr stark selektiert bzw. reduziert und damit am niedrigsten. II. Differenzierung in Akteurs- und Publikumsrollen ist hier stark ausgeprägt - Publikum ist mehr oder weniger dauerhaft vorhanden - es bilden sich außerdem (überregionale) ,,Leitmedien" heraus --> nehmen eine führende Stellung ein und ermöglichen Anschlusskommunikation c) Donges/Jarren, 2006

a) Was sind die zwei Funktionen/Dimensionen von Kommunikationsgrundrechten? --> Wie werden sie ausgelegt und was bewirken sie? b) Ist die Meinungsäusserungsfreiheit eine persönliche/individuelle Freiheit? (Kommunikationsgrundrechte)

a) 1. Individuelle (menschenrechtliche) Dimension Sicherung von Freiheiten, die jedem einzelnen individuellen Bürger zustehen -> Persönliche Entfaltung (Beispiel: Freie Meinungsbildung) 2. Gesellschaftliche (demokratische) Dimension - Instrumente zum Schutz der Demokratie = nicht des Einzelnen, sondern zum Schutz der ganzen Gesellschaft --> dienen u.a. demokratischer Willensbildung & freier Ausübung politischer Rechte - Unentbehrlich für Demokratie und freie (politische) Meinungsbildung b) Nein. Meinungsäusserungsfreiheit ist nicht alleine eine persönliche Freiheit, sondern Grundlage jeder demokratischen Staatsordnung

a) Nenne die drei wichtigen Effekte bei Langzeitstudien zur Mediennutzung (Wandel der Mediennutzung im gesellschaftlichen Kontext)

a) 1. Kohorteneffekt: Unterschied zwischen verschiedenen Geburtsjahrgängen. Die verschiedenen Generation nutzten die Medien zu einem vergleichbaren Lebenszeitpunkt (z.B. im Alter von 20 Jahren) anders. Vertikale Unterschiede; parallele Linien 2. Alterseffekt: Wenn Menschen Älter werden, verändert sich ihre Mediennutzung. Das Alter ist mit gewissen Lebenssituationen verbunden, welche die Mediennutzung beeinflussen. --> Überlagerte Linien 3. Periodeneffekt: Veränderungen im Zeitverlauf, welche nicht auf Kohorte oder Alter zurückgeführt werden. Veränderungen, welche sich auf alle Alters- und Geburtskohorten gleichermassen auswirken. --> Niveauveränderung aller Werte Die drei Effekte sind kaum trennscharf bestimmbar bzw. abgrenzbar!

a) Erläutere die vier Dimensionen des Demokratisch-korporatistisches Modells/Typ von Medien und Politik nach Hallin und Mancini (4 Dimensionen) b) Nenne Beispielländer (Mediensysteme und Typologien)

a) 1. Presse: Hohe Auflagen, massenorientiert 2. Politischer Parallelismus: Nur teilweise Nähe der Medien zur Poltik 3. Professionalisierung des Journalismus: stark, gut verankerte Selbstkontrolle der Medien 4. Rolle des Staates: Starker Wohlfahrtsstaat, ausgebauter Public Service b) Austria, Belgium, Denmark, Finland, Germany, Netherlands, Norway, Sweden, Switzerland

a) Erläutere die vier Dimensionen des polarisiert-pluralistischen Modells /Typ von Medien und Poltik nach Hallin und Mancini b) Nenne Beispielländer (Mediensysteme und Typologien)

a) 1. Presse: Niedrige Auflagen, eliteorientiert 2. Politischer Parallelismus: Grosse Nähe der Medien zur Politik 3. Professionalisierung des Journalismus: schwach 4. Rolle des Staates: Dirigistischer Staat, polarisierte politische Verhältnisse b) France, Greece, Italy, Portugal, Spain

a) Erläutere die vier Dimensionen des liberalen Typs /Modell von Medien und Politik nach Hallin und Mancini b) Nenne Beispielländer (Mediensysteme und Typologien)

a) 1. Presse: mittlere Auflagen, masseorientiert 2. Politischer Parallelismus: Medien gehen eher auf Distanz zur Politik 3. Professionalisierung des Journalismus: starke, freiwillige Selbstkontrolle der Medien 4. Rolle des Staates: liberaler Staat, freier Markt b) United States, Canada, UK, Ireland

Mögliche strukturelle Ursachen für den Wandel der Medieninhalte a) Anhand welcher drei "Journalistischen-Metaphern" beschreiben niederländische Forscher den strukturellen Wandel der Beziehung zwischen Medien und Politik? b) Koppele diese drei Phasen an ihre jeweilige Logik der Medien (Wandel der Medienstrukturen)

a) 1. Schosshund --> 2. Wachhund --> 3. Vielköpfiger Hund (viele Funktionen) b) - Früher: Schosshund --> Partisan logik - Dazwischen: Wachhund --> Public logic (goldene Ära, optimale Phase) - Heute: Vielköpfiger Hund --> Media logic, Publikum = Konsumenten Heute sind die Medien in vielen Rollen vertreten.

Ergebnisse: Tägliches Zeitbudget für Medien 1964 bis 2015 - Gesamtbevölkerung a) Jahr 2015: Wieviele Stunden pro Tag verbringt die deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland mit Medienkonsum? b) Auf welche Medien verteilte sich das Zeitbudget der Mediennutzung im 2015? --> wieviel Prozent des Medienkonsums nehmen die Tagesaktuellen Medien ein? c) Wie lange pro Tag werden Tagesaktuelle Medien seit 2005 konstant genutzt? d) Wieviele Medien wurden täglich - vor 1980 genutzt? - ab 1980 genutzt? - ab 2000 genutzt? e) I. Was lässt sich allgemein zum Verlauf der Kurve von Medienkonsum von allem Medien über die Jahre sagen? --> auf was ist diese Entwicklung unter anderem zurückzuführen? II. Ab wann kann man von einem deutlichen Anstieg des Medienkonsums im Zeitverlauf sprechen? f) Rückgang des Medienkonsums seit 2005: Um wie viel hat sich der tägliche Medienkonsum seit dann verringert? e) Wieviel beträgt das tägliche Zeitbudget für Medien bei er jungen Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen? --> wieso ist das Zeitbudget angestiegen (ARD/ZDF Langzeitstudie 1964-2015 "Massenkommunikation")

a) 9,5 Stunden Medienkonsum pro Tag (brutto) --> An einem durchschnittlichen Wochentag verbringt die (deutschsprachige) Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland rund neuneinhalb Stunden mit Medien b) Das Zeitbudget von neuneinhalb Stunden verteilt sich: 1. auf die vier tagesaktuellen Medien Fernsehen, Radio, Tageszeitung und Internet. --> nehmen 90 Prozent des Medienkonsums ein! (Fernsehen und Radio machen zusammen 67 Prozent aus das Internet nur 19 Prozent) 2. auf Bücher, Zeitschriften und Speichermedien für Audio (Tonträger) und Video. c) 8.5 h d) - vor 1980: 3 Medien --> TV, Radio, Zeitung - ab 1980: 6-7 Medien - ab 2000: 8 Medien (mit Internet) e) I. Die Kurve von Medienkonsum stieg an: 1964: 3h 14min <--> 2015: 8h 26min Wieso? --> Mehr Freizeit, weniger Arbeitszeit --> Mit den neuen Medien wurde der Konsum ergänzt und nicht substituiert. Deshalb stieg der Konsum. II. Seit 2000 deutlicher Anstieg des Medienkonsums im Zeitverlauf --> gesteigerte Fernsehnutzung --> gestiegene Nutzung des Internets! f) Hat sich im 5- Jahres-Rhythmus um je 15 Min verkürzt e) knapp neuneinhalb Stunden, also fast genauso viel wie in der Gesamtbevölkerung --> angestiegen wegen dem Internet!

Pflichtliteratur: a) Autoren und Jahr b) Titel c) Anhand welcher fünf Trends können Annahmen zur Veränderung im westlichen Journalismus gemacht werden?

a) Andrea Umbricht & Franz Esser, 2016 b )The Push to Popularize Politics. Journalism Studies c) Befund: allgemeine Zunahme der Nutzung von Popularisierungstechniken --> aber: keine Konvergenz der Berichterstattungsstile in versch. untersuchten Pressesystemen = Techniken zwar mehr verbreitet als in der Vergangenheit, haben sich aber je nach System und Zeitraum unterschiedlich entwickelt --> Annahmen zu Veränderungen im westlichen Journalismus entlang fünf Trends/Techniken: Wachsende Sensationslust, Skandalisierung, Emotionalisierung, die Perspektive des Normalbürgers und die Privatisierung von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. - Vor allem intensive Nutzung der Popularisierungstechniken im Anglo-Amerikanischem Raum --> Boulverard Zeitschriften enorm erfolgreich - in Deutschland und der Schweiz: verminderte kulturellen Wertschätzung und wirtschaftlichen Erfolgsaussicht der "Boulevardform"

a) Erläutere den Inhalt dieses Kommunikationsgrundrechts anhand drei Punkten: Art. 17 Medienfreiheit b) Schützt die Medienfreiheit nur die klassischen Formen der Verbreitung (Presse, Radio, Fernsehen)? (Grundrechte freier Kommunikation)

a) Art. 17 Medienfreiheit (1) Die Freiheit von Presse, Radio und Fernsehen sowie anderer Formen der öffentlichen fernmeldetechnischen Verbreitung von Darbietungen und Informationen ist gewährleistet. (2) Zensur ist verboten. (3) Das Redaktionsgeheimnis ist gewährleistet (--> Anonymität der Redaktoren, Quellenschutz, Aussageverweigerungsrecht) b) Nein. Die Medienfreiheit Schütz nicht nur die Freiheit von Presse, Radio und Fernsehen, sondern auch andere Formen der Verbreitung (z.b. Internet).

a) Was ist "Priming" im Second-Level-Agenda-Setting ? b) Erläutere die zwei Schritte im Priming Prozess anhand eines Beispiels (McCombs & Bell 1996) (Kritische Würdigung und Weiterentwicklung)

a) Attribute werden oft unbewusst internalisiert, und bei Erinnerungs- und Bewertungsprozessen leicht aus dem Gedächtnis abgerufen. b) 1. Wird die amerikanische Verteidigungspolitik häufig als unausgewogen und schlecht dargestellt, so erhält der Präsident schlechte Noten für seine Verteidigungspolitik (Leistung in der Verteidigungspolitik ist ein Attribut des Präsidenten) = Hohe Salienz des Attributs "Verteidigungspolitik" 2. Präsident erhält daraufhin auch schlechte Noten für seine Politik insgesamt, da bei der Frage nach der Politikbewertung die Verteidigungspolitik besonders schnell als Urteilsreferenz verfügbar ist .= Übertragung der Verteidigungspolitik auf Gesamtpolitik.

Luhmann: a) Die Medien liefern eine ... , Künstler und Kommunikationssoziologen eine andere. b) Moderne Gesellschaften leben somit mit.... c) Das Kennzeichen der Mediengesellschaft ist also.. (Wirklichkeiten der Mediengesellschaft nach Luhmann)

a) Beschreibung der Realität b) vielen, konkurrierenden Realitätsentwürfen c) Die Ausdifferenzierung unserer Wahrnehmungen von Realität!

Pflichtliteratur: a) Autoren, Jahr b) Titel

a) Bilandžić, Schramm & Matthes, (2015) b) Medienrezeptionsforschung. Konstanz: UVK.

Pflichtliteratur: a) Autoren, Jahr b) Titel c) Welche Langzeitstudie wurde in der Lektüre behandelt?

a) Breunig, & van Eimeren, 2015. b) 50 Jahre „Massenkommunikation": Trends in der Nutzung und Bewertung der Medien. In: Media Perspektiven. b) ARD/ZDF Langzeitstudie 1964-2015 "Massenkommunikation"

Pflichtliteratur a) Autor, Jahr b) Titel

a) Burkart (2019). b) Kommunikationswissenschaft: Grundlagen und Problemfelder. Umrisse einer interdisziplinären Sozialwissenschaft

Pflichtliteratur: a) Autor, Jahr b) Titel

a) Burkart, R. (2019) b)Kommunikationswissenschaft: Grundlagen und Problemfelder

Aufbau: a) Was stellt das Hierarchy of Influences» Modell dar? b) Auf welchen zwei Perspektiven/Ebenen liegt hierbei der Fokus? («Hierarchy of Influences» Modell)

a) Das "Hierarchy of Influences» Modell stellt eine Gegenüberstellung von Einflüssen auf Medieninhalte auf verschiedenen. Ebenen («Levels») dar. b) 1. Mikro Perspektive - Individuelle Handlungsfähigkeit: Fokus auf persönliche und professionelle Eigenschaften als Einfluss auf Medieninhalt. 2. Makro-Perspektive - Strukturen: Arbeit von Medienschaffenden wird vom strukturellen Umfeld sowohl befähigt als auch eingeschränkt. --> individuelle Handlungsfähigkeit stark in Frage gestellt

a) Mediengesellschaft bedeutet, dass die Chance Wirklichkeit aus zweiter Hand zu erfahren, also von Journalisten vermittelte Berichte über die Wirklichkeit zu rezipieren.... b) In der Mediengesellschaft ist jeder Mensch auch immer Rezipient einer .... und muss laufend.... (Wirklichkeiten der Mediengesellschaft nach Merten)

a) ungleich grösser geworden ist b) medial vermittelten Berichterstattung, Wirklichkeitsmanagement betreiben

a) Durch was zeichnet sich Publikumsagenda-Setting aus? b) Was sind die Rahmenbedingungen des Effekts bezüglich - Quellen - Beachtungsgrad - Aufdringlichkeit des Themas - Rezipientenmerkmale (Drei Komponenten des Agenda-Setting-Prozesses)

a) Das Publikums-Agenda-Setting ist das "klassische" Agenda-Setting, das den Einfluss von der Medienagenda auf die Publikumsagenda behandelt. b) - Glaubwürdige Quellen erhöhen Agenda-Setting-Effekte - Beachtungsgrad: Je mehr die Medien über ein Thema berichten, umso mehr fördert es die Aufmerksamkeit --> lässt auf Wichtigkeit schliessen - Aufdringlichkeit des Themas («Obtrusiveness»): Wenig erfahrbare Themen (z.B. Energieversorgung, wo wir kein grosses Wissen dazu besitzen) steigern AS-Effekte denn wir sind angewiesen auf Medieninformationen - Rezipientenmerkmale: Mediennutzung und starkes Orientierungsbedürfnis

a) Auf was ist das (allgemeine) Wettbewerbsrecht anwendbar? b) Was ist das alleinige Ziel des Wettbewerbsrechts? c) Auf welchen drei Säulen baut das Wettbewerbsrecht auf? (Allgemeines Wettbewerbsrecht)

a) Das Wettbewerbsrecht ist auf alle Kommunikationssektoren gleichermassen anwendbar. b) Das Ziel ist den wirksamen Wettbewerb sicherzustellen. c) 1. Kartellverbot Das Verhalten zwischen unabhängigen Unternehmen wird betrachtet. Im Fokus steht, wie diese Unternehmen das Verhalten untereinander koordinieren. Dabei setzt man ein Augenmerk auf deren illegalen Absprachen zB. betreffend der Preisgestaltung, Produktmenge und Gebietsaufteilung. --> solche Kartelle sind verboten, weil sie Markt einschränken können 2. Missbrauchsaufsicht über marktbeherrschende Unternehmen -Ein einzelnes marktbeherrschendes (= umsatzstarkes) Unternehmen wird betrachtet. Ein solches Unternehmen unterliegt stärkeren Regulierungen und Anforderungen als andere, da es mit seiner Dominanz andere Wettbewerber stärker einschränken oder aus dem Markt drängen könnte -Beispiele für mögliche Missbrauchsfälle: -Vertragsvermeidung mit kleineren Unternehmen, - zu niedrige Preise (s Amazon a Monopoly?) - Google, welches seine Rankings höher darstellt, als jene der Konkurrenz) 3. Zusammenschluss-/Fusionskontrolle - Als Unternehmen ist man grundsätzlich frei sich zusammenzuschliessen. In gewissen Fällen kann dies jedoch verboten werden oder mit Regeln versetzt werden --> Hierbei geht es um die Struktur eines Marktes, wobei die Bewilligung eines Zusammenschlusses vor allem vom Umsatz der sich zusammenschliessenden Unternehmen abhängt - In der Schweiz gibt es solche Gesetzte erst seit 1995 - Beispiel: Zusammenschluss der UPC und Sunrise

a) Was macht Westley & MacLean's Modell auf den Gatekeeper Ansatz deutlich? b) Wie viele Stufen hat der Prozess der Nachrichtenvermittlung in diesem Modell? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

a) Der Ansatz macht deutlich, dass bestimmte Umweltobjekte oder Ereignisse (x1 bis x unendlich) einen Rezipienten (B) nur über Gatekeeper (C) erreichen. --> Selektion des Gatekeepers b) Der Prozess der Nachrichtenvermittlung wird damit als zwei bzw. dreistufig definiert --> x, x', x'' = es handelt sich um eine mehrstufige Selektion von Ereignissen! --> als zusätzliche Selektionsinstanz kann ein zweiter Kommunikator (A) - also z.B. ein Politiker oder ein Pressesprecher - zwischen die Ereignisse treten. Außerdem können weitere Selektionsmöglichkeiten gegeben sein weil der Gatekeeper (C) mit Informationen mehrerer Kommunnikatoren (A) und der Rezipient (B) möglicherweise mit den Informationen mehrerer Gatekeeper (C) konfrontiert sein kann.

Erläutere die verschiedenen Komponenten in Maletzkes Feldschema a) Kommunikator b) Rezipient c) Wirkung c) Fremdbild d) Zwänge --> Zwänge auf Kommunikator --> Zwang auf Rezipient (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

a) Der Kommunikator ist beeinflusst durch viele Faktoren (Selbstbild, Persönlichkeit, Team, Institution, soziale Beziehungen) --> dies bestimmt die Aussagengestaltung b) Der Rezipient wird durch mehrere Faktoren (Persönlichkeit, Selbstbild, Gruppenzugehörigkeit, Soziale Situation) in seiner Auswahl, Wahrnehmung und seinem Erleben der vermittelten Botschaften beeinflusst d) Faktoren die auf Rezipient wirken beeinflussen auch die Wirkung der Botschaften! c) Kommunikator und Rezipient sind in ihrem Verhalten vom wechselseitig vorhandenen Fremdbild beeinflusst --> Ansprüche an Aussagengestaltung d) Das Handeln von Kommunikatoren und Rezipienten wird in der Massenkommunikation von verschiedenen Zwängen beeinflusst. Zwänge auf Kommunikator: --> Zwang der Öffentlichkeit (sein Handeln wird von anderen Kommunikatoren und Interessengruppen kritisch beobachtet) --> Zwang der Aussage («Das Internet vergisst nicht», denn mit jeder Aussage positioniert sich ein Kommunikator -- legt sich öffentlich fest) --> Zwang des Mediums auf Gestaltung der Aussage (unter spezifischen Bedingungen) Zwänge auf Rezipient: - Medien üben Zwang auf Rezipient aus (indem sie ihm bestimmte Verhaltensweisen nahelegen) - Zwang des Mediums: Bild des Mediums beim Rezipienten beeinflusst Wahrnehmung der Vermittelten Botschaft

Qualitativer Teil: Bindung an die tagesaktuellen Medien 1964 bis 2015 bei der Gesamtbevökerung a) Erläutere die Befunde Frage: "Welches Medium würde sie wie stark vermissen, beim Wegfall?" b) Was würde im Internet am meisten vermisst werden? I. In der Gesamtbevölkerung II. Bei 14-29 Jährigen (ARD/ZDF Langzeitstudie 1964-2015 "Massenkommunikation")

a) Die Bindung an die Medien hängt stark vom Alter ab --> starke Nutzung von Fernsehen und Radio in der Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren = Medien mit der höchsten Bindung an die Menschen --> hohe Nutzungsintensität des Internets bei den 14- bis 29-Jährigen= grösste Bindung zu Internet b) I. Surfen im Internet + Nachrichtenlesen II. über das Internet kommunizieren (E-Mails versenden, posten, chatten, Instant Messaging, wie z.B. WhatsApp, Facebook oder andere Netzwerke nutzen)

a) In welchen Artikeln sind die Grundrechte in der Bundesverfassung verankert? b) In Bezug auf den Kommunikationssektor? - In welchen Artikeln sind die Grundrechte der "Freien Kommunikation" ausgeführt? (Grundrechte allgemein)

a) Die Grundrechte sind in den Artikeln 7 -36 der Bundesverfassung verankert b) In diesen Grundrechten sind verschiedenste Freiheitsrechte aufgeführt. Darunter auch die Freiheitsrechte, welche für den Kommunikationssektor prägend sind. --> Grundrechte der freien Kommunikation: Art. 16&17 BV --> Verwirklichung der Grundrechte: Art. 35 BV --> Einschränkung von Grundrechten: Art 36 BV

a) Was ist die erste zentrale Veränderungen von Öffentlichkeit in der integrierten Netzwerkgesellschaft (Zusatz: Internet) im Gegensatz zur traditionellen Mediengesellschaft? b) Welche zwei Typen von "Produsers" definiert Bruns (2010) hierzu? (Drei zentrale Veränderungen von Öffentlichkeit in der Netwerkgesellschaft)

a) Die erstarkte Publikumsrolle (User & Producer = Produser) und somit geschwächten Vermittler (= Monopolverlust der Medien) b) Zwei Typen von Produsers: a. Als Zuarbeiter von vernetzten, kollektiven erstellten Inhalten --> Wikipedia-Mitschreiber, Lesereporter bei 20 Minuten, Software-Mitentwickler... b. Als «Sprecher» in eigener Sachen: --> Verfasser von Blogs u. eigener Website, Online Kommentare auf News Sites, stark vernetzer und aktiver Facebook- oder Twitter-Account etc.

a) Wer alles kann die Kommunikationsfreiheiten einschränken? b) Obwohl es Abwehrrechte Gegen den Staat gibt, kann die Kommunikationsfreiheit trotzdem eingeschränkt werden. Wieso? (Beschränkungen von Kommunikationsfreiheiten)

a) Einschränkungen der Kommunikationsfreiheit durch: - Staat - Gesellschaft und unternehmen (Community censorship) - Selbsbeschränkung (individuell und institutionell) Beeinträchtigungen gehen nicht alleine vom Staat aus. Bedeutend ist auch Community Censorship und Selbstzensur. b) Die Gesellschaft, Unternehmen und das Individuum kann man nur schlecht einschränken! Im Gegensatz zum Staat gibt es hier keine Abwehrrechte und somit nur ein eingeschränkter Schutz der Kommunikationsfreiheit. = Grundrechte binden unmittelbar nur den Staat, aber nicht Privatpersonen oder Unternehmen.

Beschreibe die Entwicklung der Massenkommunikationsforschung anhand von Modellen a) Anfänglich: b) Mittlerweile: (Kommunikationsmodelle)

a) Entwurf «allgemeiner» Kommunikationsmodelle b) Nur noch «spezialisierte» Modelle

a) Um welche Einflüsse auf Medieninhalte handelt es sich auf der Organization Ebene allgemein? («Hierarchy of Influences» Modell: Organization Level)

a) Es geht um Einflüsse von Medienorganisationen auf deren eigenen Inhalte. --> Einflüsse pro Organisation/Unternehmen auf Inhalte

a) Um welche Einflüsse auf Medieninhalte handelt es sich auf der Social Institutions Ebene allgemein? b) Nenne konkrete Einflüsse bzw. Faktoren die auf dieser Ebene wirken («Hierarchy of Influences» Modell: Social Institutions Level)

a) Es geht um Einflüsse von ausserhalb der Medienorganisation, die alle Medien (-organisationen/-unternehmen) und Inhalte beeinflussen. --> entstehen durch Wechselwirkung der Medienorganisationen mit anderen gesellschaftlichen Institutionen b) Technologie, Medienlandschaft, -markt, Werbung und Werbekunden, Publikum, Medienpolitik, Investoren, Quellen, andere Mediengattungen (Online, TV, Radio, Print, Buch, Film)

a) Um welche Einflüsse auf Medieninhalte handelt es sich auf der Social System Ebene? b) Was ist oft das Hauptziel dieser Einflüsse? («Hierarchy of Influences» Modell: Social System Level)

a) Es handelt sich um Einflüsse von relevanten sozialen, kulturellen und polit-ideologischen Kontexten auf Entscheidungen von Medienorganisationen und Medienschaffenden über Inhalte. b) Aufrechterhaltung des Systems --> Medien agieren als Agenten sozialer Kontrolle, legen Grenzen fest für Meinungen, Aktionen und Verhaltensweisen

a) Wie funktioniert Journalismus in einer vernetzte Öffentlichkeit? b) Wie kommen Nachrichten in einer vernetzten Öffentlichkeit zustande? (Netzwerke)

a) Es wird nicht mehr (nur) in/von Medienorganisationen produziert. In Netzwerken verwischen Trennlinien zwischen Professionellen und ‚Zivilisten', zwischen verschiedenen Organisationen --> führt zu kollaborativen Partnerschaften quer über verschiedene Plattformen. b) Nachrichten-Ökosystem: Es gibt viele neue Aggregatoren (Portale) von Nachrichten, die Wert schaffen durch selektieren, redigieren und verteilen von Inhalten, die weiterhin oft von traditionellen Anbietern stammen. Meistens haben sie aber andere erzählerische Strukturen und Botschaften. Beispiel: Watson.ch von AZMedia

a) Erkläre das Vorgehen der aktuellen Version der Studie aus dem Jahr 2015 b) Auf welche Medien wurde der Fokus gesetzt? b) Erläutere die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Studie --> welche Annahme bestätigte sie? (ARD/ZDF Langzeitstudie 1964-2015 "Massenkommunikation")

a) Es wurden von Mitte Januar bis Anfang Mai 2015 insgesamt 4300 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Telefoninterviews (CATI) befragt - Berücksichtigung aktueller Entwicklungen im Medienbereich, wie zum Beispiel der mobilen Mediennutzung wurde wie immer gewährleistet b) Tagesaktuelle Medien: Tageszeitung, Radio, Fernsehen + ab 2000 auch das Internet b) - Die aktuellen Ergebnisse bestätigen, dass Fernsehen und Radio keineswegs „Auslaufmodelle", sondern nach wie vor die nutzungsstärksten Medien in Deutschland sind --> Onlineangebote ergänzen und verändern aber natürlich das Fernsehen und Radio (z. B. durch neue Angebotsformen) - Die klassischen Medien befinden sich heute in einer neuen Wettbewerbssituation mit Internetangeboten wie zum Beispiel Netflix, Amazon Instant Video, Zattoo, YouTube, iTunes, Spotify und Google Music. - Ansprüche der Nutzer haben sich verändert: wollen alle Medien orts- zeit und Gerätunabhängig benutzen können (immer und überall) --> Fernseh- und Radiosender haben sich diesen Erfordernissen angepasst, bieten eigene Plattformen (z. B. Mediatheken) an und stellen ausgewählte Inhalte auf externen Onlineplattformen (z. B. YouTube) zur Verfügung.

Was weisst du über die Reichweiten und Nutzungsentwicklung der tagesaktuellen Medien 1964 bis 2015? a) Fernsehen b) Radio c) Tageszeitungen d) Internet (ARD/ZDF Langzeitstudie 1964-2015 "Massenkommunikation")

a) Fernsehen ist seit 1974 Reichweiten- und Nutzung intensivstes Medium --> früher waren es Tageszeitung und Radio - Das (lineare) Fernsehen steht heute mehr denn je im Wettbewerb um Aufmerksamkeit in einem stetig wachsenden Medienangebot --> heute wissen die meisten Medienkonsumenten, dass sie nicht zu Hause sein müssen, um die 20-Uhr-„Tagesschau" genau um 20.00 Uhr zu sehen. - Überraschend: 90% des Bewegtbildkonsum sind vom linearen Fernsehen, sowohl bei älteren als auch bei jüngeren Leuten b) - Radio bleibt neben TV reichweitenstärkstes Medium - Audionutzung im Netz noch hinter den Erwartungen c) - Anhaltender Reichweitenrückgang bei Tageszeitung - Junge Zielgruppe: Onlineangebote konkurrieren mit Tageszeitung - Nachrichten im Internet werden immer grösser d) - Tagesreichweite des Internets steil angestiegen - Junge Generation verbringt meiste Zeit im Internet --> aber nur ein viertel davon ist "Medienzeit" - Ab 2015 ist das Internet bei jungen Menschen das meist genutzte Medium täglich!

a) Beschreibe das Ziel bzw. den Fokus des Agenda-Setting-Ansatzes. b) Was ist das besondere an dieser Perspektive? (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

a) Fokus liegt nicht (mehr) auf der Erklärung von Medienwirkungen auf die Einstellung der Rezipienten, sondern auf der Erklärung des Problembewusstseins und der Wichtigkeitseinschätzungen unterschiedlicher Themen/Streitfragen. --> Wieso finden wir ein Thema wichtiger, als das andere? b) Medien bestimmen, über welche Themen Menschen nachdenken. Es geht also nicht darum, Einstellung(sänderungen) zu erklären und es handelt sich somit nicht um Persuasionseffekte. --> Einfluss ist nicht mehr persuativ gedacht! --> Medien beeinflussen die «Salience» (Gefühlte Wichtigkeit eines Themas), da sie die Realität strukturieren und konstruieren.

Luhmann: a) Zur Berichterstattung wählen die Nachrichtenmedien nicht notwendiger das aus, was ... b) Sie wählen vornehmlich das aus, was .... C) Ihre Operationscodes sind... (Wirklichkeiten der Mediengesellschaft nach Luhmann)

a) von einem übergeordneten Standpunkt aus für die Gesellschaft gut und vernünftig wäre. b) für die Medien selbst sinnvoll ist. c) Information/Nichtinformation bzw. Aktuell/Nicht Aktuell.

Erläutere a) den Begründer, Jahr b) den Forschungsgegenstand c) die methodische Besonderheit (im Gegensatz zu Maxwell McCombs und Donald Shaw) d) den Aufbau der Messung e) Ergebnisse der Messung der Pionierstudie "The Issues of the sixties" (Pionierstudien)

a) Funkhouser (1973) b) Die Themen in Amerika zwischen 1960 und 1970 c) Längsschnittdesign über 10 Jahre hinweg d) 1. Inhaltsanalyse von drei wöchentlichen Nachrichtenmagazinen zu 15 unterschiedliche Themengebiete. 2. repräsentative Bevölkerungsbefragung („What is the most important problem facing America today?") 3. Erhebung von Realdaten um zu schauen, wie sich diese Themen denn in der Realität verändern (z.B. beim Thema Vietnam: Militärausgaben; Anzahl der US-Soldaten in Vietnam, Inflationsrate) e) -Insgesamt : Starker Zusammenhang zwischen Medien und Publikumsagenda (über die Zeit hinweg) - Beim Vergleich auf Jahresbasis: Meist veränderte sich die Berichterstattung zuerst in den Medien und dann erst die Agenda des Publikums - Realdaten: Zusammenhang zwischen Medien- und Publikumsagenda ist stets stärker als zwischen Realdaten und Publikumsagenda; keinerlei Zusammenhang zwischen Medienagenda und Realdaten! --> crazy!!

Spezifika des Wettbewerbsrechts a) Was sind ausserwettbewerbliche/systemfremde Bestimmungen für Medien in Wettbewerbsgesetzen? b) Nenne einige Beispiele hierfür (Allgemeines Wettbewerbsrecht)

a) Grundsätzlich wird Wettbewerbsrecht im Kommunikationssektor wie in anderen Sektoren auch angewendet. Dennoch beinhaltet Wettbewerbsrecht manchmal ausser- wettbewerbliche Ziele, wie den Schutz der Medienvielfalt. Mit ausserwettbewerblichen Bestimmungen sind also Regulationen gemeint, die "gegen" den Wettbewerb wirken, also beispielsweise zu Gunsten der Wettbewerber sind und somit andere Ziele als den wirksamen Wettbewerb schützen. Dies wird oft kritisch beurteilt. Beispiel: Zusammenschlüsse von Unternehmen können Medienvielfalt einschränken --> man viel Homogenität vermeiden! b) - EU: Schutz der Medienvielfalt in Europäischer Fusionskontrollverordnung --> Einmischung/Bestimmung durch Mitgliedstaaten möglich - Ö: Untersagung eines Zusammenschlusses bei Beeinträchtigung der Medienvielfalt - IRL & UK: Interventionsmöglichkeiten, wenn Pluralität der Medien bei Zusammenschlüssen betroffen ist - Ö&D: Multiplikatoren für Umsatzberechnung von Medienunternehmen bei Zusammenschlüssen; bis 2004 auch in CH (Medienunternehmen werden künstlich höher gerechnet, da sie für gewöhnlich in einer Wirtschaft nicht die Unternehmen sind, die am meisten Umsatz machen. Damit diese Zusammenschlüsse unter dem Wettbewerbsgesetz überhaupt angeschaut werden können müssen sie einen gewissen Umsatz erreichen. - D: Preisbindung für Bücher, Zeitungen & Zeitschriften vom Kartellverbot ausgenommen --> Verleger können diese Preise festlegen und sich untereinander absprechen - Ö&D: Neu und speziell mit Fokus auf Internetunternehmen: In bestimmten Fällen wird ein Zusammenschluss nicht am Umsatz der einzelnen Unternehmen, sondern vom Transaktionswert (Kaufwert) beurteilt und bewilligt. --> Beispiel Riesiges Unternehmen Facebook kauft Whatsapp ein, obwohl dieses noch keine Umsätze erzielt, aber eben hoher Transaktionswert

a) Wer war Harold Laswell? b) Was war der Ursprung/der Grundgedanke seines Modells? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

a) Harold Laswell war ein amerikanischer Politikwissenschaftler und Propagandaforscher und der Begründer des grundlegenden Modell der Massenkommunikation (Laswell-Formel). b) lm Jahr 1948 wollte der US-amerikanische Politikwissenschaftler Harold D. Lasswell eine systemtheoretisch orientierte (genauer: eine strukturell-funktionale) Analyse des Massenkommunikationsprozesses anregen

a) Was ist die zweite zentrale Veränderungen von Öffentlichkeit in der integrierten Netzwerkgesellschaft (Zusatz: Internet) im Gegensatz zur traditionellen Mediengesellschaft? b) Was definierte Klinger (2018) hierzu? Nenne Beispiele, Relevanz und die Folge. (Drei zentrale Veränderungen von Öffentlichkeit in der Netwerkgesellschaft)

a) Hybridformem: Das erweiterte Verständnis von Öffentlichkeit unter Einbezug der Semi-Öffentlichkeit --> Neue Plattformen spezialisiert auf semi-private und semi-öffentliche Kommunikation b) Klonger definierte einen neuer hybriden Typus: Semi-privat bzw. semiöffentliche Komunikationsbeziehungen - Beispiele: WhatsApp-Gruppen, Facebook-Aktivitäten, Online-Foren mit Mitgliedschaft, Linked-In & Xing- Profile, - Relevanz: Gefahren wie Pegida-Bewegung (aus Facebookgruppe entstanden), Fake News- und Gerüchte-Kaskaden, Virale Memes, 'verdeckte' stark personalisierte Wahlkampagnen (Trump 2016) - Folge: Statt «die» Öffentlichkeit eine parallele Vielfalt von «graduellen» Teilöffentlichkeiten

Entwicklungen der Medienlandschaft: a) Wie beschreiben Shoemaker & Reese (2016) die Medienlandschaft im I. 20. Jahrhundert? II. 21. Jahrhundert? b) Was ist mit der Medienkrise im 21. Jahrhundert gemeint? c) Was bedeutet die Medienkrise für das HOI Modell? (Hierarchy of Influences Modell)

a) I. 20. Jahrhundert: Dominante industrielle Form: «news» ist das was Medienorganisationen produzieren und Journalisten sind Fachleute die für Medienorganisationen arbeiten II. 21 Jahrhundert: Entwicklungen, wie Internetverbreitung. Digitalisierung, Konvergenz Mobilität, neue online Plattformen und Kanäle, Interaktivität, UGC (user-generated content), globale Konnektivität sowie Veränderungen von Medienkonsumverhalten und Publikumsfragmentierung. + Werbeeinnahmen der Massenmedien unterliegen heute den Techgiganeten (Google, FB etc) b) Medienkrise: Professionelle Journalisten agieren nicht mehr als Gatekeeper und haben somit weniger Kontrolle, weil neue effizientere Formen von Journalismus entstanden sind. Grosse traditionelle Anbieter von Nachrichten kämpfen mit Problemen. c) Definition von Journalismus und Medienorganisation wurde durch die Medienkrise problematisch. Somit ist es noch schwieriger zu erklären, wie Medieninhalt geformt wird --> Das Hierarchy of Influences Modell muss aktualisiert werden

Die Zusammenhänge zwischen den Agenden können auf a) und mit b) untersucht werden (Methodische Herangehensweisen: Dimensionen)

a) Individual- und auf Aggregatebene b) einem Quer- und einem Längsschnittdesign

a) Was ist die dritte zentrale Veränderungen von Öffentlichkeit in der integrierten Netzwerkgesellschaft (Zusatz: Internet) im Gegensatz zur traditionellen Mediengesellschaft? b) Nenne zwei Folgen (Drei zentrale Veränderungen von Öffentlichkeit in der Netwerkgesellschaft)

a) Individualisierter und algorithmischer Strukturwandel der Öffentlichkeit -> personalisierte Öffentlichkeit = Nutzerpräferenzen und Plattformen lösen Leitmedien ab b) 1. Fragmentierung der Internetöffentlichkeit = Echo Chambers unter Gleichgesinnten (dank Selbstselektion) = Algorithmische Filter Bubbles (dank Platform-Programmierung) 2. mögliche Polarisierung der Gesellschaft

a) Nenne und erläutere die zwei wichtigsten Modelle der Agenda-Settig-Forschung b) Auf welchem Modell bauten die Pionierstudien zum Agenda-Setting auf? (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

a) Innerhalb des AS-Ansatzes kann zwischen Modellen zur Themengewichtungsfunktion (Salienzmodell) und Themenstrukturierungsfunktion (Prioritätenmodell) unterschieden werden. b) Die Pionierstudien untersuchten das Prioritätenmodell.

Erkläre folgende zentrale Begriffe des Agenda-Setting-Ansatzes a) Issues b) Agenda (Tageordnung) --> Medienagenda --> Publikumsagenda --> Policy-Agenda c) Agenda-Setting (Themensetzung) (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

a) Issue wird verstanden als (politische) Streitfrage oder (politisches) Problem auf der Ebene von abstrakteren Feldern (Wirtschaftspolitik, Arbeitslosigkeit, ...) oder auf der Ebene von konkreten Problemen und Einzelereignissen (Flüchtlingskrise, ...). b) Eine Agenda ist die Rangfolge der Themenprioritäten in den Medien (Medienagenda), bei den Rezipienten (Publikumsagenda) und bei politischen Akteuren (Policy-Agenda) --> eine Art "interne Prioritätsliste" c) Ursprünglich Einfluss der Medienagenda auf die Publikumsagenda , später auch wechselseitige Beeinflussung von Medien-, Publikums- und Policy-Agenda.

Gib eine "Educated Guess" für folgende zwei Fragen ab: a) «Werden die gedruckten Zeitungen bald verschwinden?" b) «Wird das Fernsehen bald kein Vollprogramm mehr ausstrahlen?» (24h) (ARD/ZDF Langzeitstudie 1964-2015 "Massenkommunikation")

a) Ja, sie werden verschwinden, da die "Offlinenutzung" als Alleinstellungsmerkmal nicht mehr vorhanden ist, da man überall Internet hat. Magazine hingegen werden wegen ihrer Relevanz bleiben. b) Das Lineare Programm wird langsam verschwinden, da man dieses nur zur Primetime schaut. --> Marginalisierung der Nischenzeiten!

a) In welchem Verhältnis stehen die fünf Ebenen des "Hierarchy of Influences" Modells? (Hierarchische Wirkung) b) Arbeit von Medienschaffenden wird vom strukturellen Umfeld sowohl.. als auch... -->Medieninhalt wird somit beeinflusst. («Hierarchy of Influences» Modell)

a) Je tiefer die Ebene geht (Von Makro zu Mikro), umso mehr wird das nächste Level befähigt, jedoch auch eingeschränkt. c) ... befähigt, als auch... eingeschränkt

Vom Gatekeeping zum Gatewatching? Was ist mit a) Primären Gatekeeping gemeint? b) Sekundären Gatekeeping gemeint? Was macht die Vielschichtigkeit dieses Modells aus? (Spezielle Modelle und deren Weiterentwicklung)

a) Journalisten Selektion, Gewichtung und Produktion von Informationen durch professionelle Gatekeepers Einfaches Modell: = Verfügbare Infos zu Ereignissen -> Medienorganisationen (Gatekeepers) --> Publikum b) Sekundäres Gatekeeping hat im Internet an Bedeutung gewonnen und dort völlig neue Einflussmöglichkeiten eröffnet! Aktives Publikum, "Produsers" Anschliessende Selektion, Gewichtung und Produktion von Informationen durch nicht-professionelle Gatekeepers auf der Publikumsseite --> z.B. Teilen (Weiterleiten) oder Kommentieren von bereits publizierten Informationen Vielschichtiges Modell: - verschiede Kommunikationsorganisationen sind beteiligt (Sources, Advertisers, Markets, Interestgroups, Public Relations, Government, Other Social Institutions) - Aktivität des Publikums betont

a) Was ist mit "One-Step-Flow " gemeint? b) Was ist mit "Two-Step-Flow"gemeint? c) Was ist mit "Multi- Step-Flow"gemeint? (Spezielle Modelle und deren Weiterentwicklung)

a) Massenmedien --> passives Publikum (Maletzke) b) Massenmedien --> Meinungsführer --> Publikum c) Netz von Gate-Keeping-Prozessen (gefährlich: «the news will find me»)

Plichtliteratur: a) Name des Autors, Jahr b) Titel (Grundzüge der Agenda-Setting-Forschung)

a) Maurer (2010) b) Agenda-Setting.

a) Warum sind Einflüsse auf die Medienproduktion (und somit Medieninhalte) wichtig? b) Die verschiedenste Faktoren, die die Produktion von Medieninhalten beeinflussen, werden in diversen Modellen dargestellt = Wegweiser um Fakten einzuordnen. Für welche Medienbereiche sind diese Modelle meist konzipiert? Für welche nicht? (Relevanz von Einflüssen auf Medieninhalt, Modelle)

a) Medien üben durch die Inhalte verschiedene Effekte auf die Rezipienten aus. Wenn Medieninhalte - wegen Effekten auf Rezipienten, Publikum und somit Gesellschaft - von Interesse sind, ist die Frage, wie Medieninhalte zustande kommen, äusserst wichtig. b) Es gilt zu beachten, dass diese Modelle meist für den Journalismus und die Herstellung von Nachrichten konzipiert sind, statt für die Unterhaltung.

a) Welche drei gesellschaftlichen Teilbereiche werden im "Neuen" Strukurwandel der Öffentlichkeit behandelt? b) Nenne drei Äras im "Neuen" Strukturwandel der Öffentlichkeit? (In Anlehnung an: Imhof, 2011) (Wandel der Medienstrukturen)

a) Medien, Politik und Wirtschaft b) 1. Abhängigkeit der Medien von politischen Organisationen --> Ära der Parteipresse; folgt und handelt nach Logik der Politik Beispiel: Die Zeitungen waren strukturell als auch inhaltlich oft an Parteien gebunden. "Vaterland" Zeitschrift --> gehörte CVP 2. Unabhängigkeit der Medien von Politik: Professionalisierung --> Ära der Forumspresse; hat ihre eigene Logik, nach welcher sie handelt (Medienlogik). Neutralere Presse. 3. Kommerzialisierung: Medien müssen sich am Markt/Wirtschaft orientieren --> Ära der kommerziellen Presse; hat ihre eigene Logik, nach welcher sie handelt (Medienlogik) -> Gebunden an Wirtschaft, ziemlich losgelöst von Politik.

a) Was umfasst das Formalobjekt? b) Nenne hierzu exemplarisch einige Fachperspektiven (Transdisziplinarität) (Womit befassen wir uns in der KoWi?)

a) Medienbezogene Kommunikationsprozesse, die unterschiedliche Arten von Öffentlichkeit (bzw. Grade von Sichtbarkeit) herstellen --> Forschungsfeld b) -historisch: Kommunikations- und Mediengeschichte -soziologisch: Massenmedien und ihre Bedeutung ftir die Gesellschaft: Sozialisation durch Massenkommunikation, Medien als Vermittler von gesellschaftlichen Werten, Normen, Rollen und Verhaltensweisen - psychologisch: Kommunikations- und Medienwirkungen auf das Individuum, auf sein\7issen, Denken, Fühlen, Handeln bzw. Verhalten; Kommuni- kations- und Medienpsychologie; - ökonomisch: Medienökonomie und Medienwettbewerb

Parasoziale Interaktion findet während der a) statt und kann bei Wiederholung zu b) führen. Diese b) können Auswirkungen auf c) haben. (Take-Home-Message)

a) Medienrezeption b) parasozialen Beziehungen c) Einstellungen, Vorurteile und Verhalten

Erläutere folgende zentrale Begriffe aus dem «Hierarchy of Influences» Modell: a) «Media Content» b) «Mirror» c) «Media Bias» d) Wahrnehmungen e) Unabhängige Variable, abhängige Variable («Hierarchy of Influences» Modell)

a) «Media Content»: Alle visuellen und verbalen Medieninhalte b) "Mirror": Medieninhalt als objektiver Spiegel der gesellschaftlichen/sozialen Realität c) «Media Bias»: Voreingenommenheit der Medien, verzerrte Mediendarstellungen --> Diskrepanz zwischen Mediendarstellung und anderer Indikatoren von gesellschaftlicher Realität d) Verschiedene Wahrnehmungen der gesell. Realität. Medien beeinflussen diese Wahrnehmungen. e) Einflüsse sind unabhängige (und womöglich interagierende) Variablen, Medieninhalt ist abhängige Variable

a) Benenne den zweiseitigen Absatzmarkt für Medienangebote und b) erläutere die Auf-/Abwärtsspirale (Kategorie: Produkte, Märkte, Faktor: Zweiseitiger Markt)

a) Medienunternehmen bieten Produkte/Inhalte auf einem zweiseitigen Absatzmarkt an: 1. Werbenachfrage: Das Medienunternehmen verkauft dem Werbemarkt Zielgruppen und gewinnt dadurch Geld 2. Publikumsnachfrage: Das Medienunternehmen bietet Rezipienten Inhalte an und gewinnt dadurch Geld und Aufmerksamkeit Zudem sind Medienunternehmen noch auf dem Beschaffungsmarkt/Inhaltemarkt aktiv. (Einkauf von Inhalte (Bild, Ton etc.)) --> Die drei bilden ein ineinandergreifendes System, wo Auf- und Abwärtsspiralen entstehen. b) Die Aufwärtsspirale... Ein Wachstum auf dem Rezipientenmarkt führt zu mehr Werbung (wegen grösserer Zielgruppe) und somit zu mehr Werbeeinnahmen (Werbemarkt). So können bessere Inhalte eingekauft und produziert werden (Inhaltemarkt). Das attraktive Programm kann zu einem erneuten Wachstum der Rezipienten führen (Rezipientenmarkt). ... ist gleichzeitig auch eine Abwärtsspriale: - Abspaltung von Werbeeinnahmen = keine Quersubventionierung (z.B. bei Digitalisierung: Werbeeinnahmen geht nicht an Zeitung sondern direkt in eigene Unternehmerkasse) --> Werbemarkt wird nicht mehr bedient - Gewinne aus Werbungen werden nicht in Inhaltsmarkt gepumpt = keine Investitionen in Medieninhalte aber gewinne für Investoren. Fazit: Aufwärtsspriale kann nicht stattfinden!

Die wichtigsten Punkte am Verständnis von Öffentlichkeit nach Neidhardt (1994): a) Ist Öffentlichkeit ein freier/offener Kommunikationsraum? b) Entsteht Öffentlichkeit zufällig? c) Welche Akteursgruppen finden wir in der Öffentlichkeit? d) Hat man es beim Publikum mit Laien oder Profis zu tun? e) Wie gehen Sprecher strategisch vor/Welche Strategien verwenden sie?

a) Nein. Reale Öffentlichkeit kann nur als relativ frei oder als im Prinzip frei zugänglicher Kommunikationsraum begriffen werden --> aus verschiedenen Gründen verfügen naturgemäß niemals wirklich ,,alle Individuen" über die gleichen Teilnahmechancen. Heute wird der Begriff daher für einen bestimmten Kreis von Personen gemeint, die Zugang dazu haben b) Nein, Öffentlichkeit entsteht in der Regel nicht zufällig, sondern anlassbezogen. Sie wird vielfach unter ,,Konkurrenzdruck" von verschiedenen Akteuren regelrecht hergestellt --> verfolgen jeweils spezifische lnteressen c) Im Kommunikationssystem Öffentlichkeit bilden sich unterschiedliche Akteursgruppen heraus --> Rollenverteilung: Sprecher, Hörer/Publikum und Vermittler (Kommunikateure, die in den Massenmedien arbeiten, Bindeglied) d) Beim Publikum als Adressaten der Botschaften hat man es vorwiegend mit Laien zu tun, bei denen für die meisten Themen sowohl die Aufmerksamkeit, als auch das Interesse zunächst einmal zu wecken ist. e) Die Sprecher benötigen daher Thematisierungsstrategien um Aufmerksamkeit für bestimmte Themen zu erzielen und Überzeugungsstrategien um Meinungen zu den Themen durchzusetzen.

Abgrenzung der PSB: a) Was unterscheidet die PSB von einem Fan? b) Unterschied der PSB zu interpersonalen Beziehungen (Rezeptionsforschung: Parasoziale Beziehung)

a) PSB: Medienperson als Freund, nahbar und nicht fehlerlos. Fandom: sehen Idole als makellose Menschen, «Modelle der Perfektion» --> Distanz der Medienpersonen dem Rezipienten. --> Rezipienten können zu Prominenten sowohl PSB entwickeln oder sie als Fans verehren. b) PSB ähneln in vielen Zügen interpersonalen Beziehungen (z.B. Beziehungsaufbau, das Gefühl, den anderen zu kennen, Insiderwissen). Der grosse Unterschied liegt allerdings darin, dass sie einseitig sind.

a) Nenne und erläutere die Dimension "Professionalisierung des Journalismus" des Schweizer Mediensystems (aufbauend auf der Typologie von Hallin und Mancini) b) Nenne aktuelle Daten dazu aus der "World of Journalisms Study" (2012-2016) c) Nenne Erkenntnisse von der Befragung des WJS zum Rollenverständnis von Schweizer Journalisten (Selbstbewertung) (Mediensystem der Schweiz)

a) Professionalisierung im Journalismus - Späte Professionalisierung des Journalismus in der CH --> Erst späte Trennung von Journalismus und Politik im europäischen Vergleich --> Journalismusschulen erst ab 1960 b) Aktuelle Daten: -70% der befragten Journis mit akademischer Ausbildung - 40% Frauen - Durchschnittsalter: 43 Jahre --> spricht für hohe Professionalität c) Am wichtigsten: Dinge so zu vermitteln wie sie auch wirklich sind, Objektive Berichterstattung, Informationsvermittlung damit sich Menschen eigenes Bild von Politik machen können Am wenigsten wichtig: Positive Bilder von politischer Führung zu vermitteln, diese zu unterstützen oder politische Meinungen zu beeinflussen --> spricht für hohe Professionalität

a) Was besagt die Gate-Keeping-Theorie? b) Wie hat sie sich unter dem Einfluss des Internets weiterentwickelt? (Spezielle Modelle und deren Weiterentwicklung)

a) Prozess der Nachrichtenauswahl: Gatekeepers (Journalisten) entscheiden über Würdigkeit und Veröffentlichung von Informationen b) Weiterentwicklung vom Primären Gatekeeping zum sekundären Gatekeeping

Erläutere a) den Forschungsgegenstand b) Aufbau der Messung c) die Ergebnisse d) die Kritik der Pionierstudie "Chapel Hill" von Maxwell McCombs und Donald Shaw. (Pionierstudie der wissenschaftlichen Begründer)

a) Präsidentschaftswahl 1968 (Nixonwahl) b) 1. Befragung: 100 unentschiedene Wähler --> Offene Frage: „Unabhängig von dem, was die Politiker sagen: Welches sind Ihrer Meinung nach die zwei oder drei wichtigsten Dinge, bei denen die Regierung etwas unternehmen sollte?" ---> Erstellung einer Rangliste aus den genannten Themen (= Publikumsagenda) 2. Inhaltsanalyse von Abendnachrichten und Leadstories (in Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen) --> Erstellung einer Rangliste der Themen (= Medienagenda). c) - Das Ergebnis war, dass die Korrelation in den beiden Erhebungen 97% hoch war. - Parteibindung hatte keinen Einfluss auf AS-Effekt - Medienagenden der einzelnen Medien sehr ähnlich d) Da man nur Querschnittdaten erhob (= die Agenden nur zu einem bestimmten Zeitpunkt mass) entsteht das Problem der Kausalität --> man kann nicht genau sagen in welche Richtung die Beeinflussung Medien <--> Rezipienten stattfindet

Die Zeitungskunde entwickelte sich im Laufe ihrer knapp einhundertjährigen Geschichte von der Zeitungskunde über die a ) bin hin zur b)

a) Publizistik b) Kommunikationswissenschaft

Was weisst du über die Mediennutzung im Tagesverlauf? a) Radio und Fernsehen: Nutzungspeaks? b) Internet: Nutzungspeaks? c) Von wann bis wann ist das Internet das beliebteste Medium bei jungen Leuten? (14-29 Jährige) (ARD/ZDF Langzeitstudie 1964-2015 "Massenkommunikation")

a) Radio und Fernsehen haben eindeutige Nutzungspeaks --> Radio: Am Morgen und Vormittag --> Fernsehen: am Abend b) Internet hat keine Nutzungspeaks --> Internetnutzung verteilt sich ca. 8.00 Uhr morgens über den gesamten Tag bis ca. 22.00 Uhr, ohne dass sich einzelne Nutzungsspitzen herauskristallisieren. c) Junge Leute: Internet von 11.00 bis 18.00 Uhr favorisiertes Medium

Erläutere folgende Befunde für die Schweiz und ausgewählte Medien: a) Audio: Radio vs. Podcast --> Quelle? b) Text: Bezahl- vs. Gratiszeitung c) Video: Linear vs. On-demand (Befunde für die Schweiz und ausgewählte Medien)

a) Radio vs Podcast, Quelle: SRF; 2019 - Nutzung Live-Radionutzung im Generationenvergleich: --> 15-29 Jahre alt: Begleitmedium, Aufheiterung, Entspannung --> 60+ Jährige: Auf dem Laufenden bleiben, als Begleitmedium, Hintergrundinformationen - Technik als Gatekeeper Radio ist auf dem Handy nicht verwendbar, nur im Auto oder auf dem Radiogerät. Damit ist die Radionutzung stark beeinflusst. - Podcast -_> Technologische Entwicklung: Smartphones (man hat es immer dabei), Bluetooth-Kopfhörer (Komfort) --> Konkurrenz für Radio und Pendlerzeitung (auch nicht verwandte Medien werden verdrängt) --> Nutzung findet über Smartphone statt, zu Hause oder im ÖV. - Zukunft Wie macht man für Junge das Radio attraktiver? Text: Bezahl- vs. Gratiszeitung - Nutzung Die Reichweite von bezahlten Tageszeitungen sinkt. Jedoch in der CH langsamer als in DE und AU --> Grund: Gratiszeitungen wurden eingeführt. In der Schweiz werden Boulevard und Gratiszeitungen nur als Ergänzung betrachtet. Video: Linear vs. On Demand - Nutzung TV Nutzung ist hoch. Nicht-lineares TV ist am Nachmittag höher als lineares TV, da man dann on demand die guten Inhalte (z.B. vom Vorabend) schauen kann. Zur Primetime ist dann das lineare TV höher.

(Nicht umbedingt lernen) Wichtige Teilbereiche von Management werden in einem "Managementsystem" abgebildet. --> Unternehmen wird als "System von Prozessen" begriffen a) Nenne einige Teilbereiche, die in einem solchen System dargestellt werden b) Nenne und erläutere die 6 Grundkategorien des neuen St. Galler Managementmodells (2003) (Management: System)

a) Risikomanagement, Sicherheitsmanagement, Finanzmanagement, Kundenmanagement, Personalmanagement etc. b) 1. Umweltsphären (Umweltebene) Relevante Bezugsräume im Umfeld des Unternehmens, die in Wechselwirkung mit dem Unternehmen stehen. Die Gesellschaft stellt die umfassendste dieser Sphären dar. Wichtig sind jedoch auch die Technologie, Wirtschaft und die Ökologie. 2. Anspruchsgruppen (Managementebene) Ansprüche verschiedener Individuen oder Gruppen, die in irgendeiner Form von der Wert- oder Schadschöpfung der Unternehmen betroffen sind --> Konfliktpotenzial 3. Interaktionsthemen (Unternehmensebene) Anliegen & Interessen, Normen & Werte und Ressourcen innerhalb der Anspruchsgruppen. --> Personen- und kulturgebundenen Elemente 4. Prozesse (= Managementebene) Unternehmung = Ein System von Prozessen, also routinierten Abläufen die den Alltag im Unternehmen prägen --> Managementprozesse -->Geschäftsprozesse --> Unterstützungsprozessen 5. Ordnungsmomente (Unternehmensebene) Strukturieren das Alltagsgeschehen, das aus Prozessen besteht und geben diesem Sinn --> 3. Bereiche: Strategie, Struktur und Kultur 6. Entwicklungsmodi (Unternehmensebene) bezeichnen die verschiedenen Arten der Weiterentwicklung einer Unternehmung. --> Optimierung (= stetige Verbesserung) --> Erneuerung (= Schaffung von neuem)

a) Was ist der Nutzen der Grundrechte? b) Welche zwei Funktionen der Grundrechte lassen sich daraus ableiten? (Grundrechte allgemein)

a) Schutz vor und durch Staat b) 1. Abwehrrechte gegen den Staat (gegen öffentliche Gewalt) - Entwickelte sich aus der Ablehnung gegen des Absolutistischen Staat. Im demokratischen Staat, braucht es Freiheitsrechte. 2. Schutzrechte durch den Staat (gegen private Gefahren) Der Staat muss Schutzrechte gewährleisten. Diese müssen uns vor Gefahren von Privaten schützen (Demoteilnehmer von Gegendemonstranten schützen, Wettbewerbsförderung etc.)

a) Seit wann gibt es die KoWi als Lehrfach in Deutschland/ Ab wann wurden zeitungskundliche Institute gegründet? b) Wo wurde in diesem Jahr das erste Institut für Zeitungskunde gegründet?

a) Seit 1916 b) An der Universität Leipzig

a) Aus was bestehen Soziale Netzwerke? b) Was ist die Funktion von Sozialen Netzwerken? c) Bedeutung von Netzwerken (Netzwerke)

a) Soziale Netzwerke bestehen aus Beziehungen zwischen Knotenpunkten (Netzwerke, Personen, Quellen, Inhalte). Diese Knoten haben eigene Charakteristiken. --> werden stark von Strukturen beeinflusst. b) Rezipienten, Medienschaffende und Interessenvertreter tauschen sich ständig aus, beeinflussen sich gegenseitig und wechseln Rollen in fluktuierenden Netzwerken. c) Neue Medienkonfigurationen (Netzwerke) sind sehr relevant und werden von Strukturen beeinflusst

a) Welche ausgewählten Indikatoren auf der Inhaltsebene von Medien stehen für welche strukturelle Ursache? (Esser, 2013) b) Bemerkungen zur Empirie der Indikatoren (Indikatoren, anhand derer man den inhaltlichen Wandel von Medien feststellen kann.)

a) Strukturelle Ursachen: 1. Kommerzialisierung 2. Autonomie, Professionalisierung Wichtig: Nicht alle Indikatoren für den Wandel von Medieninhalten sind auf dieselben strukturellen Ursachen zurückzuführen. b) Es gibt kein einheitliches Bild. Die Indikatoren werden nicht überall gleich operationalisiert, die Forschungen sind nicht zahlreich und nicht langfristig aufgebaut. Zudem gibt es keine Empirie auf der Ebene des gesamten Mediensystems (wo soziale Netzwerke miteinbezogen werden).

Westley & MacLean's Modell: a) Was ist der Denkvorgang hinter dem Modell? b) Aus welcher Forschungstradition entstammt das Modell? c) Wie wird der Prozess der Nachrichtenvermittluung dargestellt? (Allgemeine Kommunikationsmodelle)

a) Systemtheoretisches Denken b) Es wurde in der Tradition der Gatekeeper Forschung entwickelt c) Prozess der Nachrichtenvermittlung wird als ein mehrfach selektiver und auch dynamisch rückgekoppelter Vorgang dargestellt = schliesst Feedback ein

a) Durch was zeichnet sich Policy-Agenda-Setting aus? b) Was untersucht die Forschung hier vor allem? (Drei Komponenten des Agenda-Setting-Prozesses)

a) Temenprioritäten von öffentlichen Körperschaften, Angehörigen der Regierung oder der Opposition,.... --> Wie beeinflussen die Medien die politische Agenda? b) Die Forschung untersucht vor allem die Beeinflussung während Wahlkampfzeiten (Kampagnen) --> Medienberichterstattung als Indikator für gesellschaftlich relevante Probleme und Möglichkeit der Aufmerksamkeit auf eigene Person.

a) Was besagt die "Homogenisierungsthese" zu den drei strukturellen Modellen von Mediensystemen nach Hallin & Mancini (2004)? b) Was ist die stärkste Kraft für die Homogenisierung bzw. Konvergenz von Mediensystemen? (Wandel der Medienstrukturen im Ländervergleich)

a) These: Konvergenz (Annäherung) der drei Modelle bzw. Annäherung an liberales Modell aufgrund der Kommerzialisierung. b) Die Kommerzialisierung

a) Durch was zeichnet sich Media-Agenda-Setting aus? b) In welchen Bereichen wird hierzu vor allem Forschung betrieben? c) Was ist hier also Agenda-Bulding? --> im engeren Sinne? -> im weiteren Sinne? d) Was ist mit Intermedia-Agenda-Setting gemeint? (Drei Komponenten des Agenda-Setting-Prozesses)

a) Untersucht die Voraussetzungen für die Entstehung von Medienagenden, Selektion und Hervorhebung von Themen. (oft durch politische Agenda bestimmt) --> Wie und wieso werden Themen von Medien mehr oder weniger betont? b) Forschung vor allem im Bereich der Wirkung von Nachrichtenfaktoren und zur Gatekeeperfunktion der Journalisten c) -Im engeren Sinne versuchen politischer Akteure, ihrer Ansicht nach wichtige bzw. für sie günstige Themen auf der Medienagenda zu platzieren. - Im weiteren Sinne das Zustandekommen der Medienagenda insgesamt d) Einzelne Medien orientieren sich an den Agenden anderer (Meinungsführer) Medien. Beispiel: Lokalmedien orientieren sich an grossen Medien, bei sonder und lokalen Themen ist es aber genau anders herum.

a) Was weisst du über den Rechtlichen Rahmen der Liberalisierung? b) Wie wurde dies in Bezug auf den Kommunikationssektor anwendbar gemacht? (Treiber für Bedeutungsanstieg von Wettbewerspolitik im Kommunikationssektor)

a) Wenn man einen Markt für den Wettbewerb öffnet, also liberalisiert, dann muss man auch entsprechende Rahmenbedingungen schaffen --> Liberalisierung funktioniert nicht ohne entsprechende Regelungen! = Wenn man bei der Liberalisierung dereguliert (also Regelungen, wie unter anderem die Monopolregulierung, wegnimmt) dann muss man auch wieder re-regulieren damit der Markt überhaupt wieder funktionieren kann b) Re-Regulierung im Kommunikationssektor Umfassendes Regelungssystem, bestehend aus: - Vorgaben aus allgemeinen Wettbewerbsgesetzen/Recht - Sektorenspezifische Bestimmungen im allgemeinen Wettbewerbsrecht und in Telekommunikations- und Mediengesetzen --> Deshalb will z.b. Facebook nicht als "Medienunternehmen" klassifiziert werden, sondern nur als Telekommunikationsunternehmen)

a) Was besagt der Artikel 35: Verwirklichung der Grundrechte? b) Binden die Grundrechte somit nur den Staat oder auch Privatpersonen/Unternehmen? (Grundrechte allgemein)

a) Wer staatliche Aufgaben wahrnimmt, ist an die Grundrechte gebunden und verpflichtet, zu ihrer Verwirklichung beizutragen. Die Behörden sorgen dafür, dass die Grundrechte, soweit sie sich dazu eignen, auch unter Privaten wirksam werden. b) Grundrechte binden unmittelbar nur den Staat, aber nicht Privatpersonen oder Unternehmen. Der Staat muss schauen, dass Private die Grundrechte nicht verletzen. = Keine unmittelbare Bindung von Privatpersonen oder (privaten) Unternehmen an Grundrechte

Mögliche strukturelle Ursachen für Wandel der Medieninhalte a) Wie definiert Esser 2013 "Medienlogik"? b) Welche strukturellen Ursachen haben zum Wandel hin zur "Medienlogik" = Wandel der Medieninhalte beigetragen? (Wandel der Medienstrukturen)

a) eine besondere Art und Weise, soziale, kulturelle und politische Phänomene zu erfassen und zu interpretieren b) 1. Unabhängigkeit der Medien/Professionalisierung Die Medien sind unabhägnig vom Staat geworden und konnten sich qualitativ weiterentwickeln. (Journalistenschulen etc.) 2. Kommerzialisierung Die Medien werden nicht mehr staatlich finanziert, sondern müssen selber Geld erwirtschaften mit Werbung, günstigerem Arbeiten etc. 3. Technologischer Wandel Konvergenz und Digitalisierung erfordern Investitionen und eine Ökonomisierung der Medien.

a) Wie viele Ebenen hat das "Hierarchy of Influences" Modell? b) Wie sind diese Ebenen geordnet? («Hierarchy of Influences» Modell)

a) fünf Ebenen von Einflüssen auf Medieninhalt b) Reihenfolge: Von Makro- zu Mikroperspektive (von oben nach unten)

a) Aufgrund des Nebeneinander von alten und neuen Medien sprechen wir von einem ... b) Verschiedene Medien verfolgen unterschiedliche... (Merkmale und Wirklichkeiten der Mediengesellschaft)

a) hybriden Mediensystem b) Logiken (Selektions- und Darstellungsregeln, Organisationsformen, Geschäftsmodelle etc.)

Kehrt die Massenkommunikation im Internet zurück? Was ist die... a) klassische Massenkommunikation b) mehrstufige Massenkommunikation c) vernetzte Massenkomunikation? (Kehrt die Massenkommunikation im Internet zurück?)

a) one to many, einstufig - Viele Internetbotschaften sind öffentlich, medienvermittelt (indirekt), einseitig (ohne feedback), massenhaft an disperses Publikum vermittelt. b) one to one, mehrstufig - Viele Internetbotschaften verbreiten sich durch mehrstufige, einseitig gerichtete und dezentrale Kommunikation - Viralität, Ansteckungseffekte, Informations-Kaskaden, Memes - Gerüchte, Verschwörungstheorien, „fake news", Klatsch, „hoaxes", urbane Legenden, shitstorms, Hysterien c) many to many. Wechselseitig - Social Media erlaubt, durch Links und feste Beziehungen (friend, follower) Gemeinschaften zu bilden - Diese können untereinander wechselseitig kommunizieren, transparent und sichtbar, und sich hinsichtlich ihrer Interessen und Ziele selbst organisieren (logic of connective action) - Im Idealfall gibt es anspruchsvolle Debatten (z.B. Online-Foren)

a) Was umfasst Öffentlichkeit als Gesamtforum? Nach welchen Unterscheidungsmerkmalen werden die verschiedenen Ebenen von Öffentlichkeit unterschieden? b) Gibt es eine "Weltöffentlichkeit"? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

a) umfasst verschiedene Öffentlichkeiten, die je nach Teilnehmerzahl, Kommunikationsstruktur, Arena und Macht auf verschiedenen Ebenen von Öffentlichkeit agieren b) Nein, es gibt nicht eine "Weltöffentlichkeit"!

a) Wie lautet die Definition von Öffentlichkeit nach Neidhart (1994)? b) Welche Akteure befinden sich in der "Öffentlichkeit"? (Was ist Öffentlichkeit und Medienöffentlichkeit?)

a) Öffentlichkeit ist ein offenes Kommunikationsforum für alle, die etwas sagen oder das, was andere sagen, hören wollen. Hier können Meinungen zu Themen mitgeteilt, weitergeleitet und gegenseitig wahrgenommen werden. b) In den Arenen dieses Forums befinden sich die Öffentlichkeitsakteure, die zu bestimmten Themen Meinungen von sich geben oder weitertragen: einerseits das Ensemble der Sprecher (2.B. Politiker, Experten, lntellektuelle, der,Mann auf der Straße'als,Augenzeuge'), andererseits die Medien (also vor allem die Journalisten). Auf der Galerie des Öffentlichkeitsforum versammelt sich eine mehr oder weniger große Zahl von Beobachtern: das Publikum (Zuschauer, Hörer, Leser)".

Pflichtliteratur a) Autor, Titel b) Titel

a)Burkart, R. (2019). b) Kommunikationswissenschaft: Grundlagen und Problemfelder.

Benenne die Kernfunktionen klassischer Medien in der heutigen Medienwelt (Tagesaktuelle Medien) a) Was sind aktuelle Alleinstellungsmerkmale für die drei klassischen Medien? b) Was sind die früheren Alleinstellungsmerkmalf für die drei klassischen Medien? c) Welche Konsequenzen haben diese Veränderungen für die Reichweite und Nutzungsdauer der Medien? (Theoretische und methodische Herausforderungen)

c) - Zeitung in der Reichweite stark sinkend, Nutzung aber nur leicht sinkend - Radio sinkt in Reichweite und Nutzungsdauer langsam - Fernsehen stagniert in Nutzungsdauer und Reichweite --> Internet sowohl in Reichweite als auch Nutzungsdauer stark angestiegen ab 2000!

Medienrezeptionsforschung beschäftigt sich mit... (Take-Home-Message)

den Prozessen, die während der Medienrezeption stattfinden.

Luhmann: Die Nachrichtenmedien bestimmen unser Bild.. (Wirklichkeit der Mediengesellschaft nach Luhmann)

der Realität .

Medienwirkungsforschung analysiert... (Take-Home-Message)

die Folgen der Nutzung von Medieninhalten

Was stellt die Wertschöpfungskette eines Managements dar? (Wertschöpfungskette)

die abgrenzbaren Tätigkeiten in Unternehmen und somit Managementbereiche (Bereiche in denen Management betrieben werden muss)

Luhmann: Die Nachrichtenmedien sind ein ... mit eigener... (Wirklichkeiten der Mediengesellschaft nach Luhmann)

eigenes Funktionssystem mit eigener Logik

Faktoren auf 'Organization' Level haben einen ... Einfluss auf Medieninhalte «Hierarchy of Influences» Modell: Organization Level)

grossen

Rezeption und Wirkung... (Take-Home-Message)

hängen sehr stark zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Sie werden daher auch (häufig) zusammen untersucht.

Luhmann: Weil jede Information sofort beim Akt der Mitteilung veraltet, sind die Medien darauf angewiesen... (Wirklichkeiten der Mediengesellschaft nach Luhmann)

immer wieder Neues, notwendigerweise Anderes, Abweichendes auszuwählen - und als «die» Realität darzustellen.

Harold D. Lasswell fragt nach den Bestandteilen des Kommunikationsprozesses, den er als System sieht. Nenne die von Lasswell im Jahre 1948 geprägte Formel

who says (Communcator) what (content) in which channel (medium) to whom (recipient, audience) with what effect (effect)

Was lässt sich allgemein zum Wandel der Medieninhalte und somit der Medienqualität sagen? Gibt es eine abnehmende Tendenz der Medienqualität? (Wandel der Medieninhalte)

«Insgesamt gilt: Es ist manches anders, aber nicht alles schlechter als früher.» Michael Brüggemann, 2013

Auf welche 4. Arten kann "Kommunikation" nach Maletzke (1963) erfolgen? (Was ist Kommunikation?)

· direkt/ indirekt · einseitig/ wechselseitig · privat/ öffentlich · in Anwesenheit/ in Abwesenheit


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