Fachdidaktik Biologie
Neun Anforderungen an gute Lehrerfragen (Dubs)
1. An Bekanntes anknüpfen 2. Klar und eindeutig (statt vage) 3. Nicht zu umfassend 4. Zielstrebig und nicht suggestiv 5. Kurz und natürlich 6. Niveau der Frage soll Niveau der Klasse entsprechen 7. W-Wort am Anfang 8. Enge und weite Fragen stellen 9. Vielfalt (Abwechseln zwischen Faktenfragen und Denkfragen)
Was ist der Zweck von Lehrerfragen? (nach Dubs)
1. Aufmerksamkeit und Interesse herbeiführen 2. Dienen der Diagnose/Kontrolle (des Wissens der SuS) 3. Rufen Informationen in Erinnerung 4. Regen Denkprozesse an 5. Lenken und strukturieren das Lernen 6. Ermöglichen den Ausdruck von Affektivem 7. Haben Führungsfunktion (wollt ihr das oder das tun?)
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Tierhaltung an der Schule erfolgreich verläuft? 4 Voraussetzungen
1. Aufwand für die Tierpflege. Nicht unterschätzen. Wer übernimmt was? Wie Schüler mit einbeziehen? 2. Schulferien - wer pflegt die Tiere? 3. Wohin mit dem Aquarium, dem Terrarium? Wo ist der geeignete Platz? Abwägen Bedürfnisse Tiere, Interessen Schüler. 4. Kosten für Anschaffung und Unterhalt. z.B. bei Krankheit, Ersatz beschaffen, Futterkosten, etc.
Einzelne Bausteine/Phasen eines erfolgreichen Experimentes
1. Beobachtung eines Phänomens 2. Fragestellung 3. Hypothesenbildung 4. Versuchsplanung 5. Versuchsdurchführung 6. Auswertung (Bestätigung/Verwerfen Hypothese) 7. Verallgemeinerung der Resultate
Ein Operationalisiertes Lernziel ist vollständig mit folgenden vier Elementen
1. Direkt beobachtbares Endverhalten des Schülers wird beschrieben. 2. Gegenstand oder Situation, auf die sich Verhalten bezieht wird bezeichnet. 3. Bedingungen angegeben (Voraussetzungen, erlaubte Hilfsmittel, etc.) 4. Beurteilungsmassstab für Einschätzung wird angegeben: ausreichend, gut, sehr gute Leistung
Wichtige Eigenschaften eines guten Lehrervortrags?
1. Einfachheit: Auf Publikum zugeschnitten, kurze Sätze, gute Argumente wählen, Lehrervokabular brauchen. 2. Übersichtliche Gliederung: Optisch unterstützen 3. Kürze und Prägnanz: Gute Balance unwichtig-wichtig, dosierte Redundanz nötig 4. Zusätzliche Stimulanz: Rhetorische Zückerchen, Vergleiche, Steigerungen, Reime, Verfremdungen etc.
die drei Hauptphasen einer Gruppenarbeit
1. Einführungsphase 2. Arbeitsphase 3. Auswertungsphase
Gebrauchsanweisung für verstärkendes Rückmelden auf Schülerantworten11 Punkte
1. Erwünschtes verstärken 2. Substanz der Schülerantwort verstärken 3. Mass halten ,nicht übertreiben 4. echt bleiben 5. Rückmeldung konkret, fassbar 6. Verstärkung sofort 7. Ausmass Verstärkung im Laufe der Stunde wenn nötig zurücknehmen 8. Falsche Antworten wertschätzen, akzeptieren (ausser wenn gleichgültig, oberflächlich) 9. Bei herausforderndem Verhalten anschliessend erst Tadeln, nicht verstärken mit Aufmerksamkeit 10. Personen- und sachbezogene Verstärkung kombinieren 11. Warten, 3 Sek. nach Antwort
Wie sieht die Einführungsphase einer Gruppenarbeit detailliert aus?Organisation und Vorbereitung?
1. Hinführen: Zusammenhang zeigen. Was soll das Ganze? Warum diese Aufgabe? Wichtig für Motivation. 2. Aufgabe eindeutig stellen: klar verständlich, was soll am Ende rauskommen, wie ist der Weg dorthin? 3. Formale Anwortstruktur bekannt geben: Worauf kommt es an, Was sind die genauen Erwartungen an die Schüler? Klare Ziele 4. Arbeitsform bestimmen: Gruppengrösse, Ablauf, klare Arbeitsmodalitäten, auch Details, Chaos vermeiden 5. Zeit angeben: 2-3 Mal soviel für SuS einplanen wie der Lehrer hat. Genug Zeit für Erfüllung der Aufgaben geben.
Einige Regeln für erfolgreiche Experimente
1. Je einfacher, desto besser 2. Sorgfältig hinführen und erklären 3. Handlungen/Schritte begründen 4. Nur einen Parameter variieren 5. Kontrollversuche machen 6. Protokoll führen 7. Fehlschläge sind Chancen 8. Vorher ausprobieren 9. Nicht mogeln 10. Sicherheit beachten
Prinzipien für die Gestaltung von Lernaufgaben (nach Grell)
1. Lernzielgemäss. Lernaktivitäten müssen zu den Lernzielen passen. SuS sollen Verhaltensweisen zeigen, üben, lernen. 2. Selbständig lernen. SuS sollen selbständig Lernaktivitäten durchführen können. 3. Wenig Reaktanz. Lernaufgaben sind keine Zwangsarbeit. Sie sollen so präsentiert werden, dass möglichst wenig Reaktanz ausgelöst wird. 4. Sinn der Lernaufgabe bekannt geben. 5. Erfolgserlebnisse ermöglichen. SuS sollen Lernaufgabe möglichst erfolgreich lösen können. 6. Schwierigkeit den SuS angepasst. 7. Genügend komplex und immer mit Informationshintergrund, damit die SuS sie als sinnvol erleben. 8. Vorausinformation und Arbeitsanleitung: Neue Techniken vorzeigen, Arbeitsanleitungen vollständig und verständlich.
8 Regeln für Lehrerfragen
1. Nicht nach Unbekanntem fragen 2. Keine Ja-Nein-Fragen 3. Keine Rate-Fragen 4. Fragen fertig formulieren 5. Keine rhetorischen Fragen 6. Nach Frage 3 Sekunden warten bis Schüler aufgerufen, nach Antwort nochmals 3 Sek. warten bis Rückmeldung 7. Alle Schüler gleichmässig aufrufen 8. Schüler-Schüler Interaktion fördern
5 Regeln zum Feedback Einsatz im Schulalltag
1. SuS Möglichkeit geben zu zeigen, dass sie etwas können. 2. SuS verstärken: Gute Leistungen mit gutem Feedback bestätigen. 3. Im Feedback ganz konkret sein, konkret sagen, was gut war. 4. Persönliche Freude und Zufriedenheit mitteilen bei einer guten Leistung. 5. Wenn Korrektur nötig, dann mit präzisen Hinweisen, konkret. Nie pauschal. Verbesserung muss machbar sein. • Gutes Feedback hat hohe Effektstärke!
Informierender Unterrichtseinstieg IU Welches sind die wichtigsten Merkmale?
1. Thema nennen, Wesentliches nennen, Interesse wecken, Engagement zeigen. 2. 1, 2 oder 3 Lernziele angeben. Anschaulich, plastische Lernziele. 3. Lernziele begründen: Warum lernen und wozu brauchen für SuS. 4. Stundenablauf: Arbeitsphasen beschreiben: Tun der SuS, z.B. Sammeln, Niederschreiben, etc. 5. Tafel/OHP: IU dort präsentieren. 6. Eventuell Mitplanung: Ev. Stellungnahme SuS miteinbeziehen, Plan anpassen, verbessern. 7. Kurz halten: Nicht mehr als 5 Min. 8. Positive Erwartungen: Gute Erfahrungen zum Thema nennen, Neugierde wie Klasse Thema bearbeiten wird. 9. Persönliche Einstellung zum Thema: Was Thema für Lehrer interessant oder trocken macht. 10. Thema verknüpfen: Anknüpfungspunkte zu früheren Themen bekannt geben oder zu zukünftigen. 11. Vorwissen benützen: Vorkenntnisse zum Thema in Erinnerung rufen.
Darstellungsschema für Lernaufgaben
1. Thema, Lernziele, Zeit, ev. Lehrbuch 2. Was lernen SuS Neues? / Allg. Vorkenntnisse der SuS / Vorangegangene Lerntätigkeiten und Leistungen (letzte Stunden) 3. Hinführen zur Lernaufgabe durch Lehrer 4. Lernaufgabe 5. Antwort/Lösung / Materialliste / Quellen
Wozu Experiment im Unterricht?
1. Wissenschaft, Forschergeist 2. Geschichte, historischer Verlauf des Erkenntnisgewinnes 3. Viele Vorteile für den Biologieunterricht o Praxis, Arbeit am Material, entdeckendes Lernen, Selbständigkeit, Beobachtung schärfen, manuelle Fähigkeiten verbessern, Kreativität fördern, Komplexität kennenlernen, wissenschaftliches Arbeiten üben, soziale Kompetenz wenn Gruppenarbeit
Was leisten Lernziele im Biologieunterricht?
Beschreiben zu erwerbende Kenntnisse und Fertigkeiten 1. Transparenz ist hoch 2. zeigt SuS dass Konzept: fördert Akzeptanz 3. SuS arbeiten intensiver wenn Ziele klar 4. Lernleistung SuS höher, Effektstärke Ziele 0.4 5. bessere Vertretung von Stoff nach aussen durch Lehrer 6. Lernziele Hilfe für Prüfungsformulierungen 7. SuS lernen effektiver auf Prüfungen 8. Vereinfacht Reflexion des eigenen Unterrichts, was erreicht, was nicht.
Modell zur Unterrichtsvorbereitung nach H. K. Beckmann
Voraussetzung: Möglichst genaue Kenntnis der Schüler der Klasse 1. vorläufiger Schritt: Auswahl Unterrichtsgegenstände und vorläufige Zuordnung zu vage formuliertem Lernziel 2. Sachgrundlagen des Inhalts: Sachkompetenz erarbeiten Anreicherung des Inhalts Eigene Stellung zum Inhalt 3. Didaktische Analyse exemplarisches, Bedeutung des Themas, Zugang für Schüler 4. Lernziele: formulieren, mögliche Ergebniskontrolle, notwendiges Wissen und Fähigkeiten 5. Methodische Überlegungen: Methode gemäss Ziel und Analyse wählen, Motivation, Gliederung, Sozialformen, Aktionsformen Lehrer 6. Wahl Medien 7. Verlaufsplanung
Was ist gemeint mit Planung im erweiterten Unterrichtsfeld?
• 1 Arbeitswoche pro Jahr durchführen inkl. admin. und fachl. Organisation • Exkursionen planen und durchführen • Maturaprüfungen durchführen, Maturaprüfungsprogramme erstellen, Prüfungsfragen erstellen
In welchen Klassen wird an der Kanti Enge Biologie unterrichtet?
• 1., 2. und 3. Klasse • Wahlbereich in der 4. Klasse
Anzahl Jahresstunden in Biologie für Profile Wirtschaft und Recht, sowie Neue Sprachen?
• 5.5 • Wahlbereich zusätzlich 2 Jahresstunden in der 4. Klasse
Was bedeutet die Abstufung hinsichtlich Abstraktionsgrad und Objektnähe bei Medien?
• A: Hoher Abstraktionsgrad bedeutet geringe Objektnähe • B: grosse Objektnähe bedeutet geringen Abstraktionsgrad • Bsp.: Querschnitt eines Blattes o von Schülern angefertigte und im Mikroskop betrachtete Blattquerschnitte entsprechen Fall B o blosse Beschreibung des Blattquerschnittes entspricht Fall A
Projekte, was ist zu berücksichtigen?
• Bei Themenwal Bedürfnisse und Interessen von SuS berücksichtigen • Thema ist real und hat gesellschaftliche Relevanz • Projektverlauf gemeinsam planen • Arbeit zu zweit oder in arbeitsteiliger Gruppe • Gruppenergebnisse werden zu Produkt verarbeitet, das veröffentlich wird
Was versteht man unter Unterrichtstechniken?Geben Sie Beispiele.
• Bezeichnen die Gestaltung kleinerer Unterrichtsabschnitte. Einige Minuten, vielleicht einmal zwanzig, dreissig Minuten, eine Lektion, selten mehr. • Bsp: IU, Lernaufgabe, Brainstorming, Schülervortrag, R-B-R Technik, Mind Mapping, Set-Technik
Welche Lernzielstufen unterscheidet man? Was ist ihre Aufgabe? Welche Lernzielstufen erscheinen in einem Lehrplan einer Mittelschule?
• Bildungsziele o Generelle Bildungsbeiträge des Fachs Biologie, z.B. Natur in ihren Systemzusammenhängen erkennen • Richtziele o Katalog grösserer Unterrichtsthemen: z.B. Zusammenhänge der allg. und angewandten Ökologie. Es sind dies von Maturanden erreichbare Ziele (nicht nur wünschbare). Grundkenntnisse, Grundfertigkeiten, Grundhaltungen. • Grobziele o Was können SuS nach dem Unterricht zu einem Thema: z.B. Was können Sie zum Thema Gentechnologie. o I.d.R. für jedes Schuljahr formuliert. Präzisierung von Inhalten und Zielen. Konkrete Lernstoffe. • Feinziele o Lernziele für eine Lektion oder kürzere Unterrichtsabschnitte, i.d.R. operationalisierte Lernziele • In einem Lehrplan erscheinen die Lernzielstufen Bildungsziele, Richtziele und Grobziele.
Einige Gründe für Tiere und Pflanzen im Unterricht
• Biologie hat Lebewesen zum Thema • Interesse am lebendigen Organismus ist grösser als an der Theorie • Mehr Emotion, z.B. Spinne, Kornnatter • bietet Abwechslung • bietet zusätzliche Aktivitäten: staunen, beobachten, untersuchen
Grobziele 3. Klasse Biologie gemäss Lehrplan Kanti Enge
• Den Bau und grundlegende Funktionen des menschlichen Körpers kennen • Den Einfluss von Erbgut und Umwelt auf die Verhaltensweisen untersuchen • Lernformen unterscheiden • Die Übertragung von Erkenntnissen der Verhaltenslehre auf das menschliche Verhalten beurteilen • Möglichkeiten der Weitergabe von Erbinformationen in und zwischen Lebewesen diskutieren • Beobachtungen in Modelle umsetzen • Mit Hilfe von mathematischen Methoden Lebensvorgänge erfassen und erklären • Lebensprozesse auf molekularer Ebene beschreiben und verstehen (Gen- und Reproduktionstechnik) • Chancen und Risiken der Biotechnologie beurteilen
Grobziele Lehrplan Biologie Kanti Enge für die 1. Klasse
• Die Vielfalt insbesondere einheimischer Pflanzen erkennen (Pflanzensystematik) • Unterscheidungskriterien und Darstellungsmöglichkeiten erarbeiten • Hilfsmittel zum Bestimmen handhaben • Die Zelle als Grundlage des Lebens verstehen (Cytologie) • Die wichtigsten Suchtmittel und ihre Auswirkungen auf Körper und Gesellschaft verstehen • Fortpflanzungsphänomene der Pflanzen, Tiere und des Menschen kennenlernen • Ursachen und Auswirkungen von Infektionskrankheiten sowie Schutzmöglichkeiten (Prophylaxe) verstehen • Ablauf und Bedeutung von Auf- und Abbauvorgängen im Stoffwechsel begreifen • Zusammenhang zwischen Bau und Funktion der Organe erfassen
Gründe für den Einsatz von Mikroskopen im Biologieunterricht
• Die Welt des Kleinen sichtbar machen • Viele wichtige historische Experimente waren nur dank Mikroskop möglich. Mit dem Mikroskop lässt sich die historische Entwicklung für die SuS nachvollziehen • Mikroskopie ist Handwerk und fördert daher auch handlungsbezogene Fertigkeiten • SuS erlernen fachrelevante Arbeitstechniken • Mikroskope sind wichtige Arbeitsmittel der biologischen Forschung. SuS sollten darüber informiert sein. • Starke emotionale Wirkung der Präparate, des sonst Unsichtbaren.
Wie lassen sich ausgewählte Inhalte und Ziele einer Lektion auf ihre Relevanz prüfen?
• Durch die 16 Gesichtspunkte o z.B. ist der Inhalt geeignet, ... o ... grundlegende Begriffe und Gesetze aus der Naturwissenschaft zu erarbeiten?
Zweck von Untersuchungen (Präparieren, Sezieren)
• Emotionales Erleben, Eigentätigkeit fördert Motivation, Selbständigkeit und Lernprozess • Dienen der Klärung vorgeschalteter Übungsfragen • Vertrautwerden mit wissenschaftlichen Arbeitsmethoden, Handhabung chemischer und physikalisch-technischer Hilfsmittel • Objektivierung und Einordung in grösseren Bezugsrahmen der Ergebnisse • Erfolgsgefühl und Befriedigung durch sichtbares Ergebnis der Untersuchungen
Was ist ein Informationsinput und was beinhaltet er?
• Er ist eine Unterrichtstechnik • Dient der Vorbereitung auf die nachfolgende Lernaufgabe: Lehrer gibt die Informationen, die SuS für Aufgabe wirklich brauchen. • Soll selbständiges Arbeiten der SuS ermöglichen, hilft lernen, spart Zeit. • Knapp, spannend gestalten.
Bei der Gestaltung einer Unterrichtseinheit sollte man folgende vier Punkte beachten
• Erfassen der Problemlage, Ausgangslage und Fragestellung • Vermittlung notwendiger Daten, Fakten und Zusammenhänge • Beurteilung von Zusammenhängen • Den Schülern Gelegenheit bieten, eigene Aktionen und Reaktionen als Ergebnis des Unterrichts einzubringen
Wichtige Punkte in der Auswertungsphase der GruppenarbeitMögliche Präsentationsformen?
• Es geht um das vermitteln und sichern der Resultate • Einzelne Kleingruppen präsentieren der Klasse ihre Resultate. Aber wie am besten? • Nicht einfach die eh schon besten SuS drannehmen. • Mögliche Präsentationsformen: Kurzberichte schriftlich der Gruppen für die Klasse, Demonstrationsversuche, Skizzen, Zusammenfassungen in Tabellenform, versch. Gruppen können versch. Teile der Tabelle ergänzen (Mosaiktafel), Puzzle, Ausstellung mit Plakaten, etc.
Was sind adjunct questions und wozu dienen sie?
• Es sind eingeschobene Fragen, die man z.B. bei einem Vortrag dazwischen einfügt, um das Verständnis mit einem Zwischentest kurz zu prüfen. • So wird der Stoff in kleinere, besser verdaubare Häppchen unterteilt und die SuS bekommen eher das Gefühl etwas zu verstehen. • Mit hoher Effektstärke verbunden.
Häufige Mängel im Unterricht auf SII Stufe
• Fehlende Motivation und Problematisierung • Zu oft Lernen durch hören statt tun • Methoden- und Medien-Monotonie (nur Arbeitsblatteinsatz) • Zu abstrakte Gestaltung des Unterrichts, unterschiedliche Lerntypen zuwenig berücksichtigt • Stoffliche Überfrachtung, zu detailliert, keine biologisch-naturwissenschaftliche Grundbildung • Keine anwendungsbezogene, schülerorientierte und aktuelle Lerninhalte
Wichtig beim Einsatz von Medien
• Genaue Planung des medialen Einsatzes • z.B. Film an der richtigen Stelle bereit halten, Stifte prüfen, Skizzen vorbereiten, Wandtafelbild vorher machen, • Welche Inhalte will ich mit dem Medium vermitteln? Ist es dafür das richtige Medium? • Ist das Medium stufengerecht? • Auf welcher Ebene will ich die SuS erreichen? kognitiv, affektiv? • Aufwand und Ertrag von Medieneinsatz abwägen. • Durch Medieneinsatz keine Unruhe stiften • Schüler bei emotionalen Medien vorbereiten: z.B. bei zeigen von Schweineherz, Auge, Uterus, etc.
Vorgehen bei einer Sachanalyse für eine Unterrichtseinheit
• Gründliche fachliche Durchdringung der Sache • Analyse des Unterrichtsgegenstandes mit seinen Teilbereichen und den darin zum Ausdruck kommenden wechselseitigen Beziehungen • Entflechten des Beziehungsgefüges des Sachgegenstandes in Form einer linearen Anordnung • Erstellen eines Begriffsnetzes, um Verknüpfungen und Beziehungen sichtbar zu machen • Danach folgt die didaktische Analyse
Was ist der Vorteil der Benutzung von TEO von Bloom? K1 bis K6
• Gutes Instrument zur Einschätzung der Komplexität der kognitiven Lernziele • Auch nützlich für Bestimmung des Schwierigkeitsgrades von Prüfungsfragen. • Mit TEO können auch Übungsfragen oder Lehrerfragen bezüglich Komplexität taxiert werden.
TEO = Taxonomy of Educational ObjectivesWas ist das und wie ist sie aufgebaut?
• Hierarchie kognitiver Lernziele, 6 stufig o K1 Kenntnisse o K2 Verständnis o K3 Anwendung o K4 Analyse o K5 Synthese o K6 Beurteilung
Advance Organizer AO
• Im Voraus präsentierte Lernhilfe, welche die Fachinhalte strukturiert und Zusammenhänge veranschaulicht • Hilft Themen schon frühzeitig in ihrem Zusammenhang zu verstehen • Hilft Grundaussagen zu verstehen
Vereinfachen während der didaktischen Analyse. Wie? Zwei Hauptmöglichkeiten.
• Inhalt des Themas vereinfachen: Didaktische Reduktion • Sprache, Arbeitsweisen, Methoden vereinfachen: Didaktische Transformation
Instrument zur Formulierung von Lernzielen ZEM = Zielebenenmodell Wozu dient es und wie ist es aufgebaut?
• Instrument zur Formulierung von Lernzielen, von Eigenmann u. Strittmatter • Leitidee: Situation beschreiben, Wissensbehauptung. Daraus Relevanz des Themas ableiten. • Dispositionsziel: Formulieren, was SuS durch Unterricht an ihren grundsätzlichen Einstellungen/Handlungen ändern könnten. Sind idealistische Ziele. Nicht prüfbar. • Operationalisiertes Lernziel: Konkret verfügbare Kenntnisse/Fertigkeiten nach dem Unterricht.
Wozu Exkursionen?
• Interesse für Natur und Umwelt vertiefen • Exkursionen öffnen die Schule, realer Lernort, mehr Zeit • Umsetzung der Forderungen aus den Biologielehrplänen, Rahmenlehrplan Biologie: Systemzusammenhänge verstehen, Lebensgemeinschaften erfassen, bewusste Wahrnehmung der Natur, Verantwortungsbewusstsein fördern, und viele mehr.
Anleitung für Experiment selber schreiben. Was ist zu beachten?
• Ist Erstkontakt mit Versuch für SuS: Berücksichtigen • Ziel vorgeben und begründen • Verständlich schreiben • Detailliert, präzise und in genauer Reihenfolge Vorgehen beim Versuch beschreiben • SuS beim Formulieren vor Augen haben, freundlich formulieren • Bilder sagt mehr als 1000 Worte • Sicherheit beachten • Kontrollfragen stellen, Verständnis prüfen • Ablauf selber zuerst testen
Regel-Beispiel-Regel R-B-R TechnikWas ist das und wozu dient die Technik?
• Ist ein rhetorisches Gebilde, eine Unterrichtstechnik, verwendet für Einleitung, Informationsinput, etc. • Regel: Sagen was Sache ist, Regel, allgemein gültige Aussage etc. • Beispiel: Mit Beispiel Regel veranschaulichen. • Regel: Regel 1 etwas umformuliert, ergibt neue Regel
Vier Ebenen der Unterrichtsvorbereitung
• Jahres- oder Semesterplanung, gemäss Lehrplan Biologie • Planung der Lektionenfolge zu einem Thema - also der Unterrichtseinheiten • Vorbereitung der einzelnen Lektionen • Planung im erweiterten Unterrichtsumfeld
Geben Sie je ein Bsp. für die Taxonomie-Stufen K1 bis K6 von Bloom. Formulieren Sie als Lernziel.
• K1: SuS definieren Osmose in einem Satz • K2: SuS beschriften Skizze zu Osmose mit 7 Begriffen und tragen Änderungen gegenüber Anfangszustande ein. • K3: Voraussage ob Süsswasserfisch in Salzwasser trinken muss. • K4: Viele Angaben zu Gurke & Filet. Warum Gurke fester? Wichtige Angaben selektionieren und begründen. • K5: Versuch planen: Gesamtkonzentration osmotischer Stoffe in Kartoffelknolle bestimmen. • K6: Beurteilung der Interpretation der Messdaten aus dem Versuch aus K5.
Einige Regeln, die Gefahren und organisatorische Probleme reduzierenGilt für Präparieren/Sezieren/Experimentieren
• Keine Nahrungsmittel im Raum • Nie barfuss • Arbeitsplatz sauber halten, Geräte/Materialien gereinigt zurück • Chemikalien sofort wieder an ihren Platz, Zapfen nicht vertauschen • Klasse erst entlassen wenn aufgeräumt
Instrument um experimentellen Anteil des Unterrichts systematisch zu analysieren
• Klopfersche Taxonomie, sie betrifft: o Wissen und Verstehen o Diverse naturwissenschafliche Verfahren kennenlernen o Praktische Fähigkeiten erwerben
Was ist eine Lernaufgabe?
• Lehrer unterrichtet Thema selber ca. 40-70%, bis zu bestimmtem Punkt • Dann verteilt er Lernaufgabe und SuS bearbeiten ausstehenden Teil des Themas selbständig, einzeln oder in Kleingruppen. • Ist eine schriftlich gestellte Aufgaben, durch die SuS selbständig etwas Neues lernen. • Dauert 5 - 30 Minuten.
Vorgehen bei der Planung einer Unterrichtseinheit
• Lehrplan und interne Fachrichtlinien stecken zeitlichen und thematischen Rahmen ab • Zuerst sind Lernziele für UE festzulegen, z.B. mit Hilfe des Zielebenenmodells ZEM. • Dafür braucht es eine Gegenstands- und Themenanalyse (Sachanalyse), diese geht der didaktischen Analyse vor. • Sachanalyse in wissenschaflicher, schulbuchinhaltlicher und fächerübergreifender Hinsicht. Dabei hilft z.B. eine Mindmap • Wichtig ist sie Suche nach interessanten und zugleich schülermotivierenden Problemstellungen im Gesamtthema, die Aufhänger • Auf die Sachanalyse folgt die didaktische Analyse mit Begründung der Themenwal, Festlegung von Konzeption und Struktur inkl. Grobziele, sowie didaktische Reduktion des Stoffes • Darauf folgt die Darstellung der Unterrichtseinheit
Diverse Vorteile von Pflanzen und Tieren im Unterricht
• Lernwelt wird lebendiger, emotionaler, direkter, anschaulicher, intensiver • Gegengewicht zur Verarmung im Alltag bei Städtern • Forschen, Entdecken, selbsttätiges Lernen wird möglich, verbunden mit besserer Lern- und Behaltensleistung • Erhöhung der Lernbereitschaft • Verantwortlicher Umgang, artgerechter Umgang mit Lebewesen wird gefördert • Aspekte von Pflanzen- und Tierschutzgesetz werden diskutiert, Fragen der Tierhaltung ebenfalls • Bedürfnisse anderer Organismen werden spürbarer • Verbesserung der Artenkenntnis • Affektive Bindung an Lebewesen und ihre Leistungen, damit verbunden erhöhtes Interesse an deren Schutz • Abbau von Ekel und Angst, auch weniger beliebte Tiere erfahren Wertschätzung
Die grössten Mängel bei Gruppenunterricht
• Lernwirksames Arbeiten in Gruppen wird behindert wenn folgendes fehlt: • Straffe Strukturierung durch Lehrperson • präziser Verfahrensvorschlag • motivierende Anstösse und Belohnungen, die Gruppenarbeit attraktiv machen • eine genügende Diskussion der gemeinsamen Ziele und Endergebnisse, die alle teilen können
Was sind wichtige Eigenschaften von Modellen?Wie sollen sie eingesetzt werden?
• Modelle sind vereinfachte ideelle oder materielle Abbildungen der Wirklichkeit als Ganzes oder eines Ausschnittes. • Sie veranschaulichen wesentliche Strukturen oder Funktionen/Prozesse. • Sie heben bestimmte Merkmale oder Funktionen hervor, vernachlässigen aber bewusst andere. • Manchmal erzeugt der Lehrer auch durch seine Art zu erklären ein Modell eines Vorgangs im Kopf der Schüler. • Modelle sollen überlegt und korrekt eingesetzt werden, man soll wissen was damit bezweckt wird und ihren Aussagewert kennen • Modelle lieber einfach halten als zu kompliziert
Bewährte Exkursionsziele/-themen
• Ornithologie • Wald • Gewässerbiologie • Zoo • Botanischer Garten • Museen
Organismen, die für Präparieren und Sezieren gut geeignet sind
• Pflanzen herbarisieren (nicht geschützte) • Blüten verschiedener Pflanzenfamilien präparieren, Aufbau studieren, Blütendiagramm • tote Insekten präparieren, Morphologie und Anatomie studieren • Sektion Fisch (Schwale) für anatomisch-physiologische Zusammenhänge • Präparation von Organen, Herz, Lunge, Auge, Niere, Aufbau echt erleben
Wie ist der Ablauf einer Biologielektion?Artikulationsschema nach Grell
• Phasen 0 bis 8: • 0: Direkte Vorbereitung: Material bereit, Technik OK, Kopien machen, Vorbereitungsschema nochmals durchgehen, zentrale Punkte merken, Eröffnung auswendig hersagen, schrifliche Vorbereitung gut sichtbar hinlegen. • 1: vor Lektionsbeginn: Entspannte, persönliche Atmosphäre, plaudern, erzählen, Anteil nehmen • 2: IU, 2-5 Min. Ziele, Stundenverlauf, Abschnitte bekannt geben. Ziele begründen, warum wichtig. SuS dürfen ev. Änderungen wünschen. • 3: Informationsinput, 5-10 Min. Lernreiz geben: z.B. Experiment, z.B. Kurztext 6 Zeilen, z.B. Behauptung zeigen. SuS dürfen unterbrechen, Ideen einbringen. • 4: Anbieten von Lernaufgaben, 5 Min. SuS bekommen nötiges Material, das sie zum weiteren Lernen brauchen. Lernaufgabe als Arbeitsblatt abgeben oder einblenden. Vorgehen anschaulich zeigen, z.B. anhand Bsp. Dann Auftrag erteilen. Zeit sagen. Einzeln oder Gruppe. Erwartetes Ergebnis sagen. Input & Fragen SuS erwünscht. • 5: Selbständige Arbeit an Lernaufgaben, 5-35 Min. SuS arbeiten intensiv. SuS können zu Lehrer kommen für Fragen. Lehrer geht zu SuS, spricht leise. Nicht interferieren. Lehrer im Hintergrund. • 6: Auslöschung SuS wieder am Platz, Hausaufgabe besprechen, Geschichte erzählen. SuS an Klassenverband ausrichten. • 7: Feedback, Weiterverarbeitung, Lernschwierigkeiten adressieren Feedback zu Arbeitsergebnissen, z.B. Lösungsfolie, gemeinsam üben, praktisch anwenden, auf neue Situationen anwenden, Bericht erstellen, kritisch überprüfen, grösseren Bezug herstellen, nicht Arbeit von mehreren SuS vortragen lassen • 8: Evalutation und Verschiedenes SuS fragen was ihnen an Stunde gefallen und was nicht, was lieber anders, was noch unklar ist, wo SuS Nutzen sehen, ob SuS genug gelernt haben
Ethik und Gesetzgebung bei der Tierhaltung und im Umgang mit Pflanzen
• Rahmen für Tierhaltung und Tierversuche ist das Tierschutzgesetz • Rahmen im Umgang mit Pflanzen bildet das Natur- und Heimatschutzgesetz • Neben den Gesetzen gibt es diverse Verordnungen und internationale Abkommen • z.B.: Amphibien dürfen max. 1 Woche in den Klassenzimmern zu Unterrichtszwecken gehalten werden.
Richtziele Biologie Kanti Enge
• Respekt vor Leben und Natur • vergleichendes und genetisch-evolutives Denken lernen • analoges, kausales, vernetztes Denken üben • ethisches Handeln erlernen • Vielfalt der Natur erfassen und beschreiben • Zusammenhänge mit Experimenten überprüfen lernen • selbständiges wissenschaftliches Arbeiten lernen
Wichtige Punkte im Rahmenlehrplan RLP?
• Richtziele • Allg. Ziele, überfachliche Kompetenz • Vernetzung Unterricht • Schuleigene Grobziele • Fachdidaktische Neuerungen • Handhabung neuer Fächerkanon und Fächerwahlmöglichkeiten • Dadurch muss sich Schule ein eigenes Gesicht geben mit ihrem Lehrplan • Richtziele stehen im Zentrum und nicht Stoffvermittlung
Wichtige Punkte in der Arbeitsphase der Gruppenarbeit
• S erarbeiten Kenntnisse, planen weiteres Vorgehen, diskutieren Arbeitsergebnisse, brinen Ergebnisse in sinnvolle Form • Gruppenarbeit ist nicht gemeinsames Lesen und gemeinsames Textkreieren. Das muss von Lehrer verhindert werden. • Alle SuS sollen ganze Information erlangen und ihre persönlichen Aufträge kennen • Einzelpersonen erarbeiten Resultate, diese werden dann in der Gruppe diskutiert und angepasst. • Daraus wird im Gruppenkonsens ein Endresultat erarbeitet. Aber die Texte müssen nicht durch mehrere Schüler gemeinsam verfasst werden. • Wichtig Trennung zwischen Einzelaufgabe und Gruppenaufgabe.
zwei tragende Säulen der Unterrichtsvorbereitung
• Sachanalyse: Sich selber zum Thema schlau mache • Didaktische Analyse: z.B. mit "Die 16 Gesichtspunkte" zur Begründung der Themenwal, dann "Interaktionsschema von Grell" zur Strukturierung der Lektion
Definition Präparieren
• Sachgerechtes Zerlegen des Objektes, • wobei seine Bestandteile/Strukturen verübergehend oder dauerhaft erhalten bleiben
Definition Sezieren
• Sachgerechtes Zerlegen des Objekts zur Klärung der o Lage o Form o Konsistenz o Struktur etc. von Organen und Organteilen
Was ist ein Leitprogramm?
• Schritt für Schritt Selbststudium Material. Einzel, 2er oder Gruppenarbeit. o Mit Einführung o Lernstoff o Übungen mit Lösungen • Nach jedem Kapitel Lernkontrolle bei Lehrer. Weiter wenn 80% richtig (Mastery)
Vereinfachungen im Rahmen der Didaktischen Reduktion
• Sektorale Reduktion: Nur Ausschnitt aus komplexen Gebiet wählen, Rest weglassen. z.B. Nahrungskette statt Nahrungsnetz besprechen. • Strukturelle Reduktion: Innere Strukturen, System darstellen, Einzelheiten weglassen. z.B. Darstellung der Systembeziehungen in einem Ökosystem. z.B. Vitamine A, B, C, D besprechen und B1, B2, B6, B12 weglassen.
Was ist eine Werkstatt?
• Selbständig mehrere Stationen bearbeiten. Einzel, 2er oder Gruppenarbeit. • Anleitungen, Aufgaben, Lösungen, Materialien liegen bereit • Reihenfolge in der Regel egal • Fortschritt in Lernpass eingetragen • bewertete Lernkontrollen fehlen meist
Einsatz von Computer
• Simulation ökologischer Modelle, z.B. Populationsökologie oder Genetik • Tutorials zu bestimmten Themen, die die SuS dann einzeln erarbeiten können • Aufnahme und Auswertung von Messdaten • Verfassen von Texten, Diagrammen • Einsetzbar im Ganzklassenunterricht (nicht mehr als 10Min), Einzel- oder Gruppenunterricht
Sicherheit beim Experimentieren. Wie?
• Spezielle Checkliste beachten. Bezüglich o Apparaturen o Chemikalien o Weitere Unfallquellen/Hinweise, z.B. Strom, Kabel, etc. o Schutz von Personen
Vereinfachen im Unterricht. Möglichkeiten?
• Sprachlich vereinfachen. • Protokollieren: Den SuS auch helfen es zu lernen, strukturieren lernen, SuS müssen lernen Notizen zu machen, Tabellen zu machen, Zeichnungen anzufertigen, Diagramme zu zeichnen • Mathematisieren: Dadurch können komplexe Zusammenhänge einfach erfasst werden, klarer werden, reduziert Komplexität
Was versteht man unter Unterrichtsmethoden?Geben Sie Beispiele.
• Steht für Grossformen von Unterricht. • Form, nach der Unterricht während einer halben oder auch zehn Lektionen organisiert ist. • Bsp: Frontalunterricht, Puzzle, Werkstatt, Leitprogramm etc.
Was ist eine Fallstudie?
• SuS bearbeiten einzeln, zu zweit oder in Gruppen selbständig klar formulierte offene Fragen zu einem realen, komplexen Thema, zu einem wissenschaftliche Fall, zu dem es keine einfachen Antworten gibt. • SuS erhalten alle nötigen Unterlagen, z.B. Sammlung von Texten. • Resultate werden am Ende gesichtet, diskutiert, vorgetragen, etc.
Einige Beispiele für den Einsatz von Pflanzen und Tieren im Biologieunterricht
• SuS sollen typische Kennzeichen für Lebewesen abklären. SuS können blühende Zimmerpflanze und Mäuse beobachten und ihre Ansichten austauschen. • Mehlwürmer als Objekt für das Thema Metamorphose einsetzen. SuS beobachten über 2 Monate Lebenszyklus. • Fische im Aquarium für Beobachtungsstudien. SuS beschreiben und vergleichen Gestalten und Verhalten. Lernen Lebensweise und Angepasstheit an Lebensraum kennen. • An Molchen und Mäusen Fortbewegung von Amphibien und Säugern vergleichend studieren. • Asseln studieren unter vier Umweltfaktoren. • Baumarten kennenlernen. Art- und Formenkenntnis fördern. Blattgestalten bei Laub- und Nadelbäumen vergleichen.
Einige Beispiele für Organismen, die für Sektion geeignet sind
• Thema Fisch: Schwale, Forelle • Thema Weichtiere: Tintenfisch (Gemeiner Kalmar) • Thema Gliederfüssler: Stabheuschrecke • Thema Würmer: Regenwurm • Thema Säugetiere: Laborratte, fragwürdig, emotionale Barriere sehr hoch
Einige Beispiele geeignet für die Präparation
• Thema Herz-Kreislauf: Herz • Thema Atmung: Lunge • Thema Ausscheidung: Niere • Thema Sinnesphysiologie: Wirbeltierauge
Informierender Unterrichtseinstieg IU Wozu dient er?
• Transparenz schaffen für SuS • Ziele und Ablauf Lektion darstellen • Thema begründen, warum wichtig. SuS können Stellung beziehen. Daher Identifikation oder Distanz für SuS einfacher. • Dauer 2-5 Min.
Was ist ein Experiment?
• Untersuchungen, bei denen der Experimentator gezielt einen Faktor systematisch variiert ... • ... und die Auswirkungen am Lebensprozess registriert • Untersuchung unter künstlich veränderten Bedingungen
Bildungsziele Biologie Kanti Enge
• Verantwortungsbewusstes Handeln • Hilft in existentiellen Fragen: Ernährung, Sexual., Krankheit, Altern, Tod • Natur in Systemzusammenhängen verstehen • Lebensgemeinschften mit Wechselwirkungen und Auswirkungen menschl. Eingriffe erfassen • Vertieft Verständnis bezüglich Lebensvorgängen • vermittelt naturwissenschaftl. Aspekte zum Weltbild • Orientierungshilfe zur Gesunderhaltung von Mensch und Umwelt
Vereinfachen während der Sachanalyse. Wie?
• Vereinfachen mit Begriffsnetzen o während des Lesens Begriffe notieren o diese zu einem Begriffsnetz arrangieren o das erlaubt einen Überblick über ein komplexes Thema • Wichtige Literaturstellen sofort beim Lesen notieren, erspart späteres mühseliges Suchen
Was versteht man unter der Repräsentationstrias? (Bruner)
• Vermittlung des Stoffes auf drei verschiedenen Ebenen o symbolische Repräsentation: Text, Sprache, Zahlen, Symbole o ikonische Repräsentation: Bild, Skizze o enaktive Repräsentation: Handlung • Denkoperationen die in den 3 Repräsentationsmodi durchgeführt werden, ergänzen/stützen einander, werden besser erinnert • Mit hoher Effektstärke verbunden
Grobe Einteilung von Exkursionsplanung
• Vorbereiten: z.B. mit Exkursionsplanungshilfe • Durchführen • Nachbereiten
Grundfragen, die für alle Planungsstufen gültig sind
• Was ist gegeben? (Unterrichtsvoraussetzungen) • Was will ich erreichen? (Unterrichtsziele) • Wie gehe ich vor? (Unterrichtsverlauf) • Diese Fragen gilt es mit den stufengerechten Ansätzen und Techniken zu beantworten.
Welche drei Fragen stehen bei der Planung einer Lektion im Vordergrund?
• Was will ich erreichen? o Worin bestehen meine Lernziele für diese Lektion? o Dieser Punkt muss unbedint zuerst ganz klar sein. • Wer sind die Adressaten des Unterrichts? o Wie alt sind SuS? o Welche Vorkenntnisse? o Welche Interessen? • Wie vermittle ich den Stoff? o Welche Unterrichtsform ist geeignet für dieses Theme, diese Klasse? o Wie gehe ich methodisch vor? o Welche Unterrichtstechniken setze ich ein? o Welche Medien, Experimente stehen zur Verfügung? o Wie teile ich die Zeit ein?
Set-Technik Wozu und Wie anwenden?
• Wozu: Technik um SuS Absicht/Thema/Ziel rasch klar zu machen 1. Zentriert Aufmerksamkeit in gewünschte Richtung 2. Ruft SuS auf sich zu konzentrieren 3. Reduziert störende andere Reize • Wie: SuS mit Informationsreiz konfrontieren, aus dem sie etwas lernen sollen. z.B. mit einem Set-Text (eine Art Werbetext, auswendig gelernt oder aufgelegt), angereichert mit Bild, Ton, Filmsequenz, Schlagzeile, Präparat, Luftballon, etc.
Was enthalten die meisten Verlaufsskizzen für die Lektionsplanung? Welche Spalten?
• Zeit • Ziele • Inhalte/Ablauf/Vorgehen • Unterrichtsformen/Methoden • Medien/Hilfsmittel
Was sind plastische Lernziele?
• abgespeckte operationalisierte Lernziele o Enthalten oft nur noch 3 oder 2 der vier Elemente. o Formulierungen werden so schlanker, für SuS übersichtlicher, verständlicher
Welche Lernziele sind neben den kognitiven ebenfalls zu fördern?Geben Sie Beispiele
• affektive und psychomotorische Ziele • Affektive: Bsp. Themen der Ökologie: z.B. Überfischung der Meere, Klimaerwärmung, Artensterben, etc. • Psychomotorisch: z.B. Material für Praktikum selber beschaffen lassen oder mit eigenem Körper Flugbewegungen simulieren lassen, etc.
Kriterien für die Auswahl von Objekten für Untersuchungen durch SuS
• besitzen übersichtlichen Aufbau • nicht zu klein • Organe bei Tieren gut zugänglich • Organismus leicht zugänglich • emotionale Beziehung SuS zu Tier nicht zu stark • Bewegungen nicht zu schnell bei lebenden Tieren
Vorgehen didaktische Analyse einer Unterrichtseinheit
• didaktische Analyse folgt auf die Sachanalyse • Rahmenbedingunen erarbeiten: o komplexe, fachbiologische Sachverhalte werden vereinfacht, aufbereitet und strukturiert o dabei werden Lernziele, Voraussetzungen und situative Bedingungen berücksichtigt o Unter Einbezug des ZEM und offizieller Vorgaben wird das gewählte Thema begründet o Schülerinteressen und Voraussetzungen werden mitberücksichtigt • Konzeption und Struktur der UE erarbeiten o Zielangaben (Grobziele) konkretisieren, d.h. Bildungs- und Richtziele werden mit Inhalt gefüllt o Inhalte so formulieren, dass SuS sie verstehen o Medien und Methodenwahl begründen
Unterrichtsziele im Zusammenhang mit dem Mikroskopieren
• direkter Kontakt mit Kleinstlebewesen und der Welt im Kleinen, damit arbeiten, praktische Erfahrung machen • Direktes Miterleben von Lebensprozessen: Bewegung, Nahrungsaufnahme, Teilung, Beutefang • SuS sehen: Alle Lebewesen bestehen aus Zellen • SuS sehen Zellbestandteile • Verbesserung der Feinmotorik durch Umgang mit empfindlichen Tieren und Geräten • Lernen genau und sorgfältig zu arbeiten • Schulung Vorstellungsvermögen, z.B. durch Umsetzung Schnittebenen in 3D-Bild • Schulung Abstraktionsvermögen: Zeichnung ab Mikroskop erstellen • Umsetzung von Bildern in Beschriebe: Verbesserung Ausdrucksfähigkeit • Förderung des entdeckenen, problemorientierten, forschenden Lernens • Leistungsfähigkeit und Grenzen verschiedener Methoden erleben • Interesse für Erforschung naturwissenschaftlicher Probleme entwickeln • Förderung sozialer Kompetenzen durch Austausch und gegenseitiges Helfen • Erleben der Ästhetik vieler mikroskopischer Präparate
Zweck von Medien im Unterricht
• grösste Objektnähe und minimale Abstraktion erreicht man mit dem Objekt selber oder mit klar damit verwandten Medien, z.B. einem guten Modell • Medien können sinnvolle Erfahrungshilfen sein • Motivieren: Durch Präsentation eines Naturobjektes, eines spannenden Fotos, kurzes Video, gerade bei einem Unterrichtseinstieg • Informationsvermittlung: Möglichst durch reales Objekt, gestützt durch Modelle, etc. • Erkenntnis- und Problemerschliessung: Medien können als Anschauungsmittel bei der Bildung einer neuen Anschauung oder Theorie helfen, z.B. mit einem Funktionsmodell oder Dialysestation • Steuerung: Anleitungen am OHP oder via Papier können SuS in ihrer Selbsttätigkeit lenken.
Einsatz Mikrokamera
• gut für Untersuchung bzw. Demonstration von kleinen Objekten in der Botanik • vergrösserte Darstellung von Texten/Bildern aus Büchern • Bilder und Videos können aufgezeichnet werden für späteres Zeigen
Einsatz des OHP
• gut sichtbare Farben wählen • gross genug schreiben • scharf stellen, auf Projektionsebene achten, damit alles scharf wird • Lichtverhältnisse wenn nötig anpassen, abdunkeln • Tip: Vorlage in eine Klarsichtzeigetasche legen, so kann man Beschriftungen hinzufügen, ohne dass die Folienrolle dauernd verrutscht • Folie zu Hause vorbereiten, dann vor Gebrauch noch testen wegen Lesbarkeit der Farbe und Schriftgrösse • Der OHP kann auch für Experimente gebraucht werden: Mit Hilfe der Tageslichtprojektion z.B. Bewegungsanalysen von Fischen, Insekten, Blütenumrisse für Blütendiagramme, etc.
Einsatz der Wandtafel
• in erster Linie als Grundlage für Stundennotizen (Stichworte) und beschriftete Skizzen • als Heftvorlage, die die SuS dann in ihr Heft übertragen • daher klar strukturieren, beschriften, Titel, gut lesbare Schrift und Kreide verwenden, gelb ungünstig • nicht mit Informationen überladen, einfache Skizzen verwenden • auch als magnetische Pinwand verwendbar • kann gut zum gemeinsamen Entwickeln verwendet werden, kann aber auch vorher vorbereitet werden
Was ist eine Lernaufgabe nicht?
• keine Anwendungaufgabe • keine Übungsaufgabe • keine Transferaufgabe
Tipps im Zusammenhang mit Präparieren und Sezieren
• langfristig: vorankündigen, SuS darauf einstimmen, vorbereiten, begründen • direkt vor Lektion: Tiere vorher töten, Organe von Blut reinigen, Alternative Arbeiten bereit halten für SuS, die nicht teilnehmen wollen • am Lektionsanfang: Frage wer nicht teilnehmen kann, kein Zwang, entsprechende Aufträge verteilen, Frage nach unsicheren SuS, diese können Protokoll führen • Arbeit selber: klare Anleitungen und Aufträge, anschliessend Auswertung
Infos zum Praktikum
• meistens Doppelstunde in Halbklassen, Arbeit meistens in 2er Gruppen • Themenwahl relativ offen, auch nach Interesse SuS • Themen z.B. Hohltiere, Mitose, Osmose, Plasmolyse, Erythrozytenpräparation • Arbeit durch Praktikumsberichte festhalten. Deren Aufbau wird vorgegeben und muss korrigiert werden.
Einsatz von Video/Film
• mit kurzen Videosequenzen Probleme visualisieren • zeitliche Abläufe können dargestellt werden • geeignete Stelle vorher einstellen • Einsatz gut planen • auch für Hervorheben, Visualisieren und Zusammenfassen von Untersuchungsergebnissen • SuS können auch Videosequenzen analysieren • auch gut für Zeitlupen- und Zeitrafferaufnahmen
objektives und subjektives Feedback, was ist das?
• objektives Feedback: Gesehenes/Gehörtes wird einfach beschrieben/notiert, Dokumentarbericht. Ohne Bewertung und Beurteilung. Dient der genauen Wiedergabe des Geschehens. • subjektives Feedback: Beschreibt wie Gesehenes/Gehörtes auf andere Menschen wirkt. Empfindungen, Gefühle, Eindrücke. Was gefallen hat, was nicht. Urteile und Bewertungen. • Gutes Feedback enthält objektives und subjektives Feedback.