Einführung in die Medienwissenschaft(Knut Hickethier)

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3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4) 3.2.2 Primäre, sekundäre und tertiäre Medien(Harry Pross) 3.2.4 Massenmedien Definition des Medienbegriffs von Gerhard Maletzke(4)

"Unter Massenkommunikation verstehen wird jede Form der Kommunikation, bei der Aussagen öffentlich(ohne begrenzte und personell definierte Empfängerschaft), durch technische Verbreitungsmittel(Medien), indirekt(also bei räumlich oder zeitlich oder raumzeitlicher Distanz zwischen den Kommunikationspartnern) und einseitig(ohne Rollenwechsel zwischen Aussagenden und Aufnehmenden) an ein dispenses(zerstreutes) Publikum(...) gegeben werden."

7.5 Der Hypertext 7.5.1 Nicht-Linearität 7.5.2 Prozesshaft, partizipativ, holistisch 7.5.3 Multimedialität und Hypertext

Eine weitere Besonderheit des Hypertextes liegt in seiner Möglichkeit, neben den sprachlichen Texten auch Bilder, Grafiken, Filmsequenzen, akustische Texte und Musik, einbinden zu können. In diesem Fall wird von Hypermedia gesprochen.

7. Text und Textualität 7.1 Textualität und Kohärenz 7.1.1Text und Paratext 7.1.2 Text und Kontext 7.1.3 Kohärenz: kommunikator-intendiert oder rezipientgesteuert

Kohärenz entsteht im kommunikativen Gebrauch der Texte: Kohärenz wird zum einen von den Urhebern erzeugt, zum anderen vom Adressaten hergestellt.

4.5 Modelle der Medienkommunikation(4) 4.5.1 Das informationstechnische Modell(Shannon and Weaver 1949), S. 50 4.5.2 Das Feldmodell der Massenkommunikation(Gerhard Maletzke), S. 51 4.5.3 Das Modell der aktiven Angebots-Nutzung 4.5.4 Das Kopplungsmodell(Schmidt 1996)

-> In Weiterführung des rezipientenbetonten Ansatzes->Das Modell der Koppelung Schmidt geht davon aus, dass Kognition und auch Kommunikation 'operational geschlossene Systeme' sind, die miteinander strukturell verkoppelt werden. Damit ist gemeint, dass Systeme nur nach ihren eigenen Prinzipien funktionieren und -vereinfacht formuliert- nur auf Informationen der Umwelt reagieren, wenn diese in systemimmanente Operationen und Kategorien übersetzt werden. Eine strukturelle Koppelung ist die Herstellung einer dynamischen Übereinstimmung, wobei sich durch sie beide miteinander verkoppelten Bereite verändern. Hinter Schmidts Modell steht die Auffassung, dass über ein Medium keine intendierte Botschaft transportiert werden kann, die auf die eine oder andere Weise beim Nutzer ankommt, sondern, dass es allein die Nutzer sind, die den Medienangeboten Bedeutung zuweisen. Im Vergleich zum Flussmodell v.a. von Gerhard Maletzke stellt Schmidts Modell ein Konstruktionsmodell dar, das keine implizite Ablaufstruktur enthält, sondern nur Relationen zwischen Faktoren aufzeigt. Flussmodelle verbinden sich leichter mit dem Alltagsverständnis von medialen Kommunikation, weil sie die Vorstellung einer figuralen Konstruktion(Kommunikator, Rezipienten) enthalten und von einer räumlichen Anordnung und einem zeitlichen Ablauf ausgehen. ->Dynamisch-transaktionale Ansatz(DTA) Werner Früh und Klaus Schönbach 1991->Verbindung von Kommunikator- bzw. medienorientierten und rezepientenbezogenen Vorgehen verbindet.

4. Kommunikation lat. communicare: gemeinsam machen, vereinigen, mitteile->bezeichnet allg. den Austausch sprachlicher und nicht-sprachlicher Äusserungen zwischen Menschen 4.1 Kommunikation als sprachliches Handeln 4.2 Mediale Transformationen natürlicher Kommunikation 4.3 Wer kommuniziert mit wem? 4.4 Absicht, Intention, Manipulation

->siehe Grafik S. 38 Der Sprecher verfolgt eine Absicht, seiner Mitteilung folgt eine Intention. B wiederum will das Mitzuteilende hören und die Intention des Sprechers verstehen. A organisiert seine Informationen so, dass B die Absicht von A in dessen Mitteilung erkennt und sie versteht. Die Absicht strukturiert den Text der Mitteilung und ist in ihm in erkennbarer Weise enthalten, so dass der Hörer sie auch realisiert. Die Mitteilung hat ihr Ziel erreicht, wenn der Hörer die Intention erschlossen hat(in der Regel geschieht dies jedoch nicht so). ->Hörer könnte Interesse verlieren oder der Sprecher kann seine Absichten bewusst verbergen und anderen vortäuschen(v.a. in der medialen Kommunikation) ->Generell gilt, dass hinter jeder medialen Produktion auch eine Absicht steht. Jede mediale Kommunikation ist dem Verdacht ausgesetzt, das der Kommunikator mit ihr etwas anders erreichen will, als aus der Mittelung hervorgeht.

3.3. Medialität, Medientechnik und mediale Institution 3.3.1 Medialität und Medium 3.3.2 Medialität und Technik ->Der Film, Radio und Fernsehen, Computer und Internet

-Der Film: Der Film ist durch die Fixierung der Bilder auf ein Filmband ein Speichermedium. Durch die Möglichkeit der Projektion stellt er auch eine Technik der Verbreitung dar. Zwischen der Herstellung eines Films und der Vorführung vor einem Publikum besteht eine Lücke(medientechnologisch gesehen). Der Film muss über ein vorhandenes Verkehrssystem(Post, Kurierdienst) befördert werden. -Radio und Fernsehen: Sie entstanden zunächst aus der Überwindung dieses Übertragungsproblems. Sie stellen technisch gesehen eine Hybridfunktion dar(es werden Techniken unterschiedlicher Niveaus miteinander kombiniert). -Computer und Internet: Sie bauen auf der digitalen Informationsspeicherung und Übertragung auf.

3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4) 3.2.2 Primäre, sekundäre und tertiäre Medien(Unterteilung nach Harry Pross) 3.2.3 Das Medium ist die Botschaft

-Unterstanding Media(die magischen Kanäle) 1964 -Medientheoretiker Marshall McLuhan -Definition des Begriffs 'Medium' -zentrale These: der Inhalt des Mediums ist jeweils ein anderes Medium McLuhan These, dass der Inhalt eines Mediums immer ein anderes Medium ist, impliziert eine Hierarchie von den 'natürlichen' zu den technisch immer komplizierteren Medien sowie eine historische Abfolge, bei der die älteren Medien immer Inhalt der neueren sind. Medien sind jedoch gegenüber allen anderen Medien variabel.

3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4)

1. Medien der Beobachtung 2. Medien der Speicherung und der Bearbeitung 3. Medien der Übertragung 4. Medien der Kommunikation ->Medien haben die Tendenz, Funktionen zu akkumulieren

5. Zeichen und Zeichenhaftigkeit 5.1 Zeichen als Stellvertreter

Alles kann Zeichen sein, aber nicht alles ist Zeichen. Das Zeichen steht für etwas anders, also nicht etwas, das nur für sich steht. Zeichen bestehen deshalb aus Relationen. Zu unterscheiden sind: -Zeichen, die nur als Zeichen existieren und die als primäre Zeichen gelten können, und -Zeichen, die unabhängig von einer Zeichenfunktion auch noch reale Dinge Sachverhalte sind und als solche genutzt werden können(Sekundäre Zeichen). Aleida Assmann hat das Prinzip von Anwesenheit und Abwesenheit apodiktisch formuliert. Grundsätzlich ist eine solche Ausschliesslichkeit innerhalb eines Kommunikationsvorgangs mit einem weitgehend homogenen Zeichensystem richtig, doch wird der Zeichenbegriff enger gefasst, so dass alles zum Zeichen werden kann, geraten wir in Grenzsituationen. Denn Dinge, für die wir in der Kommunikation Zeichen benutzen, können sowohl auch als Dinge anwesend sein. ->Für die Verwendung von Zeichen ist die Anwesenheit von den Dingen, die sie bezeichnen, nicht notwendig, ihre Anwesenheit ist jedoch nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Diese Stellvertretung ist eine Grundvoraussetzung von Kommunikation, denn sie erlaubt eine schnelle Verständigung über unterschiedliche Objektive, ohne dass diese selbst immer anwesend sein müssen. Das fotografische und filmische Bild von der Wirklichkeit ist ein Konglomerat(Gemisch) von Zeichen.

3.4 Die Wirklichkeit der Medien 3.4.1 Medien und Realität

Alles was wir als 'Realität' wahrnehmen, ist abhängig von unseren Wahrnehmungsinstrumenten, den Sinnen. Wir können als Realität nur wahrnehmen, wofür wir ein 'Sensorium' besitzen. Das Gehirn führt die verschiedenen Sinneseindrücke zusammen und erzeugt(konstruktiv) einen für uns stimmigen Gesamteindruck. Realität ist also eine menschliche Konstruktionsleistung, die uns deshalb nicht mehr bewusst wird, weil sie quasi im Hintergrund ständig vollzogen wird. Das Ergebnis ist ein intuitives Realitätsverständnis, das auf Stabilität und Kontinuität hin angelegt ist und sich den Menschen als Gewissheit darlegt.

4.6 Medienkommunikation als kulturelle Praxis 4.6.1 Die Praxis als Medienproduktion

Allgemein lässt sich die Praxis des medialen Darstellens auch als Formgebung verstehen. Welt in ihren Problemen und Problemlösungen darzustellen, sie als Geschichte zu erzählen, als Spektakel zur inszenieren und zum Ergebnis werden zu lassen, ist eine eigenständige kulturelle Tätigkeit, die heute in den entwickelten Informationsgesellschaften hochgradig spezialisiert und arbeitsteilig erfolgt. Innerhalb eines solchen institutionellen Apparats wird der Sprecher zum Mitarbeiter, der in sozialen Abhängigkeiten steht, im Team mit anderen arbeitet, Arbeitsverträge schliesst usf. Er hat sich den institutionellen Anforderungen zu stellen, die sich als Standards herausgebildet haben. Bei der Produktion ist häufig primär nicht der der Hörer oder Zuschauers Adressat im Blick, sondern aufgrund der institutionellen Produktion der interne Abnehmer und Vorgesetzte. Veränderungen der Medientechnik können sich einschneidend auf die Arbeitsverhältnisse auswirken.

3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4) 3.2.2 Primäre, sekundäre und tertiäre Medien(Harry Pross) 3.2.4 Massenmedien

Als Massenmedien werden technisch produzierte und massenhaft verbreitete Kommunikationsmittel bezeichnet, die der Übermittlung von Informationen unterschiedlicher Art an grosse Gruppen von Menschen dienen. Der Begriff der 'Masse', der im einfachen Wortsinn viele Beteiligte bzw. eine grosse Menge von Teilnehmern mein, ist diffus, weil nicht eindeutig ist, ab wann eine grosse Menschen von mit dem Medium Angesprochenen als 'Masse' zu bezeichnen ist. Der Massenbegriff ist in den Zuschreibenden deutlich von Revolutionserfahrungen geprägt und deshalb oft negativ besetzt. eher nüchterne und distanzierte Definition des 'Massenbegriffs'(Gerhard Maletzke, siehe unten)

4. Kommunikation lat. communicare: gemeinsam machen, vereinigen, mitteile->bezeichnet allg. den Austausch sprachlicher und nicht-sprachlicher Äusserungen zwischen Menschen 4.1 Kommunikation als sprachliches Handeln 4.1.1 Das dialogische Prinzip von Kommunikation 4.1.2 Nicht-sprachliche Elemente in der sprachlichen Kommunikation

Bedeutungsvermittlung und Bedeutungserzeugung werden auch durch visuelle und nicht-sprachliche Mitteilungen. Die Kommunikationspartner entnehmen dem Bild, das der Sprecher von sich vermittelt, sowie die Art, wie und unter welchen Umständen er etwas sagt, Informationen. Die nicht-sprachlichen Zeichen haben offensichtlich andere Funktionen als die sprachlichen. Nicht-sprachliche Zeichen lassen sich dahingehend unterscheiden, dass sie zum einen intentional und zum anderen nicht-intentional eingesetzt werden. Im Mischbereich von intentional und nichtintentional liegt es, dass der Sprecher durch sein Erscheinungsbild dem Hörer(und Betrachter) einen sozialen und kulturellen Status offenbart. Zu den nicht-sprachlichen Zeichen gehört auch das physische Erscheinungsbild des Sprechers, seine Mimik, Gestik, seine Frisur, Kleidung, zusätzliche Gegenstände etc. Diese spielen auch bei der audiovisuellen Kommunikation eine grosse Rolle, weil sie gezielt eingesetzt und zu eigenen ästhetischen Gestaltungsmitteln der Medien ausgebaut werden.

5.6 Zeichen in den technisch-apparativen Medien 5.6.1 Fotografische und filmische Zeichen 5.6.2 Televisuelle Zeichen 5.6.3 Akustische Zeichen(u.a. Werner Faulstich->Realismuseffekt)

Bei den akustischen Zeichen wird zwischen den gesprochenen(bzw. gesungenen) Sprache, der Musik und den Geräuschen unterschieden. Töne können aber auch als aufgezeichnete und gespeicherte(also als Konserve) eingesetzt werden. Da im Radio nur Töne übermittelt werden, ist ihr Entstehungszusammenhang nicht sichtbar. Für den Hörer besteht kaum die Möglichkeit, die Echtheit der Geräusche zu überprüfen, wenn er nicht andere Sinne zu Hilfe nimmt und damit die Entstehung der Geräusche erkennt. Geräusche können heute nicht nur mechanisch, sondern auch elektronisch und digital erzeugt werden. Geräusche sind in den Medien Zeichen(wenn sie nicht durch Störungen des technischen Übermittlungskanals entstanden sind wie das Rauschen im Mittelwellenbereich). Sie sind häufig indexikalischer Natur. In den Medien haben Geräusche häufig ikonische Funktion. Sie können aber auch symbolisch eingesetzt werden. Auf den Zusammenhang der Töne mit unseren Vorstellungen hat Werner Faulstich hingewiesen und von einem "Realismus der Geräusche" gesprochen, der im Radio wirksam werde->Die Geräusche sind die Hörbarmachung des Sichtbaren.., Realismuseffekt. Musik als Zeichen zu verstehen, ist umstritten, weil abgrenzbare Bedeutungen schwer zu bestimmen sind, Musik gleichwohl unterschiedliche Effekte evoziert. In den technischen Medien wird Musik fast immer zeichenhaft eingesetzt, in Verbindung mit Sprache oder Bildern.

6. Bild und Bildlichkeit 6.1 Bildlichkeit 6.2 Die Krise der Repräsentation und die Bildtheorien 6.3 Der Streit um die Ähnlichkeit im Bild 6.4 Das Bild in den technisch-apparativen Medien

Bei den durch Fotografie, Film, Fernsehen, Internet und Multimedia hergestellten Bildern sprechen wir verkürzt von den technischen Bildern, wohl wissend, dass manifeste Bilder immer in einer Technik gefertigt werden.

4. Kommunikation lat. communicare: gemeinsam machen, vereinigen, mitteile->bezeichnet allg. den Austausch sprachlicher und nicht-sprachlicher Äusserungen zwischen Menschen 4.1 Kommunikation als sprachliches Handeln 4.2 Mediale Transformationen natürlicher Kommunikation 4.3 Wer kommuniziert mit wem?

Bei der medialen Kommunikation ist immer von einer vermittelten dialogischen Situation zu sprechen.

6.1 Bildlichkeit 6.1.1 Begrenzung, Rand, Rahmen 6.1.2 Bild, Körper, Unmittelbarkeit 6.1.3 Embleme, Bilder und Sprache

Bild und sprachliche Begriffe stehen grundsätzlich in einer Wechselwirkung miteinander. Eine besondere Bedeutung gewinnen deshalb die Verbindung von Bild und Schrift, die auch in den technischen Medien besonders virulent sind. Ein frühes Beispiel bilden die Embleme. Bei ihnen handelt es sich um Bilder, denen eine bestimmte Bedeutung, zumeist in der Form eines Epigramm zugeordnet ist. Sie bringen eine vorstellbare Sache in die konkrete sinnliche Realisation einer graphischen Darstellung. Um sie zu verstehen bedarf es eines breiten kulturellen Wissens. Das emblematische Bild(pictura) repräsentiert, was in der subscriptio(der Bildunterschrift) ausgelegt wird, die wiederum über das im Bild Gezeigte hinausweist und ihm eine besondere Bedeutung gibt. "Jedes Emblem", so galt es für die Barockzeit, "ist insofern ein Betrag zur Erhellung, Deutung und Auslegung der Wirklichkeit.

6.1 Bildlichkeit 6.1.1 Begrenzung, Rand, Rahmen

Bilder benötigen eine Begrenzung, einen Rand. Die Rahmung definiert das innerhalb des Rahmens Befindliche deutlich als das zum Bild Gehörende. Bilder sind gestaltende Oberflächen, sie sind dreidimensional(weil sie einen materiellen Träger besitzen), werden aber in ihrer Bildlichkeit nur zweidimensional genutzt. Für die Erfassung von Bildern wird zunächst das Verhältnis zwischen Rahmen und Bildformat und dem innerhalb des Rahmens Enthaltenen bestimmend. Weiter ist für das Bildverstehen das Verhältnis von Teil(Detail) und Ganzem ausschlaggebend. Die Ausschnitte eines Sachverhalts stehen in einer spezifischen Relation zu dem von ihnen repräsentierten Ganzen. Dazu zählt die Komposition, also die Strukturierung des Gezeigten durch die Bildung von Gewichten in den Formen und deren Verhältnis zueinander(Balance), sowie die Erzeugung von bedeutungstragenden Linien. Neben diese formalen Gestaltungsaspekte treten inhaltliche der Aufmerksamkeitserzeugung, etwa dass bestimmte eyecatcher die Aufmerksamkeit fokussieren können. Im Vergleich zur Schrift ist das Bild nicht-linear, es ist vom Prinzip her nicht sukzessiv angeordnet, auch wenn die Augen des Betrachters das Bild abfahren, so erfolgt das nicht wie bei der Schrift zeilenartig, sondern attraktionsorientiert. Das Bild hat also einen stärkeren ganzheitlichen Charakter, der Gleichzeitigkeit(und damit auch Nichtzeitlichkeit) vermittelt. Das Bild setzt immer einen Betrachtungsstandpunkt voraus. Bilder sind Konstruktionen, die erst im Kopf des Betrachters, durch die Synthese der verschiedenen visuellen Eindrücken entstehen. Die Perspektivität der Darstellung, die das Entstehen von Bildräumlichkeit beeinflusst, kann als ein Teil der Natur des Menschen verstanden werden. Doch es gibt natürlich auch nicht-perspektivische Bildräumlichkeiten, bei denen die Bildfläche insgesamt als eine Art Bildraum gesehen wird, in dem sich die Gegenstände bzw. Figuren befinden.

6.1 Bildlichkeit 6.1.1 Begrenzung, Rand, Rahmen 6.1.2 Bild, Körper, Unmittelbarkeit

Bilder(vor allem gegenständliche Bilder) stehen in einer engen Beziehung zum Körper des Abgebildeten, indem sie dessen Dreidimensionalität in eine Abstraktionsform, in eine zweidimensionale Darstellung, bringen. ->Hans Belting: Dem Bild wird einen körpernähere Medialität zugesprochen, das Bild als etwas dem Menschen Entsprechendes. Einer Vielzahl von Bildern wird eine grössere Direktheit und Unmittelbarkeit als der Sprache und der Schrift zugesprochen. Das Verstehen von Bildern setzt jedoch die Kenntnis kultureller Konventionen voraus, die regeln, was mit welcher Bedeutung wie gezeigt wird. Bilder sind nur mittelbar zu verstehen. Sprachliche Erklärungen(durch das Herstellen von Kontexten) können also Bilder genauer erschliessen.

4. Kommunikation lat. communicare: gemeinsam machen, vereinigen, mitteile->bezeichnet allg. den Austausch sprachlicher und nicht-sprachlicher Äusserungen zwischen Menschen 4.1 Kommunikation als sprachliches Handeln 4.1.1 Das dialogische Prinzip von Kommunikation 4.1.2 Nicht-sprachliche Elemente in der sprachlichen Kommunikation 4.1.3 Kommunikation und Beobachtung

Bisher war davon ausgegangen worden, dass Kommunikation eine willentliche Beteiligungen Kommunikationspartner voraussetzt. Muss nicht der Fall sein(siehe Bsp. S. 40). Der Beobachter B hat in dem, was sich an Interaktionen zwischen A(1) und A(2) ereignet hat eine Geschichte gesehen, weil er ein Handlungsmuster wiedererkennt, das ihm aus mit anderen Mitteln erzählten medialen Geschichten bekannt ist. Kann zu Bestandteil medialer Kommunikation werden(Kommunikatoren dann Autor und Regisseur) Beobachtung kann also Teil der Kommunikation sein. Zu unterscheiden ist zwischen den Akteuren in den und ausserhalb der Medien(Akteure im Café vs. Akteure im Fernsehen).

6. Bild und Bildlichkeit 6.1 Bildlichkeit

Das Bild ist zum einen das manifeste und vergegenständlichte(als gezeichnete, gemalte, fotografierte, gefilmte) Bild, zum anderen das mentale Bild(mental imagery) in den Köpfen, das für die Vorstellung steht. Zusätzlich kann das Bild auch metaphorisch verstanden werden. ->Schon die Antike unterschied zwischen den inneren Bildern(eidolon, phantasma), den auch sprachlich auftretenden Bildern(eikon, imago) und den typologischen, ontologischen Bildern(paradigma, archetypus, exemplar). Das Bildliche wird als ein Formprinzip verstanden, das sich in unterschiedlichen Medien realisieren kann: Das durch eine fotografische Aufnahme anstehende Bild kann sowohl als Foto in der Zeitung oder in einer Galerie als auch im Film, Fernsehen oder im Internet präsent sein. Weiterhin wird unterschieden zwischen gegenständlichen und ungegenständlichen Bildern, wobei ungegenständliche Bilder häufig künstlerisch gestaltete Bilder sind.

6.4 Das Bild in den technisch-apparativen Medien 6.4.1 Der Realitätseffekt des Fotografischen 6.4.2 Die Bewegtheit in den technischen Bildern

Das Bild, das in der neueren Bilddebatte vor allem als Zeit überdauerndes, unverändertes Manifestem diskutiert wird, schreibt sich als Filmbild und als Fernsehbild die Zeit als Faktor selbst in die eigene Struktur ein: Als Einzelbild(still) gilt es allenfalls als ein Zwischenzustand, es findet seine eigene Form erst in der Bewegung. Zum anderen liegt die Differenz der Film- und Fernsehbilder zu den stehenden Bildern darin, dass die mit dem Visuellen verknüpfte Zeitdimension auch mit dem Ton verbunden ist. Das Bild transformiert sich hier in ein grundsätzlich neues mehr-sinniges Phänomen, in das sich durch die neuen, dem stehenden Bild nicht oder nur begrenzt zugänglichen Möglichkeiten weitere Verfahren implementieren: Sprache, Narrativik, Dramaturgie.

4.3 Wer kommuniziert mit wem? 4.3.1 Das dialogische Prinzip zwischen Medientext und Rezipient 4.3.2 Die Vervielfachung des Urhebers

Das Modell differenzierter Kommunikationsniveaus ist als Versuch zu werten, aus dem Dilemma herauszukommen, dass der eigentliche Urheber, der Autor, nicht mehr direkt am Kommunikationsprozess beteiligt ist, sondern für den Leser(oder Zuschauer) hinter dem Text verschwunden ist. Der Autor ist nicht mehr sichtbar, von ihm ist nur der Text vorhanden. Man kann deshalb auch sagen, dass der Leser mit dem Text kommuniziert. Der Zuschauer kann sich jedoch auch als Kommunikationspartner eines im Fernsehen agierenden Sprecher verstehen, wenn dieser ihn direkt anzusprechen und den Blick direkt auf ihn zu richten scheint. Von der medialen Produktionsweise her wissen jedoch die meisten Zuschauer, dass er dies nicht wirklich macht, sondern nur in eine Kamera schaut. Es handelt sich hier also um eine spezifische mediale Konstruktion.

5. Zeichen und Zeichenhaftigkeit 5.1 Zeichen als Stellvertreter 5.2 Zeichen und Schrift 5.3 Zeichen und Kommunikation

Das erfolgreiche Benutzen von Zeichen hängt davon ab, dass Sprecher und Hörer über eine hinreichend grosse Schnittmenge an gemeinsamen Zeichen verfügen. Zeichen treten nicht einzeln, sondern zumeist in Verbindung mit anderen Zeichen auf, sie stehen dabei in einem geordneten und systematischen Verhältnis zueinander. Diese systematische Ordnung wird ein Zeichensystem genannt. Regeln dienen der Kommunikationsvereinfachung und der Zeichenökonomie(geringster Aufwand bei grösstmöglichen Nutzen). Innerhalb einer Kultur entstehen Zeichensysteme, die unterschiedlich feste Regeln besitzen. Merken die Kommunikationspartner, dass sie sich nicht mit Hilfe einer bestimmten Sprache verständigen können, weichen sie in der Regel auf andere Sprachen, auf nicht-sprachliche Zeichen oder auf ein anderes Verweisen auf Gegenstände aus.

5. Zeichen und Zeichenhaftigkeit 5.1 Zeichen als Stellvertreter 5.2 Zeichen und Schrift 5.3 Zeichen und Kommunikation 5.4 Zeichen und Bedeutung 5.5 Kodes, Konventionen, Konnotationen

Der grosse Einfluss von Pierce auf die moderne Zeichentheorie resultiert daraus, dass er neben den symbolischen Zeichen andere Zeichen erfasst und vor allem mit dem Begriff des Ikone, der Ikonizität eine Basis für die Auseinandersetzung mit den visuellen Zeichen geschaffen hat. Für die Untersuchung fotografischer und filmischer Bilder erwies sich der Ikonizitätsbegriff als tragfähig, weil er ein Bildbeschreibung-und -analyseverfahren ermöglicht, das auf visuelle Zeichen anwendbar war. Die Bildsymbole im Computerprogramm heissen heute entsprechend Icons. Obwohl beim Icon vor allem an visuelle Zeichen gedacht wird, gibt es auch eine auditive Ikonizität oder auch in der Musik. Im Theater, Film und Fernsehen ist die Ikonisierung der Zeichen eine multimediale.

7.2 Der Text der verschiedenen Medien 7.2.1 Fotografie als Text 7.2.2 Der Film als Text

Den Film wie ein Text lesen, setzt die Verfügbarkeit von Filmen und Fernsehsendungen und diese wiederum eine Speicherung der gezeigten audiovisuellen Bilder voraus. Der Film enthält eine latente(unsichtbare) Inkohärenz(durch den Schnitt und der Montage). Der Film lebt in seiner Abfolge von Bedeutungsevokationen durch den wiederholten Wechsel zwischen den am Film beteiligten Zeichensysteme. Die mündliche Äusserung einer Figur, kann auch durch einen Blick, eine Körperbewegung, durch Musik, durch ein Geräusch weitergeführt werden usf. In einem solchen- im Film fortdauernd stattfinden- Wechsel zwischen den filmischen und kinematographischen Zeichen liegt die besondere Textstruktur des Medientextes Film. Dieser komponierte Wechsel der Mittel kann auch als Kohärenz erzeugende Strategie verstanden werden: -Kohärenz entsteht im Film zunächst auf der inhaltlich-präsentativen Ebene -zusätzlich gibt es auf der Bildebene kodespezifische Kohärenzbildungen(siehe Bsp. im Buch). -Die Einheit eines Films wird durch Markierungen von Anfang und Ende definiert(Opening). -Fernsehsendungen besitzen seit Anfangs der 1990er Jahre eine zusätzliche Markierung der Senderzugehörigkeit: die sog. Fliege in einer Bildecke. Sie stellt eine Markierung parallel zum Textverlauf dar. Zu den filmischen Parataxen kommen weitere audiovisuelle Paratextformen hinzu: einerseits Kinotrailer, aber auch Filmplakate, Filmkritiken etc. -Die Einheit des Films als Text kann auch textextern durch rahmenstiftende Merkmale der Kommunikationssituation signalisiert werden. Die Einheit des einzelnen Films ergibt sich aus dem visuellen bzw. audiovisuellen Kontinuum auf der Leinwand und dessen Unterbrechungen. -Die von Schmitz postulierte Kohärenz durch den gemeinsamen Ort der Zeichen, die einen Text bilden, wird in der Fernsehkommunikation zunehmend brüchig, denn im Fernsehprogramm reiht sich eine Sendung an die andere, ohne dass es zwischendurch eine Pause, ein Schwarzbild etc. gibt.

3. Medium und Medien 3.1 Zur Entwicklung des Medienbegriffs 3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.3. Medialität, Medientechnik und mediale Institution 3.3.1 Medialität und Medium

Der Begriff Medialität meint zum einen eine Eigenschaft, die für alle Medien in gleicher Weise determinierend ist. Das Mediale an sich ist damit etwas Medienübergreifendes, etwas Grundsätzliches, das die mediale Kommunikation insgesamt bestimmt. Zum anderen mit der Begriff das als typisch genommene Set von Eigenschaften, das für einzelne Medien als konstruktiv angesehen wird. Darunter wird das 'Filmspezifische' oder 'Filmische' beim Film, das 'Televisuelle' beim Fernsehen, das Radiofone beim Hörfunk verstanden. Dieses Medienspezifische ist keine verabsolutierte, historisch unverändertere oder gar ontologische Struktur. Mit der Medialität wird eine bestimmte Qualität(als ein Set von Eigenschaften) verstanden, die historisch an eine kulturelle Situation gebunden ist. Grundsätzlich lassen sich neben den auf Einzelmedien bezogenen Medialitätsdefinitionen medienübergreifende Formen der Medialiät bestimmen -Oralität und Literalität -Theatralität -Audiovisualität(enge Verbindung von technischen Bildern und technischem Ton)

7. Text und Textualität 7.1 Textualität und Kohärenz 7.2 Der Text der verschiedenen Medien(2) 7.3 Elektronisch-filmische Texte im Fernsehen 7.4 Der Switching-Text als rezipienterzeugter Text

Der Fernsehzuschauer kann heute mit seiner Fernbedienung zwischen den verschiedenen Programmen ohne grosse Umstände hin und her wechseln und schafft damit eine punktuelle(individuell erzeugte) Vernetzung der verschiedenen Programme. Dadurch kann er neue Texte generieren, indem er Sinnbrücken zwischen den Fragmenten aus den verschiedenen Kanälen herstellt. Hartmut Winkler hat dieses Generieren von Texten durch das Switchen Ende der 1980 er Jahre als rezipientengesteuerte Medientexte beschrieben. Das Beispiel des Switching-Textes macht-verallgemeinert-deutlich, dass Kohärenzbildung und Sinnerzeugung in einem engen Verhältnis stehen und dass sie vor allem als ein in der Rezeption verankerter Prozess zu verstehen sind. Sinnerzeugung und Bedeutungsherstellung geschehen in jedem Augenblick der Rezeption. Es findet ein ständiges Abgleichen der medialen Angebote auf ihre Sinnhaftigkeit hin statt, durch den Rezipienten werden ständig die Angebote auf mögliche Kohärenzen mit den vorangegangenen geprüft und Zusammenhänge hergestellt, die sich für ihn als sinnvoll erweisen. Andere, die keinen Sinn ergeben, werden als unsinnig verworfen. Es lässt sich deshalb die These aufstellen, dass Kohärenzbildung nicht primär durch den Kommunikator(den Autor), sondern durch den Rezipienten im Augenblick der Rezeption erfolgt. Ein solches rezeptionsbezogenes Kohärenzmodell, das im Gegensatz zu den tradierten linguistischen Modellen der Textkohärenz steht, ist jedoch noch genauer auszuformulieren.

4. Kommunikation lat. communicare: gemeinsam machen, vereinigen, mitteile->bezeichnet allg. den Austausch sprachlicher und nicht-sprachlicher Äusserungen zwischen Menschen 4.1 Kommunikation als sprachliches Handeln 4.2 Mediale Transformationen natürlicher Kommunikation

Der Medieneinsatz dient in der Regel dazu, die natürliche Kommunikation zu erweitern. Dabei verändert sich der Charakter des Austausches.

7. Text und Textualität 7.1 Textualität und Kohärenz 7.2 Der Text der verschiedenen Medien(2)

Der Textbegriff wird auch auf Bilder angewendet->Begriff des "Seh-Textes" geprägt. Ein Textverständnis bei bewegten Bildern liegt nahe, weil diese in eine zeitlich-lineare Abfolge eingebunden sind und ihnen damit literarische und dramatische Strukturen eingeschrieben werden können. Mit Bilder kann man damit auch Geschichten erzählen und Argumentationen vorführen. Literaturverfilmungen sind ein Bsp. einer solchen strukturellen Vertextlichung der Bilder. Wie die Bilder verstanden werden, ist in starkem Masse von den kulturellen Traditionen und Konventionen abhängig.

2. Medienwissenschaft: Das Sprechen über Medien Teil II: Grundbegriffe und Modelle 3. Medium und Medien 4. Kommunikation 5. Zeichen und Zeichenhaftigkeit 6. Bild und Bildlichkeit 7. Text und Textualität 8. Inszenierung, Narration und Fiktion

Die Anordnung des Materials, das Arrangement und die Inszenierung des zu Zeigenden, die Festlegung der Reihenfolge von Aussagen, Dramaturgie und Erzählstrategien geben dem Text einen spezifischen Charakter und eine Gestalt. Texte lassen sich nach informierenden, unterhaltenden und appellativen Funktion unterscheiden, also danach, ob sie über etwas erzählen und etwas darstellen, die Rezipienten erfreuen, erregen und entspannen oder die Rezipienten zu einem bestimmten Verhalten, einer Handlung veranlassen wollen. In vielen Texten sind diese Funktionen vermischt.

5.2 Zeichen und Schrift 5.2.1 Alphabetschriften

Die Buchstaben der Alphabete haben ihren Ursprung in den Bildern. Die Schriftsysteme veränderten in ihrer Unterschiedlichkeit die Kulturen insgesamt, so dass sich spezielle Verhältnisse von Mündlichkeit und Schriftlichkeit herausbildeten.

4.2 Mediale Transformationen natürlicher Kommunikation 4.2.1 Die Aufhebung der raumzeitlichen Einheit der Kommunikationssituation 4.2.2 Reduktion und Erweiterung des Kommunikationsprozesses

Die Einführung der Schrift in den Kommunikationsprozess bedeutet nicht nur eine Erweiterung des Kommunikationsprozesses(zeitliche und räumliche Entgrenzung), sondern auch eine Reduktion der Ausdrucks- und Mitteilungsformen auf im Wesentlichen einen Bestandteil: den schriftlich fixierten sprachlichen Text. Da vor allem die Kommunikationssituation des Lesenden nicht mehr mit der des Schreibens übereinstimmt, können Missverständnisse entstehen. In der Geschichte der medialen Kommunikation gibt es immer wieder Versuche, diese durch die Verschriftlichung erzeugten Reduktionen zu beseitigen(vorlesen, vortragen, rezipieren, deklamieren etc.) Die audiovisuellen Medien wie Film und Fernsehen basieren zu grossen Teilen auf schriftliche Texten. Auch im Radio ist das Sprechen fast immer ein Sprechen nach schriftlichen Vorlagen. In fast allen Sprachen der Welt besteht ein Unterschied zwischen der gesprochenen und geschriebenen Sprache.

6.4 Das Bild in den technisch-apparativen Medien 6.4.1 Der Realitätseffekt des Fotografischen

Die Fotografie bildet mit ihrem optochemisch erzeugten Bild eine der Voraussetzungen für den Film und dann des Fernsehens. Sie ist das erste Medium der technischen Bilder und wird in den theoretischen Reflexionen des Mediums seit dem Zweiten Weltkrieg vor allem als eine objektive, weil durch einen Apparat automatisch hergestellte, Abbildung von Welt verstanden. Das Foto ist für Roland Barthes eine Emanation des vergangenen Wirklichen, von der eine bestätigenden Kraft ausgehe. Eine Fotografie bildet etwas ganz Bestimmtes, letztlich Einmaliges und Zufälliges. Sie ist deshalb nach Barthes reine Kontingenz. Die Fotografie zeigt nur Vergangenes. Die fotografische Aufnahme kann als ein diaphanes Bild erzeugt werden, das vor eine Lichtquelle gebracht, auf eine Fläche projiziert wird. Mit den Medienbilder verbindet sich häufig die Vorstellung eines Transparents: Die Materialität, die für gemalte, gezeichnete oder gedruckte Bilder offensichtlich ist, tritt bei den Medienbildern in den Hintergrund. Es entsteht der Eindruck, als sehe man bei den audiovisuellen Massenmedien durch das Bild hindurch in einen Abschnitt der Realität. Dazu trägt die mechanische Bilderzeugung bei, aus der für das fotografische Bild(auch für das Film- und Fernsehbild) eine von der Menschenhand unbeeinflusste Objektivität abgeleitet wird. ->Realitätseffekt Fotografische Darstellungen von lebenden Personen können durch die Aufnahmeperspektive, durch bestimmte Konstellationen als Neuversinnlichung tradierter Bildmuster, überlieferter Ikonen, erscheinen. Nicht immer sind diese alten Bildmuster bedeutungstragend, sie können auch bedeutungsentleert sein, z.B. wenn es sich um sehr spezielle Festlegungen von einzelnen Heiligenikonografien um Personifikationen oder um die in der Emblemata festgeschriebenen Bedeutungen. Von einer politischen Ikonografie der Gegenwart hat der Hamburger Kunstwissenschaftler Michael Diers gesprochen und damit den öffentlichen Bildgebrauch einer Analyse unterzogen.

7.5 Der Hypertext 7.5.1 Nicht-Linearität 7.5.2 Prozesshaft, partizipativ, holistisch 7.5.3 Multimedialität und Hypertext 7.5.4 Instabilität

Die Hypertextstruktur ermöglicht also den vereinfachten Zugang zu anderen Texten, die im engeren oder weiteren Kontext des Ausgangstextes stehen. Sie eröffnet dem Suchenden einen Zugang zu einer Art von Archiv und scheint einen Einstieg in das grenzenlos Wissen der Welt zu eröffnen.

6.2 Die Krise der Repräsentation und die Bildtheorien 6.2.1 Der Zweifel an die Referenz 6.2.2 Ikonologie und Ikonografie

Die Ikonologie (ein festes System der Visualisierung)stellt gerade für den religiösen Bildbereich eine Art Regelwerk dar, das auch in den profanen Formen der bildenden Kunst lange nachwirkt. Es gibt einen Bilderkanon, eine Art von master pictures, der das Bildermachen nachhaltig bestimmt. 1912 sprach der Hamburger Kunstwissenschaftler Abi Warburg mit Blick auf den Zusammenhang von Bildwerken unterschiedlicher Kulturen von "Bildwanderungen", also davon, dass Bilder sich quer durch Kulturen bewegen und dabei unterschiedlich verwendet werden. Warburg bezeichnet seine Bedeutungsanalyse als ikonologische Analyse, in der er nicht nur die Thematik der Gemälde genau identifiziert, sondern darüber hinaus kulturelle Wissensbestände aus anderen, der Kunstwissenschaft bislang eher fremden Gebieten einbezieht und für die Interpretation nutzbar macht. Vor allem diese Grenzüberschreitung(Interdisziplinarität) macht die Methode Warburgs auch heute noch interessant.

6.2 Die Krise der Repräsentation und die Bildtheorien 6.2.1 Der Zweifel an die Referenz

Die Medienbilder verselbstständigten sich nach seiner Auffassung in der Weise, dass das, was in den Medien als Bilder von der Welt zu sehen sei, nicht mehr der vormedialen Realität entspreche, die Bilder aber in zunehmender Weise für die Realität gehalten würden und diese damit überformten. Es gebe eine göttliche Referenzlosigkeit der Bilder(Jean Baudrillard), die Bilder selbst seien zu einem Trugbild einem Blendwerk(Simulakrum) verdichtet, das die Wahrnehmung der Menschen präge. Baudrillard und andere werfen vor allem den Medien vor, eine eigene Medienwirklichkeit zu schaffen, die die wirkliche Wirklichkeit erstellt und eine Realität aus zweiter Hand darstelle. Von einem alleinigen Kunstbezug distanzieren sich Vertreter der neueren Bildforschung. Dass es Bilder gibt, die als kulturelle Produktionen ein Eigenleben entwickelt haben, die eine eigene Medienwirklichkeit darstellen, setzt den Zeichencharakter des Bildes nicht ausser Kraft. Bilder können sich von ihren Entstehungskontexten lösen und in neuen Kontexten einen kulturellen Symbolwert über das Abgebildete hinaus erlangen. Bildern kann in ihrer Rezeptionsgeschichte eine zusätzliche Bedeutung zuwachsen, die die ursprüngliche Bedeutung völlig an en Rang drängt. Diese kulturelle Aufladung der Bilder erzeugt den Eindruck eines Eigenlebens. Mit der Eigenständigkeit der Welt der Bilder als einer Medienwirklichkeit der bildenden Kunst verbunden ist der Begriff der Aura. Dem einmalig künstlerischen kommt durch diese Nur-einmal-Vorhandensein ein auratischer Charakter zu , der gemäß Walter Benjamin durch die technischen Reproduktionsmedien wie die Fotografie(als Medium der Kunstreproduktion) verloren ginge. Aber auch bei der abstrakten Malerei, bei Konzept-Art und Materialkunst verweisen die Kunstwerke auf etwas anderes, oft schon allein dadurch, dass sie das Material, aus dem sie sind, in einem veränderten Kontext in betonter Weise herausstellen. Der Theoretiker Hans Ulrich Reck hat sich in diesem Kontext mit der Medienkunst beschäftigt und eine grundsätzliche Differenz von Bild und Kunst betont-> "Bild ist nicht Kunst"

5.5 Kodes,(=) Konventionen, Konnotationen 5.5.1 Zeichen und Konventionen 5.5.2 Denotation und Konnotation 5.5.3 Ikonisierung und Symbolisieren von Symptomen 5.5.4 Die fehlende Diskretheit der audiovisuellen Zeichen

Die Wahrnehmungspsychologie geht davon aus, dass Dinge innerhalb unserer Umgebung dann erkennbar und damit als Zeichen isolierbar werden, wenn wir sie als Figur vor einem Hintergrund erkennen. Wir sprechen deshalb von einem Figur-Grund-Problem. Auch hier spielen die lebensweltliche Erfahrung und der kulturelle Kontext eine entscheidende Rolle. Dies bedeutet, das es für die meisten ikonischen Zeichen innerhalb fotografischer Aufnahmen keine eindeutige Zuordnung zu einer Bedeutung gibt, sondern der Kontext muteinbezogen werden muss. Ein Lexikon der Bilder bleibt-im Verglich zum Lexikon einer (verbalen) Sprache -immer unvollkommen.

5. Zeichen und Zeichenhaftigkeit 5.1 Zeichen als Stellvertreter 5.2 Zeichen und Schrift 5.3 Zeichen und Kommunikation 5.4 Zeichen und Bedeutung 5.5 Kodes, Konventionen, Konnotationen 5.6 Zeichen in den technisch-apparativen Medien

Eine allgemeine Mediensemiotik(Semiotik= Sprachwissenschaft) ist noch nicht entwickelt worden.

3. Medium und Medien 3.1.1 Historische Verengung und gegenwärtige Überdehnung

Die lateinische Bezeichnung "medius" meint 'in der Mitte befindlich', 'dazwischen liegend', auch 'gewöhnlich', 'unparteiisch', 'zweideutig', 'störend' und 'vermittelnd'. Die substantivische Form "medium" meint 'Mitte', 'Mittelpunkt', 'Mittelstrasse', 'Öffentlichkeit', 'tägliches Leben', 'Publikum', 'menschliche Gesellschaft', 'Gemeinwohl'. Im Spiritismus(18. und 19 Jahrhundert) war das 'Medium' eine Mittelsperson; das spiritistische Medium diente als eine Art von Wahrnehmungserweiterung. Mediatisierung-> machtpolitische Unterordnung(heute durch die Beeinflussung von immer mehr Lebensbereichen durch die 'Medien'. ->Erste allgemeine medienwissenschaftliche Begriffsdefinition von Friedrich Knilli: Jede Kommunikation braucht ein "physikalisches Übertragungsmedium"->Medienkette(alles was diese Übermittelung vollzieht, wird zum Medium) Medienbegriff von Mc Luhan->Überdehnung; droht die Prägnanz und die Trennschärfe des Medienbegriffs zu verlieren.

3. Medium und Medien 3.1 Zur Entwicklung des Medienbegriffs 3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.3. Medialität, Medientechnik und mediale Institution 3.3.1 Medialität und Medium 3.3.2 Medialität und Technik

Die medialen Eigenschaften werden durch die Technik des Mediums erzeugt. Technische Prozesse sind die Voraussetzung für das Entstehen einer medialen Eigenschaft, also z.B. eines technisch hergestellten Tons, eines technischen Bildes usf. Medientechnik ist zunächst Technik im Sinne von Verfahren, Apparatur und Energieeinsatz. Die Elektrifizierung stellt einen ersten technischen Standard der Massenmedien dar, ein weiterer wurde mit der Digitalisierung durchgesetzt, wobei auch hier die Digitalisierung keine Vereinheitlichung der Medien zur Folge hat.

4. Kommunikation lat. communicare: gemeinsam machen, vereinigen, mitteile->bezeichnet allg. den Austausch sprachlicher und nicht-sprachlicher Äusserungen zwischen Menschen 4.1 Kommunikation als sprachliches Handeln

Die sprachliche Kommunikation mit natürlichen Sprachen ist der Ausgangspunkt für die Modellbildung der Medienkommunikation. Denn in die Kommunikation mit natürlichen Sprachen schieben sich die Medien auf unterschiedlicher Weise teilweise hinein und verändern diese teilweise grundlegend. Sprachliche Kommunikation besteht aus mindestens drei Elementen: einem Sprecher A, einem Hörer B und dem Gesprochenen(Mitgeteilten) C. ->siehe Grafik, S. 38

7.3 Elektronisch-filmische Texte im Fernsehen 7.3.1 Grundformen der Fernsehtexte 7.3.2 Der elektronische Live-Text als performativer Text 7.3.3 Kombinierte Fernsehen-Texte 7.3.4 Veränderungen der Textformen im Fernsehen(u.a. Siegfried Zielinski, Begriff des elektronischen Textes)

Die technisch-apparativen Medien neigen dazu, einerseits den Umfang von Texten auszuweiten, Konglomeratfomen zu entwickeln und anderseits neue Text aus der Zusammenstellung kleiner Textelemente und -partikel zu erzeugen. ->im Fernsehen: Prinzip der Serialisierung und Magazinisierung. Siegfried Zielinski-> elektronischen Texte(Begriff definiert); er generiert zahlreiche neue Textformen. Die neuen medialen Textformen im Radio und Fernsehen bleiben zum einen in ihrer Materialstruktur heterogen, ohne dass es zu Auflösung des Textes kommt, zum anderen schaffen sie technisch eine Einheitlichkeit. Zum Dritten definieren sie das Prinzip der Wiederaufnahme neu und haben darauf serielle Textformen entwickelt.

5. Zeichen und Zeichenhaftigkeit 5.1 Zeichen als Stellvertreter 5.2 Zeichen und Schrift

Die wichtigsten Zeichensysteme sind die der Schrift. Die Erfindung der Alphabetschriften bildete einen kulturgeschichtliche fundamentalen Einschnitt, weil damit die visuelle Darstellung eines akustischen Lauts zur Grundlage des Schriftsystems wurde. Das gesprochene Wort musste dazu in eine Kette voneinander unterscheidbarer und wiedererkennbarer Laute(Phoneme) zerlegt und diese dann einzelnen Schriftzeichen zugeordnet werden.

7.3 Elektronisch-filmische Texte im Fernsehen 7.3.1 Grundformen der Fernsehtexte 7.3.2 Der elektronische Live-Text als performativer Text

Dieser Text kann nur in den von der vorbereiteten Konstellation ermöglichten Formen realisiert werden(Bsp. eine technische Infrastruktur am Ort des zu zeigenden Geschehens muss existieren). Live-Fernsehtexte sind deshalb, obwohl sie als scheinbar direkte Reflexe der Realität erscheinen, häufig in ihrem Entstehen stark verriegelt und unterliegen festen Vorsprachen. Das Besondere des Live-Fernsehtextes ist das Fehlen der Distanz des Nachhinein. Er definiert sich durch den Prozess des Entstehens und Senden und macht damit die Performanz zu seinem zentralen Begriffsmerkmal.

6. Bild und Bildlichkeit 6.1 Bildlichkeit 6.2 Die Krise der Repräsentation und die Bildtheorien 6.3 Der Streit um die Ähnlichkeit im Bild

Einer der zentralen Diskussionspunkte in der Bilddebatte ist das Ähnlichkeitsproblem, also die Frage nach der Ikonizität. Die Ähnlichkeit der religiösen Bilder mit den realen Personen ist für die Ikonologie der christlichen Kunst von marginaler Bedeutung. Ähnlichkeit(Isomorphie) als Bedingung für ikonische Zeichen ist allerdings auch in der Zeichentheorie nich umumstritten. Das Problem der Ähnlichkeitsbeziehung ist deshalb unterschiedlich zu verstehen: -Als Frage nach der Art des Objekts, zudem das visuelle Zeichen eine Ähnlichkeit herstellt a. zu einem individuellen Objekt b. zu einem Typus des Objekts c. zu einem nicht-existierenden Objekt -Als Frage danach, worin denn die Ähnlichkeit besteht(auf die visuelle Form eines Objekts?) -Als ein wahrnehmungstheoretisches Problem Christel Fricke führt den Aspekt der kulturellen Praxis des Bildersehens weiter und resümiert->Unmittelbarkeit des Sehens ist eine Fiktion. Setzt Fricke auf die Konventionalität als Grundlage der visuellen Wahrnehmung, so schliesst Klaus Sachs-Hombach und Jörg R.J. Schirra an die kognitionstheoretisch begründete Auffassung der Bilderzeugung beim Betrachter an. Beliebtestes Beispiel in der Ähnlichkeitsdebatte ist die von Plinius dem Älteren überlieferte Anekdote der Vögel des Zeuxis.

3.4 Die Wirklichkeit der Medien 3.4.1 Medien und Realität 3.4.2 Medienwirklichkeiten

Es ist das Ergebnis des Lebens innerhalb einer Kultur mit ihren spezifischen Besonderheiten, die von den Individuen erlernt werden, häufig in der Form der Nachahmung, des Erprobens und des Teilnehmens. Sprache, kognitive Schemata, Allgemeinwissen werden durch Sozialisation im Zusammenhang mit lebensweltlichen und kulturellen Praktiken und durch ein Handeln der Individuen innerhalb der Gesellschaft erworben. Für die Praxis der Medienwissenschaft ist weiter zu definieren. Der Verweis auf die biologische Konstruktion unserer Wahrnehmung und Kognition ist zwar grundsätzlich richtig, für die Beschäftigung mit den Medien ist sie jedoch wenig hilfreich, denn sie gilt grundsätzlich und für alle Formen der Realitätskonstruktion. Die unterschiedlichen Formen der Medienrealitäten, die kulturellen Diskussionen um sie, ihre Weiterentwicklungen, Veränderungen, möglicherweise sogar ihre Bekämpfung oder Verhinderung sind dagegen sehr variabel, dies interessiert die Medienwissenschaft.

7. Text und Textualität 7.1 Textualität und Kohärenz 7.1.1Text und Paratext 7.1.2 Text und Kontext

Es wird unterschieden zwischen: -Dem Kontext, der aus anderen Texten besteht. Dabei ist zu unterscheiden zwischen den "real" anwesenden anderen Texten und den nur im Bewusstsein der Kommunikationspartner(z.B. Kontext eines Genres) vorhandenen- und -Dem Kontext, der nicht-textuell ist. Er stellt die Kommunikationssituation dar, die die Textproduktion und -rezeption wesentlich beeinflusst. Zu dieser Kommunikation, die hier als ein Verhältnis von Sprecher und Hörer, von Kommunikator und Rezipient verstanden wird, gehören auch die Medien. Auch sie determinieren eine Kommunikationssituation und bestimmen damit den Gebrauch der Texte. Umgekehrt werden Kommunikationssituationen erst durch Texte und ihren Gebrauch geschaffen. -->Für die Rezeption eines Textes sind Kontexte im starkem Masse bestimmend. Wird ein Text aus einem angestammten Kontext herausgenommen, sprechen wir von einer Dekontextualisierung.

8. Inszenierung, Narration und Fiktion 8.1 Form und Formbemühung

Form wird in der Philosophie- und Ästhetikgeschichte zumeist dem Inhalt oder der Idee bzw. grundsätzlich auch der Materie, dem Stoff gegenübergestellt. Das Geformte steht dem Ungeformten gegenüber. Medien sind deshalb in einer grundsätzlichen Weise Institutionen der Formgebung, weil alles, was in den Medien präsentiert wird, immer eine Form besitzen muss. Indem Medien etwas Darzustellendes und zu Zeigendes in eine Form bringen, bändigen sie das Darzustellende durch die Darstellung, bezwingen es damit auch, machen es beherrschbar. Einem Sachverhalt Form zu geben bedeutet einerseits das Vorgefundene nach menschlichen Prinzipien zu organisieren, anderseits dem jeweils Einzelnen und Kontingenten des Geschehens ein wiedererkennbares, damit auch wiederholbares Darstellungs- und Erzählmuster zu unterlegen und es darauf auszurichten. Der Prozess der medialen Formgebung ist in der Regel als eine Kette von Transformationen und damit als ein Prozess des Formwandels zu verstehen.

4.4 Absicht, Intention, Manipulation 4.4.1 Differenz der Kommunikationsinteressen 4.4.2 Werbung und Propagada

Für die gezielte Beeinflussung hat sich der Begriff der Manipulation etabliert: Die Rezipienten sollen in ihrem Verhalten gesteuert werden, ohne das sie sich dessen bewusst sein. Es sollte jedoch nur vorsichtig verwendet werden, weil jedes Sprechen und Darstellen intentional ist, also auf Wirkung abzielt. Im Bereich der politischen und ökonomischen Kommunikation werden gezielt Massnahmen der Informationslenkung, der Umformulierung, aber auch der Desinformation eingesetzt. Strategien der Informationssteuerung werden heute im Bereich der Public Relations(Öffentlichkeitsarbeit) systematisch untersucht. Historisch wurde auch der Begriff Propaganda verwendet: Der Rezipient soll zu einem bestimmten Verhalten gebracht werden, er soll z.B. einer politischen Partei oder Bewegung folgen, soll vielleicht in den Krieg ziehen, selbst wenn er dabei sein Leben verlieren kann und der Krieg ohnehin aussichtslos ist.

7. Text und Textualität 7.1 Textualität und Kohärenz 7.2 Der Text der verschiedenen Medien(2) 7.3 Elektronisch-filmische Texte im Fernsehen

Gegenüber dem Film zeichnen sich die Texte des Fernsehens durch eine gesteigerte mediale Komplexität aus.

4.4 Absicht, Intention, Manipulation 4.4.1 Differenz der Kommunikationsinteressen

Generell gilt für kommerziell strukturierte Medien, das ihre Produktionen immer an zwei gegensätzliche Adressaten gerichtet sind: zum einen an den Rezipienten, die das Produkt konsumieren, zum anderen an die Werbewirtschaft, die Werbeplätze im Umfeld des Produkts kaufen will.

7.5 Der Hypertext 7.5.1 Nicht-Linearität

Hartmut Winkler formuliert mit Bezug auf die technische Apparatur: " Hypertextsysteme sind Maschinen, die Text quer zum Verlauf des linearen Syntagmas miteinander verknüpfen.

5.5 Kodes,(=) Konventionen, Konnotationen 5.5.1 Zeichen und Konventionen

Kodes sind die syntaktischen und semantischen Regeln für den Umgang mit Zeichen. Diese Regeln des Zeichengebrauchs werden häufig auch Konventionen genannt. Sie entstehen durch Vereinbarung zwischen den Zeichenbenutzern. Innerhalb einer Kultur bilden sich Konventionen zum einen durch Setzung von Zeichenbedeutung(z.B. durch eine gesellschaftliche Institution), zum anderen durch eine-über lange Zeit reichende-Weitergabe der kulturellen Überlieferung, ohne dass es dazu einer besonderen Vereinbarung bedarf. In der Medienanalyse wird oft von einem konventionellen Gebrauch ästhetischer Mittel gesprochen, gemeint ist damit, dass bestimmte ästhetische Formen häufig eingesetzt werden, so dass sie als bekannt vorausgesetzt werden können. Mit solchen Gewohnheiten sind auch eine Standardisierung und Schematisieren verbunden.

5. Zeichen und Zeichenhaftigkeit 5.1 Zeichen als Stellvertreter 5.2 Zeichen und Schrift 5.3 Zeichen und Kommunikation 5.4 Zeichen und Bedeutung

Im Alltagsverständnis gehen wird aus von einem mehr oder weniger engen Verhältnis zwischen dem Zeichen und dem, wofür es steht. Dieses Verhältnis wird in der Linguistik allgemein als Referenz bezeichnet. Entgegen der langläufigen Auffassung, dass Zeichen für einen Ausschnitt der Wirklichkeit stehen, also etwas Reales bezeichnen, hat sich die Linguistik nach Ferdinand de Saussure darauf verständigt, dass das Zeichen für eine Bedeutung steht. Saussure hat zwischen dem Signifikant, dem Bezeichnenden und dem Signifikat, dem Bezeichneten, unterschieden. Beide zusammen bilden das Zeichen. Arbitrarität meint eine Willkürlichkeit in der Zuordnung von Signifikant und Signifikat. Willkürlich meint nicht beliebig in dem Sinne, dass die Sprachbenutzer singuläre Verknüpfungen herstellen können. Sie müssen sich, um verständlich zu bleiben, and die tradierten Verknüpfungen halten. Denn diese sind innerhalb einer Sprachgemeinschaft gewachsen, d.h, sie unterliegen Konventionen. Sprache ist deshalb nicht statisch, sie verändert sich in einem langfristigen Prozess des ständigen Aufnehmens neuer und Abstossens alter Begriffe. Sprache- und kulturgeschichtlich gesehen verändert sich die Sprache nur langsam. Ausgangspunkt für die Bildsemiotik wurde ein Konzept, das Zeichen durch seine Zeichenrelation(ZR) als eine triadische Relation definiert(Mittelbezug, Interpretantenbezug und Objektbezug). Unterschieden wird zwischen einem symbolischen, einem ikonischen und einem indexialischen Objektbezug. Ein Index ist ein Zeichen, das eine direkte Beziehung zu seinem Objekt besitzt und meist ein Ergebnis von Beobachtungen, Vergleichen und Messungen ist(Bsp. Aktienkurve und Thermometer). Ein Icon steht zu seinem Objekt in einem Verhältnis der Ähnlichkeit(Bsp. Landkarte), formal muss mindestens in einem Punkt eine Übereinstimmung in dem Objekt bestehen. Visuelle Zeichen sind häufig ikonische Zeichen. Das Symbol ist ein Zeichen, das weder in einer realen Beziehung noch in formaler Übereinstimmung mit seinem Objekt steht. Einem Objekt ein symbolisches Zeichen zuzuordnen, Erfolg aufgrund einer Vereinbarung, einer Konvention, eines kulturellen Gebrauchs(Bsp. Ampel, Friedenstaube-<kulturelles Wissen wird vorausgesetzt).

7.3 Elektronisch-filmische Texte im Fernsehen 7.3.1 Grundformen der Fernsehtexte

Im Fernsehen ist zwischen drei verschiedenen textuellen Grundformen zu unterscheiden: 1. Filmische Texte 2. Fernsehen-Live-Texte(parallel zum medialen Geschehen) 3. Mischung-> in den Live-Text vorproduzierte (filmische) Texteinheiten eingebaut

7.3 Elektronisch-filmische Texte im Fernsehen 7.3.1 Grundformen der Fernsehtexte 7.3.2 Der elektronische Live-Text als performativer Text 7.3.3 Kombinierte Fernsehen-Texte 7.3.4 Veränderungen der Textformen im Fernsehen 7.3.5 Textübergreifende Verknüpfungen

Im Fernsehen stossen die Texte direkt aufeinander bzw. sind durch zahlreiche Markierungen voneinander getrennt und gleichzeitig miteinander verbunden. Diese Formen werden als Programmverbindungen bezeichnet. Historisch sind verschiedene Formen des Übergangs entstanden. In den 1980er Jahren hat die Beschleunigung derartiger Übergänge weitere neue Ablaufgestaltungen hervorgebracht. Floating als Idee einer Angleichung und Harmonisierung der Programmelemente könnte so ein nahtloses Ineinanderübergehen bedeuten, bestünde nicht für die Programmveranstalter die Notwendigkeit immer wieder Werbung einzuschalten.

6. Bild und Bildlichkeit 6.1 Bildlichkeit 6.2 Die Krise der Repräsentation und die Bildtheorien

Immer häufiger wird diskutiert, in welchem Verhältnis Bilder zum Nicht-Sichtbaren stehen. Denn einerseits steht das Bild für etwas, was nicht anwesend is, vertritt in seiner Sichtbarkeit etwas Unsichtbares, anderseits weist das Bild auch immer auf etwas, das über das Gezeigte selbst hinausgeht. Davon abgesetzt sind wiederum die Aspekte des Erscheinens und Verschwindens, die das Problem von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit in die Dimension des Prozessualen bringen. Das Nicht-Sichtbare ist bei den technischen Bildern viel weniger zum Problem geworden. Eine Ursache dafür ist, dass bei den technischen Bildern in der Folge der Fotografie stärker vom Fenster-Charakter, dem Konzept eines Transparents ausgegangen wird. Gleichzeitig ist für die bewegten technischen Bilder ihre Flüchtigkeit, also ihr fortgesetztes Erscheinen und Verschwinden konstitutiv. Dadurch entsteht der Schein der Lebendigkeit des Gezeigten.

4.5 Modelle der Medienkommunikation(4) 4.5.1 Das informationstechnische Modell(Shannon and Weaver 1949), S. 50 4.5.2 Das Feldmodell der Massenkommunikation(Gerhard Maletzke), S. 51 4.5.3 Das Modell der aktiven Angebots-Nutzung

In den vorherigen Modellen->die Gerichtetheit und Einseitigkeit der Kommunikation->Kritik: Es wird die Vorstellung einer linearen Beeinflussung des Rezipienten durch den Kommunikator impliziert. Deshalb wird seit den 1990er Jahren von einem Transportmodell(Containermodell) oder einem Transfermodell gesprochen(Wirkungsannahmen heute nicht mehr akzeptiert). Der Zuschauer wird seit den 1970er Jahren nicht mehr nur als empfangender eher passiver Rezipient gedacht, sondern als einer, der den Kommunikationsprozess-auch wenn er selbst nur zuhört und zuschaut-aktiv mutgestaltet. Der Rezipient wird als ein Nutzer verstanden. Deshalb wird dieser Ansatz auch als Nutzenansatz(Use-and-Gratification-Approach) bezeichnet. Es wird nicht mehr gefragt, was machen die Medien mit den Rezipienten, sondern was machen die Rezipienten mit den Medien? Er ist jedoch weiterhin gebunden hat a.) an sein im kulturellen Zusammenhang gewonnenes Wissen und die im kulturellen Kontext praktizierten Handlungsformen b.) an seinen konkreten sozialen Kontext(Vorgabe von Wertungsmassstäbe und Weltbilder) c.) an das spezifische mediale Angebot d.) von der konkreten Rezeptionssituation e.) von seinem individuellen Wissen, seiner Verständnisfähigkeit, seiner Intelligenz, seiner emotionalen Disposition usf.

4.6 Medienkommunikation als kulturelle Praxis 4.6.1 Die Praxis als Medienproduktion 4.6.2 Die Praxis der Medienrezeption

Kennzeichnend der Medienrezeption ist ihre vergleichsweise geringe gesellschaftliche Institutionalisierung. Der Rezipient ist mit seiner Mediennutzung zumeist allein oder nur in einen engen Personenkreis eingebunden. Medienrezeption differenziert sich zunehmend in unterschiedlichen Formen und Praktiken, wobei diese häufig milieubildend wirken. Medienrezeption geht von einer Vielheit unterschiedlichen Medien und innerhalb dieser von einer Vielzahl unterschiedlichen Angebote aus. Mediennutzung ist deshalb nicht mehr allein die Rezeption eines Produkts, sondern besteht aus einem Geflecht von Lektüren verschiedenen Medienprodukte, die in einem direkten Kontext stehen oder die sich in einem vermittelten Zusammenhang gegenseitig ergänzen und bestätigen, sich aber auch widersprechen können bzw. vollständig different zueinander erfahren werden. Mediennutzer verfügen über ein differenziertes Formenwissen, um relativ schnell mediale Äusserungen in ihrem Status einschätzen zu können. Die Formen untersuchen deshalb zunehmend den Mediengebrauch innerhalb von Medienemsembles.

4.2 Mediale Transformationen natürlicher Kommunikation 4.2.1 Die Aufhebung der raumzeitlichen Einheit der Kommunikationssituation

Kulturhistorisch wichtigster Schritt bei dieser raumzeitlichen Veränderung war die Einführung der Schrift. Mit ihrer Hilfe lassen sich sprachliche Äusserungen fixieren und dauerhaft festhalten. Aus dem Sprechen und Hören wird ein Schreiben und Lesen. Durch das Lesen eröffnet sich für die Kommunikation ein Potential an möglichen Kommunikationsakten. Hinzu kommt auch die räumliche Trennung. Der geschriebene Text kann von Schreibenden weg zu einem entfernten Leser transportiert werden. Zwar hat es immer auch schriftliche Zeugnisse an ortsgebundenen Träger(Hölenwände, Säulen etc.) gegeben, die wesentliche Bedeutung der Schrift liegt jedoch in ihrer Verbindung mit den ortsgebundenen, beweglichen Trägern. Prototypisch ist hier die Entwicklung des Buches als transportabler Speicher grosser Textmengen.

7.5 Der Hypertext 7.5.1 Nicht-Linearität 7.5.2 Prozesshaft, partizipativ, holistisch

Kurt Fendts Kennzeichnung des Hypertextes als prozesshaft meint das Dynamische, sich immer wieder durch die jeweils individuelle Rezeption gesteuerte Verändernde des vom Lesenden wahrgenommenen Textzusammenhangs. Den Leser aktiv am Sinngebungsprozess zu beteiligen, entspricht modernen Autorenkonzepten. Diese Lesersteuerung der Rezeption wird beim Hypertext jedoch gesteigert und technisch etabliert. Die Kennzeichnung als holistisch meint, dass Hypertexte, die diese neue Struktur auch aktiv gestalten, einen ganzheitlichen Anspruch haben.

3. Medium und Medien 3.1 Zur Entwicklung des Medienbegriffs 3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.3. Medialität, Medientechnik und mediale Institution

Medien definieren sich durch drei zentrale Aspekte, die miteinander zusammenhängen: a.) ihre spezifischen medialen (ästhetischen) Eigenschaften, die im Begriff der 'Medialität' zusammengefasst werden. b.) ihre Technik c.) ihr Gebrauch und ihre Institutionalisierung innerhalb der Gesellschaft. Sie bilden den Zusammenhang, durch den Bedeutungen, Themen, Inhalte medienspezifisch aufbereitet und vermittelt werden. ->siehe Grafik S. 26

3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4) 1. Medien der Beobachtung

Medien der Beobachtung(und allgemeiner der Wahrnehmung) sind Medien, die der Erweiterung und Steigerung der menschlichen Sinnesorgane dienen, also für das Auge(visuelle Wahrnehmung) die Brille, das Fernglas, das Teleskop, das Mikroskop u.a.; für das Ohr(akustische Wahrnehmung) das Hörrohr und das Megafon u.a. Medien der akustischen Verstärkung.

3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4) 2. Medien der Speicherung und Bearbeitung

Medien der Speicherung und der Bearbeitung sind Medien, die dazu dienen, Informationen aufzuzeichnen, aufzuschreiben und diese damit zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung zu haben. Friedrich A. Kittler hat den Terminus der "Aufschreibesysteme" geprägt und damit die Medien, Grammofon, Film und Schreibmaschine erfasst(Kittler 1987).

3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4) 3. Medien der Übertragung

Medien der Übertragung sind Medien, die dem Transport von Informationen, Botschaften, Inhalten etc. dienen. Die Notwendigkeit der Überbringung von Informationen von einem Ort zu einem anderen ist ein zentraler Impuls zur Erfindung von Übertragungsmedien. Medien der Übertragung dienen in der Regel dazu, über weite Entfernung Informationen weiterzuleiten und zielen auf eine Beschleunigung des Transports(heute: Elektrizität, früher: Kurierdienste, Brieftauben, Rauchfeuerstationen, Telegrafensysteme, Kabelnetze, Satellitenübertragungssysteme).

3. Medium und Medien 3.1.2 Der kommunikationsorientierte Medienbegriff

Medien sind gesellschaftlich institutionalisierte Kommunikationseinrichtungen, wobei zwischen den informellen und den formellen Medien unterschieden werden kann. Als informelle Medien gelten z.B. natürliche Verständigungssysteme und künstlerische Gestaltungsbereiche, weil sie nicht primär durch gesellschaftliche Organisationen sondern durch Konventionen bestimmt werden, die auf vielfältige Weise innerhalb einer Kultur tradiert werden. die formellen Medien sind in eine manifeste Weise in gesellschaftliche Institutionen organisiert. Die informelle Medien kommen ohne manifeste Institutionalisierung aus, während die formellen Medien einer gesellschaftlichen Institutionalisierung in Rundfunkanstalten und Fernsehunternehmen bedürfen, die die technische Distribution und die Programmproduktion organisieren und finanzieren.

4.6 Medienkommunikation als kulturelle Praxis 4.6.1 Die Praxis als Medienproduktion 4.6.2 Die Praxis der Medienrezeption 4.6.3 Medienkommunikation als Zirkulation

Medienkommunikation geht von einem Neben- und Miteinander der verschiedenen Medien aus. Vielfalt und Komplexität des Ineinandergreifens verschiedener Formen machen gerade ihre Besonderheit aus und führen dazu, dass sich die Medien in kulturellen Zirkulationsprozess von Weltdarstellung und Welterklärungen ergänzen und unterstützen. Medienkommunikation als kulturelle Praxis realisiert sich einerseits in der Bereitstellung von Weltdarstellungen und anderseits in der Teilhabe an ihnen. Austausch bedeutet dabei nicht, dass Antworten Reaktionen im gleichen Medium erfolgen müssen. ->Durch das Internet hat sich der Austausch innerhalb gesellschaftlicher Kommunikationsprozesse um ein Vielfaches gesteigert.

7. Text und Textualität 7.1 Textualität und Kohärenz 7.2 Der Text der verschiedenen Medien(2) 7.3 Elektronisch-filmische Texte im Fernsehen 7.4 Der Switching-Text als rezipienterzeugter Text 7.5 Der Hypertext(Kurt Fendt, 4 Merkmale für den Hypertext definiert)

Mit dem Internet ist eine weitere Textform, der Hypertext, entstanden, bei der das Kohärenzproblem neu diskutiert werden muss, weil sich der Hypertext durch Offenheit, Variabilität, Kombinatorik und Partizipation auszeichnet. Als Hypertext wird ein Text im Internet und auf digitalen Speichermedien verstanden, der über Adressierungsfunktion der Links technisch feste Verknüpfungen mit anderen Texten aufweist. Alle auf diese Weise miteinander verknüpften Hypertexte bilden ein Hypertext-System. Bei einem Link handelt es sich um einen Paratext, der aber nicht nur zu einem Haupttext gehört, sondern zu verschiedenen Haupttexten. Kurt Fendt hat für Hypertexte vier Merkmale benannt: Sie seinen nichtlinear(mehr-linear, nicht-sequentiell), holistisch, prozesshaft, partizipativ.

5.7 Die Materialist der Zeichen 5.7.1 Zeichen und Zeichenträger 5.7.2 Zeichentransformation

Mit der Weiterentwicklung der technisch-apparativen Medien findet der Transformationsprozess weniger in der Gestalt als vielmehr im Trägermaterial statt, das dann wiederum eine andere Kodierung und Dekodierung der Zeichen erfordert. Auch im Übergang von analogen zu digitalen Zeichen finden solche Transformationsprozesse statt.

5.6 Zeichen in den technisch-apparativen Medien 5.6.1 Fotografische und filmische Zeichen(u.a. Roland Barthes)

Mit der Zeichenhaftigkeit der Fotografie hat sich neben anderen vor allem Roland Barthes beschäftigt. Das filmische Zeichen ist komplex, weil es in der Regel nicht nur ein visuelles(fotografisches) Zeichen darstellt. sondern dabei andere Zeichenkodes einschliesst. Die Filmanalyse unterscheidet heute zwischen verschiedenen Kodes, die ähnlich auch für andere Medien unterschieden werden können, weil zwischen den medienspezifischen und medienunspezifischen(dennoch in den Medien benutzten) Zeichensysteme unterschieden werden kann. -Filmische Kodes: sind alle Kodes, in im Film vorkommen, aber nicht unbedingt nur im Film vertreten sind. ->Körpersprache, Gestik(bewusste Körperbewegung),Kinestik(alle Körperbewegungen), Proxemik(räumliche Verhalten der Menschen; interkulturelle Differenzen werden erörtert, Mimik(Ausdrucksbewegungen im Gesicht; der Blick stellt hierbei eine zentrale Rolle) -Kinematografische Kodes: sind die Kodes, die nur im Film vorkommen, also durch Kameraoperationen, durch Schnitt und Montage entstehen.

4.3 Wer kommuniziert mit wem? 4.3.1 Das dialogische Prinzip zwischen Medientext und Rezipient

Modell von Kahrmann/Reiss/Schluchter(S. 43): Es geht von einem Sprecher(S)-Hörer(H)-Situation aus und entwickelt in einem Autor-Erzähler-Leser-Modell folgende Differenzierungen(textextern, textintern; fünf unterschiedliche Kommunikationsniveaus-> 5 S-Ebenen und 5 H-Ebenen): Der Autor(S 1) einer Geschichte ist, wenn der Leser(H 1) die Geschichte liest, in der Regel nicht anwesend. Gleichwohl hat der Leser den Eindruck dass ihm die Geschichte, die er liest, erzählt wird. Der Text ist so konstruiert, dass sich für ihn aus dem Text ein Erzähler(S 2) erschliesst. Dieser Erzähler ist eine textinterne Instanz und nicht identisch mit dem Autor. Der Erzähler richtet sich nach mit seiner Erzählrede an einem gedachten Leser, der entweder direkt angesprochen wird oder indirekt durch die Art und Weise, wie erzählt wird, erschlossen werden kann. Dieser Leser kann als implizierter Leser bezeichnet werden. Innerhalb der Texte kann der Erzähler selbst wieder von Figuren(S 3) erzählen, die ihrerseits innerhalb der Geschichte anderen etwas erzählen. Diese innerhalb des Textes vorkommenden angesprochenen Redepartner sind die Adressaten(H 3) der textinternen Rede. ->auch in den audiovisuellen Medien anwendbar

7.3 Elektronisch-filmische Texte im Fernsehen 7.3.1 Grundformen der Fernsehtexte 7.3.2 Der elektronische Live-Text als performativer Text 7.3.3 Kombinierte Fernsehen-Texte

Performative Ferne-Texte sind für die Medienproduzenten und Sendesysteme nicht nur aufwändig, sondern erzeugen auch bei den Mitarbeitern Stress, weil bei ihrer Entstehung viele Unwägbarkeiten enthalten und viele Störungen möglich sind. Deshalb sind kombinierte Live-MAZ-Texte entstanden, bei denen im Rahmen eines Live-Textes filmisch oder elektronisch vorproduzierte Beiträge eingebaut werden. Der MAZ-Text besitzt in seiner audiovisuellen Struktur einen doppelt präsentischen Charakter: Er liefert einerseits eine Vergegenwärtigung des vergangenen Geschehens im filmischen Text, anderseits die Gegenwärtigkeit des Live-Textes.

3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4) 3.2.2 Primäre, sekundäre und tertiäre Medien(Unterteilung nach Harry Pross) -primäre Medien

Primäre Medien sind die Sprache in allen Dimensionen, non-verbale Ausdrucksweisen: Mimik, Gestik, Körperhaltung und Körperbewegung(Proxemik). Dazu gehören auch Tanz und Theater. Entscheidend ist das kein Gerät zwischen den Sender und den Empfänger geschaltet ist und die Sinne der Menschen zur Produktion, zum Transport und zum Konsum der Botschaft ausreichen.

4. Kommunikation lat. communicare: gemeinsam machen, vereinigen, mitteile->bezeichnet allg. den Austausch sprachlicher und nicht-sprachlicher Äusserungen zwischen Menschen 4.1 Kommunikation als sprachliches Handeln 4.2 Mediale Transformationen natürlicher Kommunikation 4.3 Wer kommuniziert mit wem? 4.4 Absicht, Intention, Manipulation 4.5 Modelle der Medienkommunikation(4) 4.6 Medienkommunikation als kulturelle Praxis

Produktion und Rezeption von Medienprodukten stehen sich als grundsätzlich unterschiedliche Bereiche gegenüber. Auf der einen Seite besteht eine im hohen Grad institutionalisierte und stark arbeitsteilig organisierte Herstellung von medialen Produkten(hoher Personal- und Kapitaleinsatz->Kulturindustrie, Bewusstseinsindustrie. Auf der anderen Seite haben wir eine gering institutionalisierte Mediennutzung. Veränderung mit dem Internet->Die einseitig gerichtete Kommunikation ist einer beidseitigen Kommunikation gewichen, in der der Mediennutzer aktiv selbst Medienprodukte erzeugen kann und tendenziell allen anderen Mediennutzern anbieten und zur Verfügung stellen kann(user generated content). Trotzdem müssen sich die Mediennutzer stets an die Unternehmensvorgaben(verfügen über die Programme) halten.

3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4) 3.2.2 Primäre, sekundäre und tertiäre Medien(Unterteilung nach Harry Pross) -sekundäre Medien

Sekundäre Medien sind diejenigen Medien, die für die Produktion ihrer Aussagen und Inhalte den Einsatz von Geräten notwendig machen, nicht jedoch für die Rezeption bzw. den Empfang. Rauchsignale, Grenzsteine, Flaggensignale, geschriebene oder gedruckte Texte. Die Empfänger müssen die Rauchsignale entziffern, die Bedeutung der Grenzsteine erkennen, die Flaggensymbole deuten und vor allem die geschriebenen und gedruckten Texte 'lesen' können.

3. Medium und Medien 4. Kommunikation 5. Zeichen und Zeichenhaftigkeit

Semiotik als Theorie der Zeichen versteht sich auf der einen Seite als eine alleine, die unterschiedliche Zeichen umfassende Theorie, auf der anderen als eine spezielle, die Zeichen eines bestimmten Mediums oder eines Bereichs darstellende Theorie. Für die Medienwissenschaft ist der Zeichenbegriff vor allem deshalb von Bedeutung, weil sich mit ihm auch die in den Medien vorkommenden nicht-sprachlichen Zeichen systematisch erfassen und beschreiben lassen.

2. Medienwissenschaft: das Sprechen über Medien 3. Medium und Medien 4. Kommunikation lat. communicare: gemeinsam machen, vereinigen, mitteile->bezeichnet allg. den Austausch sprachlicher und nicht-sprachlicher Äusserungen zwischen Menschen

Sich-Verständigen, Sich-Austauschen bedeutet, dass sich die Kommunikationspartner verstehen und in die Rolle des anderen hineinversetzen können. Kommunikation als Austausch ist kulturell geregelt, und setzt einen 'Kontrakt' zwischen den Kommunikationspartnern voraus. Dieser 'Kontrakt' wird zu Beginn der Kommunikation geschlossen, indem sich beide Kommunikationspartner auf das kulturelle Prinzip der 'Kommunikation' einlassen. Einer dieser grundlegenden Vereinbarungen des 'kommunikativen Kontrakts' ist die 'Sinn-unter-Stellung', d.h., der Rezipient unterstellt dem Sprecher, das er eine sinnvolle strukturierte Rede führt.

5.6 Zeichen in den technisch-apparativen Medien 5.6.1 Fotografische und filmische Zeichen 5.6.2 Televisuelle Zeichen

Spezifisch televisuelle Zeichenprozesse stehen in Verbindung mit: -dem Live-Aspekt der Fernsehproduktion(also der Gleichzeitigkeit von Aufnahme, Sendung und Rezeption) -Der Kombination von filmischen Zeichenelemente und Live-Elementen und den damit verbundenen Umschärfen finden zeitlichen Referenzen und -den Programmaspekten des Mediums also der Entstehung spezifischer deiktischer Partikel in den Texten zwischen den Sendungen. Der Live-Charakter zahlreicher Programmbestandteile des Fernsehens führt zu einem anderen, tendenziell geringeren Inszenierungsgrad des Gezeigten als beim Kinospielfilm und damit in der Regel zu ambivalenteren Zeichenkonfigurationen. Auch sind neuere Zeichenformationen im Fernsehen häufig gattungsspezifischer Natur. Im Bereich der Infografik erzeugt das Fernsehen neue Zeichengefüge im indexikalisch-symbolischen Bereich.

4.5 Modelle der Medienkommunikation(4) 4.5.1 Das informationstechnische Modell(Shannon and Weaver 1949), S. 50

Statt Sprecher und Hörer stehen sich Sender und Empfänger gegenüber. Der Kommunikationsprozess wird hier auf einen technischen Übertragungsvorgang reduziert: Das Gesprochene, Mitgeteilte wird in ein technisches Signal umgeformt(encodiert), das möglichst störungsfrei übertragen werden muss und das beim Empfänger wieder ins Gesprochene(und Hörbare) zurückgeformt(decodiert) wird. Die Übertragung sorgt dafür, dass die Signale, die vom Sender ausgegeben werden, beim Empfänger wie gesendet ankommen. Das Modell versteht Eingriffe von aussen als Störungen(Noise Source). ->eines allein technisch begründeten Kommunikationsmodell ist jedoch begrenzt

5.5 Kodes,(=) Konventionen, Konnotationen 5.5.1 Zeichen und Konventionen 5.5.2 Denotation und Konnotation 5.5.3 Ikonisierung und Symbolisieren von Symptomen(Rudi Keller)

Symptome sind Ausdruck von Befindlichkeiten und scheinen ungesteuert zu sein(Bsp. Gähnen). Rudi Keller hat eine solche Verwendung eines Symptoms als Zeichen beschrieben und sie als eine Ikonisierung von Symptomen bezeichnet. So gibt es in vielen Filmen Stereotypen für das Erschossen-Werden, für Bedrohnungsituationen usf.: Das Symptom wird damit symbolisiert. Dieser Vorgang der Ikonifizierung und der Symbolisieren, wie es Keller nennt, ist für die Medienkommunikation von Bedeutung, weil hier durch den wiederholten Gebrach von Zeichen und Bildern diese mit Bedeutung aufgeladen werden und damit ihre Zeichenstruktur verändern.

3.3. Medialität, Medientechnik und mediale Institution 3.3.1 Medialität und Medium 3.3.2 Medialität und Technik 3.3.3. Medialität und Institution

Technik wird immer erst durch eine kulturelle Praxis zum Bestandteil und zur Voraussetzung eines Mediums. Mit dem Begriff der Institutionalisierung ist gemeint, dass Medien nicht einfach nur da sind, sonder dass sie als kulturelle Errungenschaften der Menschen z.T. komplex und komplizierte Apparaturen voraussetzen, in denen viel gesellschaftliche Arbeit enthalten ist und deren Gebrauch mit Einfluss von Macht und-z.B. über die Vorstellungen der Menschen- verbunden ist. Wer Medien benutzt und in welcher Weise, ist deshalb gesellschaftlich geregelt, durch Gesetze, Richtlinien, Eigentumsverhältnisse, aber auch Konventionen, Gewohnheiten etc. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass Medien als Kommunikation organisierende Einheit immer gesellschaftlich institutionalisiert sind, weil sie bei den Benutzern kulturell verankertes Wisse um ihre Funktion und ihren Gebrauch voraussetzen und nur bestimmte Umgangsweisen mit den Medien ermöglichen. Von den drei Basisformen der Medienorganisation(staatlich, öffentlich und privatrechtlich) geht die Entwicklung immer stärker in Richtung einer Entstaatlichung und einer verstärken privatrechtlichen Organisation, wobei ein komplexes System unterschiedlicher Aufsichtsrat- und Kontrollinstanzen entstanden ist. In der Praxis der Medienwissenschaft stehen vor allem die Beschäftigung mit Film, Fernsehen, Radio und Internet(Computer) bzw. Digitalmedien im Vordergrund(weitreichende gesellschaftliche Verbreitung).

3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4) 3.2.2 Primäre, sekundäre und tertiäre Medien(Unterteilung nach Harry Pross) -tertiäre Medien

Tertiäre Medien erfordern sowohl auf der Seite der Produktion als auch auf der Seite der Rezeption den Einsatz von Geräten. Dazu gehören Film, Schallplatten, Radio, Fernsehen, Computer. Ohne Geräte können diese Medien nicht funktionieren. Diese Stufung zeigt nicht nur die zunehmende Technisierung der medialen Kommunikation, mit dieser technisch-apparativen Zusammenhängen wird auch deutlich, dass es sich nicht nur um blosse Additionen von Geräten handelt, sondern dass mit den jeweiligen Konstellationen auch 'soziale Mitteilungsordnungen' entstanden.

6. Bild und Bildlichkeit 6.1 Bildlichkeit 6.2 Die Krise der Repräsentation und die Bildtheorien 6.3 Der Streit um die Ähnlichkeit im Bild 6.4 Das Bild in den technisch-apparativen Medien 6.5 Täuschungen und Simulationen

Täuschungen werden eigentümlicherweise fast ausschliesslich an den Bildern, nicht aber an Tönen diskutiert. Das Problem der Imitation(als Stimmenimitation) stellt sich als ein besonderes medientheoretisches Problem nicht in gleicher Weise. Bei den Täuschungen geht es im Grunde immer um das Verhältnis von Zeichen und Realität bzw. von Medien und Wirklichkeiten. Im Hintergrund steht die schon skizzierte Krise der Repräsentation, von der vor allem die französischen Philosophen um Michel Foucault und Jean Baudrillard gesprochen haben. Die Kennzeichen als Fälschung resultieren daraus, dass Filmemacher und Film das Gezeigte als tatsächlich so gesehen und nicht vom Filmemacher inszeniert ausgeben, dies jedoch nicht die Wahrheit entspricht. Unterscheidung zwischen: -bewusster Täuschung -strukturelle, in den Medien selbst angelegte Täuschungen Von solchen intendierten Täuschungen und bewussten Fakes abgesehen, wird den Medien grundsätzlich der Vorwurf der Täuschung gemacht. Waren die frühen Fotomontagen und Bildfälschungen für ein medienkompetentes Auge gut sichtbar, so sind durch die Digitalisierung der Bildproduktion und -bearbeitung diese Veränderungen heute nicht mehr leicht erkennbar. Bei den Kategorien des Dokumentarischen und des Authentischen handelt es sich um Zuschreibenden, die in einem grösseren Diskurszusammenhang stehen und nicht von technischen Veränderungen der Bildproduktion abhängen. Für den dokumentarischen Film hat Manfred Hattendorf Authentizität als das Ergebnis spezifischer Strategien der Gestaltung, also als ein Formproblem definiert. ->kommunikativen Prozess Der Begriff der Simulation im Zusammenhang der Medien geht auf medientheoretische Überlegungen im Kontext der 1970er und 80er Jahren, vor allem auf Thesen von Jean Baudrillard zurück. Die Simulationsthese geht letztlich davon aus, dass die Realität durch eine Welt referenzloser oder zumindest wiederum nur auf die Zeichen der Medien selbst beziehender Zeichen verstellt sei. Den audiovisuellen Medien und besonders dem Computer wird vorgeworfen, andere Medien, z.B. Bilder, Schrift, zu simulieren, also vorzutäuschen. Letztlich sind nicht erst die Computerbilder Bilder, die unter den Bedingungen des Mediums erzeugt werden, schon die Fotografie liefert Bilder unter medialen Bedingungen.

5.7 Die Materialist der Zeichen 5.7.1 Zeichen und Zeichenträger

Um in einem Kommunikationsprozess überhaupt eine Rolle zu spielen und nicht bloss in der Phantasie und Vorstellungswelt eines einzelnen Menschen zu exisitieren, müssen Zeichen selbst eine eigene Materialität besitzen-sei es als Inschrift auf einer Hauswand(sekundäre Architektur), als Fernsehbild, als gesprochene Sprache oder als durch die Hände geformtes Zeichen in der Gebärdensprache. Die Wahl des Trägermaterials wird durch den Gebrauch bestimmt. Die Materialität des Zeichenträgers stellt sich auch als Problem des Speicherraums dar. Die Entwicklung des Zeichenträger zielt auf eine Miniaturisierung, auf schnelle Transportierbarkeit, wobei der entscheidende Entwicklungssprung in der Veränderung der Zeichenträger durch die Elektrifizierung von Zeichenproduktion und Zeichentransport in den elektrischen Medien seit der Mitte des 19. Ihr. erfolgte. Zeichenträger besitzen aufgrund ihrer Materialität potentiell eine unterschiedliche Lebensdauer. Unterschieden lassen sich die Zeichengestalt und der Zeichenträger. Die Möglichkeit der Zeichengestaltung ist nicht unbegrenzt, sondern abhängig vom Träger und den einschreibenden Werkzeugen. die Zeichengestalt ist Ergebnis der Technik ihrer Herstellung. Die Techniken bestimmen Formung und Gestaltung der Zeichen. Die Schriftarten, die wir heute noch verwenden, sind in ihren Grundformen durch die Werkzeuge geprägt, mit denen sie ursprünglich hergestellt wurden. Standardisierung ist ein kulturell notwendiger Prozess, um überhaupt miteinander kommunizieren zu können. Sie vereinfacht und beschleunigt Kommunikationsprozesse. ->Die Techniken der Erzeugung stehen in einer wechselseitigen Korrespondenz mit den kulturellen Gebrauchsformen(≠ lineare Abhängigkeit).

3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.2.1 Medienfunktionen(4) 4. Medien der Kommunikation

Von diesen drei Medienformen abgesetzt werden deshalb als Medien der Kommunikation hier die Medien bezeichnet, die auf eine funktional komplex strukturierte Weise Kommunikation zwischen mehreren Menschen herstellen. Auch die Medien der Speicherung und Übertragung werden zu kommunikativen Zwecken genutzt. Differenzierung zwischen "Übertragung" und "Kommunikation": Medien der Kommunikation verbinden mehrere der medialen Grundformen und ermöglichen damit eine komplexe Kommunikation zwischen den Menschen. Medien der Kommunikation sind in diesem Sinne akkumulierte Medien, weil sie in den anderen Medien entwickelten Möglichkeiten der Wahrnehmungserweiterung, Speicherung, Beobachtung und Vermittlung als Funktionen adaptieren bzw. für sich selbst neu entwickeln. Sie zielen damit nicht nur auf eine Veränderung der Raum- und Zeitstruktur natürlicher Kommunikation, sondern schaffen auch neue Kommunikationsräume.

7.2 Der Text der verschiedenen Medien 7.2.1 Fotografie als Text

Von einer Sprache der Fotografie ist die Rede, einer Rhetorik des Bildes(Barthes 1964). Das Konzept der fotografischen Lektüre hat seinen parktischen Entstehungshintergrund in der Analyse von Luftbildaufnahmen im Krieg und meint damit eine genaue Bildbetrachtung. Neben die praktische, rein zweckbezogene Fotoanalyse ist die wissenschaftliche Analyse von Fotografien getreten, die nach den ästhetischen Prozessen der Bildgestaltung, den Bildbedeutungen und der Wahrnehmung des Fotobildes fragt. Die Fotografie kann z.B. als ein soziales und kulturelles Zeichen gelesen werden.

4. Kommunikation lat. communicare: gemeinsam machen, vereinigen, mitteile->bezeichnet allg. den Austausch sprachlicher und nicht-sprachlicher Äusserungen zwischen Menschen 4.1 Kommunikation als sprachliches Handeln 4.1.1 Das dialogische Prinzip von Kommunikation

Voraussetzung ist, dass zwischen dem Sprechenden und dem Hörenden eine raumzeitliche Einheit gegeben ist(an einem gemeinsamen Ort und zur selben Zeit)->natürliche Sprache erfordert keine zusätzlichen technischen Hilfsmitteln In der natürlichen Kommunikation wird der Kommunikationsraum in seiner Grösse durch die Reichweite der Stimme des Sprechenden bestimmt. Die zeitliche Einheit ist auch wichtig. Sie ermöglicht einen federzeitigen Wechsel der Rollen innerhalb des Kommunikationsvorgangs(somit kennzeichnend das dialogische oder auch interaktive Prinzip). Differenziert man die Kommunikation nach ihren unterschiedlichen Sprechsituationen, ist festzustellen, dass es durchaus nicht so ist, dass jeder jederzeit sprechen kann(gesellschaftliche Konventionen, Rituale, Machtstrukturen). Für die natürliche Kommunikation ist weiterhin von Bedeutung, dass über etwas gesprochen wird. Neben dem Sprechen über Sachverhalte gibt es jedoch auch Sprechhandlungen, in denen mit dem Sprechen selbst eine Handlung vollzogen wird(z.B. das Ja-Wort beim Heiraten-> illokutionäre Akte nach John Rogers Searle und John L. Austin ->Im kommunikativen Prozess selbst ist eine gesellschaftliche Handlung enthalten, die sich nicht in der Übermittlung von Meinungen, Bedeutungen und Inhalten erschöpfen(eigenständig).

4.3 Wer kommuniziert mit wem? 4.3.1 Das dialogische Prinzip zwischen Medientext und Rezipient 4.3.2 Die Vervielfachung des Urhebers 4.3.3 Die Vervielfachung des Adressaten

Was für den Kommentator gilt, ist ähnlich auch beim Adressaten festzustellen. Nicht immer ist der, der in den Medien angesprochen wird, auch der gemeinte Adressat. Wir sprechen bei Medientexten von unterschiedlicher Adressierenden und von einer "Mehrfachadressierung"(->wer spricht und wer ist gemeint?). Der eigentliche Adressat ist der Zuschauer(doppelte Adressierung). Mit der doppelten Adressierung ändert sich Struktur und Inhalt der Rede. Figuren im Film reden so, dass es für den Zuschauer einen Sinn macht, nicht unbedingt für den im Film auftretenden Adressanten. Eine solche doppelte Adressierung findet auch in nichtfiktionalen Sendungen des Fernsehen statt(Bsp. politische Talkrunde). Eine weitere Variante der Mehrfachadressierung ist auch die Adressierungs-Verschiebung(Bsp. einer Filmszene s. 46). Der Schauspieler verändert nicht wirklich den Rahmen des Fiktionalen, sondern spielt mit der Darstellungskonventionen(der Schauspieler bleibt in seiner Rolle). Auch in nichtfiktionalen Sendungen vorhanden(Bsp. Tagesschau). Medienkommunikation ist, schon von den Rollen- und Aufgabenverteilungen her, eine komplexe Konstruktion. Der Eindruck, es handele sich um einen nur ins Medium des Films, Fernsehens, Radios getragene mündliche Kommunikation, ist ein medial erzeugter Schein-dem oft auch die im Medium selbst Agierenden aufsitzen.

6. Bild und Bildlichkeit 6.1 Bildlichkeit

Was ist ein Bild?(Boehm 1995). Einerseits ist ein Bild als Nachahmung der Natur(Mimesis) verstanden worden, anderseits erschien ein Bild den Menschen immer als etwas Wunderbares. Sie haben im Bild etwas Göttliches, zumindest etwas Eigenschöpferisches gesehen. Ein Bild ist deshalb nicht nur Wiedergabe von etwas Vorhandenem, sondern bildet auch Wünsche und Gefühle. ->Die Malerei der orthodoxen christlichen Kulturen hat sogar in den Bildern die Inspiration des Göttlichen gesehen, die sich des Malers nur als ein Werkzeug bediene. Nachahmung wurde lange Zeit in einem sehr strengen Sinn als Imitation(imitatio) verstanden, wobei die Malerei das wiedergeben sollte, was in der Natur besonders schön und bedeutsam war. Die bildnerische Praxis ergänzte diese Nachahmung durch imaginatio und idea, also durch die Erfindung von Bildern und die Vorstellung, dass die Bilder etwas hinter den Erscheinungen wirkendes Allgemeines, eine Idee, ein Ideal, ein Prinzip, zu verkörpern haben. Seit dem 18. Jhr.->Bilder können auch Ausdruck eines Menschen sein, der im Bild seine Gefühle und seine in ihm wohnende schöpferische Kraft sichtbar mache. Bilder sind heute nicht nur Nachahmungen, sondern haben auch eine materiale Basis, die vor allem die Malerei seit der zweiten Hälfte des 19. Jhr. betont hat und die Bilder als Spuren und Markierungen versteht. ->Mit der Erfindung der technisch-appartiven Bildmedien werden Aspekte der Bilddiskussion aufgenommen und weiterentwickelt. ->Die Ausbreitung von Fotografie, Film, Fernsehen und Internet hat zum Eindruck einer Bilderflut beigetragen. ->Bilder verändern sich durch die Technisierung. ->Die technische Reproduzierbarkeit von Bildern->imaginäres Museum und Universum der technischen Bilder(Flusser)

6. Bild und Bildlichkeit

Wiedersprüche zur Zeichenhaftigkeit. Basis für diese Überlegung ist die Erfahrung, dass die Bilder nicht in ihrem Zeichencharakter aufgehen, sondern nicht-semiotische Aspekte eine wesentliche Rolle spielen.

3. Medium und Medien 3.1 Zur Entwicklung des Medienbegriffs 3.2 Dimensionen des Medienbegriffs 3.3. Medialität, Medientechnik und mediale Institution 3.4 Die Wirklichkeit der Medien

Wir nennen in Abgrenzung zur vormedialen 'Realität' diese Welt und ihre Strukturen 'Wirklichkeit' und gehen davon aus, dass die Medien nicht nur insgesamt, sondern auch jeweils als einzelne Medien 'Medienwirklichkeiten' entstehen lassen. Dabei geht es vor allem darum, dass diese Medienwirklichkeiten für den Menschen als Realität konstruktiv(nutzbringend, förderlich) wird.

4. Kommunikation lat. communicare: gemeinsam machen, vereinigen, mitteile->bezeichnet allg. den Austausch sprachlicher und nicht-sprachlicher Äusserungen zwischen Menschen 4.1 Kommunikation als sprachliches Handeln 4.2 Mediale Transformationen natürlicher Kommunikation 4.3 Wer kommuniziert mit wem? 4.4 Absicht, Intention, Manipulation 4.5 Modelle der Medienkommunikation(4)

Wir verständigen uns nicht nur mit Hilfe der Modelle, sondern beginnen, je verbreiteter ein Modell ist, in dessen Struktur zu denken. Damit modellieren sie unser Bild von der Wirklichkeit. Die Modelle stellen eine Vereinfachung dar. Modelle besitzen eine innere Logik. Sie sind entweder statisch(Klassifikationsmodelle, Strukturmodelle) oder prozessual konstruiert(Prozessmodelle, Funktionsmodelle). ->grafische Form somit können Zusammenhänge leichter dargestellt werden. Modelle dienen der Organisation der Erkenntnisgewinnung indem sie a.) eine Vorstellung des Gegenstands entwickeln, die zu überprüfen ist, b.) eine heuristische Funktion erfüllen(Anweisung zur Gewinnung neuer Erkenntnisse), c.) Aspekte der Erforschung strukturieren, also Planung von Erkenntnis organisieren, d.) Prognosen über mögliche Folgen erlauben.

5. Zeichen und Zeichenhaftigkeit 5.1 Zeichen als Stellvertreter 5.2 Zeichen und Schrift 5.3 Zeichen und Kommunikation 5.4 Zeichen und Bedeutung 5.5 Kodes, Konventionen, Konnotationen 5.6 Zeichen in den technisch-apparativen Medien 5.7 Die Materialität der Zeichen

Zeichen haben einen Zeichenträger, eine materiale Basis. Das mediale Zeichen wird durch das Material seines Trägers und die Bearbeitung- und Erzeugungswerkzeuge geprägt. Mit der Digitalisierung der Medien, also der Vereinheitlichung der Trägertechnologien, wird die Tendenz besonders virulent(aktiv).

5.5 Kodes,(=) Konventionen, Konnotationen 5.5.1 Zeichen und Konventionen 5.5.2 Denotation und Konnotation

Zeichen können unterschiedliche Bedeutungsebenen enthalten, deshalb wird zwischen Denotation und Konnotation unterschieden. Das fotografische bzw. filmische Zeichen bildet einen Gegenstand ab, dem zunächst einen primäre Bedeutung zugeordnet wird(Denotation). Weitere Bedeutungen(Mit-Bedeutungen-Konnotationen) sind abhängig vom Kontext. In den Medien spielen diese Konnotationen eine grosse Rolle, weil ihr Erkennen in der Regel ein komplexes kulturelles Wissen erfordert und sie deshalb nicht von allen Rezipienten vollzogen werden. Mehrdeutigkeit und Bedeutungsaufladung von Zeichen sind allgemeiner und stellen ein grundlegendes kulturelles Phänomen dar, das mit den Kategorien Denotation/Konnotation analytisch gefasst wird. Barthes hat diese Konnotationen selbst als Mythen bezeichnet, weil er auf grössere, für einen Kultur wesentliche Bedeutungszusammenhänge abzielte. Hier ist es sicherlich sinnvoller von kulturellen Grundmustern oder auch kulturelle Grundfiguren zu sprechen , auf die sich dann einzelne konkrete Medienproduktionen beziehen.

7. Text und Textualität

Zeichen stehen im Zusammenhang mit anderen Zeichen. Die Verbindung mehrerer Zeichen zu einem grösseren Zeichengefüge nennen wir Text. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Verbindung der verschiedenen Zeichen eine zusammenhängende Bedeutung entstehen lassen. Der Begriff "Text" stammt vom lateinischen Begriff textus: Gewebe, Geflecht. Texte definieren sich in ihrer Textualität im Wesentlichen auf zweierlei Weise: durch einen inneren Zusammenhalt, der sich als Kohärenz beschreiben lässt bzw. durch übergreifende Formen der Gliederung bestimmt wird, oder durch Abgrenzungen gegenüber anderen Texten sowie durch die Rahmung mit Hilfe von Paratexten. Die Etablierung eines solchen Text-Verständnisses steht in Verbindung mit Konzepten, die jegliche kulturelle Artikulation als Textrealisation verstehen und damit der kulturellen Lektüre bzw. der Interpretation erschliessen.

7. Text und Textualität 7.1 Textualität und Kohärenz

Zentrales textinternes Kriterium ist der Zusammenhalt der Sätze, die Kohärenz. Bei der Textstruktur steht vor allem das Mittel der Wiederaufnahme im Vordergrund. Weiteres Kriterium ist die Satzperspektive. Hier wird ein filmischer Begriff auf den Text bezogen. Bei der sprachlichen Beschreibung einer Situation werden Bilder evoziert, die unterschiedlich nah an den Figuren und Gegenständen sind und dadurch ein Gefüge von Bildern entstehen lasse. Hinter Wiederaufnahme und Satzperspektive steht der thematische Zusammenhang, der zwischen Sätzen besteht und Kohärenz erzeugt. Als Thema wird ein Textkern verstanden, der im Text unterschiedlich ausgeführt werden kann.

7. Text und Textualität 7.1 Textualität und Kohärenz 7.2 Text und Paratext

Zu den textinternen Kriterien der Textualität treten textexterne hinzu. Dabei wird unterschieden zwischen denen, die im engen Zusammenhang mit dem Text stehen und überwiegend selbst sprachlicher Art sind, und solchen, die letztlich textunabhängig und oft nicht-sprachlicher Art sind(diese Kriterien beziehen sich in der Regel auf die Kommunikationssitution). Die Grenzen sind fliessend. Die zusätzlichen Texte werden nach Gérard Genette "Paratexte"(1989) genannt. Sie sind "das Beiwerk, durch das ein Text zum Buch wird und als solchens vor die Leser und, allgemeiner, vor die Öffentlichkeit tritt", sie sind "zwischen Text und Nicht-Text nicht bloss eine Zone des Übergangs, sondern der Transaktion. Paratexte stellen äussere Markierungen des Textes dar, die sowohl aus textinternen als auch textexternen Elementen bestehen können. Sie signalisieren die Begrenzung des Textes, sie geben Hinweise zur Einordnung des Textes in grösseren Textgruppen sowie zur Art und Weise, wie der Text zu verstehen und zu lesen ist(Autorenabsicht, Stil, besondere Eigenschaften). ->Der Begriff erweist sich für die Betrachtung der Medien als produktiv. Es gibt auch Paratexte, die sich auf mehrere Haupttexte beziehen.

5.2 Zeichen und Schrift 5.2.1 Alphabetschriften 5.2.2 Zahlen- und Buchstabensymbolik

Zwischen den Zeichen, insbesondere den Buchstaben, und dem, was sie bezeichnen, besteht im modernen semiotischen Verständnis keine direkte Beziehung. Jahrhundertlang wurde jedoch wiederholt nach geheimen Bezügen zwischen der Welt und den Zeichen gesucht, wurden mystische Relationen zwischen Buchstaben und der Welt hergestellt. Da Zeichen Stellvertreter sind, lag ein religiöser Bezug(etwa als Stellvertreter Christi) nahe bzw. umgekehrt die Vorstellung von der Stellvertreterschaft Christi eine ganz selbstverständliche Auffassung, da sie der verbreiteten Vorstellung entsprach, dass sich das Göttliche des Menschen durch Zeichen offenbare. Ursprung dieser Vorstellung ist die Besonderheit, dass die Buchstabensysteme(Alphabete) in verschiedenen Kulturen nicht nur Repräsentationen von Lautzeichen, sondern auch von Zahlzeichen sind. Aus dieser Zuordnung von Buchstabe und Zahl haben sich viele Zahlensymbole und Buchstabensymbole abgeleitet. Zahlreiche Bezüge solcher magischen Konstruktionen bestehen auch zum Internet und den ihm verbundenen Phantasien. Mit den digitalen Technologien haben sich Erlösungsvisionen verbunden. In vielen Theorien der Denkmaschinen, des Computers und der KI-Forschung(Künstlicher Intelligenz) leben sowohl die Vision einer verlorenen und wider herzustellbaren Einheit von Welt und Zeichen als auch die Idee der Unsterblichkeit menschlichen Geistes weiter.

4.5 Modelle der Medienkommunikation(4) 4.5.1 Das informationstechnische Modell(Shannon and Weaver 1949), S. 50 4.5.2 Das Feldmodell der Massenkommunikation(Gerhard Maletzke), S. 51

Ähnliche Struktur wie das von Shannon and Weaver 1949 ist jedoch gegenüber von aussen kommenden Einflüssen offen und weist zahlreiche zusätzliche Funktionen auf. Dieses Modell zeigt ein journalistisches Verständnis der Massenmedien, bei dem ein einzelner Kommunikator sich einer technischen Apparatur bedient und mit ihr viele Rezipienten erreicht. Eine komplexe Produktion von Medienangeboten, an der unterschiedliche Mitwirkende arbeitsteilig beteiligt sind, lässt sich dagegen nur schwer auf dieses Modell beziehen. ->Das Modell eignet sich für medienkulturelle Kommunikation nur bedingt.


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